Spuren der Avantgarde: Theatrum alchemicum
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Spuren der Avantgarde: Theatrum alchemicum

Frühe Neuzeit und Moderne im Kulturvergleich

  1. 616 Seiten
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Spuren der Avantgarde: Theatrum alchemicum

Frühe Neuzeit und Moderne im Kulturvergleich

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Über dieses Buch

Die vielleicht größten Rätsel der europäischen Avantgarden und Neoavantgarden des 20. Jahrhunderts verbinden sich mit eigensinnigen Rückbezügen auf die Alchemie. Konzepte in Kunst, Politik und Wissenschaft des 20. Jahrhunderts verstanden sich dabei als radikale Suche nach einem grundlegend anderen Verständnis materieller und geistiger Produktion.
Neue Formen des Tätigseins, der sinnlichen Wahrnehmung, der kreativen Kommunikation und des Umgangs mit Materialien konzentrierten sich in programmatischen Begriffen des Experimentellen, des praktischen Herstellens und Gestaltens. Der Rekurs avantgardistischer Experimentalpraxis auf alchemische Hinter- und Untergründe verspricht, überraschende Perspektiven auf das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft in Früher Neuzeit und Moderne zu eröffnen. Der Band stellt sich dieser bemerkenswerten Herausforderung. Das Theatrum alchemicum wird als naturphilosophisches Labyrinth, als hybride Verschmelzung mythischen Wissens und rationaler Kenntnisse, als ein kunstvolles Philosophieren mit Materialien beleuchtet.

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Information

Jahr
2016
ISBN
9783110387995

Fußnoten

1Erstabdruck in: Wahrnehmung und Geschichte. Markierungen zur Aisthesis materialis. Hg. v. Bernhard J. Dotzler u. Ernst Müller. Berlin, 1995, S. 103-118. Die alte Rechtschreibung wurde beibehalten, bibliographische Angaben wurden behutsam angepasst, korrigiert und ergänzt.
2Novalis. „Das Allgemeine Brouillon (Materialien zur Enzyklopädistik 1798/99)“. Schriften. Die Werke Friedrich von Hardenbergs. Beg. v. Paul Kluckhohn u. Richard Samuel. Stuttgart u. a., 1960ff., Bd. 3: Das philosophische Werk II (1983), S. 207480, hier S. 452.
3Vgl. Samuel Y. Edgerton, Jr. The Heritage of Giotto’s Geometry. Art and Science on the Eve of the Scientific Revolution. Ithaca u. London, 1991.
4Antonin Artaud. Das Theater und sein Double. Übs. v. Gerd Henniger u. Nachw. v. Bernd Mattheus. München, 1969, S. 14.
5Ebd., S. 51.
6Carbonarius. Beytrag zur Geschichte der höhern Chemie oder Goldmacherkunde in ihrem ganzen Umfange. Ein Lesebuch für Alchemisten, Theosophen und Weisensteinsforscher, auch für alle, die wie sie, die Wahrheit suchen und lieben. Leipzig, 1785, S. 39.
7Altophilus Chrysander. Aureum Seculum Patefactum: Oder Die Eröffnete Güldene Zeit/ Darinnen Das von allen Chymicis und wahren Philosophis längst-gewünschte Menstruum universale, seu Materia Chaotica sonnenklar entdecket [...]. Nürnberg, 1706, S. 133.
8Mars [Johann Rudolph Glauber]. Philosophisches Bedencken von dem kalten Fewer/ Oder wunderbaren Alkahest Sive Menstruo philosophorum atque Universali Azoth [...]. Franckfurt am Mäyn, 1656, S. 4.
9Christoph Gottlieb von Murr. Litterarische Nachrichten zu der Geschichte des sogenannten Goldmachens. Leipzig, 1805, S. 113.
10Roger Bacon. „Alchymeyspiegel, oder kurzgefaßte Abhandlung der Alchymey“. Neue Alchymistische Bibliothek für den Naturkundiger unsers Jahrhunderts. 2 Bde. Hg. v. Friedrich Wilhelm Schröder. Frankfurt u. Leipzig, 1771-1773, Bd. 2, S. 167192, hier S. 185.
11Anonymus. „Aurora consurgens oder Auffstehende Morgenröhte/ welche genandt wird Aurea hora, die Guldene zeit oder Stunde/ und einer Vorrede in den andern“. Turba Philosophorum. Das ist/ Das Buch von der güldenen Kunst [...]. 2 Bde. Hg. v. Philipp Morgenstern. Basel, 1613, Bd. 1, S. 141-143, hier S. 143.
12Heinrich von Batsdorff. Filium Ariadnes/ Das ist: Neuer Chymischer Discurs Von den grausamen verführerischen Irrwegen der Alchymisten/ dardurch sie selbst und viel Leute neben ihnen verleitet werden [...]. Leipzig, 1690.
13Auf die sehr interessanten Bezüge dieses alchemistischen Prinzips zu der von Gilles Deleuze in Différence et répétition (1968) praktizierten philosophiegeschichtlichen Lektüre „gegen den Strich“ wäre bei Gelegenheit näher einzugehen. Festzuhalten ist hier in diesem Zusammenhang die Einschätzung Michel Foucaults, das ganze Buch von Deleuze sei ein „Theater, die Bühne, die Probe einer neuen Philosophie, und auf der nackten Fläche jeder Seite stirbt Ariadne, tanzt Theseus, brüllt Minotaurus und bricht das Gefolge des vielgestaltigen Gottes in Lachen aus. Es gab die Philosophie als Roman (Hegel, Sartre); es gab die Philosophie als Meditation (Descartes, Heidegger); nun ersteht nach Zarathustra die Philosophie wieder als Theater.“ Michel Foucault. „Der Ariadnefaden ist gerissen“. Gilles Deleuze u. ders. Der Faden ist gerissen. Berlin, 1977, S. 7-12, hier S. 8.
14Alexander von Suchten. „Colloquia“. Chymische Schrifften. Alle/ So viel deren vorhanden/ Zum ersten mahl zusammen gedruckt [...]. Hg. v. Ulrich C. Dagitza. Franckfurt am Mayn, 1680, S. 161-228, hier S. 168.
15Vgl. Eugene Canseliet (Hg.). Die Alchemie und ihr stummes Buch (Mutus Liber). Übs. v. Birgit Böhnke. Amsterdam, 1991 [Nachdruck d. Ausgabe La Rochelle 1677].
16Vgl. Nicolai Flamelli. Chymische Werke [...] Den Liebhabern der Kunst aus dem Französischen ins Teutsche übersetzt von J. L. M. C. Wienn, 1751; Leonhart Thurneisser. Quinta Essentia, Das ist die Höchste Subtilitet/ Krafft/und Wirkung/ Beider der Furtrefelichisten (und menschlichem gschlecht den nutzlichisten Könsten der Medicina/ und Alchemia, auch wie nahe dise beide mit Sibschafft/ Gefrint/ Verwant. Und das eine On beystant der andren/ Kein nutz sey [...]. Munster, 1570; Basilius Valentinus. Letztes Testament/ Fr. Basilii Valentii Benedictiner Ordens. Darinnen die Geheime Bücher vom Grossen Stein der Uralten Weisen/ und andern verborgenen Geheimnüssen der Natur. Auß dem Original, so zu Erfurt in dem hohen Altar/ unter einem Marmorsteinen Täfflein gefunden/ nachgeschrieben. Straßburg, 1651.
17[Johann Conrad Dippel]. Microcosmische Vorspiele Des neuen Himmels und der Neuen Erde; [...] von Einem Liebhaber göttlicher und natürlicher Geheimnisse. Amsterdam, 1744.
18Vgl. G. W. Gessmann. Die Geheimsymbole der Chemie und Medicin des Mittelalters. Eine Zusammenstellung der von den Mystikern und Alchymisten gebrauchten geheimen Zeichenschrift, nebst einem kurzgefassten geheimwissenschaftlichen Lexikon. Graz, 1899.
19Christoph von Paris stellt seinem Elucidarius, einem Schlüsseltext alchemistischer Literatur, der Ideen von Geber, Avicenna, Lullius und Villanova wie in einem Brennglas bündelt, folgende drastische Erklärung voran: „Lecturis salutem. Gunstiger Leser/ ich bin nicht willens/ das Heyligthumb für die Hunde/ oder die Perlen für die Säw zu werffen: Habe aber gleichwol den Liebhabern der wahren Kunst dienen und wilfahren wollen/ der tröstlichen Zuvorsicht/ welcher ein filius doctrinae/ und Freund Gottes/ wird den guten Weitzen wol finden/ den filiis nequitiae aber/ und fratibus des Ep...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Vorwort der Herausgeber
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. Einleitung: Das offene Buch der Alchemie und die stumme Sprache des Theaters
  7. Utopien der Alchemie
  8. Der Geist des Lebens. Spiritualismus als Mittelpunkt der paracelsistischen Theoalchemie
  9. Die Darstellung des Empyräums in Heinrich Khunraths Amphitheatrum Sapientiae Aeternae
  10. Der Symbolismus und die Geheimhaltung der Alchemie: Libavius’ Haus der Chemie
  11. Die Wiederherstellung von Pluto. Theatralität in alchemistischen Praktiken der Frühen Neuzeit
  12. Spuren der alchemischen Vergangenheit. Das Labor als Archiv im frühneuzeitlichen Sachsen
  13. Theatrum Naturae & Artis – Johann Joachim Bechers Reformpädagogik als alchemisches Unterfangen
  14. Bühnen der Alchemie. Theaterdrama innerhalb und außerhalb des Laboratoriums
  15. Kosmos der kleinen Dinge. Zur Rolle des Experimentierens zwischen Alchemie und Naturphilosophie
  16. Alchemie und Theater
  17. Stoffe
  18. Strindbergs Transformationen der Alchemie: Gold, Wahnsinn und das Hebräische
  19. Antonin Artaud und Das alchimistische Theater
  20. Paul Celan und andere: Alchemie als Modell poetischer Imagination im 19. und 20. Jahrhundert
  21. Jerzy Grotowskis Theatrum alchemicum
  22. „Die Formel zum Umsturz der Welt“. Alchemie bei den Situationisten und danach
  23. Blutwurst, Eisen und ‚Antichemie‘ – Transformationen des Materials bei Joseph Beuys
  24. Werkbegriffe. Vom Großen Werk zum erweiterten Kunstbegriff
  25. Bühne, Bank, Bibliothek. Im Theatrum alchemicum der Kunst mit Thomas Huber
  26. Entfesselung des Imaginären und Suche nach der perfekten Form. Zur Bedeutung freimaurerischer Referenzen in Matthew Barneys Cremaster 3 (2002)
  27. Duchamp konfisziert, Marcel wiederentdeckt. Elemente einer notwendigen Reinterpretation
  28. Zu den Autorinnen und Autoren
  29. Bildnachweise/Bildrechte
  30. Personenregister
  31. Fußnoten