Projektmanagement für Bauherren und Planer
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Projektmanagement für Bauherren und Planer

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Projektmanagement für Bauherren und Planer

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Bauvorhaben müssen heutzutage bei hoher Qualität und unter Einsatz von zahlreichen am Projekt Beteiligten in kurzer Zeit und mit begrenzten finanziellen Mitteln realisiert werden. Dieses Buch bietet nicht nur die hierfür erforderlichen Verständnisgrundlagen, sondern auch umfassende Informationen und Hilfestellungen für die Praxis. Es werden vor allem die Pflichtenhefte und Leistungsbilder, die in der Bau- und Immobilienwirtschaft vorkommen, umfassend erläutert. Dazu gehören die Projektleitung, die Projektsteuerung und das Projektcontrolling aufseiten des Auftraggebers, die Objekt-, Fach- und Generalplanung sowie unterschiedliche Unternehmenseinsatzformen der Bauausführung aufseiten der Auftragnehmer. In der Neuauflage wurden diesbezüglich alle entscheidenden Regelwerke und Arbeitshilfen aktualisiert.

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Information

Jahr
2016
ISBN
9783110445008
Auflage
4

1Grundlagen des Projektmanagements

Ein Bauwerk (Objekt), das für eine individuelle Nutzung geeignet ist, kann man nicht wie viele andere Wirtschaftsgüter einfach erwerben. Vielmehr ist eine sorgfältige Projektvorbereitung und für die Realisierung des Bauvorhabens (Projekt) eine umfangreiche Planung in Verbindung mit einer fachgerechten Ausführung unter Mitwirkung zahlreicher Fachleute erforderlich. Aufseiten des Bauherrn (Auftraggeber) ist ein hohes Maß an Initiative, Mitwirkung und Verantwortung unabdingbar. Er benötigt zudem Planer und ausführende Firmen (Auftragnehmer), die in seinem Auftrag ihre Erfahrungen und ihr Leistungsvermögen in die Projektarbeit einbringen. Theoretische und praktische Kenntnisse sowie Fertigkeiten im Projektmanagement sind bei allen damit verbundenen Aufgaben eine unverzichtbare Voraussetzung für den Erfolg.
Projektmanagement für Bauherren und Planer umfasst dabei
das Prozesswissen über die Vorbereitung, Planung und Ausführung,
das Sachwissen über die Nutzung und
das Fachwissen über die Planung und Ausführung von Bauobjekten
auf der Grundlage von Theorie und Praxis (siehe Abb. 1.1).
Abb. 1.1: Notwendige Wissensgebiete für das Projektmanagement.
Erste Vorstellungen über das Prozesswissen und das notwendige Fachwissen können am ehesten durch praktische Tätigkeit in einem Planungsbetrieb oder in einer ausführenden Firma erworben werden. Für eine vollständige Durchdringung auf theoretischer Grundlage dienen die Regelwerke der Bau- und Immobilienwirtschaft und die Projektmanagementnormen sowie die allgemein anerkannten Regeln der Technik. Als Sachwissen werden die Kenntnisse über die Anforderungen an die Nutzbarkeit von Gebäuden bezeichnet. Dieses wird auch durch langjährige praktische oder wissenschaftliche Tätigkeit unvollständig bleiben. Auf diesem Gebiet ist eine weitere Spezialisierung im Projektmanagement möglich.
Abb. 1.2: Projektidee, Projektmanager, Prozess und Objekt.
Der Begriff „Projekt“ leitet sich aus dem lateinischen Wort „proiectum“ ab, was „das voraus Geworfene“ bedeutet (http://www.pm-handbuch.com/begriffe/). Ein Projekt wird im Wesentlichen dadurch bestimmt, dass es einen Prozess beinhaltet. Ausgehend von einer Projektidee wird ein Prozess gestartet, um diese umzusetzen. Das Ziel ist ein Objekt. Verantwortlich für die Durchführung ist ein Projektmanager (siehe Abb. 1.2). Diese zunächst sehr vereinfachte Beschreibung wird im Folgenden um die wesentlichen Begriffe des Projektmanagements erweitert und auf Bauprojekte angewendet. Es werden weiterhin Projekt und Objekt unterschieden.
Im Bauwesen fällt dem Bauherrn die Funktion des „obersten Projektmanagers“ zu. Seine Aufgabe ist es, das Projekt zu initiieren, das Objekt als Ziel des Projekts zu definieren, die Leitung des Projekts zu übernehmen und hierfür die Mittel bereitzustellen sowie geeignete Fachleute mit allen erforderlichen Aufgaben zu betrauen. Die Leitung des Projekts setzt Führung und Organisation voraus. Aufgabe von Architekten und Ingenieuren ist es, auf der Grundlage der Definition des Projektziels das Objekt als das zu erreichende Ziel zu planen. Hierfür steht im Bauwesen der Begriff der „Objektplanung“, der als eine wesentliche Aufgabe die Koordination und die Integration der Beiträge der an der Planung fachlich Beteiligten, der Fachplaner, umfasst.
Grundsätzlich können Bauherren alle hier beschriebenen Funktionen und Aufgaben selbst, also allein wahrnehmen. Man denke an Robinson Crusoe, der, auf einer einsamen Insel gestrandet, seine Behausung ganz allein initiiert, geplant und mit einfachsten Mitteln (Steine, Holz, Palmenblätter) ausgeführt hat. Sein Gefährte Freitag kam erst später.
In Industriegesellschaften, in denen an Bauwerke Anforderungen gestellt werden, in denen eine hohe Arbeitsteilung herrscht und die Durchführung von Projekten unter Rahmenbedingungen erfolgt, die durch hohe Qualitätsanforderungen sowie Kosten- und Terminvorgaben bestimmt wird, ist auch das Projektmanagement eine höchst anspruchsvolle Aufgabe. Davon handelt dieses Buch. Es soll eine Vielzahl von Hilfestellungen geben.
Projektmanagementnormen
Die zunächst bewusst einfach gehaltene Beschreibung eines Projekts (siehe Abb. 1.2) soll mithilfe der Projektmanagementnormen weiter spezifiziert werden. Die DIN 69901:2009-01, Projektmanagement – Projektmanagementsysteme, legt Grundlagen für Projektmanagementsysteme fest. Sie ist nicht an einen bestimmten Fachbereich gebunden und wird in allen technischen Disziplinen, der Informatik und den Wirtschaftswissenschaften angewendet. In gewissem Umfang stellt das Bauwesen eine Ausnahme dar, weil es hierfür zahlreiche spezifische Normen und sonstige Regelwerke gibt, deren Anwendung Vorrang hat oder zumindest näherliegt.
Da Projekte zunehmend interdisziplinär sind, im Bauwesen auf die Mitwirkung oder die Bereitstellung von Techniken und Verfahren aus anderen, oft sehr viel weiter entwickelten Fachbereichen, z. B. Informatik, nicht verzichtet werden kann, und weil die DIN 69901 das Projektmanagement umfassend strukturiert, darf nicht auf entsprechende Hinweise und ausgewählte Inhalte verzichtet werden.
Die DIN 69901 besteht unter dem Haupttitel „Projektmanagement – Projektmanagementsysteme“ aus den folgenden Teilen:
Teil 1: Grundlagen
Teil 2: Prozesse, Prozessmodell
Teil 3: Methoden
Teil 4: Daten, Datenmodell
Teil 5: Begriffe
Die folgende Abbildung (siehe Abb. 1.3) zeigt den Zusammenhang der genannten Teile. Die Prozesse stehen als wesentliche Bestandteile von Projekten im Mittelpunkt.
Abb. 1.3: Zusammenhang der Teile von DIN 69901.
(DIN 69901-1:2009-01, Projektmanagement – Projektmanagementsysteme – Teil 1: Grundlagen)
Im Folgenden werden v. a. ausgewählte Begriffe (DIN 69901-5) behandelt und, soweit vorhanden, mit entsprechenden Begriffen des Bauwesens verglichen oder abgegrenzt.
Projektmanagementbegriffe allgemein und im Bauwesen
DIN 69901-5:2009-01, PM – Projektmanagementsysteme – Teil 5: Begriffe, ist praktisch ein kleines Wörterbuch für die Projektmanagementwelt. Die 110 Begriffe (3.001 bis 3.110) sind alphabetisch geordnet, jeder Begriff wird definiert und zusätzlich auf Englisch angegeben. Damit steht für im Grunde jede Art von Projekten, interdisziplinär und international, eine große Hilfe für die Verständigung der am Projekt Beteiligten zur Verfügung.
In der Bauwirtschaft sind die Projektmanagementbegriffe nur in Teilbereichen verbreitet. Die Bauwirtschaft hat wiederum eine eigene Begriffswelt, die sich im Laufe der letzten rund 80 Jahre in branchenspezifischen Regelwerken entwickelt hat. Das sind z. B. die Landesbauordnungen (LBO), die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI), die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB), das Standardleistungsbuch für das Bauwesen (STLB-Bau) und die vielen Normen (DIN) im Bauwesen. Die folgenden Begriffe der DIN 69901 sind entweder eine gute Ergänzung für Projekte in der Bau- und Immobilienwirtschaft (kurz: Bauwesen) oder unterscheiden dieselben Begriffe inhaltlich. Soweit möglich erfolgen Querverweise auf andere Kapitel in diesem Buch.
„Ablaufstruktur (…) Darstellung der Elemente (z. B. Vorgänge) eines Ablaufes sowie deren zeitlichen und logischen (Anordnungs-)Beziehungen untereinander“ (DIN 69901-5, 3.2).
Im Bauwesen findet die Ablaufstruktur Anwendung bei der Terminplanung, insbesondere bei der Netzplantechnik, und bei Ablauforganigrammen (siehe Kap. 4.1 und 7.1).
„Anforderung (…) Beschaffenheit, Fähigkeit oder Leistung, die ein Produkt, Prozess oder die am Prozess beteiligte Person erfüllen oder besitzen muss, um einen Vertrag, eine Norm, eine Spezifikation oder andere, formell vorgegebene Dokumente zu erfüllen“ (DIN 69901-5, 3.7).
Anforderungen können im Bauwesen umfassend definiert werden, z. B. durch Pflichtenhefte und Leistungsbilder, in Verbindung mit Verträgen sowie deren Ergebnis, z. B. in Form einer Dokumentation, aber auch für ein Bauwerk und seine Bestandteile, z. B. durch die Leistungsbeschreibung mit Leistungsverzeichnis oder Leistungsprogramm (siehe Kap. 3.1 und 5.1).
„Definitionsphase (…) Gesamtheit der Tätigkeiten und Prozesse zur Definition eines Projekts (…) Hierzu zählen u. a. Zieldefinition, Aufwandsschätzung und Machbarkeitsbewertung“ (DIN 69901-5, 3.14).
Im Bauwesen ist sie im Rahmen der Projektentwicklung, der Bedarfsplanung sowie jeder anderen Art von Bauprojektmanagement unverzichtbar (siehe Kap. 5.1 und 9.2).
„Funktionendiagramm (…) Diagramm, das im Rahmen einer Projektorganisation durch Funktionsbeschreibungen die einzelnen Rollen in der Projektarbeit abbildet (…) in der AKV-Matrix: Aufgaben (A) + Kompetenzen (K) + Verantwortlichkeiten (V)“ (DIN 69901-5, 3.23).
Ein Funktionendiagramm ist unverzichtbar für die systematische Darstellung der am Projekt Beteiligten (Elemente), vorzugsweise unter Berücksichtigung vertraglicher Beziehungen (Relationen) (siehe Kap. 4.1 und 9.1).
„Informations- und Berichtswesen (…) Gesamtheit der Einrichtungen und Regeln zur zielgruppenorientierten Information und Berichterstattung – abgestimmt auf die Erfordernisse der Dokumentation
ANMERKUNG 1 Hierzu zählen Analysen, Bewertungen, Trendaussagen, Rechnungslegung ANMERKUNG 2 Im Berichtswesen werden unter Berücksichtigung von Berichtswegen und -mitteln u. a. die Gestaltung, der Inhalt, das Format, die Berichtszeitpunkte und die Verteilung von Projektberichten festgelegt“ (DIN 69901-5, 3.24).
Das Informations- und Berichtwesen ist ein wichtiger Teil der Projektmanagementleistungen auch bei Projekten im Bauwesen. Es wird in der Baupraxis oft vernachlässigt (siehe Kap. 4.2).
„Projekt (…) Vorhaben, das im Wesentlichen durch Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist. BEISPIEL Zielvorgabe, zeitliche, finanzielle, personelle oder andere Begrenzungen, projektspezi...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Vorwort der Herausgeber
  5. Vorwort des Verfassers
  6. Inhaltsverzeichnis
  7. Abbildungsverzeichnis
  8. Einleitung
  9. 1 Grundlagen des Projektmanagements
  10. 2 Bauherrenaufgaben und -organisation
  11. 3 Projektleitung und Projektsteuerung
  12. 4 Organisation, Information, Koordination und Dokumentation
  13. 5 Qualitäten und Quantitäten
  14. 6 Kosten und Finanzierung
  15. 7 Termine, Kapazitäten und Logistik
  16. 8 Verträge und Versicherungen
  17. 9 Projektentwicklung
  18. 10 Projektmanagement in der Planung
  19. 11 Projektmanagement in der Ausführung
  20. 12 Inbetriebnahme
  21. Literatur
  22. Abkürzungsverzeichnis
  23. Index