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Glaube im Alten Testament
Eine begriffsgeschichtliche Untersuchung unter besonderer BerĂźcksichtigung von Jes 7,1-17; Dtn 1-3; Num 13-14 und Gen 22,1-19
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- German
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Glaube im Alten Testament
Eine begriffsgeschichtliche Untersuchung unter besonderer BerĂźcksichtigung von Jes 7,1-17; Dtn 1-3; Num 13-14 und Gen 22,1-19
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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben
Ăber dieses Buch
Dass das christliche Glaubensverständnis seine Wurzeln im Alten Testament hat, ist unbestritten. Trotzdem wurden diese Wurzeln bisher kaum erforscht. Die Untersuchung will diese LĂźcke schlieĂen. Ausgangspunkt ist der alttestamentliche Glaubensbegriff 'mn im Hif'il. Neben der genauen Bedeutung dieses Begriffes stehen seine Prägung in der Perserzeit und seine weitere Entwicklungsgeschichte im Mittelpunkt. Als Ergebnis wird eine Kontinuität zwischen alt- und neutestamentlicher Rede vom Glauben deutlich. So bietet das Buch einen neuen Zugang zu den biblischen Grundlagen der christlichen Rede vom Glauben.
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Information
1Einleitung
In der systematisch-theologischen Diskussion der letzten Jahrzehnte wurde immer wieder engagiert gefordert, was Glaube sei, mĂźsse von Christus her verstanden werden. So hält Ebeling 1958 fest, âdaĂ die Frage, wer Jesus ist, und die Frage, was Glauben heiĂt, nicht getrennt voneinander, sondern nur miteinander beantwortet werden kĂśnnenâ.1 Und JĂźngel stellt 2000 klar: âFĂźr das christliche Verständnis des Glaubens [AuflĂśsung der AbkĂźrzungen durch die Verfasserin] ist dessen Zusammenhang mit Jesus Christus konstitutiv.â2
Trotzdem ist unbestritten, daĂ die neutestamentliche Rede von ĎΚĎĎξὝξΚν sich an die Wiedergabe des alttestamentlichen ××× Hiphil durch die Septuaginta anschlieĂt.3 Ebeling nennt die Wurzel ××× mit dem Hiphil als wichtigstem Repräsentanten sogar die âeigentliche Keimzelle des Glaubensbegriffsâ.4 Die neutestamentliche Rede vom Glauben hat also zumindest sprachlich alttestamentliche5 Wurzeln. Will man von Christus her bestimmen, was Glauben heiĂt, wird man vom Neuen Testament selbst auf den alttestamentlichen Hintergrund seiner Rede von Christus und Glauben verwiesen.
Obwohl die Bedeutung der Rede vom Glauben im Alten Testament offensichtlich ist, wurde sie in der alttestamentlichen Forschung nur vergleichsweise selten bearbeitet. Die letzte Monographie zum Thema stammt von Ludwig Bach und entstand 1900. Angesichts der UmbrĂźche in der alttestamentlichen Wissenschaft in den letzten 30 Jahren ist es dringend, sich diesem Thema wieder einmal zuzuwenden. Wie das Alte Testament vom Glauben redet, steht deshalb im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit.
Zuerst soll nach dem Charakter der alttestamentlichen Rede vom Glauben gefragt werden, also ob hier theologisch reflektiert wird oder ob Erfahrungen mit Gott in Poesie oder Erzählung ausgedrĂźckt werden. Um das zu erreichen, wird geklärt, inwiefern ××× Hiphil ein alttestamentlicher, theologischer Begriff ist. Im AnschluĂ daran wird ermittelt, in welchem Zusammenhang Begriffe und theologische Reflexion im Alten Testament stehen (Kapitel 2). Zugleich wird in diesem Kapitel eine EinfĂźhrung in die bisherige Sicht des Phänomens âGlauben im Alten Testamentâ gegeben. An das Kapitel schlieĂt sich die erste Untersuchung eines exemplarischen Textes mit ××× Hiphil an, Jes 7,1â17 mit Vers 9b (âGlaubt ihr nicht, so bleibt ihr nichtâ). In dieser Untersuchung soll ermittelt werden, ob ××× Hiphil als theologischer Begriff in diesem Kapitel eingefĂźhrt wurde, wie Smend vorgeschlagen hat (Kapitel 3).6
Nachdem sich herausgestellt hat, daĂ das nicht der Fall ist, wird eine Durchsicht aller Belege von ××× Hiphil erfolgen, u. a. Gen 15,6 (s. 4.4.5). Zuerst wird in Auseinandersetzung mit den bisherigen Thesen die Bedeutung des Wortes erarbeitet. Dann folgt eine Suche nach dem ältesten theologischen Beleg. AuĂerdem wird in diesem Kapitel eine Ăbersicht Ăźber die theologischen Fragen gewonnen, die mit ××× Hiphil bearbeitet werden (Kapitel 4).
Wahrscheinlich ist Dtn 1,32 der älteste Beleg des theologischen Begriffs ××× Hiphil, und deshalb sind die beiden Fassungen der Kundschaftergeschichte Dtn 1â3 und Num 13 f die nächsten Texte, die intensiv untersucht werden. Dabei geht es um die Frage, wie alt Dtn 1,32 als der älteste Beleg eines theologischen ××× Hiphil ist. Weiter wird eruiert, welche theologischen Entwicklungen und Fragestellungen die Begriffsprägung an dieser Stelle herausforderten. In diesem Zusammenhang wird die theologische Grundhaltung hinter Num 13 f, dem Vorbild von Dtn 1â3, verglichen mit der theologischen Grundhaltung hinter der ältesten Fassung der Priesterschrift (PG, s. Kapitel 5). Es geht in diesem Kapitel also in besonderer Weise um den Schritt von der Redaktionsgeschichte zur Theologiegeschichte, ein Anliegen, das in alttestamentlichen Arbeiten oft zu kurz kommt. Weil die Frage, in welchem theologiegeschichtlichen Umfeld ××× Hiphil als alttestamentlicher Glaubensbegriff entwickelt wurde, nur im Zusammenhang mit Num 13 f und Dtn 1â3 geklärt werden kann, spielen diese Texte in der vorliegenden Arbeit eine grĂśĂere Rolle als der vieldiskutierte Vers Ăźber den Glauben Abrahams Gen 15,6.
Zuletzt wird noch einmal ĂźberprĂźft, ob der Begriff ××× Hiphil wirklich ein markantes eigenes Profil hat oder ob es im Alten Testament zahlreiche Synonyme gibt, wie etwa ××¨× (âfĂźrchtenâ). Zu diesem Zweck wird Gen 22,1â19, die Opferung Isaaks, als ein theologisch gewichtiger Text, in dem ××¨× verwendet wird (Gen 22,12), mit den Texten verglichen, die den Begriff ××× Hiphil enthalten (Kapitel 6). Zuletzt werden die Ergebnisse zusammengefaĂt. Nun wird dargestellt, welche theologischen Fragestellungen mit Hilfe des Begriffs ××× Hiphil diskutiert werden. Es wird sich zeigen, daĂ einige Diskussionen um den Glauben, die man bisher fĂźr typisch christlich hielt, bereits im Alten Testament begonnen haben. So muĂten schon die alttestamentlichen Theologen7 das Verhältnis von Glauben und Gesetz und Glauben und Wissen bearbeiten (Kapitel 7).
Die folgende Arbeit soll so weit wie mĂśglich fĂźr Leser zugänglich sein, die keine Spezialisten fĂźr das Alte Testament sind und die keine Hebräischkenntnisse haben. Aus diesem Grund folgt auf alle wichtigen hebräischen Zitate eine Ăbersetzung. Das soll ermĂśglichen, die Literarkritik der jeweiligen Texte mit Hilfe einer deutschen Ăbersetzung nachzuvollziehen. Um die Lesbarkeit zu verbessern, werden die Eigennamen mĂśglichst in der Fassung der Lutherbibel wiedergegeben, weil sie sich so im deutschen Sprachraum eingebĂźrgert haben. FĂźr die hebräischen Stämme werden etwas vereinfachte Bezeichnungen gewählt, also z. B. Niphal statt Niphâal.
2××× Hiphil als alttestamentlicher Glaubensbegriff
FĂźr Frage nach dem Glauben im Alten Testament gibt es einen klaren Ansatzpunkt: die verbale Verwendung der Wurzel ××× in der Stammform Hiphil.8 Trotzdem bedarf die Fragestellung einer BegrĂźndung.9 Denn auch wenn nur wenige Exegeten grundsätzlich abgelehnt haben, vom Thema âGlauben im Alten Testamentâ zu sprechen,10 hat es den Anschein, daĂ dieses Thema im Alten Testament eher im Hintergrund steht.11 Allerdings ist ××× Hiphil ein sehr prominentes Beispiel fĂźr den Gebrauch theologischer Begriffe im Alten Testament.12 Das zeigt die Bedeutung des Themas. Und als theologischer Begriff ermĂśglicht ××× Hiphil RĂźckschlĂźsse auf das Denken dahinter.13 Deshalb gilt dem Begriffscharakter von ××× Hiphil in dieser Arbeit ein besonderes Augenmerk. Dieser Begriffscharakter ist als erstes zu erläutern. Die Erläuterung beginnt mit einem Blick auf die Kennzeichen alttestamentlicher, theologischer Begriffe im allgemeinen. Sie wendet sich dann speziell ××× Hiphil zu.
2.1××× Hiphil als theologischer Begriff im Alten Testament
2.1.1Die Verwendung von theologischen Begriffen im Alten Testament
Auf den ersten Blick haben Begriffe fĂźr das theologische Denken im Alten Testament keine groĂe Bedeutung.14 Denn in weiten Teilen des Alten Testaments wird erzählt. Das Erzählen prägt die Tora und die GeschichtsbĂźcher (Jos-II Reg; Esr; Neh; Chr), zeigt sich aber auch immer wieder in den ProphetenbĂźchern, wenn von den Taten und Erlebnissen der Propheten berichtet wird (z. B. Jes 6; 7 f; 36â39; Jer 1; 26; 36; 37â45; Ez 1â3; 8â11; 37). Im Hiobbuch ist der Rahmen eine Erzählung (Hi 1â2; 42,7â17). Und sogar poetische Texte in weisheitlichen BĂźchern (z. B. Prov 31,10 ff; Koh 2,1â23; 12,1â7) oder in den Psalmen (z. B. Ps 18,4 ff; 74,12â14; 104,3 ff) präsentieren sich immer wieder in einem erzählenden Duktus, wenn sie die Qualitäten oder Erlebnisse einer Person oder die Taten Gottes beschreiben.15 Weil das Erzählen im Alten Testament so häufig ist, erfolgt auch die theologische Reflexion im Alten Testament oft in Form von Erzählungen.16 So zeigt die Geschichte von der Opferung Isaaks (Gen 22,1â19) am Beispiel Abrahams, was Gottesfurcht bedeutet (Gen 22,2.12) â und ist zugleich ein StĂźck hĂśchster hebräischer Erzählkunst.17 Auch wenn ein Thema systematisch entfaltet wird (z. B. die SchĂśpfung in Gen 1,1â2,4a), geschieht das gern in Form einer Erzählung. Und sogar in einem theologischen Entwurf wie der ersten Fassung der Priesterschrift (die Priestergrundschrift oder PG) wird die Geschichte von der SchĂśpfung bis zum Bau des Heiligtums am Sinai erzählt.18
Daraus läĂt sich ersehen, daĂ im Alten Testament Ăźber weite Strecken mit Beispielgeschichten Theologie getrieben wird. Genau diese Theologie in Fallbeispielen hat die Disziplin âTheologie des Alten Testamentâ von Anfang an herausgefordert. Denn sie scheint jeder systematischen Darstellung zu widerstreben.19 Hinter diesen Schwierigkeiten bei der Darstellung steckt ein grundsätzliches Problem, nämlich die Frage, ob in solchen Erzähltexten Ăźberhaupt Theologie vorliege. Wollten die alttestamentlichen Erzähler in ihren Geschichten Theologie transportieren, oder projizieren hier die heutigen Leser ihre Erwartungen auf die Texte?20 Gegen solche Anfragen hat Rudolf Smend 1982 die Kennzeichen theologischen Denkens im Alten Testament festgehalten: âAuĂer der âSystembildungâ â zurĂźckhaltender und wohl angemessener gesagt dem Denken in und der Bildung von grĂśĂeren Zusammenhängen â handelt es sich um ein Denken, das sich bei religiĂśsen Aussagen verstärkt bestimmter Begriffe bedient, das Sätze bildet, die dahin tendieren, Lehrsätze zu sein, das argumentiert und das gegebene Texte interpretiert.â21 Tatsächlich wird sich herausstellen, daĂ sich in diesem Sinne theologisches Denken und Erzählen nicht ausschlieĂen. Dies soll im folgenden am Beispiel des theologischen Begriffs âKabodâ22 gezeigt werden...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titelseite
- Impressum
- Vorwort
- Inhaltverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. ×××× ××× ×ת Hiphil als alttestamentlicher Glaubensbegriff
- 3. Glaube und Unglaube im Haus Davids â Jes 7,1â17
- 4. Die Geschichte des theologischen Begriffs ×××× ××× ×ת Hiphil
- 5 Die WĂźstenzeit als Schule des Glaubens â Dtn 1â3 und Num 13f
- 6 Gottesfurcht und Rettung auf dem Zion â Gen 22,1â19
- 7 SchluĂ: der Diskurs Ăźber den Glauben (×××× ××× ×ת Hiphil) im Alten Testament
- 8 Literaturverzeichnis
- 9 Register