Wissensspeicher der Frühen Neuzeit
eBook - ePub

Wissensspeicher der Frühen Neuzeit

Formen und Funktionen

  1. 443 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Wissensspeicher der Frühen Neuzeit

Formen und Funktionen

Angaben zum Buch
Buchvorschau
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Mit der Verbreitung des Buchdrucks hat sich die Quantität des verfügbaren Wissens radikal verändert, woraus sich neue Fragen nach der Funktion des Wissens, seiner Ordnung und den Möglichkeiten seiner Bewahrung und Tradierung ergeben. Die überlieferten Wissensspeicher werden allmählich den veränderten Ansprüchen angepasst, und seit dem 17. Jahrhundert entstehen daneben neue Formen der Wissenserschließung und -vermittlung, mit denen auf die Anforderungen der Universitäten, Bibliotheken und Verwaltungen, aber auch auf die Interessen eines nicht-akademischen Lesepublikums reagiert wird. Die vielfältigen Möglichkeiten der frühneuzeitlichen Wissensaufbereitung und der daraus hervorgehenden Speicherformen (zwischen 1500 und 1800) werden in eine vergleichende Perspektive gerückt: Die jeweiligen Formen werden zunächst nach einheitlichen Gesichtspunkten vorgestellt, um dann nach Überschneidungen und Abgrenzungen, nach Konstanten und Transformationen fragen zu können. Der Band enthält Beiträge über: Speichermetaphern, Naturkundliche Enzyklopädien, Genealogien, Florilegien, Tabellenwerke, Theatra, Bibliothecae, Juristische Lexika, Bibliographien, Dissertationen, Gelehrte Korrespondenzen, Buntschriftstellerei, Historia literaria, Literarische Werke, Staatskalender, Moralische Wochenschriften, Kommentarliteratur und Reiseberichte.

Häufig gestellte Fragen

Gehe einfach zum Kontobereich in den Einstellungen und klicke auf „Abo kündigen“ – ganz einfach. Nachdem du gekündigt hast, bleibt deine Mitgliedschaft für den verbleibenden Abozeitraum, den du bereits bezahlt hast, aktiv. Mehr Informationen hier.
Derzeit stehen all unsere auf Mobilgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Mit beiden Aboplänen erhältst du vollen Zugang zur Bibliothek und allen Funktionen von Perlego. Die einzigen Unterschiede bestehen im Preis und dem Abozeitraum: Mit dem Jahresabo sparst du auf 12 Monate gerechnet im Vergleich zum Monatsabo rund 30 %.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja, du hast Zugang zu Wissensspeicher der Frühen Neuzeit von Frank Grunert, Anette Syndikus, Frank Grunert, Anette Syndikus im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Geschichte & Weltgeschichte. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Jahr
2015
ISBN
9783110380484
Auflage
1

Fußnoten

1Vgl. etwa Platon: Theaitetos, 201c–d.
2Vgl. dazu Kant: Kritik der reinen Vernunft, B 850.
3Vgl. dazu etwa die Ausführungen von Alexander Becker: Kann man Wissen konstruieren? In: Claus Zittel (Hg.), Wissen und soziale Konstruktion. Berlin 2002 (Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel 3), S. 13–25.
4Olaf Breidbach: Neue Wissensordnungen. Wie aus Informationen und Nachrichten kulturelles Wissen entsteht. Frankfurt am Main 2008, S. 26.
5Ob der Begriff ›Information‹ zur Bezeichnung dessen angemessen ist, was sozusagen als Material dem erst noch zu formierenden Wissen vorausliegt, darf an dieser Stelle dahingestellt bleiben. Daß Wissen das Ergebnis eines Verarbeitungsprozesses darstellt, hat nicht zuletzt Peter Burke mit seiner vielzitierten Unterscheidung zwischen dem Rohen und dem Gekochten sinnfällig zum Ausdruck gebracht: Während die Information »roh, spezifisch und praktisch ist«, bezeichnet das Wissen »das gedanklich Verarbeitete und Systematisierte«. Der Hinweis darauf, daß »diese Unterscheidung nur eine relative ist, da unser Hirn alles verarbeitet, was wir wahrnehmen«, deutet auf Burkes Skepsis gegenüber der Möglichkeit einer tatsächlich voraussetzungslosen Wahrnehmung des ›Rohen‹ hin (Peter Burke: Papier und Marktgeschrei. Die Geburt der Wissensgesellschaft. Berlin 2001, S. 20f.). – Zum Versuch, einen Begriff von Information zu etablieren, der präziser als der Wissensbegriff die »pragmatische[n] Aspekte der Wissenskultur« im Hinblick auf eine spezifische Aufgabe betont, vgl. Arndt Brendecke, Markus Friedrich, Susanne Friedrich: Information als Kategorie historischer Forschung. Heuristik, Etymologie und Abgrenzung vom Wissensbegriff. In: Dies. (Hg.), Information in der frühen Neuzeit. Status, Bestände, Strategien. Berlin 2008 (Pluralisierung & Autorität 16), S. 11–44, hier S. 16.
6Breidbach, Wissensordnungen (wie Anm. 4), S. 37.
7Ebd., S. 12.
8Vgl. dazu etwa das Stichwort ›Gelehrsamkeit‹ in Johann Georg Walch: Philosophisches Lexicon. 4. Aufl. Leipzig 1775, ND Hildesheim 1968, Sp. 1568–1578.
9Vgl. zunächst den wegweisenden von Franz M. Eybl, Wolfgang Harms und HansHenrik Krummacher herausgegebenen Band Enzyklopädien der Frühen Neuzeit. Beiträge zu ihrer Erforschung (Tübingen 1995) sowie Christel Meier (Hg.): Die Enzyklopädie im Wandel vom Hochmittelalter bis zur frühen Neuzeit. München 2002 (Münstersche Mittelalter-Schriften 78); Frank Büttner, Markus Friedrich, Helmut Zedelmaier (Hgg.): Sammeln, Ordnen, Veranschaulichen. Zur Wissenskompilatorik in der Frühen Neuzeit. Münster 2003 (Pluralisierung & Autorität 2); Paul Michel, Madeleine Herren (Hgg.): Allgemeinwissen und Gesellschaft. Akten des Internationalen Kongresses über Wissenstransfer und Enzyklopädische Ordnungssysteme. Aachen 2003; Theo Stammen, Wolfgang E. J. Weber (Hgg.): Wissenssicherung, Wissensordnung und Wissensverarbeitung. Das europäische Modell der Enzyklopädien. Berlin 2004 (Colloquia Augustana 18); Ulrich Johannes Schneider (Hg.): Seine Welt wissen. Enzyklopädien in der Frühen Neuzeit. Darmstadt 2006; Frank Grunert, Friedrich Vollhardt (Hgg.): Historia literaria. Neuordnungen des Wissens im 17. und 18. Jahrhundert. Berlin 2007; Ulrich Johannes Schneider (Hg.): Kulturen des Wissens im 18. Jahrhundert. Berlin, New York 2008; Flemming Schock, Oswald Bauer, Ariane Koller (Hgg.): Dimensionen der Theatrum-Metapher in der frühen Neuzeit. Ordnung und Repräsentation von Wissen. Hannover 2008 (http://www.metaphorik.de/de/journal/14/metaphorikde-142008.html); Arndt Brendecke, Markus Friedrich, Susanne Friedrich (Hgg.): Information in der Frühen Neuzeit (wie Anm. 5); Wernfried Hofmeister (Hg.): Mittelalterliche Wissensspeicher. Interdisziplinäre Studien zur Verbreitung ausgewählten Orientierungswissens im Spannungsfeld von Gelehrsamkeit und Illiteratheit. Frankfurt am Main u.a. 2009; Martin Schierbaum (Hg.): Enzyklopädistik 1550–1650. Typen und Transformationen von Wissensspeichern und Medialisierungen des Wissens. Berlin u.a. 2009 (Pluralisierung & Autorität 18); Flemming Schock (Hg.): Polyhistorismus und Buntschriftstellerei. Populäre Wissensformen und Wissenskultur in der Frühen Neuzeit. Berlin, New York 2012 (Frühe Neuzeit 169); Ulrich Johannes Schneider: Die Erfindung des allgemeinen Wissens. Enzyklopädisches Schreiben im Zeitalter der Aufklärung. Berlin 2013; Kai Lohsträter, Flemming Schock (Hgg.): Die gesammelte Welt. Studien zu Zedlers Universal-Lexicon. Wiesbaden 2013 (Schriften und Zeugnisse zur Buchgeschichte 19). Siehe auch mit einer breiteren wissensgeschichtlichen Perspektive Markus Friedrich: Die Geburt des Archivs. Eine Wissensgeschichte. München 2013.
10Vgl. Barbara Bauer: Die Krise der Reformation. Johann Jacob Wicks Chronik außergewöhnlicher Naturund Himmelserscheinungen. In: Wolfgang Harms, Alfred Messerli (Hgg.), Wahrnehmungsgeschichte und Wissensdiskurs im illustrierten Flugblatt der Frühen Neuzeit (1450–1700). Basel 2002, S. 193–236, hier S. 195: »Demnach läge es nahe, die überlieferten Sammelbände als Ruinen eines gescheiterten Chronikprojektes zu begreifen.«
11Peter Burke: Papier und Marktgeschrei. Die Geburt der Wissensgesellschaft. Berlin 2001, S. 20. (Originalausgabe: A Social History of Knowlegde. From Gutenberg to Diderot, based on the first series of Vonhoff lectures given at the University of Groningen. Cambridge 2000.)
12Zu dem Begriffspaar ›Gegenwartschronistik‹ vs. ›Vergangenheitsgeschichtsschreibung‹ vgl. Fritz Ernst: Zeitgeschehen und Geschichtsschreibung. In: Die Welt als Geschichte 17 (1957), S. 137–189.
13Einen guten Überblick bieten folgende Arbeiten, deren Schwerpunkt allerdings meist vor dem 16. Jahrhundert liegt: Franz Josef Schmale: Funktionen und Formen mittelalterlicher Geschichtsschreibung. Eine Einführung. Mit einem Beitrag von HansWerner Goetz. Darmstadt 1985; Hans Patze (Hg.), Geschichtsschreibung und Geschichtsbewußtsein im späten Mittelalter. Sigmaringen 1987 (Vorträge und Forschungen 31); Ulrich Muhlack: Geschichtswissenschaft im Humanismus und in der Aufklärung. Die Vorgeschichte des Historismus. München 1991; Klaus Wriedt: Bürgerliche Geschichtsschreibung im 15. und 16. Jahrhundert. Ansätze und Formen. In: Peter Johanek (Hg.), Städtische Geschichtsschreibung im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit. Köln, Weimar, Wien 2000, S. 19–50.
14Zitiert wird nach der Ausgabe [Albert Krantz:] SAXONIA. Weithleufftige/ Fleissige vnd richtige Beschreibung/ der Ankufft/ Sietten/ Regiment/ Religion/ Policeyen/ Kriegen/ Verrückungen/ Vermehrungen/ vnd allerley geschichten/ Hendel vnd tapfferer thaten der Sachsen [...] [übersetzt von Basilius Faber]. Leipzig 1563.
15Zu Albert Krantz umfassend Ulrich Andermann: Wissenschaft und Historiographie um 1500. Weimar 1999 (Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte 38). Zur Frage der Datierung vgl. S. 168ff., zu den Auflagen der Saxonia S. 336–338.
16[Cyriacus Spangenberg:] Sächssische Chronica: Darinen Ordenntlich begriffen der Alten Teutschen/ Sachssen/ Schwaben/ Francken/ Thüringer/ Meißner/ Wenden/ Sclauen/ Cimbern vnd Cherußken [...] Geschichten/ so sich vnter berürten Völckern/ beyd in Fried vnd Kriegsläufften/ zugetragen [...]. Frankfurt am Main (Siegmund Feyerabend) 1585.
17Die bei Heinrich Rembe (Erneuerung von Cyriacus Spangenbergs Formularbüchlein der alten Adamssprache, Dresden 1887, S. LXII) genannte Ausgabe Frankfurt am Main 1583 scheint wohl niemals existiert zu haben. Die Vorrede der Chronik ist jedenfalls auf 1585 datiert. Vgl. auch das Verlagsprogramm Sigmund Feyerabends: F. Hermann Meyer: Der Verlag Sigmund Feyerabend’s. In: Archiv für Geschichte des Deutschen Buchhandels XIV (1891), S. 114–134; auch hier wird nur die Ausgabe von 1585 erwähnt.
18Ein umfassendes Werk zu Cyriacus Spangenberg fehlt. Zur älteren Literatur vgl. Bernhard Jahn: Genealogie und Kritik. Theologie und Philologie als Korrektive genealogischen Denkens in Cyriacus Spangenbergs historiographischen Werken. In: Kilian Heck, Bernhard Jahn (Hgg.), Genealogie als Denkform in Mittelalter und Früher Neuzeit. Tübingen 2000 (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur 80), S. 69–85. Ferner Brigitte Funke: Cronecken der sassen. Entwurf und Erfolg einer sächsischen Geschichtskonzeption am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Braunschweig 2001 (Braunschweiger Werkstücke A 48), S. 186ff.
19Zitiert nach der Auflage von 1589: [Johannes Pomarius (d.i. Baumgarten d.J.):] Chronica Der Sachsen vnd Nidersachsen. In welchem fleissig beschrieben wird/ was sich von anbeginn der Welt bis anhero [...] zugetragen [...] Wittenberg 1589. Zu Johann Baumgarten d.J. vgl. Karl Stackmann: Die Stadt in der norddeutschen Weltund Landeschronistik des 13. bis 16. Jahrhunderts. In: Josef Fleckenstein, Karl Stackmann (Hgg.), Über Bürger, Stadt und städtische Literatur im Spätmittelalter. Göttingen 1980, S. 289–310; Funke, Cronecken der sassen (wie Anm. 9), S. 208ff. Funke (S. 229) betont zurecht geg...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Einleitung
  6. I. Politische Information – Politisches Wissen
  7. II. Hilfs mittel der Gelehr samkeit – Gelehrtes Wissen
  8. III. Wissen der Praxis – Orientierungswissen
  9. Anhang
  10. Fußnoten