Der große Bildwandler Ihrer A7/A7R im Kleinbildformat ermöglicht Ihnen ein beeindruckendes Spiel mit Schärfe und Unschärfe.
ISO 100 | 200 mm | 1/1.600 s | f/4
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Lernen Sie die A7-Familie kennen
Mit der A7 und der A7R hat Sony zwei Kameras herausgebracht, die Ihnen vollendete Foto- und Filmaufnahmen ermöglichen. Dazu brauchen Sie Ihre Kamera nicht von der Pike auf zu kennen. Doch ein paar Grundlagen der faszinierenden Fototechnik sollten Ihnen vertraut sein – daher möchte ich Ihnen in diesem Kapitel die wichtigsten kurz vorstellen. Außerdem erfahren Sie, worin sich die beiden A7-Schwestern unterscheiden.
1.1 Der Beginn einer neuen Ära – Sony A7 und A7R
Obgleich Sony als Hersteller anspruchsvoller Systemkameras erst seit einigen Jahren im Geschäft ist, kann der Elektronikriese mit seiner Kamerasparte auf eine lange Tradition zurückblicken – auf die Tradition von Minolta. Im April 2006 hat Sony von Konica-Minolta das DSLR-Geschäft übernommen, beide Firmen hatten zuvor bereits eng bei der Entwicklung hochwertiger Digitalkameras kooperiert.
Ausgestattet mit einer kompakten Festbrennweite wie dem Sonnar T* FE 35 mm F2.8 ZA wird die A7 zu einer sehr handlichen und leichten Kamera.
Im Mai 2010 betrat dann Sony mit dem NEX-System die Bühne der spiegellosen Systemkameras. Und im Herbst 2013 folgte der große Auftritt der A7 und der A7R. Technisch gesehen setzen sie das Erbe der A7-Familie fort, doch Sony hat sich mit diesen Kameras vom Markennamen NEX verabschiedet. Ab sofort gibt es nur noch die eine große Alpha-Familie. Deren älterer Zweig führt die Minolta-Tradition mit dem A-Bajonett fort, während der jüngere Zweig auf dem F-Bajonett der A7-Familie basiert.
Bei den spiegellosen Systemkameras wird das Sucherbild elektronisch erzeugt, so auch bei den A7-Schwestern. Auf einen Schwingspiegel kann diese Kameraklasse daher verzichten, was ein deutlich kleineres Auflagemaß (Abstand zwischen Bildebene und Bajonettfläche am Kameragehäuse) ermöglicht als bei einer DSLR. Es beträgt beim F-Bajonett gerade einmal 18 Millimeter, beim Minolta-A-Bajonett sind es dagegen 44,5 Millimeter. Damit war es Sony möglich, die A7-Zwillinge sehr flach zu konstruieren – ihr Gehäuse ist an der dicksten Stelle gerade einmal 48 Millimeter tief.
Fast ebenso wichtig ist: Dank des sehr geringen Auflagemaßes können Sie via Adapter nahezu jedes Wechselobjektiv für Kleinbildkameras an Ihrer A7/A7R verwenden. Für Objektive von Sony und Minolta mit A-Bajonett hat Sony übrigens eigens spezielle Adapter im Programm. Mehr zu der Frage, wie Sie Fremdobjektive an Ihre A7/A7R adaptieren, lesen Sie im folgenden Abschnitt.
Was bei Einführung des F-Bajonetts im Jahre 2010 niemand für möglich gehalten hat, hat Sony nun mit der A7/A7R Wirklichkeit werden lassen: Beide spiegellosen Systemkameras sind die ersten (und bislang einzigen) ihrer Art mit einem Bildsensor im Kleinbildformat. Damit ist der Bildwandler beider Kameras rund doppelt so groß wie ein APS-C-Sensor und viermal größer als ein Sensor im Micro-Four-Thirds-Format. Das ist ein Riesenvorteil, denn immer noch gilt: Bei der Bildqualität ist Sensorgröße durch nichts zu ersetzen.
1.2 Was heißt »spiegellose Systemkamera«?
Falls Sie bislang mit einer klassischen DSLR fotografiert haben, werden Sie an Ihrer A7 vielleicht etwas Entscheidendes vermissen: den optischen Sucher. Als reinrassige spiegellose Systemkamera erzeugt die A7 das Sucherbild elektronisch und gibt es wahlweise auf dem rückwärtigen Monitor oder auf dem Display im Sucher aus. Oder anders ausgedrückt: Die A7 arbeitet stets im Live-View-Modus.
Der elektronische Sucher (EVF) erzeugt das Sucherbild aus rund 2,4 Millionen Bildpunkten – er löst also äußerst fein und präzise auf. Auf alle Fälle fein genug, um die Bildschärfe exakt beurteilen zu können.
Gegenüber einem traditionellen optischen Sucher hat der EVF für meinen Geschmack einen wichtigen Vorteil: Er zeigt bereits in der Vorschau, welche Auswirkungen Ihre Kameraeinstellung auf die Aufnahmen haben werden. Haben Sie zum Beispiel den Weißabgleich falsch eingestellt, erscheint das Sucherbild farbstichig. Und passen Ihre Belichtungsvorgaben nicht, ist das Sucherbild entsprechend aufgehellt oder abgedunkelt. Zudem zeigt Ihre A7 auf Wunsch im EVF eine Fülle von Informationen, etwa eine elektronische Wasserwaage oder ein Live-Histogramm.
Äußerlich gleichen sich A7 und A7R wie ein Ei dem anderen.
Der elektronische Sucher Ihrer A7 deckt das Sichtfeld zu 100 Prozent ab, bei einer klassenüblichen Vergrößerung von 0,71. Sony hat ihn so konstruiert, dass die Austrittspupille ungefähr 27 Millimeter vor dem Auge liegt. Vor allem Brillenträger werden sich über diesen üppig bemessenen Augenabstand freuen – sie können nämlich das Sucherbild auch mit aufgesetzter Brille mühelos zur Gänze erfassen.
Dank des klappbaren Displays gelingen Ihnen mit der A7 auch Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven, ohne dass Sie sich verrenken müssen.
Wahlweise präsentiert Ihre A7 das Sucherbild auch auf dem rückwärtigen Display. Das ist insbesondere bei ungewöhnlichen Perspektiven praktisch, etwa ...