Praxiswissen Qualitätsmanagement im Krankenhaus
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Praxiswissen Qualitätsmanagement im Krankenhaus

Hilfen zur Vorbereitung und Umsetzung

  1. 220 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
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Praxiswissen Qualitätsmanagement im Krankenhaus

Hilfen zur Vorbereitung und Umsetzung

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Trotz der für Krankenhäuser gesetzlich vorgeschriebenen Einführung von internem Qualitätsmanagement (QM) bestehen in diesem Bereich große Unsicherheiten hinsichtlich der Entscheidung für ein QM-System und dessen Etablierung. Das vollständig überarbeitete Werk bietet konkrete Hilfen für die Auswahl, Vorbereitung und Umsetzung eines QM-Systems. Behandelt werden die häufigsten Fragen, z. B. Welche Strukturen sollten in der Klinik vorhanden sein? Sind externe Berater in jedem Fall notwendig? Welches Zertifizierungsunternehmen eignet sich? Welches sind die Erfolgsfaktoren für ein gelingendes QM? Checklisten, Ablaufdiagramme, Formblätter und Fallbeispiele machen dieses Buch zu einem wertvollen Begleiter für die Praxis.

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Information

Jahr
2009
ISBN
9783170272521

Geleitwort zur 1. Auflage

Die Einrichtung eines internen Qualitätsmanagements für Krankenhäuser ist zwingend (§ 135 a SGB V). Darüber hinaus gibt es Vorgaben zu den grundsätzlichen Anforderungen an das geforderte Qualitätsmanagement (§ 137 SGB V). Den Krankenhäusern ist dabei aber freigestellt, nach welchem Modell sie ihr Qualitätsmanagement definieren und ausgestalten.
Letzteres kann nur begrüßt werden. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich einige Krankenhäuser bereits vor dem Inkrafttreten der genannten Regelungen auf ein bestimmtes Modell (z. B. EFQM) festgelegt hatten.
Für die Krankenhäuser – und dies ist die überwiegende Anzahl – die vor dem Problem stehen, Qualitätsmanagement neu einzurichten, stellt die „freie Wahl“ häufig ein größeres Problem dar.
Denn viele der einschlägigen Darstellungen in der Literatur beziehen sich auf ein konkretes Modell (z. B. DIN EN ISO oder EFQM) und lassen die infrage kommenden Alternativen nicht gelten.
Eine annähernd fundierte Meinungsbildung, welches Modell sich für die individuelle Situation eignet, ist somit häufig schwer herbeizuführen.
Vor diesem Hintergrund stellt das vorliegende Buch ein Novum dar. Denn es richtet seinen Fokus nicht auf ein definiertes Modell, sondern betrachtet die verschiedenen Modelle bzw. Möglichkeiten vergleichend und im Kontext praxisnaher Informationen zur konkreten Umsetzung von Qualitätsmanagement in Einzelschritten. Denn unabhängig vom gewählten Modell sind für ein erfolgreiches Qualitätsmanagement definierte Rahmenbedingungen und Herangehensweisen zwingend.
Der Autorin ist es in diesem Zusammenhang in vorbildlicher Weise gelungen, den Adressaten des Buches konkrete Handlungsanweisungen zur Planung und Umsetzung von Qualitätsmanagement im Krankenhaus zu geben. Und zwar in einer Weise, die es diesen ermöglicht, einen eigenen „individuellen“ Ansatz fern jeglicher, auf ein bestimmtes Modell fixierten Einseitigkeit zu realisieren.
Insgesamt gesehen ist das Buch eine Fundgrube für all diejenigen, die Qualitätsmanagement im Krankenhaus einführen wollen. Dies ergibt sich vor allem aus der umfassenden praktischen Erfahrung der Autorin, die den dornenreichen Weg der Einführung von Qualitätsmanagement auf breiter Basis durchlebt hat und deshalb die einschlägigen Erfolgskriterien präzise definieren kann.

Ich wünsche dem Buch eine breite Leserschaft.


Hannover, im Juli 2005

Prof. Dr. Wolfgang Hellmann

1 Einführung

Im Jahr 2000 wurden zunächst die zur Versorgung gesetzlich versicherter Patienten zugelassenen Krankenhäuser in Deutschland gesetzlich zum Qualitätsmanagement verpflichtet. Inzwischen wurde diese Verpflichtung auf alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen ausgeweitet: Vertragsärzte, medizinische Versorgungszentren, Erbringer von Vorsorgeleistungen oder Rehabilitationsmaßnahmen. Alle sind nunmehr verpflichtet, an einrichtungsüber -greifenden Maßnahmen der Qualitätssicherung (externe Qualitätssicherung) teilzunehmen und einrichtungsintern ein Qualitätsmanagement (QM) einzuführen und weiterzuentwickeln (vgl. § 135 a SGB V).
Kriterien für dieses einrichtungsinterne Qualitätsmanagement wurden zwischen den Spitzenverbänden der Krankenkassen, dem Verband der Privaten Krankenversicherung und der Deutschen Krankenhausgesellschaft unter Beteiligung der Bundesärztekammer und des Deutschen Pflegerates in der „Vereinbarung gemäß § 137 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 SGBV über die grundsätzlichen Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement für nach § 108 SGB V zugelassene Krankenhäuser“ festgelegt.
Wie der Name schon sagt, definiert diese Vereinbarung „grundsätzliche Anforderungen“ an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagementsystem (QM-System). Dies bedeutet, es gibt keine konkreten Vorgaben, nach welchem Modell Krankenhäuser „ihr“ QM-System gestalten sollen.
Dass kein bestimmtes Modell favorisiert wurde, ist sehr zu begrüßen. Das „einzig wahre“ Qualitätsmanagementsystemmodell für Einrichtungen des Gesundheitswesens gibt es bislang nicht.
Die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems in einem Krankenhaus und die Auswahl des zugrunde liegenden Modells, seine Gestaltung und Verwirklichung muss sich nach den Erfordernissen, den besonderen Zielen, der Größe und Struktur der Einrichtung und nicht zuletzt nach den Patientenerwartungen sowie den Erwartungen anderer „Kunden“, wie zuweisenden Ärzten, Nachsorgeeinrichtungen, richten.
Ziel und Zweck des QM in der Gesundheitsversorgung ist die Optimierung der diagnostischen, therapeutischen, pflegerischen und sonstigen Dienstleistungsprozesse für eine gute Patientenversorgung. Natürlich sind Patientinnen und Patienten keine „Kunden im herkömmlichen Sinne“ (Curriculum BÄK, 2003, S. 5). Ein wesentlicher Unterschied zu Kunden anderer Dienstleistungen ist ihre aktive Einbindung in den Prozess der medizinischen Leistungserbringung und die dadurch bedingte Mitwirkung am Behandlungsprozess und dessen Ergebnis, also an Prozess- und Ergebnisqualität. Darüber hinaus hat der Patient oftmals keine Wahlfreiheit bei der Auswahl des Krankenhauses oder der ihn behandelnden Ärzte, beispielsweise in einer Notfallsituation.
Mahnende Stimmen warnen vor einem Qualitätsmanagement, das primär ökonomische Aspekte in den Vordergrund stellt. So stellt die Bundesärztekammer fest: „Man hat allerdings in letzter Zeit häufiger den Eindruck, dass in der medizinischen Versorgung nicht die Patienten und die medizinische Effektivität, sondern ökonomische Effizienz erste Priorität besitzen soll“. (Curriculum BÄK, 2003, S. 10)
Betrachtet man die zur Verfügung stehenden Qualitäts- oder Bewertungsmodelle, zeigt sich, dass große Überschneidungen bestehen, wie die immer wieder durchgeführten Crosswalks zwischen unterschiedlichen QM-Systemen darlegen (Paeger et al., 2001). Diese Vielzahl an Übereinstimmungen machte es unter anderem möglich, ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem – Die gute Hospital Praxis 2003 – GHP® zu verfassen, das Anforderungen der DIN EN ISO 9001, des EFQM, KTQ® und der Joint Commission International vereint.
Der hohe Grad an Gemeinsamkeiten zwischen den Qualitätsmanagementmodellen hat mich veranlasst, ein Buch zu schreiben, das sich ausdrücklich nicht mit der Einführung eines bestimmten Qualitätsmanagementsystems (siehe hierzu auch Kahla-Witzsch: Zertifizierung im Krankenhaus nach DIN EN ISO 9001:2000, 2005) beschäftigt, sondern übergreifende, konkrete und praxisnahe Informationen, Ideen und Umsetzungshilfen zur Einführung und Weiterentwicklung von Qualitätsmanagement im Krankenhaus geben will.
Denn bei der Einführung oder Weiterentwicklung von Qualitätsmanagement tauchen unabhängig von der Art des gewählten QM-Modells immer wieder ähnliche Fragen, Probleme, Schwierigkeiten und Hindernisse auf.
Die Fragen, die mir von Mitarbeitern aus der eigenen Klinik oder aber von Qualitätsbeauftragten aus anderen Häusern wiederholt gestellt werden, lauten beispielsweise
  • Warum und wozu überhaupt QM?
  • Welches System nehme ich?
  • Wie fängt man an?
  • Wie motiviere ich die Mitarbeiter/Führung?
  • Was muss ich wie dokumentieren?
  • Wie erfasse und beschreibe ich die Prozesse?
  • Wie überprüfe ich die Umsetzung?
  • Wie bereite ich mich auf ein Audit, eine Visitation vor?
  • Wie geht es nach einer erfolgreichen Zertifizierung weiter?
Auf diese Fragen versuche ich in diesem Buch Antworten zu geben. Sie beruhen auf eigener praktischer Erfahrung bei der Einführung und Weiterentwicklung von Qualitätsmanagement in einem Universitätsklinikum und Erkenntnissen, die ich als Auditorin bei Begutachtungen von Krankenhäusern, Abteilungen und medizinischen Zentren gewonnen habe.
In Publikationen oder auf Tagungen werden erfolgreiche Qualitätsprojekte oftmals in glühenden Farben geschildert. Dabei entsteht manchmal der Eindruck, „dass dies alles ganz einfach sei“. Von den vielen gescheiterten Projekten spricht niemand gerne (allenfalls im Vier-Augen-Gespräch), dabei ließe sich gerade anhand dieser Erfahrungen vieles lernen und es würde deutlich, dass auch in anderen Projekten nicht immer alles „glatt geht“. Die zu lösenden Probleme und auftretenden Schwierigkeiten gleichen sich nahezu in allen Kliniken.
Mit diesem Buch möchte ich keine einfachen Patentrezepte oder vorgefertigte Lösungen zur Einführung eines QM-Systems liefern, sondern Anregungen und Beispiele, die es ermöglichen sollen, Qualitätsmanagement in der eigenen Klinik/Abteilung sinnvoll zu betreiben. Beispiele und Beispieltexte stellen daher keinesfalls „ideale Lösungen“ dar, die es in dieser Form umzusetzen gilt, sondern sind als Anregungen zu verstehen. Dies gilt insbesondere für Beispiele, die sich auf ein bestimmtes QM-System beziehen und auf andere Systeme entsprechend angepasst werden müssen.
Das Buch wendet sich an Ärzte, Pflegepersonen und andere Mitarbeiter im Krankenhaus, die sich mit der Einführung und Weiterentwicklung von Qualitätsmanagementsystemen befassen, aber auch an Interessierte, die sich über Qualitätsmanagement im Krankenhaus informieren wollen.
Ein Qualitätsmanagement, das den Mitarbeitern nicht hilft, ihre tägliche Arbeit besser zu gestalten, das für die Patientinnen und Patienten nicht spürbar wird und die Leitung nicht in die Verantwortung nimmt, ist ein schlechtes Qualitätsmanagement!
Ich bin der festen Überzeugung, dass Qualitätsmanagement ein leistungsfähiges Instrument ist, um gerade in Zeiten knapper Mittel eine hochwertige medizinisch- pflegerische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten zu unterstützen. Wir können uns Verschwendung von Zeit, Personal und Material durch unkoordinierte Abläufe, fehlende Zusammenarbeit, Doppel- und Mehrfachdiagnostik und dergleichen einfach nicht mehr leisten.
Auch für das Qualitätsmanagement gilt:
Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun!
(J. W. von Goethe)

2 Qualitätsmanagement: Gesetzlicher Rahmen und Systeme

Erst durch die Schaffung klarer gesetzlicher Vorgaben und „angedrohter“ Sanktionen hat das Thema „Qualitätsmanagement“ im Krankenhaus an Schubkraft gewonnen. Dies lässt sich unter anderem daran erkennen, dass viele Krankenhäuser mit Qualitätsmanagement-Aktivitäten erst begonnen haben, nachdem sich die zukünftigen geltenden gesetzlichen Bestimmungen abzeichneten bzw. verabschiedet waren (Strametz/Kahla-Witzsch, 2002).
In diesem Kapitel folgen eine Darstellung der gesetzlichen Vorgaben sowie eine kurze Vorstellung der wichtigsten QM-Systeme im Gesundheitswesen.

2.1 Gesetzliche Vorgaben

Bereits mit dem „Gesetz zur Reform der gesetzlichen Krankenversicherung ab dem Jahr 2000 – GKV-Reformgesetz“ welches zum 1.1.2000 in Kraft trat, wurden die Verpflichtung zur Qualitätssicherung (§ 135 a) sowie zur Qualitätssicherung bei zugelassenen Krankenhäusern (§ 137) gesetzlich geregelt und seitdem fortlaufend überarbeitet und ergänzt.
Krankenhäuser sind somit zur Teilnahme an einrichtungsübergreifenden Maßnahmen der Qualitätssicherung (externe Qualitätssicherung) verpflichtet und müssen darüber hinaus einrichtungsintern ein Qualitätsmanagement einführe...

Inhaltsverzeichnis

  1. Deckblatt
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Vorwort zur 2. Auflage
  6. Glossar
  7. Geleitwort zur 1. Auflage
  8. 1 Einführung
  9. 2 Qualitätsmanagement: Gesetzlicher Rahmen und Systeme
  10. 3 Allgemeine Grundlagen
  11. 4 Die Prozesse
  12. 5 Qualitätsmanagement geht alle an
  13. 6 Die ersten Schritte
  14. 7 Dokumentation oder: Wer schreibt, der bleibt
  15. 8 Prüfung des Qualitätsmanagementsystems
  16. 9 „Hilfe, der Auditor kommt“
  17. 10 Zertifizierung, und wie geht es weiter?
  18. Literaturverzeichnis
  19. Anhang