Nacht- und Restlichtfotografie
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Nacht- und Restlichtfotografie

Stimmungsvolle Fotos von der Dämmerung bis zum Morgengrauen

  1. 284 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Nacht- und Restlichtfotografie

Stimmungsvolle Fotos von der Dämmerung bis zum Morgengrauen

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Das Fotografieren bei wenig Licht und in der Nacht erfordert extrem lange Belichtungszeiten und kann ein spannungsreiches Feld für fotografische Experimente und gleichzeitig ein kontemplatives Erlebnis sein. Meike Fischer erläutert die erforderliche Ausrüstung, die passenden Aufnahmetechniken und zeigt, wie man zu ansprechenden Ergebnissen gelangt. Alle Lichtsituationen vom Sonnenuntergang über die dunkle Nacht bis zum Sonnenaufgang werden einbezogen. Kapitel zum Lightpainting, zur nächtlichen HDR-Fotografie, Schwarzweißkonvertierung und Bildoptimierung am Computer runden das Buch ab.

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Information

Verlag
dpunkt
Jahr
2013
ISBN
9783864913549
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1 Einleitung

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Einleitung

Es hat sich viel geändert in der Geschichte der (Nacht-) Fotografie seit dem Erscheinen von Brassaïs Buch »Paris de Nuit« im Jahr 1933, das in wunderbaren Fotos das nächtliche Paris einfängt. Fast über Nacht wurde der Fotograf durch dieses Werk weltbekannt. Bis heute hat das Buch nichts von seiner Faszination eingebüßt. Es ist auch im Zeitalter der Digitalfotografie eines der wichtigsten Fotobücher zum Thema Nachtfotografie geblieben.
Kameras sind heutzutage kinderleicht zu bedienen, die Fotografie ist ein modernes Massenmedium geworden. Fast jeder Erwachsene in Westeuropa hat Zugriff auf eine Digitalkamera, sei es in Form eines Smartphones, einer Kompaktkamera, Bridge- oder auch Spiegelreflexkamera. Der Siegeszug der Digitalfotografie hat dafür gesorgt, dass so viele Menschen wie nie zuvor das Hobby Fotografie für sich entdeckt haben. Digitale Fotografien sind sofort zugänglich und immens günstig, da das Warten auf die Filmentwicklung und die relativ hohen Kosten für sie entfallen. Fotos, die nicht gelungen sind, können wir sofort löschen, und wir können die Aufnahme zeitnah in einem neuen Versuch wiederholen.
Nach wie vor scheint die Nachtfotografie eines der spannendsten Felder der Fotografie zu sein, kann sie dem Betrachter doch Dinge enthüllen, die er mit bloßem Auge nicht wahrnimmt. Langzeitbelichtungen ermöglichen es, die Nacht zum Tage zu machen, und die HDRTechnik erlaubt es, den Kontrastumfang so zu steigern, dass sowohl dunkle Nischen als auch helle Bildbereiche optimal belichtet wiedergegeben werden und so in kurzer Zeit hyperreale Szenerien mittels relativ leicht zu erlernender Software zu erzielen sind.
Während Brassaï ausschließlich in Schwarzweiß arbeitete, stehen dem zeitgenössischen Fotografen wesentlich mehr technische und gestalterische Möglichkeiten zur Verfügung: Seit den 1930er-Jahren verbreitete sich die Farbfotografie und überrundete bald die Schwarzweißfotografie. Wir haben heute mithilfe der Bildbearbeitungsprogramme die Möglichkeit, in Sekundenschnelle die Farbtemperatur und Sättigung eines Bildes zu verändern, Aufnahmen in Schwarzweiß umzuwandeln sowie Körnung und Kontraste nach unseren Vorstellungen anzugleichen. Moderne Computertechnik macht es ungleich einfacher, Bildergebnisse wunschgemäß anzupassen.
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Dass Brassaïs Werk heute noch zu überzeugen vermag, zeigt einerseits, was für ein herausragender Fotograf er war. Andererseits lernen wir auch, dass nicht das reine Beherrschen von Technik zu überzeugenden Bildergebnissen führt, sondern dass die Haltung des Fotografen ausschlaggebend dafür ist, ob eine Fotografie mehr ist als ein technisch gelungenes Abbild. Geändert hat sich seit Brassaïs Zeit auch das Antlitz der modernen Städte: Im Zeitalter der Globalisierung entstehen in vielen europäischen Metropolen moderne Geschäfts- und Bürokomplexe, deren Glasfassaden Fotografierende magisch anziehen und besonders bei Nacht interessante Motive abgeben. Die Fotografien Peter Bialobrzeskis, der einen herausragenden Buchzyklus über asiatische Megacities geschaffen hat, indem er mit fotografischen Mitteln die Grenzen zwischen Dokumentation und Utopie auslotet, inspirieren Hobby- und Amateurfotografen weltweit. Durch Bialobrzeskis Fotografien wurde es hochmodern, Stadtlandschaften in der Dämmerung und Nacht durch besonders lange Belichtungszeiten wie unwirkliche und verheißungsvolle Science-Fiction-Städte erstrahlen zu lassen.
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Sicherlich sind es vorwiegend die Lichter der großen Städte, die Fotografen anlocken, um glamouröse Architekturfotos und Stadtansichten aufzunehmen. Eine gelungene Nachtaufnahme zieht die Betrachterblicke auf sich und ist immer ein Hingucker. Die meisten Menschen dürften beim Thema Nachtfotografie als Erstes an üppig beleuchtete Metropolen im samtigen Blau der vorangeschrittenen Blauen Stunde denken. Aber auch dunkle und verlassene Straßenzüge oder Industriegebiete am Stadtrand laden zu nächtlichen Erkundungen mit der Kamera ein. Ebenso wie nach Geschäftsschluss verlassene und spärlich beleuchtete Wohngebiete und Bürostädte bieten sie einen reizvollen und geheimnisvollen Kontrast zu den auch nachts hell erleuchteten Fußgängerzonen, die kaum etwas vor dem Auge des Betrachters zu verbergen haben.
Nicht zuletzt ist es lohnenswert, nachts einmal mit der Kamera in die Natur zu gehen. Einsame Landschaften und dunkle Wälder, sogar der eigene Garten sind spannende und ergiebige Orte für die fotografische Arbeit mit Restlicht und Dunkelheit.
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Mit diesem Buch möchte ich Neulinge und fortgeschrittene Fotografen dazu anregen, einen Einstieg in die Nachtfotografie zu finden oder ihre bisherigen Erfahrungen zu intensivieren. Zahlreiche Übungseinheiten helfen dabei, notwendige Techniken zu erlernen und zu vertiefen, um den Zauber der Dämmerung und der Nacht auf vielfältige Weise in Fotografien festzuhalten – sowohl hell und hyperreal als auch dunkel und unheimlich.
Dabei stelle ich Ihnen neben der notwendigen Ausrüstung verschiedene Motivgruppen vor, um Sie zu inspirieren und Ihnen die vielfältigen Möglichkeiten der Nachtfotografie nahezubringen. Viele Bildbeispiele mit Erläuterungen zur Entstehung (Jahreszeit, Uhrzeit, Aufnahmedaten, Aufnahmesituation) sollen Sie zum Nachfotografieren ermuntern. Gastbeiträge erweitern das Buch um den Erfahrungsschatz von Spezialisten zur Restlicht- und Schwarzweißfotografie und zum Thema HDR.
Neben gut verständlichen Erläuterungen zu allen technischen Grundlagen der Nachtfotografie finden Sie als Anfänger Bildbeispiele mit Angaben zu den Einstellungen, um direkt zu ansprechenden Ergebnissen gelangen zu können; für fortgeschrittene Fotografierende gibt es komplexe Übungen, die dazu anregen, eigene Bildwelten zu finden und in Bildserien zu arbeiten. Eine ausführliche Aufstellung unverzichtbaren und sinnvollen Zubehörs hilft bei der Zusammenstellung Ihrer ersten Ausrüstung beziehungsweise bei der Erweiterung des bereits vorhandenen Equipments.
Eine Übersicht über die wichtigsten Bearbeitungsschritte in der digitalen Dunkelkammer zeigt Ihnen anhand vieler Screenshots, wie Sie Ihre Nachtfotografien am Computer optimieren können. Dabei werden verschiedene Techniken Schritt für Schritt mit Vorher-nachher-Bildern in unterschiedlichen Bearbeitungsprogrammen vorgestellt und auch für Einsteiger leicht nachvollziehbar erläutert.

Warum ich die Nachtfotografie liebe

Nachts sieht die Welt einfach anders aus. Wenn es dunkel wird, erstrahlen die Lichter der Stadt. In einer Metropole wie Frankfurt beispielsweise (wo ich bevorzugt fotografiere) beginnt der Main durch die reflektierenden Lichter der Skyline und der Straßenlaternen zu leuchten. Die Spiegelungen können dann besonders schön in Bildkompositionen eingebaut werden.
In klaren Nächten verändert der Himmel seine Farbe über helles, mittleres und dunkles Blau zu Schwarz. Dies sind die Abende, an denen man, mit einem guten Stativ ausgerüstet, herrlich strahlende Fotos aufnehmen kann. Bei Tageslicht leuchten Städte niemals so verheißungsvoll wie in der hereinbrechenden Dämmerung.
Ist der Himmel hingegen bedeckt, kann er auf Nachtfotos in allen erdenklichen Farben erscheinen: rötlich, grau oder sogar grün – je nachdem, welche Kunstlichter die Wolkendecke reflektiert.
Auch in dunklen Ecken und abgelegenen Winkeln findet sich fast immer noch ein Lichtschimmer, der ausreicht, um zu Fotos zu gelangen, die das Besondere der Nacht einfangen.
Es sind nicht nur die wunderbaren Fotos, die man den Stunden der Dämmerung und der Dunkelheit der Nacht entlocken kann, sondern es herrscht auch eine besondere Stimmung, die ich sehr schätze. An vielen Orten ist man in der Nacht vollkommen alleine, sodass man hochkonzentriert und ungestört arbeiten kann. Manchmal wird es freilich auch ein wenig unheimlich, aber auch das gehört dazu.
Durch die langen Belichtungszeiten in der Dunkelheit ist man zudem gezwungen, ganz besonders sorgfältig zu arbeiten, wenn man nicht einen Großteil der Aufnahmen wiederholen möchte. Für mich persönlich ist das Fotografieren bei Nacht ein sehr kontemplativer Vorgang.
In der Nacht können Sie lange Zeiträume (Belichtungszeiten von mehreren Sekunden, Minuten oder gar Stunden) zu einem einzigen Foto verdichten. Vorbeigehende Menschen lassen sich in Geister verwandeln oder auf Wunsch ganz aus dem Foto verbannen; Autos hinterlassen ihre Spuren in Form von roten und weißen Leuchtspuren, sodass Straßenverläufe dynamisch nachgezeichnet werden können. Ziehende Wolken und fließende Gewässer bekommen durch extrem lange Belichtungszeiten einen besonderen Schmelz (bewegtes Wasser kann dann auch an warmen Sommerabenden an winterliche Eisflächen er...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Inhalt
  6. 1 Einleitung
  7. 2 Zubehör
  8. 3 Aufnahmetechnik
  9. 4 Lichtsituationen
  10. 5 Available Light
  11. 6 Lichtmalereien
  12. 7 HDRI
  13. 8 Bildbearbeitung
  14. Index
  15. Fußnote