- 292 Seiten
- German
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Über dieses Buch
"Ich lese ganz gern in Autobiographien", bekennt Adolf Endler, "aber glaube ich ihnen?... Ne, ne ne, daß zumal ein Mensch des zwanzigsten Jahrhunderts in befriedigender Weise in der Lage sein könnte, seine "Biographie zu erzählen"", hält Endler für ganz und gar unmöglich. Und wenn er hier mit "Nebbich" ein Buch präsentiert, das er ausdrücklich als Autobiographie versteht, so liegt auf der Hand, daß es sich nicht um die brave Darstellung des eigenen Lebens in chronologischer Folge zu einem der Vollkommenheit nahen Ende hin handeln kann. Endlers "Autobiographie aus Splittern" ist, wie wir es schon für einen begrenzten Zeitabschnitt in "Tarzan am Prenzlauer Berg" kennengelernt haben, montiert aus Tagebuchnotizen und zeitkritischen Glossen, bös-sarkastischen Zitat-Collagen, essayistischen Porträts von Zeitgenossen und Kollegen und erzählerischen Fragmenten nicht selten phantasmagorischen Charakters. Denn daß sich das Leben eines Menschen nicht nur aus "real" Erlebtem, sondern zu "drei Vierteln aus Träumen und Tagträumen ("längeren Gedankenspielen")" zusammensetzt, ist für den Autor, der die Vokabel "Karriere" selbstverständlich nur mit Augenzwinkern ausspricht, keine Frage. Was entsteht, ist ein Kaleidoskop, in dem Erinnerungsbilder des fünfzehnjährigen Gymnasiasten, der zwischen Düsseldorf und Benrath in der Straßenbahnlinie 18 sitzt, ebenso aufgehoben sind wie Expeditionstagebücher, die etwa über die Sprache der Regenbogen-Esser Auskunft geben. Und freilich finden sich wilde Notizen von den endlerschen alter egos Bobbi Bergermann und Bubi Blazezak, die nicht zuletzt auch eine Art DDR-Geschichte fern jeder Nostalgie bergen.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Umschlag
- Titel
- Widmung
- VORBEMERKUNG
- NEUNZEHNHUNDERTVIERUNDVIERZIG
- ZWEI FRÜHE LIEBESGESCHICHTEN
- MOMENTE / WIDMUNG FÜR PETER HUCHEL
- ZU EINER GRAFIK VON MAX ERNST
- DER WITTENBERGE-ZYKLUS / EINE MEMOIRE
- NEBELZEIT
- IN GEDANKEN AN ELKE ERB NOTIERT
- SIEBEN SÄCKE
- NACHTRÄGE ZUM »TARZAN«
- BOBBI BERGERMANNS VORMITTAGSWEG
- WOHNUNGEN, WOHNUNGEN
- DIE SARAH-KIRSCH-KISTEN
- DIE WELT UWE GRESSMANNS
- ZWEI KRIEGSTRÄUME BUBI BLAZEZAKS
- DIE FRÜHEN ACHTZIGER / EIN ZITATEN-SLALOM
- DIE SÄKULAR-SAUFTOUR BUBI BLAZEZAKS / TAGEBUCHBLATT UND PROSAFRAGMENT
- BESCHREIBUNG ZWEIER GESCHENKE / FÜR KATJA LANGE-MÜLLER
- DER PHANTASMAGORISCHE NOVEMBERACHTZIG / AUS DEN »KONFESSIONEN« BOBBIBERGERMANNS
- LEIPZIGER JAHRE
- ZWEITE BEGEGNUNG MIT DER SCHMAROLLE / AUS EINEM EXPEDITIONSBERICHT (I)
- HÄFNER, EBERHARD (JAHRGANG 41)
- WOTRUBA / EIN TRAUM
- ICH MÖCHTE KOTZEN
- BUBI BLAZEZAKS GEDENKEND / SEITENBLICK AUF EINEN ROMANHELDEN
- GRUNDZÜGE DER DDR / EINE COLLAGE
- MODEBERICHTERSTATTUNG DER DRITTEN ART / AUS EINEM EXPEDITIONSBERICHT (II)
- ZWEI »WENDE«-BRIEFE
- VERLUSTANZEIGE
- DIE PKZ
- DER RETTER / EIN ENTWURF
- DURCH WÜSTE UND DSCHUNGEL / ZU JOACHIM WALTHERS »SICHERUNGSBEREICHLITERATUR«
- ORTE OHNE »I.M.«
- »GESCHLOSSENE LÄDEN« / EIN EPILOG
- EDE NORDFALLS »WENDE-ROMAN«
- IN MEMORIAM INGE MÜLLER (1925-1966)
- SPRACHE DER REGENBOGENESSER-STÄMME / AUS EINEM EXPEDITIONSBERICHT (III)
- BÜRGERPARK / ZWEI PROLOGE
- EINE GEFÄHRLICHE EHRUNG / FRAGMENT
- DIE BESTEN TAGE
- Inhalt
- Impressum