Poesie-Erotik-Witz
Humorvoll-spöttische Versinschriften zu Liebe und Körperlichkeit in Pompeji und Umgebung
- 241 Seiten
- German
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Poesie-Erotik-Witz
Humorvoll-spöttische Versinschriften zu Liebe und Körperlichkeit in Pompeji und Umgebung
Über dieses Buch
Mit dem Vesuvausbruch sind uns tausende, nicht-monumentale Inschriften in Pompeji und Umgebung erhalten geblieben - mehrere hundert in Versform. Eine Edition der carmina nach modernen Maßstäben steht ebenso aus wie eine - bedingt durch die hohe Zahl - profunde Kommentierung. Es sind die Versinschriften humorvoll-spöttischer Natur zu Liebe und Leiblichkeit, zu denen diese Arbeit eine kritische Edition mit Übersetzung und Kommentar bietet: Teilweise wurden auf Grundlage von Autopsie, wo dies möglich war, Lesungen verbessert oder ergänzt - überprüfbar anhand der beigefügten Abbildungen. Der ausführliche Kommentar erhellt den zum Teil schwierigen Textbefund. Er erläutert sprachliche und metrische Erscheinungen, bei denen nicht selten volkssprachliche, phonetische und orthographische Phänomene wichtige Faktoren sind. Ferner erörtert er inhaltliche Fragen und bezieht bei der Interpretation ebenfalls das räumliche Umfeld ein, so daß etwa Aspekte wie die Kommunikationssituation berücksichtigt werden können. Die Arbeit bietet eine Grundlage für weitere Forschung in den Vesuvstädten und ist daher für die Klassische Philologie, ihre Nachbardisziplinen, für die Alte Geschichte, die Archäologie sowie Medienwissenschaften von Relevanz.
Häufig gestellte Fragen
Information
Fußnoten
1 | Als Graffiti (auch tituli scariphati genannt) bezeichnet man gemeinhin solche Inschriften, die in die Wand geritzt oder auf diese mit Kohle geschrieben werden. Davon unterschieden werden die sogenannten Dipinti (tituli picti), die mit einem Pinsel aufgetragenen Inschriften. Eine solche Unterscheidung ist für diese Arbeit weitestgehend ausreichend, wiewohl es auch eine Reihe von nicht-monumentalen Inschriften gibt, die sich aufgrund ihrer Ausführung einer solchen scharfen Trennung entziehen (vgl. Inschrift 16). Entsprechend mahnt Kruschwitz (2006-2) S. 7, Anm. 22, mit Hinblick auf diese Gruppe von Inschriften eine stärkere terminologische Differenzierung an. |
2 | Z. B.: CIL IV 5350: Aemilius Fortunato fratri sal(utem). |
3 | Z. B.: CIL IV 383: Paris hic | fuit. |
4 | Z. B.: CIL IV 10222: Promus fellator. Das Graffito ist mit einer Profilzeichnung eines Kopfes mit offenem Mund versehen. |
5 | Mit Recht macht Kruschtwitz (2004) S. 28, darauf aufmerksam, daß nicht von einer echten Umgangssprache die Rede sein dürfe, da allein mit der Schriftform zwangsläufig eine Stilisierung einhergehe. |
6 | FELE (1986) S. 5, schätzt, daß etwa 4 % der Graffiti und Dipinti metrisch sind. Doch erscheint meines Erachtens bei dieser Zahl eine gewisse Zurückhaltung angeraten: SOLIN (1984) S. 280, spricht von rund 7300 Wandinschriften in Pompei und Umgebung, die bis 1970 in den Bänden des CIL IV publiziert worden seien – rund 3600 weitere Inschriften stammen aus Herculaneum und Stabiae bzw. sind in beträchtlicher Zahl Amphorenaufschriften (ebd., Anm. 3). Bei diesen komme ich auf eine Zahl von etwa 350 metrischen Graffiti und Dipinti; in diese Ziffer habe ich allerdings auch rund 100 Texte einbezogen, welche bruchstückhaft oder unvollendet sind oder bei denen nicht sicher ist, ob es sich tatsächlich um Verse handelt; man vergleiche beispielsweise die Inschrift CIL IV 2320: Felix hic locus | est, bei der theoretisch ein Hexameteranfang vorliegen könnte. So identifiziert auch Fele, wie ich meine, solche Inschriften als metrisch, über deren vermeintliche Metrizität man durchaus anderer Meinung sein kann. So sagt sie, bei dem Graffito CIL IV 760 handele es sich bei den Worten Destil<l>atio me tenet, die in der vierten Zeile der Inschrift stehen, um eine „tetrapodia trocaica catalettica“ und zwar „κατὰ στίχον“ (ebd. S. 6–7). Angesichts der vorangehenden Zeilen (Obli<n>ge mȇnt[u]la[m] | mentlam elingẹṣ | [- - - - -]|) erscheint diese Behauptung aber kaum hal... |
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titelseite
- Impressum
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Texte, Übersetzungen und Kommentare
- Rückblick und Ausblick
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Anhang (Abbildungen)
- Indices
- Fußnoten