Freundeskreise und Fördervereine
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Freundeskreise und Fördervereine

Best Practice in Öffentlichen Bibliotheken

  1. 254 Seiten
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Freundeskreise und Fördervereine

Best Practice in Öffentlichen Bibliotheken

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Über dieses Buch

Neben grundlegenden Themen, die für eine erfolgreiche Arbeit von Freundeskreisen und Fördervereinen von Bedeutung und hilfreich für die praktische Arbeit sind, wie Lobbyarbeit, Fundraising, Partnerschaftsmanagement etc., stellt der Sammelband nachahmenswerte Beispiele aus der Praxis Öffentlicher Bibliotheken vor – von Mini- bis zu
Großprojekten, von kleinen Dorfbüchereien bis zu großen Stadtbibliotheken. Darüber hinaus kommen die grundlegenden Voraussetzungen, aber auch die Vorteile sowie mögliche Konfliktfelder – und wie sie umschifft werden können – offen zur Sprache. Der Band will sowohl Freundeskreise und Fördervereine zu eigenen neuen Aktivitäten inspirieren als auch – wo nötig – Bibliotheken davon überzeugen, dass sich mit dieser Form der Unterstützung vieles ermöglichen lässt, was aus eigener Kraft nicht oder nicht in dieser Qualität zu schaffen wäre.
Die Publikation entstand im Rahmen eines Projektseminars an der Humboldt-Universität zu Berlin und wendet sich an Freundeskreise, Beschäftigte an Bibliotheken sowie Bibliothekswissenschaftler und Studierende.

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Information

Best-Practice-Beispiele

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Schwerpunkt: Lobbyarbeit

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Florian Pittroff

„Manchmal muss eine Stadt wie Augsburg eben auch zu ihrem Glück gezwungen werden“

Die Freunde der Neuen Stadtbücherei Augsburg als Beobachter und kritische Begleiter
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Einleitung

Mit einem Bürgerbegehren trotzten engagierte Augsburger der Stadt eine neue Bibliothek ab. Am 12. Januar 2005 startete die „Offensive für eine neue Stadtbücherei in Augsburg“ ein Bürgerbegehren. Die Mitglieder der „Offensive“ empfanden den damaligen Beschluss des Finanzausschusses der Stadt Augsburg, auch 2005 keine Planungsmittel für den Neubau der Bücherei bereitzustellen, als Schlag ins Gesicht für alle Besucher der am meisten frequentierten Bildungseinrichtung Augsburgs. Aus dieser Offensive heraus bildete sich der Verein „Freunde der Neuen Stadtbücherei Augsburg e. V.“ mit dem Ziel, die neue Stadtbücherei in ihrer Lebendigkeit, Weltoffenheit, Leistungsstärke und Attraktivität zu unterstützen. Die Förderung des literarischen Lebens in Augsburg liegt dem Freundeskreis dabei ebenso am Herzen wie der Ausbau der Kinder- und Jugendbücherei und insbesondere das Projekt „Lese-Inseln“93 an den Augsburger Schulen, ein Modellprojekt für eine neue Form von Schulbüchereien in Grund- und Hauptschulen.
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Abb. 1: Neue Stadtbücherei Augsburg – erkämpft mit einem Bürgerbegehren © F. Pittroff.

„Willkommen in unserer neuen Stadtbücherei! …

… Im Namen der Stadt Augsburg begrüße ich Sie ganz herzlich hier in diesem ‚Haus der Medien‘, an diesem ‚Ort der Bücher‘, der ja, wie es Bücher und Leser so mit sich bringen, letztlich ein Ort der Ruhe, der Kontemplation und der Entschleunigung sein wird – und das mitten im Herzen Augsburgs (…). Über 20 Jahre hat der Kampf um den überfälligen Neubau gedauert. Ein Impuls der Bürger – eine engagierte Bürgerschaft war letztlich ausschlaggebend, dass die neue Stadtbücherei hier und heute ihren geregelten Betrieb aufnimmt“, so Augsburgs Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl in seinem Grußwort anlässlich der Eröffnung der neuen Stadtbücherei am 19. Juni 2009. Auf 5 000 m2 trafen die Augsburger in dem Neubau auf eine moderne und helle High-Tech-Architektur sowie auf 140 000 Medien. Die Neue Stadtbücherei wurde als ein offenes Haus konzipiert. Kein Buch mit sieben Siegeln, sondern ein Buch, das für alle zugänglich und lesbar ist: „für alle offen“. Das beginnt schon beim Gebäude, dessen beide Gebäudeteile die Form eines aufgeschlagenen Buches bilden.
Nicht immer war in Augsburg in Sachen Stadtbücherei alles so friedlich wie an diesem 19. Juni 2009.

Eine „Offensive für eine neue Stadtbücherei“

Ein vom Kulturausschuss der Stadt Augsburg bereits am 3. Dezember 2003 in Auftrag gegebenes Prüfungsgutachten hatte festgestellt, dass die ursprünglich geplante bauliche Verbindung zwischen der bestehenden Stadtbücherei und der unmittelbar benachbarten Staats- und Stadtbibliothek keine akzeptable Lösung darstellte. Im alten Hauptgebäude dagegen konnte der Bestand nicht mehr zeitgemäß präsentiert werden, und sinkende Ausleih- und Besucherzahlen sprachen eine deutliche Sprache. Der Boden war überall geflickt, Fenster und Dach undicht, der Leseraum hatte den Charme einer Bahnhofsvorhalle und fehlende Aufzüge machten es fast unmöglich, Rollstuhlfahrer einzubeziehen. Die Fläche von 1 300 m2 war im Vergleich mit gleichgroßen Städten geradezu lächerlich klein.
Als der Finanzausschuss trotz zahlreicher Diskussionen und Gespräche in der Verwaltung und im Stadtrat auch für 2005 wieder keine Planungsmittel für einen Bibliotheksneubau bereitstellte, startete am 12. Januar auf Initiative des Buchhändlers Kurt Idrizovic, Inhabers der „Buchhandlung am Obstmarkt“, die „Offensive für eine neue Stadtbücherei“ ein Bürgerbegehren. Auch das „Literatur-Team“, dem alle Augsburger Buchhandlungen angehören, war damals dabei. „Eine Stadtbücherei ist der einzige schwellenfreie Zugang für Kinder und Erwachsene zur Bildung“, so Kurt Idrizovic. Er erinnerte an „vorbildliche Häuser“ in Ulm, Würzburg oder vor den Toren Augsburgs in Gersthofen.

Das Bürgerbegehren

„Sind Sie dafür, dass die Stadt Augsburg eine neue Stadtbücherei unverzüglich, spätestens jedoch bis Ende 2008, in zentraler Lage und in angemessener Größe errichtet?“ lautete die Frage des Bürgerbegehrens. Die Begründung: „Eine Stadtbücherei soll ein Ort des Wissens und der Information, der Leseförderung und der Medienkompetenz sein. Sie ist das Zentrum für kulturelle und interkulturelle Angebote: Ein Ort des lebenslangen Lernens. In Augsburg ist das leider nicht der Fall: Wegen der langjährigen Geringschätzung durch die städtische Bildungspolitik sind die Modernisierung, der behindertengerechte Umbau und die räumliche Erweiterung der Stadtbücherei Augsburg seit Jahrzehnten überfällig. Mittlerweile rangiert sie im bundesweiten Vergleich auf der drittletzten Stelle.“
Um ein Bürgerbegehren zu erreichen, waren in Augsburg zunächst rund 8 500 gültige Unterschriften erforderlich – dann müsste die Stadt innerhalb eines Vierteljahres einen Bürgerentscheid durchführen. Wenn dann zehn Prozent der Wähler das Begehren unterschreiben, steht einer neuen Stadtbücherei nichts mehr im Wege.
Innerhalb von nur 5 Monaten sammelte die „Offensive für eine neue Stadtbücherei“ knapp 14 000 Unterschriften und zwang damit die Stadtregierung, sich den Forderungen der Bürgerinitiative in vollem Wortlaut anzuschließen. Aufgrund der einschlägigen Erfahrung der letzten Jahre hatte die Bürgerinitiative dem Stadtrat zudem ein Zeitlimit gesetzt: Spätestens bis Ende 2008 sollte die Neue Stadtbücherei in Augsburg errichtet sein. Und so geschah es: Am 19. Juni 2009 wurde die Neue Stadtbibliothek Augsburg offiziell eröffnet! Dieser Erfolg war sicher auch einer „offensiven“ Medienarbeit geschuldet!

Offensive Medienarbeit

  • – Offenes Haus für Jung und Alt – Augsburger Allgemeine, 14.12.2005
  • – Neue Bücherei: Schmöckern auf dem Sonnendeck – Augsburger Allgemeine, 10.12.2005
  • – Durchbruch für Stadtbücherei – Augsburger Allgemeine, 10.12.2005
  • – Pro Buch – Süddeutsche Zeitung, 22.9.2005
  • – Fahrplan für die Verhandlungen steht fest – Augsburger Allgemeine, 21.9.2005
  • – Bücherei zieht es an Ernst-Reuter-Platz – Augsburger Allgemeine, 16.9.2005
  • – Bücherei: Die Entscheidung naht – Augsburger Allgemeine, 29.7.2005
  • – Bühnen-Feuerwerk für neue Stadtbücherei – Augsburger Allgemeine, 22.1.2005
  • – Bürgerinitiative hat eine Schaltstelle – Augsburger Allgemeine, 21.2.2005
  • – Bürgerbegehren für neue Stadtbücherei – Neue Szene Augsburg – Onlineausgabe, Januar 2005
  • – Augsburgs Bürger fordern neue Bibliothek – Süddeutsche Zeitung, 13.1.2005
  • – „Viel diskutiert, nie gehandelt“ – Augsburger Allgemeine, 13.1.2005
  • – Bürgerbegehren für neue Stadtbücherei – Augsburger Allgemeine, 12.1.2005
  • – Bücherei – eine Investition in die Zukunft – Augsburger Allgemeine, 12.1.2005
  • – Zahlen und Fakten – Augsburger Allgemeine, 12.1.2005
  • – Wie funktioniert ein Bürgerbegehren? – Augsburger Allgemeine, 12.1.2005
  • – Gegen die „fatale Entscheidung der Stadt“ – Stadtzeitung Augsburg, 12.1.2005
  • – Ein einmaliges Elend – Stadtzeitung Augsburg, 8.12.2004

Aus der „Offensive“ werden „Freunde“

Die Neue Stadtbücherei war also eröffnet, und aus der „Offensive für die Neue Stadtbücherei“ gingen am 10. November 2010 die „Freunde der Neuen Stadtbücherei Augsburg e. V.“ hervor. Zweck des Vereins ist lt. Satzung die Förderung des literarischen Lebens und der allgemeinen Bildungsarbeit in Augsburg, vornehmlich bei der Neuen Stadtbücherei Augsburg. Dieser Zweck wird insbesondere erfüllt durch Beiträge zu besonderen Dienstleistungen, zur Veranstaltungs- und zur Öffentlichkeitsarbeit der Neuen Stadtbücherei. Damit leistet der Verein einen Beitrag zur Förderung von Bildung und Kultur in Augsburg.
Der Freundeskreis sieht sich nicht ausschließlich als finanzieller Unterstützer, sondern auch als Interessenvertreter der Bücherei gegenüber der Stadt. Zurzeit besteht er aus ca. 30 Mitgliedern und versteht sich als flankierende Maßnahme, als Beobachter (was muss besser werden?) und k...

Inhaltsverzeichnis

  1. Freundeskreise und Fördervereine
  2. Praxiswissen
  3. Titel
  4. Impressum
  5. Geleitwort
  6. Vorwort
  7. Inhaltsverzeichnis
  8. Verwendete Marginalien
  9. Voraussetzungen und Grundlagen
  10. Best-Practice-Beispiele
  11. Was es sonst noch gibt
  12. Anhang