Sprachgebrauch und Sprachbewusstsein
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Sprachgebrauch und Sprachbewusstsein

Implikationen für die Sprachtheorie

  1. 306 Seiten
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Sprachgebrauch und Sprachbewusstsein

Implikationen für die Sprachtheorie

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Über dieses Buch

Wenn jeder Äußerung die Wahl einer Sprache, einer Varietät oder einer bestimmten Ausdrucksweise zu Grunde liegt, kann man aus dem Sprachgebrauch Schlüsse auf das Sprachbewusstsein ziehen – dies sowohl im Hinblick auf die Vorstellungen zur Normativität als auch im Hinblick auf die Frage der Sprecheridentität. Der Zusammenhang zwischen Sprachbewusstsein und Sprachgebrauch manifestiert sich bei der Etablierung von Normen, wie etwa in der Lexikographie, und in den bewussten oder unbewussten Entscheidungen eines Individuums in der Wahl einer Sprachform als Zeichen der Zugehörigkeit zu einer oder mehreren Sprachgemeinschaft(en). In diesem Sammelband stellen wir korpuslinguistische, dialektometrische, lexikographische, textanalytische und sprachbiographische Arbeiten vor, die jene Mechanismen der Emergenz von Mustern und Strukturen aufzeigen, die für gesprochene und geschriebene Standardsprache, Varietäten und mehrsprachige Situationen kennzeichnend sind.

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Information

Jahr
2015
ISBN
9783110428742
Auflage
1

Fußnote

Erwachendes Sprachbewusstsein – in der Erinnerung autobiographischer Texte

1 Autobiographien von Politikern, Sportlern und sonstigen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens berücksichtige ich hier nicht. Zweifellos gäbe es auch hier Texte, die in Bezug auf den Spracherwerb aufschlussreich sein können, beispielsweise die Autobiographie von Hanna Schygulla in Bezug auf die Zweisprachigkeit Deutsch/Polnisch in Schlesien, heute Polen.
2 „Anvieles, führt Maurois [1930] aus, können wir uns nicht erinnern; die Erinnerungen an unsere Kindheit sind vielfach die Erinnerungenunserer Eltern und Großeltern – wir glauben uns an das zu erinnern, was sie uns erzählt haben.“ (Wagner-Egelhaaf 2005: 44)
3 Andere Autoren weigern sich, hinter die authentischen eigenen Erinnerungen zurück zu gehen, am extremsten vielleicht Jean-Jacques Rousseau in seinen „Bekenntnissen“ („Confessions“ 1781): „Ich empfand, ehe ich dachte: das ist das gemeinsame Schicksal der ganzen Menschheit, ich erfuhr es jedoch tiefer als irgend jemand anders. Was ich bis zu meinem fünften oder sechsten Jahre trieb, ist mir nicht bewußt. Auch wie ich lesen lernte, weiß ich nicht, ich erinnere mich nur der ersten Dinge, die ich las, und ihrer Wirkung auf mich: und von dieser Zeit an datiert ohne Unterbrechung mein Selbstbewußtsein.“ (Rousseau 1985: 40). Offenbar beginnt Sprachbewusstsein für ihn erst mit der ersten Lektüre, und die Lektüre ist unlösbar mit dem Selbstbewusstsein verknüpft.
4 Für den auch außerhalb des angelsächsischen Sprachbereichs weit verbreiteten Terminus Language Awareness wurde im Deutschen der Terminus Sprachbewusstheit vorgeschlagen, doch konnte sich eine Vereinheitlichung der Terminologie bis heute nicht durchsetzen, vgl. Fehling 2005: 46.
5 Für einen Überblick siehe Suter Tufekovic (2008: 217–236).
6 Dazu schon Andresen (1985).
7 Vgl. Kutsch (1988), Fehling (2005).
8 Vgl. Wehr (2001).
9 Vgl. Gombert (1990); Brédart & Rondal (1997).
10 Vgl. Andresen (2005).
11 Gombert (1990: 22) schlägt, in Anlehnung an Culioli (1968), vor, die „eigentlichen“ metalinguistischen Aktivitäten („métalinguistique au sens strict“) von den „epilinguistischen“ zu trennen, also den Vorstufen als „activités métalinguistiques inconscientes“
12 „Der grüne Heinrich“ ist keine Autobiographie sensu strictu, sondern ein „autobiographischer Roman“ (vgl. Wagner-Egelhaaf 2005: 51), also ein stark fiktionaler Text mit autobiographischen Realitätsfragmenten. Er kann hier aber beigezogen werden, weil der fiktionale Aspekt in der zitierten Passage kaum im Vordergrund stehen dürfte. Ebenfalls zwischen den Gattungen Autobiographie und Roman/Erzählung stehen die im Folgenden zitierten Texte von Hilde Ziegler und Karl Philipp Moritz.
13 Kursivierung in Zitaten hier und im Folgenden vom Verf.
14 Er gründete 1783 das „Magazin zur Erfahrungsseelenkunde“, eine der ersten psychologischen Zeitschriften.
15 Phraseme bieten allerdings kein grundsätzliches Verstehens- und Lernproblem im Spracherwerb. Vgl. dazu Burger (2009).
16 „Non siamo venuti a Bergamo per fare campagna“, Lessico famigliare, (1963: 22), war ursprünglich der Ausspruch eines berühmten Dirigenten, der sich auf einer Tournee in Bergamo befand und seine nicht sehr motivierten Sänger ermahnte, dass sie eigentlich da seien, um „Carmen“ zu proben.

Spiel mit Diskursen. Zu Christoph Geisers Umgang mit der Sprache

...
17 Siehe etwa den Titel des Aufsatzes von Eichenbaum (1969): „Wie Gogols Mantel gemacht ist“.
18 Dieses Buch stellt eine Fortsetzung seiner Untersuchung Structure du langage poétique (1966) dar, welches viele Auflagen erlebte, aber bezeichnenderweise nie auf Deutsch übersetzt wurde.
19 Bezeichnenderweise kommen die neusten Bestandsaufnahmen über das Verhältnis von Literaturwissenschaft und Linguistik nicht zu grundlegend anderen Ansichten als die Theoretiker der Sechzigerjahre, im Gegenteil sie berufen sich immer wieder auf Roman Jakobson (vgl. Haß & König 2003; Linke & Nielaba 2013).
20 Geiser (2003) wird im Folgenden zitiert als ÜW und Seitenzahl im Text.
21 Der Autor imText ist eine Rolle, die nicht mit dem Autor des Textes gleichgesetzt werden soll, ich habe dafür den von der französischen Romantheorie vorgeschlagenen Begriff „scripteur“ übernommen (vgl. Zeller 1992: 34).
22 Ich brauche hier und im folgenden den Ausdruck „Leser“ im Sinne U. Ecos als Modell-Leser, als Konstrukt, welches aus dem Text rekonstruiert werden kann, also nicht im Sinne eines empirischen Lesers, auf den ich als Literaturwissenschaftlerin keinen Zugriff habe (Eco 1987a: 61 ff). Der Modell-Leser ist zu unterscheiden von dem in den Texten Geisers manchmal angesprochenen Leser bzw. der Leserin.
23 „Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns / Vor uns liegen die Mühen der Ebenen“ (Brecht 1993: 205).
24 Geiser (1998) wird im Folgenden zitiert als B.

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Half Titel
  3. Titel
  4. Copyright
  5. Inhaltsübersicht
  6. Sprachgebrauch und Sprachbewusstsein: Implikationen der empirischen Linguistik für die Sprachtheorie
  7. Erwachendes Sprachbewusstsein - in der Erinnerung autobiographischer Texte
  8. Spiel mit Diskursen. Zu Christoph Geisers Umgang mit der Sprache
  9. Zukunftsmodelle im phraseologischen Sprachgebrauch
  10. Implicit Understandings. Was uns historische Sprachlehrbücher über Sprachbewusstsein und Sprachgebrauch verraten
  11. Sprachbewusstsein und Sprachgebrauch im 18. Jahrhundert - am Beispiel von Johann Jakob Sprengs ,Idioticon Rauracum*
  12. Mitwirkung der Sprachgemeinschaft im lexikographischen Prozess eines Dialektwörterbuchs
  13. ״Die cheibe Zuger” oder: Gibt es Zugerdeutsch?
  14. Kompositum oder Kollokation? Konkurrenz an der Syntax-Morphologie-Schnittstelle
  15. Ansätze zur Grammatikalisierung durch Verstärkungswörter in jugendsprachlichen Sprechstilen
  16. Fragen, zeigen, argumentieren?Metadiskursive Textroutinen zur Etablierung von Forschungspraktiken in wissenschaftlichen Einleitungen
  17. Gebrauch der Kollokationen und Probleme der zweisprachigen Kollokationslexikographie für Lerner
  18. Literalität im Schnittfeld von zwei Sprachen und Kulturen: Beobachtungen anhand der Phraseologie in der Sprache der Lokalpresse
  19. Mehrfache Schriftlichkeit aus der Perspektive der neueren Mehrsprachigkeitsforschung
  20. Sollen wir noch am Begriff Mehrsprachigkeit festhalten?
  21. Fußnote