"Europäische" Religionsgeschichte
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"Europäische" Religionsgeschichte

Religiöse Zugehörigkeit durch Entscheidung – Konsequenzen im interkulturellen Vergleich

  1. 642 Seiten
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"Europäische" Religionsgeschichte

Religiöse Zugehörigkeit durch Entscheidung – Konsequenzen im interkulturellen Vergleich

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Über dieses Buch

Die Religionsgeschichte im Okzident besitzt – wie jede religiöse Tradition – ein spezifisches Profil, so die These dieses Buches: In der Spätantike entstand ein neues Konzept religiöser Zugehörigkeit, das Europa fundamental und bis heute prägt: Menschen konnten einer "Religion" nicht mehr nur durch Geburt, sondern auch aufgrund einer Entscheidung angehören. Das klingt banal, revolutionierte aber das Religionssystem. Dies dokumentieren Erfindungen des frühen Christentums: ein Ritus zum Eintritt ("Taufe"), religiöse Unterweisung ("Katechese"), Ausbreitung jenseits ethnischer Grenzen ("Universalismus") durch "Mission" und "Konversion". Diese Elemente führten zu einem neuen, demjenigen Verständnis von "Religion", welches heute den umgangssprachlichen und religionswissenschaftlichen Religionsbegriff prägt.

Der Eigensinn dieser Entwicklung im Okzident wird durch komparative Perspektiven sichtbar, etwa in der Frage, in welchem Sinn man im Buddhismus von einer "Mission" sprechen kann oder in welchem Ausmaß das Verständnis von "wahrer" und "falscher" Religion im Islam auf dessen Verknüpfung mit der Christentumsgeschichte zurückgeht.

Dem zentralen Kapitel über "Entscheidung" folgen vier Kapitel zu kulturellen Konsequenzen einer auf Entscheidung gegründeten Zugehörigkeit.

Zwei gegenwartsbezogene Konsequenzen im Bereich von Religionspolitik und Kultur werden exemplarisch genannt: Das Problem religiöser Pluralität, die damit verbundene Verfolgung aus religiösen Gründen und die dann entstandene Religionsfreiheit sind nicht ohne die Forderung nach einer Entscheidung in Religionsangelegenheiten zu verstehen. Und: Das neue Religionskonzept prägt aufgrund der europäischen Expansion heute das Verständnis von Religion in einer globalisierten Kultur.

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Information

Jahr
2015
ISBN
9783110417999

Fußnoten

1 Konzeptionelle Vorentscheidungen

1 Koselleck: Standortbildung und Zeitlichkeit, 45.
2 Huntington: The Clash of Civilizations.
3 Reichhaltiges Material findet sich in älteren Darstellungen, die aber meist die Konstruktivität von Europavorstellungen unterbelichten; Gollwitzer: Europabild und Europagedanke; Chabod: Der Europagedanke.
4 Herodot: Historien, 4,42.
5 Ebd., 2,16.
6 Berend: The Concept of Christendom.
7 Schneidmüller: Grenzerfahrung und monarchische Ordnung, 22.
8 Vgl. die Quellen in: Die Idee Europa 1300–1946, hg. v. R. H. Foerster.
9 Borgolte: Perspektiven europäischer Mittelalterhistorie an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, 14–16; Schneidmüller: Grenzerfahrung und monarchische Ordnung, 9–11.
10 Schneidmüller, ebd., 14f.
11 Jaspert: Die Kreuzzüge, 160.
12 Fischer: Oriens – Occidens – Europa; Oschema: Der Europabegriff im Hochund Spätmittelalter. Zum Untergang des im Frühmittelalter geläufigen Europabegriffs im 11. Jahrhundert vgl. Fischer, ebd., 107–115.
13 Schneidmüller: Die mittelalterlichen Konstruktionen Europas, 6.
14 Pöpping: Abendland; Hürten: Der Topos vom christlichen Abendland in Literatur und Publizistik nach den beiden Weltkriegen, 131–145; Scherzberg: Katholische Abendland-Ideologie der 20er und 30er Jahre, 11–28. Zur Geschichte des Begriffs s. Köhler: Abendland.
15 Faber: Abendland.
16 Mittelalter im Labor, hg. v. M. Borgolte; Borgolte: Christen, Juden, Muselmanen.
17 Brague: Orient und Okzident, 49; Strohmaier: Hellas im Islam, 3–6; Salamon: Der Begriff Europa in der Spätantike und in Byzanz, 22f.
18 Lilie: Byzanz, 523.
19 Ebd., 533.
20 Schulze: Das Große Land der fränkischen Romanen oder Wie Europa zu einer arabischen Bedeutung gelangte, 227; Schneidmüller: Die mittelalterlichen Konstruktionen Europas, 10–12.
21 Lewis: Die islamische Sicht auf und die moslemische Erfahrung mit Europa, 68. 73.
22 Ebd., 71.
23 Ebd., 76.
24 Schneidmüller: Die mittelalterlichen Konstruktionen Europas, 13f.
25 Enea Silvio Piccolomini: Epistola ad Mahumetem.
26 Helmrath: Enea Silvio Piccolomini (Pius II.) – ein Humanist als Vater des Europagedankens?, 361–369; Enea Silvio Piccolomini: Epistola ad Mahumetem.
27 Schulze: Europa in der Frühen Neuzeit – begriffsgeschichtliche Befunde, 43.
28 Oschema: Der Europabegriff, 225.
29 Schneidmüller: Die mittelalterlichen Konstruktionen Europas, 16.
30 Duchhardt: Europa am Vorabend der Moderne, 27–33.
31 Schulze: Europa in der Frühen Neuzeit, 45f.
32 Ebd., 46.
33 Europa im 17. Jahrhundert, hg. v. K. Bußmann/E. A. Werner; Schmale: Europäische Identität und Europaikonografie im 17. Jahrhundert; ders.: Geschichte Europas, 63–82; Maissen: Die Bedeutung der christlichen Bildsprache für die Legitimation frühneuzeitlicher Staatlichkeit, 164–169.
34 Kaufmann: „Türckenbüchlein“, 60.
35 Köstlbauer: Europa und die Osmanen – der identitätsstiftende „Andere“, 70f.
36 Burgdorf: „Chimäre Europa“.
37 Schmale: Geschichte Europas, 11.
38 Schulze: Europa in der Frühen Neuzeit, 49.
39 Hardenberg (u. d. Pseudonym Novalis): Die Christenheit oder Europa, 189.
40 Osterhammel: Die Verwandlung der Welt.
41 Grenze, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, Sp. 124.
42 Winkler...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. I Festlegungen
  6. II Systemwechsel
  7. III Konsequenzen
  8. Relativismus – ein biographisches Nachwort
  9. Literaturverzeichnis
  10. Register
  11. Fußnoten