Das Wissen der Poesie
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Das Wissen der Poesie

Lyrik, Versepik und die Wissenschaften im 19. Jahrhundert

  1. 306 Seiten
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Das Wissen der Poesie

Lyrik, Versepik und die Wissenschaften im 19. Jahrhundert

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Über dieses Buch

Nachdem Untersuchungen zu Literatur und Wissenschaften im 19. Jahrhundert sich bislang meist auf die narrative Prosaliteratur konzentriert haben, analysieren die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes Bezugnahmen auf die Wissenschaften in lyrischen und epischen Versdichtungen. Die untersuchten Texte entstammen hauptsächlich der französischen, deutschen und englischen Literatur; sie umfassen Lehrgedichte ebenso wie die 'artistische' Lyrik der Parnasse-Gruppe, komische und satirische Gedichte sowie formale Experimente der Zeit um 1900. Leitend für den Band ist die Hypothese, dass lyrische und versepische Texte, wenn sie sich mit wissenschaftlichem Wissen auseinandersetzen, dabei die spezifischen Traditionen und formalen Möglichkeiten der Gattung zur Geltung bringen. Die Fallstudien gehen dieser Vermutung nach, indem sie zum einen nach den Funktionen der Wissenschaftsbezüge fragen, zum anderen nach den Textstrukturen, die in der Auseinandersetzung mit der Wissenschaft herausgebildet werden. So liefert der Sammelband einen Beitrag zur 'Literature and Science'-Forschung wie zur Gattungsgeschichte von Lyrik und Versepik und stellt zudem mit seinem nationenübergreifenden Ansatz die Basis für komparatistische Analysen bereit.

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Information

Jahr
2015
ISBN
9783110383997

Fußnoten

Henning Hufnagel/Olav Krämer

Lyrik, Versepik und wissenschaftliches Wissen im 19. Jahrhundert

1Maxime Du Camp, „Préface [aux Chants modernes]“, in: Marta Caraion (Hrsg.), „Les Philosophes de la vapeur et des allumettes chimiques“: Littérature, sciences et industrie en 1855, Genf 2008, S. 77–112, hier S. 81.
2Ebd., S. 97.
3Vgl. Gérard de Senneville, Maxime Du Camp. Un spectateur engagé du XIXe siécle, Paris 1996.
4Zur Erstrezeption der Chants modernes vgl. Michael Einfalt, Zur Autonomie der Poesie. Literarische Debatten und Dichterstrategien in der ersten Hälfte des Second Empire, Tübingen 1992, S. 203–207.
5Georg Friedrich Wilhelm Hegel, Vorlesungen über die Ästhetik. Bd. III, in: ders., Werke. Auf der Grundlage der Werke von 1832–1845 neu edierte Ausgabe. Redaktion Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel, Bd. 15, 4. Aufl., Frankfurt a.M. 1996, S. 322: Hegel definiert als Gegenstand von Lyrik „das Subjektive, die innere Welt, das betrachtende, empfindende Gemüt, das, statt zu Handlungen fortzugehen, vielmehr bei sich als Innerlichkeit stehenbleibt und sich deshalb auch das Sichaussprechen des Subjekts zur einzigen Form und zum letzten Ziel nehmen kann“.
6Vgl. stellvertretend unter vielen etwa die Beiträge in: Lutz Danneberg/Friedrich Vollhardt (Hrsg.), Wissen in Literatur im 19. Jahrhundert, Tübingen 2002.
7Vgl. Friedrich Sengle, Biedermeierzeit. Deutsche Literatur im Spannungsfeld zwischen Restauration und Revolution 1815–1848. Bd. 2: Die Formenwelt, Stuttgart 1972, S. 92–103.
8Vgl. Hugues Marchal, „L'ambassadeur révoqué: poésie scientifique et diffusion des savoirs au 19e siècle“, in: Romantisme, 144/2009, 2, S. 25–37, hier S. 25. Es ist, in Konfrontation mit zahlreichen anderen lyrischen und epischen Verstexten, auszugsweise zugänglich gemacht in der von Hugues Marchal herausgegebenen Anthologie Muses et ptérodactyles. La poésie de la science de Chénier à Rimbaud, Paris 2013.
9Vgl. David Duff, „Antididacticism as a Contested Principle in Romantic Aesthetics“, in: Eighteenth-Century Life, 25/2001, S. 252–270, hier S. 265.
10Vgl. die Einleitung und die Beiträge in Steffen Martus/Stefan Scherer/Claudia Stockinger (Hrsg.), Lyrik im 19. Jahrhundert. Gattungspoetik als Reflexionsmedium der Kultur, Bern [u.a.] 2005.
11Zur Bedeutung der Naturwissenschaft für die Lyrik des deutschen Realismus vgl. etwa Rolf Selbmann, Die simulierte Wirklichkeit. Zur Lyrik des Realismus, Bielefeld 1999, S. 95–105; kritisch dazu Gert Sautermeister, „[Rezension zu:] Rolf Selbmann, Die simulierte Wirklichkeit“, in: Jahrbuch der Raabe-Gesellschaft, 42/2001, S. 179–193, hier S. 186–188.
12Für Überblicke zu diesem Forschungsfeld mit unterschiedlichen Gewichtungen und Bewertungen vgl. etwa: Roland Borgards/Harald Neumeyer/Nicolas Pethes/Yvonne Wübben (Hrsg.), Literatur und Wissen. Ein interdisziplinäres Handbuch, Stuttgart/Weimar 2013; Olav Krämer, „Intention, Korrelation, Zirkulation. Zu verschiedenen Konzeptionen der Beziehung zwischen Literatur, Wissenschaft und Wissen“, in: Tilmann Köppe (Hrsg.), Literatur und Wissen. Theoretisch-methodische Zugänge, Berlin/New York 2011, S. 77-115; Thomas Klinkert, „Literatur und Wissen. Überlegungen zur theoretischen Begründbarkeit ihres Zusammenhangs“, in: ebd., S. 116-139; Nicolas Pethes, „Literatur- und Wissenschaftsgeschichte. Ein Forschungsbericht“, in: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur, 28/2003, 1, S. 181-231.
13Damit legen wir einen „historisch-pragmatische[n]“ Begriff der Wissenschaft zugrunde, wie er auch formuliert wird bei: Karl Richter/Jörg Schönert/Michael Titzmann, „Literatur – Wissen – Wissenschaft. Überlegungen zu einer komplexen Relation“, in: dies. (Hrsg.), Die Literatur und die Wissenschaften 1770-1930, Stuttgart 1997, S. 9-36, hier S. 11.
14Wir orientieren uns hier wiederum, allerdings mit gewissen Modifikationen, an Richter, Schönert und Titzmann, die ‚Wissenschaft‘ als „eine komplexe soziale Praxis mit dem Ziel der Produktion kulturellen Wissens“ bestimmen und ‚kulturelles Wissen‘ wie folgt definieren: „,Kulturelles Wissen' […] soll die Gesamtmenge der Aussagen/Propositionen heißen, die die Mitglieder eines räumlich und zeitlich begrenzten soziokulturellen Systems (‚Epoche‘, ‚Kultur’) für wahr halten – unabhängig davon, ob eine solche Proposition im Rahmen unseres Wissens als wahr gilt oder nicht“ (ebd., S. 12). Im engeren Sinne wissenschaftliches Wissen ist dabei die Teilmenge jenes kulturellen Wissens, das ausschließlich auf den Modus des Wissens zielt und das besonders strengen Begründungs- und Rationalitätsanforderungen unterworfen ist (vgl. ebd., S. 22). Das wissenschaftliche Wissen bzw. das „von Wissenschaft behauptete Wissen“ wird von den Autoren weiter als ein „gruppenspezifisches Wissen“ (ebd., S. 14) bestimmt. – Diese Definitionen scheinen allerdings, auch weil die Autoren auf Foucaults Konzept der Diskursregeln rekurrieren, zu besagen, dass zum wissenschaftlichen Wissen nur diejenigen Aussagen gehören, die alle Wissenschaftler (oder alle Wissenschaftler einer Disziplin) für wahr halten. Dies erschiene uns zumindest für unsere Zwecke als zu restriktiv; daher die Modifikation in dem von uns zugrunde gelegten Begriff des wissenschaftlichen Wissens.
15Der Begriff des Wissensanspruchs wird hier übernommen von: Lutz Danneberg, Die Anatomie des Text-Körpers und Natur-Körpers. Das Lesen im liber naturalis und supernaturalis, ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Lyrik, Versepik und wissenschaftliches Wissen im 19. Jahrhundert
  6. Transformationen des wissenschaftlichen Lehrgedichts um 1800
  7. „There is no want of knowledge […]. We want the creative faculty to imagine that which we know“.
  8. Das Ich in Bewegung
  9. Wissenschaft als Quelle poetischer Inspiration
  10. Positivisme esthetique
  11. Sully Prudhomme ou le lyrisme de la perte des reperes
  12. Andre Cheniers epische Dichtung als gemeinsames Referenzmodell von Historiographie, Philologie und Poesie des 19. Jahrhunderts
  13. (R)Evolutionslyrik?
  14. Lyrik und Ökonomie im 19. Jahrhundert
  15. Entbindung von der Disziplin
  16. „Wurzel alles Denkens und Redens“
  17. Fußnoten
  18. Zu den Autorinnen und Autoren
  19. Personenregister