Idyllik im Kontext von Antike und Moderne
Tradition und Transformation eines europäischen Topos
- 362 Seiten
- German
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Idyllik im Kontext von Antike und Moderne
Tradition und Transformation eines europäischen Topos
Über dieses Buch
Die antike Idyllik impliziert ein triadisches Modell einer idealisierten Vergangenheit, einer defizitären Gegenwart und einer perfektiblen Utopie. In der ästhetischen Theorie und Praxis hat dieses topische Denkbild eine fast beispiellose Wirkung entfaltet. Anhand von kanonischen Zeugnissen der europäischen Kulturtradition stellen die Beiträgerinnen und Beiträger des Bandes seine Filiationen in der Text- und Bildwelt zwischen Hellenismus und Postmoderne vor und schließen damit eine Forschungslücke.
Ohne den Rekurs auf die Antike und die gattungstheoretischen Diskussionen der Aufklärung und Romantik sind selbst die Antiidyllik oder die Definition des Genres als, forma non grata' im 20. Jahrhundert nicht konkretisierbar. Das macht nicht zuletzt die Vielfalt der mit der Idylle und dem 'Idyllischen' verbundenen philosophischen, ästhetischen, anthropologischen, historischen, theologischen sowie wissenschaftsgeschichtlichen Fragestellungen deutlich. Das Denkbild einer unentfremdeten, natürlichen Existenz erweist sich als konstante und transkulturelle Kategorie, die in ihrer Tendenz zur Teleologie, zur kausalen Geschlossenheit und zur Reduktion von Komplexität als kognitive Strategie der Existenzbewältigung anzusehen ist.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Title
- Impressum
- Inhaltsverzeichnis
- Idyllik im Kontext von Antike und Moderne. Einleitung
- Theokrits Bukolika und andere Gedichte.Eidyllia vor dem Idyll
- Non in Arcadia Vergilius. Eklogenland als politisch verunsicherte Poetenidylle
- Verkehrte Welt in Arkadien? Paradoxe Diskurse im schäferlichen Gewande
- Deutsche Schäferspiele im 17. Jahrhundert. Eine Textsorte und ihre Funktionen
- Entgrenzte Idylle. Gattungsbrüche in Nicolas Poussins Arkadienbildern
- Gattungsfragen als medientheoretisches Problem. Salomon Geßners Kunsttheorie und Idyllenproduktion
- Idylle und Gefährdung. Zwei Aspekte schweizerischer Landschaftsdarstellung im 18. und frühen 19. Jahrhundert
- Wielands Idylle von Lampeduse
- ,Aber freilich, wenn alle Menschen Schafe gehütet hätten, so wären sie zwar an sich wohl ganz glücklich gewesen. Aber was wäre denn aus unsrer Geschichte geworden?‘ Idylle, Theodizee und Geschichtsphilosophie bei Karl Philipp Moritz
- Klassizistische Ansichten vom Volk. überlegungen zu Idyllen von André Chénier und Eduard Mörike
- Idyllik, Anti–Idyllik, Aufklärung und Selbstaufklärung.Zur ästhetischen und philosophischen Kritik des Arkadien–Topos
- Herr und Knecht in der (Anti–)Idyllik von Johann Heinrich Voß und Fritz Reuter
- Wi(e)derschein der goldenen Kindheit.Jean Pauls Idyllen–Experimente
- Idylle als poetologischer Kommentar. Thomas Manns Erzählung Herr und Hund und die Literatur der Moderne
- Gestörte und umgekippte Idyllen. Zum Komplex ‚See‘ in Adalbert Stifters Hochwald und Elfriede Jelineks Gier
- W. G. Sebalds verstörende Idyllen in seiner Dichtung und seinem Prosawerk
- Inhumane Idyllen. Das ästhetische Intervall des Idyllischen in der Lyrik Louise Glücks
- Personenregister
- Fußnoten