Briefe 1781 bis Juni 1791
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Briefe 1781 bis Juni 1791

  1. 648 Seiten
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Briefe 1781 bis Juni 1791

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Über dieses Buch

Seit über hundert Jahren wartet eine interessierte Öffentlichkeit auf eine umfassende, kritische, kommentierte Edition der Briefe Wilhelm von Humboldts. Die lange Reihe prominenter Akteure der Goethe-Zeit (bzw. der Napoleonischen Ära), die zu den Briefpartnern dieses Staatsmannes, Bildungsreformers und Sprachforschers zählen, sowie die Vielfalt der Themen – neben den bereits genannten sind dies vor allem Philosophie, Literatur, Philologie, bildende Kunst, Politik, diplomatische Korrespondenz, Geschichte – und nicht zuletzt die literarischen Qualitäten der Brieftexte selbst machen dieses umfangreiche Briefcorpus zu einem der bedeutendsten der Epoche: ein Zeitgemälde auf höchstem Niveau. Die Ausgabe wird in drei Abteilungen erscheinen: I. Jugendbriefe, Brautzeit, erste Ehejahre (1781–1802) II. Amtszeit (1802–1819) III. Altersmuße (1820–1835). Die I. Abteilung wird fünf Bände umfassen. Band 1 beginnt mit Briefen des 13-jährigen Knaben; erster Schwerpunkt ist die Reihe schwärmerischer Briefe an Henriette Herz und weitere Mitglieder der "Verbindung", einer Vereinigung zur gegenseitigen moralischen Vervollkommnung, die Humboldt bis zur Verlobung mit Karoline von Dacheröden intensiv beschäftigte; danach stehen die Briefe an die Braut im Vordergrund. Außerdem spielen die Briefe an Georg Forster und Friedrich Heinrich Jacobi eine wichtige Rolle; auch die später umfangreiche Korrespondenz mit Carl Gustaf von Brinkman beginnt bereits in dieser Periode. Mit der Eheschließung im Juni 1791 wird der Band abgeschlossen. Der Band enthält 198 Briefe, davon 21 bisher ungedruckte.

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Information

Jahr
2014
ISBN
9783055016264
Auflage
1

Die Briefe

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1. An Joachim Heinrich Campe in Hamburg

Berlin, 27. Februar 1781
Tod des Vaters; die Zeit danach im Elternhaus; Familiennachrichten, Hofmeister; Alexanders Campe-Lektüre.

Mein lieber Herr Campe,

Ich habe Ihnen zwar lange nicht geschrieben, aber desto öfter an Sie gedacht. Doch von jezt an will ich Ihnen recht oft schreiben wenn Sie es mir erlauben wollen. Dieser Briefwechsel mit Ihnen wird mir eben so angenehm als lehrreich sein. Könnten Sie uns doch einmahl auf ein Paar Monate hier besuchen, ich wollte, ich weiß nicht was, darum geben! Aber was würden dann Ihr Johannes, Ihr Nikolas, und alle Ihre übrigen Kleinen dazu sagen, wenn Sie sie auf so lange Zeit verlaßen wollten? Doch –könnten Sie die nicht alle mitbringen? Ach, wenn das sein könnte, wie herrlich wollten wir uns dann nicht amüsiren! Aber wenn Sie zu uns kämen würden Sie auch manche große Veränderungen in unserm Hause antreffen, manche fremde Gesichter sehen, und einige Ihnen sonst bekannte vergebens suchen. Mein Vater! Mein guter Vater hat uns schon längst verlaßen! – Verzeihen Sie, daß ich Ihnen Dinge erzähle, die Sie schon wißen. Das Andenken an meinen Vater ist mir so lieb daß ich ihn unmöglich übergehn konnte. – Und nun hören Sie, wie traurig es uns nachher ging. Ein halbes Jahr vor meines seligen Vaters Tode kam sein Bruder zu uns. Ein Mann, der seinem Bruder völlig an Rechtschaffenheit und Güte glich. Er war schon viele Jahre lang in Rekem bei dem Grafen Aspermont gewesen und außer meinem Vater kannte ihn keiner in unserm Hause. Nach dem Tode meines Vaters sorgte er für uns, wie ein zweiter Vater. Aber wir genoßen nicht lange dieses Glüks. Auch er starb ein Jahr darauf. – Dis waren ein Paar harte Schläge! – Doch ich verlaße izt diese traurigen Gegenstände und sage Ihnen nun noch, was weiter bei uns vorgefallen ist. Mein ältester Bruder ist Kornet unter den Gensdarmen, und hat schon den vorigen Feldzug mitgemacht. Mein Vetter Holwede, deßen Sie Sich auch wohl noch erinnern werden, ist am Ende des vorigen Kriegs als Fähnrich unter das Finkensteinische Regiment, nach Preußen, gekommen. Auch den Herrn Clüsener, unsern ehemaligen Hofmeister, haben wir nicht mehr. Er ist Sekretär bei dem Prinz Ferdinand geworden, und hat schon geheirathet. Wir haben einen andern bekommen, mit Namen Kunth, den Sohn des Superintendenten Kunth in Baruth, der vor zwei Jahren gestorben ist. Einen recht guten Mann, den ich recht lieb habe. Er liebt mich und meinen Bruder so, und geht so freundschaftlich mit uns um, daß ich es Ihnen gar nicht sagen kann. Wenn Sie ihn nur kennen sollten, Sie würden ihn gewiß bald lieb gewinnen. Nun hab’ ich Ihnen doch wohl alles geschrieben. – Doch nein, ich habe noch vergeßen, Ihnen zu sagen, daß mein jüngerer Bruder, Alexander, mich gebeten hat, Sie doch in seinem Namen zu grüßen, und Ihnen recht herzlich für Ihren Robinson, und Ihre Kinderbibliothek zu danken. Diese hat er zum Weinachtsgeschenke bekommen. Er ließt recht fleißig darin. Aber nun habe ich Ihnen alles gesagt, wovon ich glaubte, daß es Sie intereßiren würde. Denn von mir selbst, von meinen Vergnügungen und meinen Arbeiten will ich Ihnen ein andermal schreiben. Dismal ist mein Brief schon lang genug.
2 ich D2 6 Nikolas und D2 10 fremde Veränderungen D1 17 Reckheim D1 Aspermont, und D1 gewesen, D2 18 unserem D2 19 Glücks. D2 20 verlasse jetzt die D1 24 Krieges D2 Regiment nach D2 25 unseren D2 27 andren D2
Meine Mutter, Frau von König, und alle übrigen aus unserm Hause, die Sie kennen empfehlen sich Ihnen, und Ihrer Frau Gemahlinn. Empfehlen Sie doch auch mich derselben, und grüßen Sie Ihre kleine Lotte, und alle Ihre übrigen Kleinen, die ich aus dem Robinson und der Seelenlehre kenne. Nun leben Sie wohl, und bleiben Sie mein Freund!
Berlin, den 27.sten Februar,
1781.
Wilhelm von Humboldt.

2. An Campe in Hamburg

Tegel, 31. August 1781
Abneigung gegen Soldatenstand; Hausunterricht vor und seit Kunths Antritt als Hofmeister; Lektüre.
[. ..] [ohnge]fehr diese: Einmal eine gewisse Abneigung gegen den Soldatenstand, die mir mein seliger Vater, meine Mutter, und meine übrigen Verwandten – die mir immer vom Studieren vorsprachen – verursacht haben. Dann meine wenig dauerhafte Gesundheit; und endlich darf ich auch dahin einige Liebe zu den Wissenschaften rechnen, die mir Herr Kunth eingeflößt hat.
Ich schreite jezt zur Beantwortung Ihrer zweiten Frage. Ich habe bei Herr <!> Koblank und Herr Clüsener fast gar nichts in den Wissenschaften gethan. Herr Koblank ließ es zwar nicht an Fleiße fehlen, machte mir aber den Unterricht nicht angenehm genug; und Herr Clüsener bekümmerte sich fast gar nicht darum, ob ich etwas lernte, oder nicht. Ich wußte daher fast gar nichts, als Herr Kunth zu uns kam. Um Ihnen nun zu sagen, wie viel ich in den viertehalb Jahren seines Aufenthalts bei uns gelernt habe, will ich jede Wissenschaft besonders durchgehn.
32 vergessen, D2 35 Weihnachtsgeschenke D2 38 meinem Arbeiten D1-2 Dis mal D2 40 kennen, [...] Ihnen [] Gemahlin. D2 41 Emfehlen D2 42 Lotte und D2 43 kenne. Nun D2 45 27sten Februar 1781. D2 || 6 (u. ö.) Absatz mit Einzug D2 8 am Fleiße D2
Sprachen.
Ich habe nur in drei Sprachen Unterricht gehabt, in der deutschen, lateini schen und französischen. Die deutsche Sprache hab’ ich nach keiner Grammatik gelernt. Herr Kunth hat nur immer die Fehler, die ich im Schreiben, oder Sprechen machte, verbessert, und ich selbst bin beim Lesen deutscher Bücher aufmerksam gewesen. Dadurch hab’ ich es dahin gebracht, daß ich im Schreiben wohl nur äußerst selten, und auch im Sprechen nicht häufig Fehler gegen die Grammatik mache. Damit ich aber zierlich und zusammenhängend schreiben lerne überseze ich oft Stellen aus lateinischen Schriftstellern ins Deutsche, wobei ich denn meinen Ausdruk dem lateinischen, so viel als möglich, anzupassen suche. Bisweilen mache ich auch kleine, deutsche Ausarbeitungen, die Herr Kunth korrigirt. Und überdis sieht Herr Kunth darauf, daß ich die lateinischen Schriftsteller, die wir zusammen lesen, in gutes, reines Deutsch überseze. Beim Lateinischen bediene ich mich der Langenschen Grammatik. Diese habe ich nun zwar noch nicht ganz im Kopfe; ich lerne sie aber täglich besser. Ich lese jezt mit Herrn Kunth den Jugurthinischen Krieg des Sallust. Ich bereite mich täglich vor der Stunde auf einige Kapitel vor. In der Stunde überseze ich erst das Kapitel vor, und Herr Kunth verbessert mich, wenn ich nicht richtig, oder nicht in gutes Deutsch überseze, und endlich gehen wir das Kapitel noch einmal durch, und Herr Kunth erklärt mir, mit Hülfe der Grammatik, die schwersten Konstruktionen, und was mir sonst noch unverständlich ist. Neben dem Sallust lese ich auch noch mit Herr Kunth einzelne Oden aus dem Horaz. Diese übersezen wir erst, und dann zeigt mir Herr Kunth den Plan und den Zusammenhang der Ode, und macht über sie Anmerkungen, die theils die Geschichte, theils die Geographie, theils die Mithologie, theils Antiquitäten, theils rednerische oder grammatische Figuren, theils auch die verschiedenen Lesarten betreffen. Diese Anmerkungen muß ich nebst der Uebersezung der Ode nach der Stunde aufschreiben. Auch erklärt mir Herr Kunth bei jeder Ode das Silbenmaaß, und sucht, mich mit dem Unterschiede der lateinischen und deutschen Silbenmaaße, wie auch der lateinischen und deutschen Dichtkunst überhaupt, bekannt zu machen. Außer diesen beiden Schriftstellern lese ich noch kursorisch den lateinischen Theil von Schüzens Elementarwerk mit Herr Kunth. Ferner überseze ich auch vom Deutschen ins Lateinische, und bin darin nicht ganz ungeübt. Ich thue es jezt aus Königs neuer Chrestomathie. Ich muß Ihnen nun auch sagen, welche Schriftsteller ich schon gelesen habe.
12 durchgehen. D2 15 schreiben oder D2 17 habe ich D2 19 machte. D1 ziemlich D1-2 21 Ausdruck D2 22 Und überall D1 24 gutes reines D2 28 Kapitel, und D1 37 nach jeder Stunde D1 38 sucht mich D2 42 mit Herrn D2
Von den Prosaikern: den Kornelius, Eutropius, den Gallischen Krieg des Cäsar, den Katilinarischen Krieg des Sallust, einige Bücher der Episteln des Cicero, und seinen Lälius; von den Dichtern: den Phädrus, einige wenige Fabeln ausgenommen, und ein Paar Bücher der Sittensprüche des Kato. Auch den Virgil habe ich zu lesen angefangen; weil aber Herr Kunth keine gute Ausgabe hatte, so legte er ihn wieder an die Seite. Die Französische Sprache habe ich, wie die deutsche, nicht nach einer Grammatik, sondern durch Lesen und vieles Sprechen gelernt. Die Bücher, die ich darin noch lese und gelesen habe, sind: Gellerts Briefe, von Huber übersezt, Telemach, die Uebersezung des ersten Theil <!> Ihres Robinson, ein Auszug aus Rollins allgemeiner Weltgeschichte, und Mannsteins Geschichte von Rusland. Auch habe ich oft aus dem Deutschen ins Französische übersezt, und französische Briefe gemacht.
Wissenschaften.
Ich fange mit der Theologie an. Herr Kunth lehrt sie nach Dietrichs Unter weisung zur Glükseligkeit nach der Lehre Jesu. Er hat dis Büchelchen oft mit mir durchgenommen, und ich habe es daher auch so ziemlich im Kopfe. Wenn Sprüche aus der Bibel darin angeführt werden, so schlage ich sie immer auf. In der Geschichte, sowohl der alten, als der neuen giebt mir Herr Kunth nach Schrökhs Lehrbuche der allgemeinen Weltgeschichte Unterricht. Aber noch außerdem lerne ich sie durch häufiges Lesen von Geschichtbüchern. Die Geschichte überhaupt lerne ich aus Millots allgemeiner Weltgeschichte, /die ich sehr fleißig lese/ und weil dis Werk nur erst die alte Geschichte enthält, so weiß ich auch diese besser, als die neuere. Die deutsche Geschichte insbesondre lehrt uns Herr Kunth nach Pütters Begrif der deutschen Reichsgeschichte, zu dem er noch Anmerkungen aus Pütters weitläuftigerem Werke über die deutsche Reichsgeschichte, und aus Schmidts Geschichte der Deutschen hinzufügt. Dazu lese ich noch fleißig den dritten Theil von Schrökhs allgemeiner Weltgeschichte für Kinder, der die deutsche Geschichte enthält. Für die Brandenburgische Geschichte, vorzüglich für die Geschichte der Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern hat mir Herr Kunth einen Auszug aus Baumanns Geschichte des Kurhauses Brandenburg und den Mémoires de Brandebourg gemacht, den ich auch fast ganz weiß. Die Gelehrten Geschichte mache ich mir aus Schrökhs Lehrbuche, von dem ich schon oben geredet habe, und aus den Charakteren deutscher Dichter und Prosaisten bekannt. Auch darf ich nicht vergessen, daß ich fleißig Schrökhs Biographien lese. Außer dem Lesen bediene ich mich noch eines andern Mittels, die Geschichte recht gut zu lernen. Ich entwerfe nemlich manchmal Abschilderungen großer und berühmter Männer, die Herr Kunth korrigirt. Die Geographie lerne ich noch, außer dem gewöhnlichen Unterricht, dadurch, daß ich häufig Karten abkopire, und mir so die Lage der Länder Provinzen und Städte einpräge. Von der Logik hat mir Herr Kunth durch Ihre Seelenlehre, die er mit mir und meinem Bruder ganz durchgenommen, und die uns sehr amüsirt hat, einige Begriffe beigebracht. In der Mithologie giebt mir Herr Kunth keinen besondren Unterricht, sondern erklärt mir sie, wenn in den Oden des Horaz, die wir nehmen, etwas daraus vorkommt. Auch die Mathematik hab’ ich vorigen Winter gelernt, und die Arithmetik und einen großen Theil der Geometrie durchgenommen. Ich habe aber nur wenig davon behalten, vorzüglich darum, weil der Lehrmeister, den ich hatte, zu geschwind fortging, und fast gar nicht wiederholte; so, daß ich die Menge der Sachen nicht behalten konnte. Doch werde ich wohl wieder künftigen Winter Unterricht darin bekommen. Die Naturgeschichte lerne ich aus Rafs Naturgeschichte für Kinder, in der ich oft lese. Die Botanik insbesondre lehrt mich Herr Heim. Weil er uns aber nicht oft genug besucht, so bin ich auch noch nicht sehr weit darin gekommen. Meinen Stil hat Herr Kunth durch kleine Ausarbeitungen und Briefe, die er mich hat machen lassen, und die er hernach korrigirt hat, zu verbessern gesucht.
53 Uebersetzung D2 56 Wissenschaften: D2 (desgl. Z. 13 f. Sprachen: D2) 57 Glückseligkeit D2 61 Lehrbuch D2 62 Geschichtsbüchern D2 65 insbesondere D2 74 Schröckhs D2 76 Schröckhs D2 77 entwerfe manchmal D1
Es bleibt mir jezt nur noch übrig, Ihre dritte Frage zu beantworten, die nemlich, welche Bücher ich gelesen habe, und noch lese? Zum Theil hab’ ich sie schon beantwortet, nemlich in Ansehung der lateinischen und französischen Bücher. Jezt will ich Ihnen auch die deutschen Bücher nennen, die ich theils gelesen habe, theils noch lese. Diese sind vorzüglich: Ihre Seelenlehre, Ihr Robinson, Ihre Kinderbibliothek, Gellerts Briefe, Schüzens Elementarwerk, Trapps Unterredungen mit der Jugend, Millots allgemeine Weltgeschichte, von Christiani übersezt, Schrökhs Biographien, desselben allgemeine Weltgeschichte für Kinder, Hallers Versuch schweizerischer Gedichte, Kleists Gedichte, Wezels Buch über die deutsche Litteratur, und Charaktere deutscher Dichter und Prosaisten. Zu diesen Büchern kommt nun noch Ihre Entdekkung von Amerika, die wir vor einigen Tagen empfangen haben, und auf die ich mich sehr freue. Bisweilen giebt mir auch Herr Kunth eine gelehrte Zeitung zu lesen.
Sie schreiben mir noch ferner in Ihrem ersten Briefe, daß Sie von meinem seligen Vater, meinem Bruder, und mir Abbildungen zu haben wünschten. Meines Bruders und meinen Schattenriß schikke ich Ihnen hier mit. Von meinem lieben, seligen Vater haben wir zwar auch ein recht gutgetroffenes Gemählde, aber wir haben nur noch keinen gefunden, der es abkopirt hätte. Indeß sein Sie versichert, daß ich Ihnen, sobald sich einer dazu finden wird, eine Kopie davon mittheilen werde.
80 Länder, D2 83 besonderen D2 88 so daß D2 89 nächsten Winter D1 91 insbesondere D2 94 er nachher D2 96 habe ich D2 101 Schröckhs D2 103 Litteratur und D2 110 lieben seligen D2 111 gut getroffenes Gemälde, D2
Unser ganzes Haus empfiehlt sich Ihnen und Ihrer Frau Gemahlin. Dieser bitte, auch mich zu empfehlen.
Jezt eile ich zum Schluß. Denn ich sehe, daß mein Brief schon ungeheuer lang ist. Verzeihen Sie dis – doch wozu Entschuldigungen? Sie würden meinen Brief nur verlängern. Ich will mich also lieber gar nicht entschuldigen, sondern nur gleich schließen und Ihnen sagen, daß ich beständig bin
der
Tegel,
den 31.sten August,
1781.
Ihrige,
Wilhelm von Humboldt.

3. An Josias Friedrich Löffler in Berlin

Berlin, 21. April 1782
Begleitschreiben zu einer Dankesgabe für genossenen Sprachunterricht.

Mein lieber Herr Prediger,

Sie haben immer so viel Freundschaft für mich, und so viel Theilnehmung an meinem Fortgange in allem Guten gezeigt, daß ich Ihnen nie genug dafür danken kann. Dabei aber kann ich auch den Wunsch nicht unterdrükken, Ihnen, lieber Herr Prediger, ein kleines Andenken an die Stunden zu geben, die Sie so oft und so freundschaftlich mir aufgeopfert haben. Ich nehme mir daher die Freiheit, Ihnen diese Kleinigkeit zu überreichen. Nehmen Sie sie gütigst an, und sein Sie versichert, daß in Ihrer Freundschaft stets eine der stärksten Aufmunterungen für mich liegt, sie durch ein würdiges Betragen zu verdienen.
Berlin,
den 21sten Aprill,
1782.
Wilhelm von Humboldt.
120 der Ihrige, D2 122 31sten D2

4. An Löffler in Berlin

Tegel, 8. Juni 1782
Dank für unverdient lobende Worte im Antwortbrief auf die Dankesgabe. Versprechen, im Eifer nicht zu erlahmen, vor allem durch die Lektüre der besten Schriftsteller, zu denen als nächster Livius gehört; Bitte um Ausleihung einer guten Ausgabe. Ein Wort Quintilians über Xenophon.

Loefflero, amico suo, Guilielmusab Humboldt S.

Ad quam plurima, quae mihi persaepe dedisti amoris TVI in me testimonia nouissime adhuc accessit epistola TVA, qua vehementer sane delectatus sum, e...

Inhaltsverzeichnis

  1. Wilhelm von Humboldt Briefe
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. Einleitung
  7. Editionsprinzipien
  8. Die Briefe
  9. Kommentar
  10. Abkürzungsverzeichnis
  11. Siglenverzeichnis der häufiger zitierten Literatur
  12. Bücherverzeichnisse
  13. Personenregister
  14. Ortsregister
  15. Sachregister