1. Was Sie über Ihre Alpha 6300 wissen sollten
Sony mag erst seit kurzer Zeit als Anbieter hochwertiger Kameras auftreten. Dennoch kann der Hersteller auf eine lange Tradition zurückblicken, die von Minolta begründet wurde. Vor rund einem Jahrzehnt hat Sony dann das Kamerageschäft von Minolta übernommen und fortgeführt, zuerst mit den Spiegelreflexkameras der Alpha-Serie und seit 2010 auch mit spiegellosen Systemkameras.
Anfangs wurden die Spiegellosen von Sony, zu denen auch die Alpha 6300 zählt, noch unter dem Namen NEX vermarktet. Heute gibt es nur noch eine Alpha-Familie, allerdings mit zwei Zweigen: Die spiegellosen Systemkameras sind mit einem E-Bajonett ausgestattet, das A-Bajonett von Minolta besteht in der DSLR-Linie (Alpha 77 II, Alpha 68) fort.
Die Alpha 6300 ist die Nachfolgerin der Alpha 6000, die vorerst weiter im Programm von Sony bleibt.
Nominell ist die Alpha 6300 die Nachfolgerin der Alpha 6000. Das ältere Modell bleibt aber (wie bei Sony inzwischen üblich) vorerst weiter im Programm. Die aktuelle Alpha 6300 wurde von Sony gegenüber ihrer älteren Schwester in vielen Punkten verbessert und erweitert:
Das Gehäuse der Alpha 6300 besteht aus einer robusten und dennoch leichten Aluminium-Magnesium-Legierung.
Der Bildsensor löst zwar wie gehabt 24 Megapixel auf, die Leiterbahnen sind allerdings wie beim Top-Modell Alpha 7R II jetzt in Kupfer ausgeführt.
Der Autofokus wird von 425 Phasen-AF-Sensoren auf dem Bildwandler unterstützt. Das ermöglicht der Alpha 6300 sehr kurze Fokuszeiten.
Videos nimmt die Alpha 6300 in 4K-Auflösung (3840 x 2160 / 30p) auf. Für den guten Ton sorgt dabei optional ein externes Mikrofon, das sich über die neu hinzugekommene Buchse anschließen lässt.
Der elektronische Sucher löst mit 2,36 Millionen Subpixeln fast doppelt so hoch auf wie bei der Alpha 6300. Ganz neu ist die Möglichkeit, die Bildwiederholrate der Anzeige von 60 Hertz auf 120 Hertz zu verdoppeln.
Die bei der Alpha 6000 eingesparte elektronische Wasserwaage ist wieder an Bord.
Gleich geblieben ist die maximale Serienbildrate von elf Bildern/Sekunde. Aber die Alpha 6300 zeigt bei bis zu acht Bilder/Sekunde nun ein Live-Bild (und nicht mehr nur die letzte Aufnahme).
Das Objektivangebot für Ihre Alpha 6300 ist üppig, es erfüllt auch professionelle Ansprüche.
1.1 Diese Objektive gibt es für Ihre Alpha 6300
An Ihre Alpha 6300 passen alle Objektive mit einem E-Bajonett. Sony kennzeichnet diese Objektive mit dem Kürzel SEL in der Typenbezeichnung. A-Mount-Objektive mit der Bezeichnung SAL können Sie jedoch mithilfe eines Adapters ebenfalls an Ihrer Alpha 6300 verwenden. Neben Sony selbst bieten zudem andere Hersteller passende Linsen für Ihre Alpha 6300 an, etwa Sigma oder Zeiss. Ferner können Sie an die Alpha 6300 praktisch jedes Objektiv für eine Kleinbild-Spiegelreflex- oder Messsucherkamera adaptieren. Möglich macht dies das sehr geringe Auflagenmaß der Kamera, das lediglich 18 Millimeter beträgt. Allerdings gehen dabei viele Automatikfunktionen verloren.
Ihre Alpha 6300 ist mit einem Bildsensor im APS-C-Format ausgestattet, dessen lichtempfindliche Fläche exakt halb so groß ist wie die eines Kleinbildfilms. Es hat sich nun aber eingebürgert, die Brennweite eines Objektivs bezogen auf das Kleinbildformat anzugeben. Durch die kleinere Sensorfläche ergibt sich bei Ihrer Alpha 6300 ein Verlängerungsfaktor oder Cropfaktor von 1,5. So deckt das Objektiv E PZ 16-50 mm F3,5-5,6 OSS (mit dem die Alpha 6300 auch im Set angeboten wird) bezogen auf Kleinbild einen Brennweitenbereich von 24 bis 75 Millimeter ab.
Durch ihre kleinere Sensorfläche benötigt die Alpha 6300 keine Objektive, die das Kleinbildformat ausleuchten können. Diese Objektive kennzeichnet Sony zusätzlich mit dem Kürzel FE in der Typenbezeichnung. Sie können diese FE-Objektive ohne Einschränkungen an Ihrer Alpha 6300 verwenden.
1.2 Für Auf- und Umsteiger
Dank des reichhaltigen Objektivangebots sowie des zahlreichen weiteren Systemzubehörs eignet sich die Alpha 6300 für nahezu jede fotografische Aufgabe. Ihre kompakten Maße und das geringe Gewicht prädestinieren sie natürlich für die Street- und Reportagefotografie oder einfach immer dann, wenn Sie mit kleinem Gepäck unterwegs sein möchten. Doch auch anspruchsvolle Sport- und Action-Fotografie ist mit der Alpha 6300 kein Hexenwerk. Ihr rasanter Autofokus und die hohe Serienbildrate machen’s möglich.
Aufsteigern von einer Kompaktkamera hat die Alpha 6300 zunächst die deutlich bessere Bildqualität zu bieten – ein Verdienst ihrer größeren Sensorfläche. Hinzu kommt die größere Flexibilität, denn Sie können ja für jedes Motiv das geeignete Objektiv ansetzen.
Wer von einer Spiegelreflexkamera auf die Alpha 6300 umsteigt, wird sich vor allem an das elektronisch erzeugte Sucherbild gewöhnen müssen. Es hat viele Vorteile, aber auch einige Schattenseiten. Vorteil ist zum Beispiel, dass Ihre Alpha 6300 jede Änderung der Aufnahmeparameter sogleich im Sucher simuliert – Sie sehen also schon vor der Aufnahme, ob Ihr Foto beispielsweise zu dunkel oder zu hell gerät. Zudem ist der Sucher groß, fast so groß wie im optischen Sucher einer Voll...