Poetik des Überlebens
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Poetik des Überlebens

Kulturproduktion im Konzentrationslager

  1. 212 Seiten
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Poetik des Überlebens

Kulturproduktion im Konzentrationslager

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Kultur in der Unkultur – der vorliegende Band beleuchtet, wie in Konzentrationslagern Artefakte und neue Formen von Kreativität entstehen konnten und wie diese rezipiert wurden. Der Titel des interdisziplinären Bandes "Poetik des Überlebens" verweist auf die Zeitlichkeit der Artefakte: Einerseits sind sie als "In situ"-Genre gedacht und zur sofortigen (und ggf. einmaligen) Rezeption angelegt; andererseits diskutiert der Band die Überzeitlichkeit der Werke und geht zudem der Frage nach, welche Möglichkeiten zur Aufbereitung der Artefakte heute bestehen. Die Beiträge bieten einen weit gefassten Zugang zur Thematik aus literatur-, kultur- und kunstwissenschaftlicher Perspektive. Das dem Band zugrunde liegende Werkcorpus reicht von bildlichen Darstellungen über nicht-literarische Zeugnisse, lyrische Texte und einer Operette bis hin zu einer literarischen Darstellung der Lagerrealität und der Diskussion um das Verwalten von Artefakten.

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Information

Jahr
2015
ISBN
9783110414905
Auflage
1
Thema
History

Fußnoten

Einleitung

1Lagerlied von Börgermoor: „Die Moorsoldaten“. http://www.diz-emslandlager.de/moorlied.htm (08.10.2014).
2Musič, Zoran: Die späten Jahre. Ostfildern 1995, S. 41–44.
3Delbo, Charlotte: Auschwitz et après (Une connaissance inutile). Paris 1970, S. 124f.
4Resnais, Alain: Nuit et Brouillard (Frankreich 1955).
5Kuna, Milan: Musik an der Grenze des Lebens. Musikerinnen und Musiker aus böhmischen Ländern in nationalsozialistischen Konzentrationslagern und Gefängnissen. Frankfurt 1998, S. 107.
6So veranstaltete das Jüdische Museum im März 2014 einen Thementag zur Kultur in Theresienstadt einschließlich einer Exkursion; das Militärhistorische Museum Dresden erinnerte im Januar 2014 mit seiner Ausstellung Schuhe von Toten - Dresden und die Shoah an das im Konzentrationslager Majdanek verfasste Gedicht Schuhe von Toten eines dort gestorbenen anonymen Mädchens.
7Vgl. Pollak, Michel: L'expérience concentrationnaire. Essais sur le maintien de l'identité sociale. Paris 1990
8Die bisherigen einschlägigen Arbeiten widmen sich v.a. der Erfassung der konzentrationären Artefakte, arbeiten aber explizit weniger interdisziplinär wiederkehrende oder übergreifende Motive oder Themen heraus (vgl. Kühn-Ludewig, Maria u. Rainer Dehmlow: Bücher und Bibliotheken in Ghettos und Lagern (1933–1945). Hannover 1999; Noltenius, Rainer (Hrsg.): Alltag, Traum und Utopie. Lesegeschichten – Lebensgeschichten. Essen 1988; Minhoff, Susanne: ,Ein Symbol der menschlichen Würde.' Kunst und Kultur im KZ Ravensbrück. In: Füllberg-Stolberg, Claus (Hrsg.): Frauen in Konzentrationslagern. Bergen-Belsen. Ravensbrück. Bremen 1994, S. 207–220; Rahe, Thomas: „Kultur im KZ. Musik, Literatur und Kunst in Bergen-Belsen“. In: Füllberg-Stolberg, Claus (Hrsg.): Frauen in Konzentrationslagern. Bergen-Belsen. Ravensbrück. Bremen 1994, S. 193–206; Seela, Torsten: Bücher und Bibliotheken in nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Das gedruckte Wort im antifaschistischen Widerstand der Häftlinge. München 1992; Blatter, Janet: Art from the Whirlwind. In: Art of the Holocaust. Hrsg. von Blatter, Janet u. Sybil Morton. London 1981, S. 20–36; Costanza, Mary S.: Bilder der Apokalypse. Kunst in Konzentrationslagern und Ghettos. München 1983; Szymanska, Sirena: Kunst im Konzentrationslager Auschwitz. In: Dachauer Hefte, 18 (2002), S. 73–97; Haibl, Michaela: Bildwerke aus Konzentrationslagern als Forschungsgegenstand und Dokumentationsobjekt. Mit besonderer Berücksichtigung der Arbeiten von Francziszek Znamirowski. In: Überleben durch Kunst: Zwangsarbeit im Konzentrationslager Gusen für das Messerschmittwerk Regensburg. Hrsg. von Hanausch, Reinhard. Regensburg 2012, S. 243–256).
9Vgl. Kuon, Peter (Hrsg.): „Les mots sont aussi des demeures“. Poétiques de Jean Cayrol. Bordeaux 2009. Diese Poetik, die sich über die biblische Figur des Lazarus – ebenso wie die Überlebenden der Lager ein „mort-vivant“ – definiert, bildet eine „romanesque lazaréen“, die für jegliche Beschäftigung mit der literarisch umgesetzten konzentrationären Welt (stil-)prägend ist.
10„[…] art, music, theater, cabaret,and dance created and sometimes performed in situ by professional artists and talented amateurs in Nazi Germany and occupied Europe, 1933–1945. In situ means that these works were produced by the victim artists incarcerated in ghettos, transit camps, prisons, concentration camps, and hiding places“. Milton, Sybil H.: Epilogue: Lost, Stolen, and Strayed: The Archival Heritage of German-Jewish History. In: Rovit, Rebecca u. Alvin Goldfarb (Hrsg.): Theatrical Performances during the Holocaust: Texts, Documents, Memoirs. Baltimore 1999, S. 274–291, hier: S. 287.
11Vgl. Sofsky, Wolfgang: Die Ordnung des Terrors: Das Konzentrationslager. Frankfurt a.M. 2002, S. 24.
12Bericht Aat Breur (1983). Zitiert nach Minhoff, Susanne: ,Ein Symbol der menschlichen Würde.' Kunst und Kultur im KZ Ravensbrück. In: Füllberg-Stolberg, Frauen in Konzentrationslagern (wie Anm. 8), S. 207–220, hier: S. 212.
13Vgl. hierzu auch Didi-Huberman, Georges: Bilder trotz allem. München 2007 und Young, James Edward: Beschreiben des Holocaust. Darstellung und Folgen der Interpretation. Frankfurt a.M. 1992.
14Vgl. Kaumkötter, Jürgen: Ein schmaler Grat. In: Dachauer Hefte 18 (2002), S. 34–41, bes. S. 36f.
15Sofsky, Ordnung (wie Anm. 11), S. 61.
16Sofsky, Ordnung (wie Anm. 11), S. 88.
17Aus der Interaktion zwischen dem Text und der Welt des Lesers wird eine selbstreflexive Bewusstheit geweckt: Man denke an Primo Levis berühmte Analogie von Dantes Inferno mit Auschwitz in Se questo e un uomo? Primo Levi erfährt durch das Wiederholen von Versen der Divina Commedia seine Umgebung neu. Durch Kommunikation über den Text gewinnt Primo Levi eine veränderte Haltung zum Geschehen, wobei zugleich eine neue Bedeutungsschicht am Text freigelegt wird. Rezeption wird so zur Produktion, in der sich der Text und das Subjekt in seiner Situation gleichermaßen erschließen. Levi, Primo: Se questo e un uomo [1957]. In: ders: Opere I. Torino 1987, S. 5–169, hier: S. 109.
18Vgl. Heterotopia (griech.: ,Anders-Ort') ist im literarischen Sinne nach Michel Foucault ein Anders-Ort, eine Gegenplatzierung, gewissermaßen Orte außerhalb aller Orte. Vgl. Foucault,Michel: Die Heterotopien/Der utopische Körper. Zwei Radiovorträge. Zweisprachige Ausgabe, übersetzt von Michael Bischoff. Mit einem Nachwort von Daniel Defert. Frankfurt a.M. 2005; Foucault, Michel: „Andere Räume“. In: Stadt-Räume. Hrsg. von Wentz, Martin. Frankfurt 1991, S. 65–72.
19Vgl. ausführliche Erläuterungen im vorliegenden Sammelband bei Rothstein, Anne-Bereni- ke: Die Erschaffung eines Kulturraumes im Raum der Unkultur – Germaine Tillions ,Le Verfügbar aux enfers' (1944) sowie die Erläuterungen über Formen und Funktionen von Heterotopien in Film und Literatur in Binder, Anne-Berenike: „Mon ombre est restée là-bas“ – Literarische und mediale Formen des Erinnerns in Raum und Zeit. Tübingen 2008.
20Daxelmüller, Christoph: Kulturelle Formen und Aktivitäten als Teil der Überlebens- und Vernichtungsstrategie in den Konzentrationslagern. In: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager 1933 bis 1945. Entwicklung und Struktur. Hrsg. von Herbert, Ulrich. 2 Bände. Göttingen 1998, S. 983–1005, hier: S. 993.
21Fackler, Guido: „Des Lagers Stimme“ – Musik im KZ. Alltag und Häftlingskultur in den Konzentrationslagern 1933–1936. DIZ-Schriften Band 11. Bremen 2000, S. 181.
22Berühmtes Beispiel ist das Bildertagebuch mit dem umfangreichsten Bestand von Zeichnungen von Zsuzsa Merényi (1925–1990), die Ende 1944 von Budapest aus zusammen mit ihrer Schwester in das KZ Bergen-Belsen deportiert wurde. Es umfasst alltägliche Probleme und Lebensbedingungen der Häftlinge und war auch Teil des sozialen Lebens in der Baracke. Vgl. Rahe, Thomas: Kultur im KZ. Musik, Literatur und Kunst in Bergen-Belsen. In: Füllberg-Stolberg, Frauen in Konzentrationslagern (wie Anm. 8), S. 193–206, hier: S. 202.
23 Levi, Uomo, (wie Anm. 17).
24 Jorge Semprún, der 1944 als Mitglied der Résistance nach Buchenwald deportiert worden war, nutzte die Lagerbibliothek in Buchenwald, um die philosophischen Lektüren seiner Studienzeit(Kant, Schelling, Fichte, Hegel, Heidegger) f...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Einleitung
  6. ÜberLebenSchreiben im Angesicht des Todes
  7. Weihnachten im Konzentrationslager
  8. Sprachterror und Sprachbewahrung im Konzentrationslager
  9. Die Erfahrung des Lagers in zwei argentinischen Gegenwartstexten
  10. Benennen und Bewahren
  11. Die Erschaffung eines Kulturraumes im Raum der Unkultur
  12. Aneignungen
  13. Bilder des Lagers und ihre Rezeption von der Nachkriegszeit bis heute
  14. Erinnern, überleben, bezeugen
  15. Werkverzeichnis
  16. Abbildungsverzeichnis '
  17. Autorenverzeichnis
  18. Personenregister
  19. Fußnoten