Ungarn und Rumänien
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Ungarn und Rumänien

  1. 292 Seiten
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Ungarn und Rumänien

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Über dieses Buch

In kulturwissenschaftlichem Verständnis ist Literatur Teil der Schriftkultur, die Monumentalwerke ebenso wie pragmatische Texte umfasst und die in verschiedenen literarischen Räumen unterschiedlich ausgeprägt ist. Literaturlexika wurden bisher diesem Literaturverständnis selten gerecht. Das vorliegende Lexikon erfasst die deutsche Literatur des Mittelalters in dieser neuen Perspektive. Dabei richtet sich der Blick über die Grenzen des Hl. Römischen Reichs hinaus in kulturelle Kontaktzonen in Europa. Im Zentrum des Interesses stehen Kulturtransfers, die durch verortbare Institutionen und Personen gefördert wurden, welche die Entstehung, Rezeption und Verbreitung von Schriftkultur und literarischer Bildung ermöglichten: Höfe, Klöster, Kirchen, Schulen, Stadtkanzleien, Bibliotheken etc. Selbst dort, wo durch Überlieferungszufälle keine Schriftzeugnisse mehr vorhanden sind, werden Hinweise auf Kontakte zur Schriftkultur des deutschsprachigen Raums gesammelt. Der erste Band ist Ungarn und Rumänien gewidmet, zwei Ländern, die, so wie sie sich in ihren heutigen Grenzen präsentieren, von der ottonischen bis zur habsburgischen Zeit durch regional und zeitlich sehr unterschiedliche Kontakte mit der deutschen Kultur geprägt sind.

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Information

Jahr
2015
ISBN
9783110379914

Badeseck (Bátaszék)

Zisterzienser (später: Benediktiner) von ­Cikádor (Szék/Zeek)

Patr.: Hl. Maria. — 1142–1421 bzw. bis 1478
Geschichte. Auf Initiative König Gézas II. wurde im Jahr 1142 Cikádor als erstes Zisterzienserkloster in Ungarn gegründet und von Mönchen aus Heiligenkreuz besiedelt. Bis ins 14. Jh. ist belegt, dass Cikádor seinen Nachwuchs weiterhin aus Heiligenkreuz bezog. Das Kloster erfuhr verschiedene Schenkungen und Begünstigungen durch die ung. Krone. In seinem Visitationsbericht von 1357 beschreibt Seifrid von Rein das Kloster als vernachlässigt; bald darauf kommt es wegen der Veruntreuung von Geldern und nicht legalisierten Verkäufen zu Konflikten im Kloster. Von 1365 bis 1367 übernimmt der Mönch Friedrich aus österreich das Regiment für den korrupten Abt ­Andreas. Schließlich greift König Sigismund ein. Die Ursache der Missstände sieht er darin begründet, dass die Äbte des Klosters oft extranearum nationum seien und das Gesetz und die Bräuche des Landes (regni nostri) nicht beachteten (HERVAY, S. 85). Unter Abt Emmerich von St. Gregor (1421–54) wurde das Kloster dem Benediktinerorden überantwortet und im März 1457 gab Papst Calixt III. dem Antrag Ladislaus’ V. statt, das Kloster mit der Gemeinde → Ofen zusammenzuschließen und in ein Kollegiatskapitel umzuwandeln. Dies wurde allerdings nie durchgeführt, ebenso wenig wie die Rückgabe des Klosters an den Zister­zien­serorden, die im September 1457 vom Generalkapitel beschlossen wurde. Nach 1478 ist Cikádor nicht mehr erwähnt.
Überlieferung. Die Bibliothek des Klosters ist nicht erhalten; allerdings sind einige Urkunden und Briefe aus Cikádor überliefert, aus den Jahren 1193 bis 1465 (vgl. TOMANN, S. 173–178; HERVAY, S. 86).
Literatur. M. TOMANN, Cikádor, die erste Zisterzien­serabtei in Ungarn, Analecta Cisterciensia 38 (1982), S. 166–180; F. L. HERVAY, Repertorium Historicum Ordinis Cisterciensis in Hungaria, 1984, S. 83–89; 800 ­Jahre Zisterzienser im Pannonischen Raum, hg. v. J. PERSCHY, 1996; I. VALTER, Die Erforschung der ungarischen Zisterzienserklöster unter besonderer Berücksichtigung der Abtei Cikador, Beiträge zur Mittelalter-Archäologie in österreich 12 (1996), S. 227–237; H. J. OLLIG, Cikádor, erste ungarische Zisterzienserabtei, Unsere liebe Frau von Himmerod 71 /4 (2001), http://www.cistopedia.org/index.php?id=2709 (27. 7. 2012).
CORA DIETL

Bakonybél

Benediktiner

Patr.: Hl. Mauritius — gegr.: 1018
Geschichte. Angeblich von Gunther von Niederaltaich (ca. 955–1045) soll das Kloster in B. auf dem Grund eines königlichen Herrenhofs im Jahr 1018 gegründet worden sein (LANG, S. 38f.). Gunther war Sohn des Reichsgrafen von Käfernburg (wohl einem Verwandten der Königin Gisela oder aber des Géza I., der in Niederaltaich in den Benediktinerorden eingetreten war und sich 1008 in ein streng asketisches Einsiedlerleben im Bayerischen Wald zurückgezogen hatte (STRUVE, Sp. 1793), aber auch einige Zeit in einer Einsiedelei in Borostyánkút bei B. weilte (SÓLYMOS, S. 593). In das Kloster zog sich in den 1020er Jahren der Hl. Gerhard zurück (SILAGI, S. 636) und wurde von hier aus 1030 zum Bischof von Tschanad berufen.
Um 1280 brannte die Abtei mitsamt der Bibliothek aus; zudem verlor das Kloster nach dem Tod von Andreas III. weitgehend seine Selbstständigkeit und wurde der Krone unterstellt. Nachdem es zwischen 1330 und 1354 neue Privilegien durch den König und v. a. den Papst erhalten hatte, schloss es sich der Union der Abteien → Martinsberg, Somogyvár und Zalavár an; 1516 wurde es Martinsberg unterstellt.
Gründungsurkunde. Der vollständige Text der Gründungsurkunde (angeblich 1037 vom Hl. Stephan verfasst) ist in einer 1330 von König Karl I. in Auftrag gegebenen Abschrift überliefert, die im Archiv der Territorialabtei Martinsberg aufbewahrt wird. Demnach befreite König Stephan I. das Kloster von ­bischöflicher Gerichtsbarkeit, versah es mit Gütern und Privilegien und machte es vom bischöflichen und königlichen Einfluss unabhängig. Dem ­Kloster wurden u. a. die freie Abtwahl und der Bau von Kapellen und Oratorien in seinem Territorium gewährt. Zwischen 1230 und 1240 wurde die Urkunde durch Passagen aus der päpstlichen Bulle Gregors IX. ergänzt.
Überlieferung. Ein Vermögens- und Buchverzeichnis des Klosters B., das auf das Jahr 1086 datiert ist und von Ladislaus in Auftrag gegeben worden sein soll, zudem drei Erweiterungen im 12. und 13. Jh. erfahren hat (aufbewahrt im Territorialabteiarchiv von Martinsberg), ist in seiner Authentizität umstritten. Es verzeichnet drei Evangeliare und summarisch 84 weitere Bände (vgl. BÁNHEGYI, S. 598; CSAPODI, S. 11). Im Jahr 1440 sind erneut zwei Missalen und zwei Psalterien aus B. erwähnt (CSAPODI, S. 93). Glaubwürdiger, wenngleich nicht auf Vollständigkeit angelegt, ist das Visitationsprotokoll des Klosters von 1508 (Budapest, MOL, DI 21890 /1-2, vgl. ­CSAPODI, S. 232). In ihm wird ein Evangelistar erwähnt, von dem es heißt, es habe ursprünglich Gisela gehört. Weiterhin genannt sind je ein zweibändiges Exemplar der , Sermones discipuli‘ des Nürnberger Dominikaners Johannes Herolt, daneben 16 weitere theologische und ­liturgische Handschriften und libri vetusti multi. Unter den ebenfalls benannten Druckschriften des Klosters sind die Chronik des Thurocz und die bei Andreas Hess in → Ofen gedruckte , Chronica Hungarorum‘ zu erwähnen (SARBAK, S. 213f.). Nach dem Brand der Abtei um 1280 sind nur noch 21 authentische Urkunden aus B. aus der Arpadenzeit erhalten.
Ausgabe. Vita Guntheri eremitae, MGH SS 11, S. 276–279.
Literatur. CS. CSAPODI /K. CSAPODINÁ GÁRDONYI, Bibliotheca Hungarica. Kódexek és nyomtatott könyvek Magyarországon 1526 előtt, Bd. 1, 1988; Bd. 3, 1994. — P. SÖRÖS, A bakonybéli apátság története, 1903; G. LANG, Der selige Gunther der Eremit, 1948; T. STRUVE, Gunther, Eremit, LexMA, Bd. 4, 1989, Sp. 1793; M. VOGELHUBER, Eremiten, Inklusen und Wanderprediger im Mittelalter, 1994; G. SILAGI, Bischof Gerhard von Csanád, in: Europas Mitte um 1000, hg. v. A.WIECZOREK/H.-M. HINZ, 2000, Bd. 2, S. 636f.; CS. D. VERESS, Bakonybél története, 2000; M. BÁNHEGYI OSB, Hungarian Benedictine Libraries in the Middle Ages, in: Paradisum plantavit. Benedictine Monasteries in Medieval Hungary, hg. v. I. TAKÁCS, 2001, S. 59–601; A Béli Szent Mauríciusz Monostor története 1018–1998, hg. v. D. KISS, 2002; G. SARBAK, Über das mittelalterliche Bibliothekswesen der Benediktiner in Ungarn, in: The Development of Liter­ate Mentalities in East Central Europe, hg. v. A. ADAMSKA /M. MOSTERT, 2004, S. 199–213.
GYÖNGYI SÁNDOR/CORA DIETL

Bélapátfalva

Zisterzienser von Bélháromkút (Trium Fontium/Beel)

Patr.: Hl. Maria. — 123–ca. 1534
Geschichte. Kilit II., Bischof von Erlau, gründete 1232 das Kloster in Bélháromkút. Es sollte das Kloster seiner Familie (der Familie Bél) werden und wurde aus → Pilis besiedelt. Nach der Zerstörung des noch nicht fertig gestellten Klosters durch die Mongolen 1241 unterstand das fast entvölkerte Kloster zunächst dem Abt von Pilis. Durch Stiftungen und die Erteilung von Privilegien durch die Könige Ludwig I. und Sigismund gelangte es allmählich zu einem gewissen Wohlstand. Im lat. Visitationsbericht des Heinrich Waldstein aus Rein aus dem Jahr 1357 sind allerdings noch karge Zustände im Kloster vermerkt (ROSTÁS, S. 15). Aus dem Jahr 1486 ist dokumentiert, dass einige Mönche, die aus dt. Klöstern nach Trium Fontium gekommen waren, Konflikte verursachten, da sie mit Gewalt eine Kloster­reform durchzuführen versuchten (HERVAY, S. 57). Anschließend wurde das Kloster dem Bischof von → Erlau und späteren Erzbischof von → Gran, Thomas Bakócz , unterstellt, der 1495 Magister Paul von Werebél als Aufseher bestellte. Das Kloster blieb bis zur Reforma­tion bestehen.
Über die Pflege der Wissenschaft im Kloster ist wenig bekannt. Die Bibliothek umfasste laut Inventar aus dem Jahr 1509 insgesamt 85 libri communes (HERVAY, S. 58). Der einzige Abt, für den ein Universitätsstudium belegt ist, ist Helias (1438–48), der spätere Bischof von Tripolis, der sich am 13. 10. 1438 am Generalstudium in Wien eingeschrieben hatte.
Überlieferung. Insgesamt 20 Briefe aus der Zeit zwischen 1359 und 1518, welche das Kloster betreffen, sind erhalten, davon zwei von Äbten des Klosters (HERVAY, S. 59). Die im Inventar des Klosters von 1509 (NYÁRY, S. 152) erwähnten Bücher sind nicht erhalten.
Literatur. A. NYÁRY, Registrum seu Inventarium omnium rerum existentium in domini Episcopatus Agriensis etc., Archaeológiai Közlemények 7 (1868), S. 150–155; F. L. HERVAY, Repertorium Historicum Ordinis Cisterciensis in Hungaria, 1984, S. 53–62; I. VALTER, Die Erforschung der ungarischen Zisterzienserklöster unter besonderer Berücksichtigung der Abtei Cikador, Beiträge zur Mittelalter-Archäologie in österreich 12 (1996), S. 227–237; T. ROSTÁS, Bélapátfalva, ciszterci apátsági templom, in: Magyarország műemlékjegyzéke. Heves megye, hg. v. I. BARDOLY/A. HARIS, 2005. S. 15.
CORA DIETL

Boldva

Benediktiner

Patr.: Hl. Johannes. — 1175/80–1285
Geschichte. Im , Sacramentarium Boldvense‘ ist die dem Hl. Johannes dem Täufer geweihte Benediktinerabtei B. zum ersten Mal erwähnt. Dort heißt es, sie sei im Jahr 1203 abgebrannt. Die Abtei wurde wahrscheinlich zwischen 1175 und 1180 errichtet, wohl im Auftrag König Bélas III. Das nach dem Brand bis spätestens 1270 wieder aufgebaute Kloster brannte 1285 erneut nieder, als im Zuge des zweiten Mongolenzuges die Siedlung B. komplett zerstört wurde. Die Benediktinerabtei war damit endgültig aufgelöst.
Autoren/Werke. Eine als , Codex Pray‘ bzw. , Prayanus‘ oder auch , Sacramentarium Boldvense‘ bezeichnete Hs. (Budapest, OSZK, MNY 1) wurde wohl Ende des 12. Jh.s im Kloster B. angelegt, von wo aus der Codex im Jahr 1228 ins Benediktinerkloster in Deák (SK) gelangte. Auf fol. 10v befindet sich, eingetragen in die Marginalie neben der , Vita regum ungarorum‘, ein Hinweis auf die Einweihung der Kirche in Deák im Jahr 1228 (vgl. BARTONIEK, S. 3). Noch im 13. Jh. gelangte der Codex ins Kollegiatskapitel in Pressburg (SK) (hier wurde eine lat. Elisabeth-Legende aus dem 15. Jh. eingebunden, fol. 1v–7r) und von dort aus 1813 in die Ung. Nationalbibliothek. Er enthält zwei zwischen 1192 und 1195 entstandene Texte, die als die ältesten erhaltenen ung. und wohl auch die ältesten finno-­ugrischen Schriftzeugnisse gelten: die un...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelsiete
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Vorwort
  6. Verfasserinnen und Verfasser der Beiträge
  7. Abkürzungsverzeichnis
  8. Übersicht über die ungarischen Herrscher
  9. Glossar der Ortsnamen
  10. Ungarn
  11. Rumänien
  12. Personenindex
  13. Fußnoten