Widerstand im deutschen und niederländischen Spielfilm
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Widerstand im deutschen und niederländischen Spielfilm

Geschichtsbilder und Erinnerungskultur (1943-1963)

  1. 459 Seiten
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Widerstand im deutschen und niederländischen Spielfilm

Geschichtsbilder und Erinnerungskultur (1943-1963)

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Welche Rolle spielen Spielfilme für unsere Vorstellungen von Geschichte? Welche Interessen stehen dahinter? Am Beispiel niederländischer und deutscher Widerstandsspielfilme zeigt der Autor, wie und warum es diesen lange unterschätzten Filmen gelang, den in der öffentlichen Erinnerungskultur beider Länder etablierten Narrativen konkurrierende Interpretationen von Geschichte gegenüberzustellen. Umfangreiche neue Quellenfunde zur Produktions- und Rezeptionsgeschichte rücken die bisherige Forschung zu den behandelten Filmen in ein neues Licht. Im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsdesigns zeigt die vergleichende Studie, wie sehr vor allem die lange als "Rehabilitationsfilme" diskreditierten bundesdeutschen Widerstandsfilme durchaus gesellschaftlichen Zündstoff enthielten. Damit durchbrachen sie stellenweise die erinnerungskulturelle Windstille der 1950er Jahre und lieferten einen Beitrag zur Neuverhandlung etablierter Geschichtsbilder.

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Information

Fußnoten

1Vgl. H.W. von der Dunk, Die Niederlande und die Konfrontation mit dem nationalsozialistischen Deutschland, in: ders./ H. Lademacher, Deutsch-Niederländische Nachbarschaft. Vier Beiträge zur politischen Kultur, Münster 1999, S. 132.
2N. Braun, Visual History – Bilder machen Geschichte, in: M. Fitzenreiter (Hrsg.), Das Ereignis, Geschichtsschreibung zwischen Vorfall und Struktur, London 2009, S. 33–50, hier S. 36; F. Bösch, Mediengeschichte im 20. Jahrhundert. Neue Forschungen und Perspektiven, in: Neue Politische Literatur (2007) Heft 52, S. 409–429, hier S. 425.
3J.M. Krois, Kultur als Zeichensystem, in: F. Jaeger (Hrsg.), Handbuch der Kulturwissenschaften, Stuttgart 2011, S. 106–118, hier S. 111.
4K. Hickethier, Zwischen Gutenberg-Galaxis und Bilder-Universum, in: Geschichte und Gesellschaft 29 (1999) Heft 1, S. 146–172, hier S. 146.
5Epochemachende Ereignisse wie die Revolutionsbewegungen in arabischen Ländern seit 2011 sprechen dafür. Nationale Grenzen sind für TV-Satelliten und Internet, die Bilder und Informationen dieser Bewegungen verbreiten, kein Hindernis mehr.
6Täglich in den Nachrichten auftauchende Internetvideos vom syrischen Bürgerkrieg sind hierfür ein gutes Beispiel.
7Vgl. F. Bösch, Film, NS-Vergangenheit und Geschichtswissenschaft, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 55 (2007) Heft 9, S. 1–32, hier S. 26. und Eckart Fuhrs Urteil über Oliver Hirschbiegels Der Untergang (2004) als „authentischer als alle Dokumentaraufnahmen“. Zit. nach ebd. Eckart Fuhr war von 2000 bis 2010 Feuilleton-Chef der Tageszeitung DIE WELT.
8Zit. nach: J. Fest, Der Untergang. Hitler und das Ende des Dritten Reiches; eine historische Skizze, Reinbek bei Hamburg 2004.
9Zu den bedeutenden Akteuren der Geschichtsschreibung sind neben Wissenschaftlern auch Politiker, Künstler und andere einflussreiche Individuen zu zählen. Der deutsche Historiker Günter Riederer schreibt dem Spielfilm eine Eigenschaft als „Mythomotoren“ zu, die in Konkurrenz zu klassischen Wirkungsfeldern der Geschichtsschreibung treten. Spielfilme, so Riederer, können in ihrer narrativen Struktur einer Geschichtserzählung gleichen und betrieben auf diese Weise Geschichtspolitik. Vgl. G. Riederer, Hitlers Krieger im Wüstensand. Zur medialen Konstruktion des militärischen Mythos ‚Rommel‘ nach 1945, in: F. Crivellari/K. Kirchmann/M. Sandl/R. Schlögel (Hrsg.), Die Medien der Geschichte. Historizität und Medialität in interdisziplinärer Perspektive, Konstanz 2004, S. 569–588, hier S. 571.
10Ähnliches gilt für die Teamworx-TV-Produktion Rommel (2012). Auch in diesem Fall setzten die Produzenten des Films über den legendären Generalfeldmarschall der Wehrmacht auf das Setzen geschichtspolitischer Akzente über die Abbildung eines „realistischeren Rommel“. E. Leimann, Ein Nazi, menschlich gesehen. Der ARD-Fernsehfilm „Rommel“ ist das wohl schwierigste Stück Event-Fernsehen, das man dieses Jahr zu sehen bekommt, in: Weser-Kurier, 05.10.2012. Dabei erzählt der Film die Geschichte von einer inneren Katharsis und einem Wandel Rommels vom bekennenden Nationalsozialisten zum vermeintlichen Sympathisanten und Mitwisser des Widerstands gegen Hitler. Einwandfreie historische Belege für diese legendäre Umkehr vom Saulus zum Paulus gibt es entgegen der offiziellen Darstellung der Produzenten nicht. So wundert es wenig, dass um den kaum abgedrehten Film und trotz der Aufstellung einer ganzen Reihe renommierter Historiker, die für die historische Wahrhaftigkeit der jüngsten Rommel-Apologie Pate standen, ein im Feuilleton und vor Gericht ausgetragener Streit um die ‚korrekte‘ Deutung der Geschichte entbrannte. Vgl. K. Riehl, Rommels Widerstand. Wenn Geschichte als Drama für das Fernsehkino entsteht, entsteht immer auch ein Drama um die Deutungshoheit, in: Süddeutsche Zeitung, 12., 13. November 2011, S. 21; A. Wendt/Ruzas Stefan, Historiker-Schlacht um Rommel, in: Focus Magazin, 31.10.2011, www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/tid-24256/kultur-und-leben-medien-historiker-schlacht-umrommel_aid_679480.html?drucken=1 (zugegriffen am 22.01.2015). Weitere erfolgreiche TV-Filmbeispiele aus der eingespielten Teamworx-Traumfabrik sind Der Tunnel (2001), Dresden (2006), Die Flucht (2007) und Unsere Mütter, unsere Väter (2013).
11Vgl. C. Cornelißen/L. Klinkhammer/W. Schwentker, Nationale Erinnerungskulturen seit 1945 im Vergleich, in: C. Cornelißen/S. Brandt (Hrsg.), Erinnerungskulturen. Deutschland, Italien und Japan seit 1945, Frankfurt am Main 2004, S. 9–27, hier S. 12. Konkreter wird ‚Erinnerungskultur‘ nach den deutschen Kulturwissenschaftlern Jan und Aleida Assmann als „der historisch veränderliche Zusammenhang von Kommunikation, Gedächtnis und Medien“ definiert. A. Assmann/J. Assmann, Das Gestern im Heute. Medien und das soziale Gedächtnis, in: K. Merten (Hrsg.), Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaft, Opladen 1994, S. 114–140, hier S. 114.
12Vgl. H. Hein-Kircher, Überlegungen zum Verhältnis von „Erinnerungsorten“ und politischen Mythen. Eine Annäherung an zwei Modebegriffe, in: H. Hein-Kircher/H.H. Hahn (Hrsg.), Erinnerungsorte, Mythen und Stereotypen in Europa. Miejsca pamięci, mity i stereotypy w Europie, Breslau 2008, S. 11–27, hier S. 15–19.
13Als Beispiel können in diesem Zusammenhang Metaphern, Symbole...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Inhalt
  6. I Einleitung
  7. II Film als Mahnmal
  8. III Film als Mahnung
  9. IV Widerstandsfilme in der Erinnerungskultur in der BRD und den Niederlanden
  10. V Schlussbetrachtung Widerstandsfilme als Segmente der Erinnerungskultur in der BRD und den Niederlanden
  11. VI Anhang
  12. Fußnoten