Meienbergs Tod / Die sexuellen Neurosen unserer Eltern / Der Bus
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Meienbergs Tod / Die sexuellen Neurosen unserer Eltern / Der Bus

Stücke

  1. 220 Seiten
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Meienbergs Tod / Die sexuellen Neurosen unserer Eltern / Der Bus

Stücke

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Über dieses Buch

Dieser Band präsentiert die drei bislang wichtigsten Stücke des jungen Dramatikers.»Mit »Die sexuellen Neurosen unserer Eltern" stürmt Lukas Bärfuss die deutschen Bühnen", schrieb »Die Welt"; und das Schweizer Radio feierte das Stück als »Sternstunde des Theaters". 2015 kam der Film »Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern" (Regie: Stina Werenfels) in die Kinos. Der Autor, der seit 1998 Theaterstücke schreibt und mit der freien Gruppe »400asa", die sich in der Tradition der dänischen Dogma-Filmemacher sieht, für Furore sorgte, nahm das gelassen und bekannte, ihn interessiere das Theater gerade »als eine besonders unvollkommene Kunst. Alles knirscht. Ich selber knirsche, die Schauspieler knirschen, sogar die alten Sessel." In gewissem Sinne ist in »Die sexuellen Neurosen..." die geistig zurückgebliebene Dora solch ein Sand im Getriebe der guten, der liberalen Gesellschaft - nicht, solange sie die Rolle der nur Bemitleidenswerten ausfüllt, aber sofort, wenn sie eigene Ansprüche stellt und nicht länger als Projektionsfläche allen Toleranzgeschwafels dient. Hinter dem Gerede zu den wirklichen Dingen zu kommen und nicht zuletzt aus der schelmischen Infragestellung von Autoritäten komische Wirkungen zu schlagen, das interessierte den jungen Schweizer Autor auch schon in seinem 2001 uraufgeführten Stück »Meienbergs Tod".Komplettiert wird der Band durch Bärfuss' neuestes Stück »Der Bus", über eine äußerst merkwürdige Pilgerreise nach Tschenstochau. 2005 wurde es am Thalia Theater Hamburg uraufgeführt.

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Information

Verlag
Wallstein
Jahr
2015
ISBN
9783835327764
Der Bus
(Das Zeug einer Heiligen)
Schauspiel
image
And now I am learning bit by bit
about the make and model shit
the muddy bowl I live in it
and all the mucks that tire us
And I am feared if I don’t have
a piglet, lamb or little calve
I’ll chop my human-ness in half
and be as worm or virus
Will Oldham
Erika, eine Pilgerin für Tschenstochau
Hermann, der Fahrer
Jasmin
Die Dicke
Karl
Anton, der Tankwart
Herr Kramer, eine Stimme
Eine alte Pilgerin
Ein alter Pilger
In einem Wald in den Bergen, an einer Straße; später bei Antons Tankstelle; danach auf einer Hochebene; schließlich an einem Ort, ähnlich dem Durchgangsheim am Glowny Rynek in Tschenstochau, Polen.

ERSTENS

An einer Straße. In einem Wald. Mitten in der Nacht. Ein Reisebus steht am Straßenrand. Die Aufschrift: "Hermann Reisen". Durch die Fenster fällt Licht. Die Scheinwerfer werfen Kegel ins Dunkel. Erika, eine junge Frau, steht da, im Wind, blaß, verschlafen, mit zerzaustem Haar und zerknautschtem Gesicht, und Hermann, der Fahrer, daneben, groß, grobschlächtig, mit dem Hemd über der zerknitterten Hose, betrachtet die Frau lauernd und wütend.
ERIKA Dann fährt dieser Bus überhaupt nicht nach Tschenstochau.
HERMANN Ganz genau.
ERIKA Aber. Dann sitze ich im falschen Bus.
HERMANN Im ganz falschen.
ERIKA Um Gottes willen.
HERMANN Nun stell dich nicht scheinheilig. Du weißt ganz genau, in welchem Bus du sitzt.
ERIKA Das ist nicht wahr.
HERMANN Bin ich blöd. Seit acht Stunden sind wir unterwegs. Wir sind durch den halben Kontinent gefahren. Du hast gesehen, in welche Richtung es ging. Bist du blöd.
ERIKA Ich habe geschlafen.
HERMANN Jetzt bist du wach. Guten Morgen. Jetzt bist du wieder unter den Lebendigen. Geschlafen. Die ganzen acht Stunden. Soll ichs etwa glauben.
ERIKA Bitte.
HERMANN Wir sind im Stau gestanden, und ich habe gesungen, so:
Er singt laut.
"Wenn ich noch einmal dein Gesicht sehen könnte, Rosalin."
Hast du nicht gehört.
ERIKA Ehrlich nicht.
HERMANN Wir mußten diese verdammte Musik anhören, diese Geigenmusik, fürchterlich.
Und Herr Kramer hat dazu geschrieen, alles in allem bestimmt drei Stunden, drei Stunden von den acht, und das Kind hat geschlafen und nichts gehört.
ERIKA Letzte Nacht habe ich kein Auge zugetan. Deshalb.
HERMANN Die letzte Nacht. So. Das war eine schöne Nacht.
ERIKA Nicht für mich.
HERMANN Daran sollten wir nicht denken. Das hier ist eine andere Nacht. Eine schlimme Nacht. Ganz schlimm.
ERIKA Warum.
HERMANN Weiß ich auch nicht, warum. Sie ist schlimm, weil sie schlimm ist, und damit hat es sich.
ERIKA Wo sind wir.
HERMANN Wo sind wir. Wo sind wir. Wir wollen sehen. Es steigt feucht vom Boden auf. Frisch ist es auch, und: Wir sehen keine Lichter. Wenn das Licht aus dem Bus nicht wäre, wir sähen die Hand nicht vor den Augen. Da steht, glaube ich, eine Tanne. Und da. Da steht noch eine. Und dort. Was ist das. Ebenfalls eine Tanne, so weit ich sehen kann. Also.
ERIKA Wie.
HERMANN Man darf annehmen, wir stehen in einem Wald.
ERIKA In einem Wald.
HERMANN Dahin geht meine Vermutung.
ERIKA Gings die acht Stunden wenigstens in Richtung Tschenstochau.
HERMANN Was weiß ich. Keine Ahnung, wo dein Tschenstochau liegt.
ERIKA In Polen.
HERMANN Wer will nach Polen. Hier will keiner nach Polen. Jetzt gibt es eine Aufregung. Wegen dir. Wir werden Verspätung haben, und...

Inhaltsverzeichnis

  1. Umschlag
  2. Titel
  3. Inhalt
  4. Meienbergs Tod
  5. Die sexuellen Neurosen unserer Eltern
  6. Der Bus (Das Zeug einer Heiligen)
  7. Impressum