Kommentar
  1. 280 Seiten
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Information

Jahr
2017
ISBN
9783110467857

Kommentar

1. Zusammenfassung
Im 4. Gesang – vor dessen Beginn die Buchtrennung besonders störend wirkt (dazu s. STR 21 Anm. 22) – wird die im 3. Gesang (111–115) in ihrem Anfangsstadium sistierte erste militĂ€rische Auseinandersetzung zwischen den beiden in der Ebene vor Troia aufmarschierten Heeren der Belagerer und der Belagerten nach 767 Versen retardierender, reichen Hintergrund schaffender Zwischenhandlungen in V. 422 wiederaufgenommen und fortgefĂŒhrt (s. die Graphik in 422–544n.).
2. RĂŒckblick
Am Ende des 3. Gesangs hat der ErzĂ€hlerP den Verlauf dieser Zwischenhandlungen (ep-eis-hĂłdia/Episoden) in eine kritische Situation manövriert, die der Erwartungshaltung des Publikums entgegengesetzt ist und daher die Spannung stark erhöht: Die Oberbefehlshaber der beiden aufmarschierten Heere, König Agamemnon von Argos/Mykene und König Priamos von Troia, hatten im Raum zwischen den beiden Heeren öffentlich unter Eid und damit verbindlich einen Waffenstillstandsvertrag mit Option auf Frieden geschlossen: Wer von den beiden Urhebern des wegen der EntfĂŒhrung Helenas aus Sparta unternommenen Kriegszugs gegen Troia – Menelaos von Sparta, Ehemann Helenas und GeschĂ€digter, und Paris von Troia, EntfĂŒhrer Helenas und damit SchĂ€diger – in einem Entscheidungszweikampf siege, solle Helena erhalten; damit solle der Krieg beendet (bzw. abgeblasen, s. u. den Hinweis zur gleitenden RĂŒckwendung) sein. Der Zweikampf war begonnen worden, aber Paris war mitten im Kampf plötzlich vom ‘Turnierplatz’ verschwunden. Der vor Wut rasende Menelaos, der ihn fĂŒr geflĂŒchtet hĂ€lt, sucht im Troianerheer nach ihm (3.449f.), doch auch die Troianer, denen der Schönling ohnehin verhaßt ist (3.454), können nicht helfen. In die allgemeine Ratlosigkeit hinein reißt Menelaos’ Bruder Agamemnon die Sache an sich, deklariert Menelaos vor Griechen und Troianern kurzerhand zum Sieger und fordert unter dem Beifall seines Heeres von Troia umstandslos die Herausgabe Helenas sowie die Zahlung exorbitanter EntschĂ€digungen (3.455–461). Damit endet der 3. Gesang: Der ErzĂ€hler lĂ€ĂŸt das Problem ungelöst und hĂ€lt das Ganze in der Schwebe. Denn wĂ€re Agamemnon seiner Sache völlig sicher gewesen, hĂ€tte er sofort zum Sturm auf Troia blasen mĂŒssen. So aber muß er nun in Ungewissheit auf Antwort warten: Zustimmung oder Widerspruch, Krieg oder Frieden? Der Hörer/Leser wartet gespannt mit ihm. Er nĂ€mlich weiß mehr als die FigurenP, die eine Alternative fĂŒr möglich halten. Er weiß nicht nur, daß ein Göttereingriff (der Liebesgöttin Aphrodite) den Paris aus dem ‘Ring’ entrĂŒckt hat, Paris also nicht geflĂŒchtet ist (3.380), sondern er weiß auch, daß Zeus Achills Mutter Thetis bereits im ersten Gesang (1.524–530) zugesagt hatte, die Troianer so lange siegen zu lassen, bis die Achaier ihrem Sohn die ihm von Agamemnon geraubte Ehre wieder zuerkannt hĂ€tten (1.508–510). Überdies weiß er genau – was Zeus in 1.526f. noch eigens betont hatte –, daß eine Zusage des obersten Gottes Zeus niemals unerfĂŒllt bleiben kann. Von einer ErfĂŒllung der Zusage kann aber an dieser Stelle der ErzĂ€hlung noch gar keine Rede sein; denn Achilleus grollt, nach wie vor. Wie also könnte der Krieg wirklich bereits an dieser Stelle enden? Wie wird der ErzĂ€hler sich mithin aus dem selbstgeschaffenen Dilemma lösen?
3. Der 4. Gesang
Der ErzÀhler, der diese Gedanken des Hörers/Lesers ja evoziert hat, löst die Aufgabe so elegant wie konsequent nicht etwa durch eine Antwortbotschaft der Troianer und danach langwierige Verhandlungen, sondern durch einen Sprung hinauf zur Götter-Ebene:
3.1. Der Gesang beginnt auf dem Olymp. WĂ€hrend vor Troia Aufgeregtheit und Verwirrung herrschen, sitzen die Götter frohgemut im goldenen Haus des Zeus beim Mahle. Hebe schenkt Nektar ein, man trinkt sich zu, und nebenbei blickt man hinunter auf das waffenstarrende Bild vor Troia (V. 2-4). Zeus, der Wiedergutmachung fĂŒr Achill versprochen hatte, sieht bei diesem Anblick die Einlösung seines Versprechens in Gefahr; denn eine Einigung der Kontrahenten unten auf der Erde samt Friedensschluß wĂŒrde sein Versprechen annullieren. Der Krieg um Troia muß also weitergehen! Sofort plĂ€diert er in einer seiner berĂŒhmten Reiz-, Spott- und Test-Reden an die Adresse Heras – scheinbar ernsthaft – fĂŒr Friedensschluß und Troias Weiterexistenz (7–19). Hera widerspricht erzĂŒrnt (25–29), und ĂŒber ein TauschgeschĂ€ft – Troia gegen Argos, Sparta und Mykene (51–54) – einigt man sich schließlich definitiv auf Troias Fall und damit FortfĂŒhrung des Krieges (62–68). Athene, Heras VerbĂŒndete, soll die Troianer zu einem nun wirklich evidenten und damit unbezweifelbaren Vertragsbruch provozieren und so die Achaier zum dadurch legitimierten unverzĂŒglichen Angriff treiben.
3.2. Athene fliegt wie ein funkensprĂŒhender ‘Stern’ zur Erde – Griechen wie Troianer wissen das ‘Zeichen’ nicht zu deuten (81–84) – und verleitet Pandaros, einen VerbĂŒndeten der Troer, zu einem Pfeilschuß auf Menelaos und damit zum Bruch des Vertrages (69–147). Pandaros trifft das Ziel – das erste Blutvergießen in der Ilias –, und obwohl Menelaos nur leicht verwundet ist, werden die Troer damit eindeutig schuldig an der Fortsetzung des Krieges. Von ihrem Recht nunmehr voll ĂŒberzeugt, greifen die Achaier wieder zu den Waffen und machen sich kampfbereit.
In diesen ersten beiden Szenen des 4. Gesanges wird also sowohl auf der Götter- als auch auf der Menschen-Ebene zunĂ€chst die Ungewißheit ĂŒber den Fortgang der Handlung zum Ausdruck gebracht: (a) in der BefĂŒrchtung von Hera (25–29; 57) bzw. Agamemnon (158–168; 172–174a; 176–181), der Untergang Troias bzw. die RĂŒckgabe der Helena könnten in unerreichbare Ferne rĂŒcken, (b) in der gespannten Erwartung der beiden Heere, ob das Götterzeichen (der ‘Stern’ [also wohl eine Sternschnuppe aus heutiger Sicht]) Krieg oder Frieden bedeute (75–85). FĂŒr die FigurenP ebenso wie fĂŒr die Hörer/Leser wird diese Ungewißheit erst durch den evidenten Vertragsbruch ‘Pfeilschuß des Pandaros’ aufgehoben.
3.3. Die Achaier-Front hat sich erneut konstituiert und steht gerĂŒstet wieder da. Agamemnon in seiner Funktion als Oberkommandierender schreitet sie ab. Sein Gang entlang den PrĂłmachoi (den Vorn- und VorkĂ€mpfern), von ‘Bataillon zu Bataillon’, begleitet von Kampf-Appellen (ParĂ€nesen) an deren AnfĂŒhrer, wird vom ErzĂ€hler als kleine Heeresschau gestaltet (222–421, sog. Epipáč“lēsis, s. 231n.). Dabei erlauben Agamemnons Appelle an die Kampfmoral und die Reaktionen der angesprochenen ‘Bataillonskommandeure’ die feine Charakterisierung der wichtigsten Protagonisten in den folgenden ErzĂ€hlungen (Agamemnon selbst, die Kommandeure Idomeneus, Aias, Nestor, Odysseus, Diomedes) bis zum Eingreifen des Patroklos (16.2), und beleuchten insbesondere die Einstellung des jeweiligen Kommandeurs zum Krieg und zu seiner Leitung unter Agamemnon.
Hinweis zur gleitenden RĂŒckwendung
Die Verletzung des zuvor hochoffiziell geschlossenen Waffenstillstandsvertrages nach dem Zweikampf und die damit verbundene Schuld der troischen Kampfpartei am Krieg ist eine Episode, die vordergrĂŒndig zwar im 9./10. Kriegsjahr spielt, von der Logik her aber ganz an den Anfang der Invasion, also ins 1. Kriegsjahr gehört – das hier wohl in einer gleitenden RĂŒckwendung eingespiegelt wird, so wie das auch bei einzelnen Episoden im 2. und 3. Gesang der Fall ist (STR 22 [2] mit Abb. 2); s. auch 86–219n. [zur FigurP des Pandaros]; 13–19n. a.E.; zu diesem PhĂ€nomen der ‘Einspiegelungen’ von Episoden aus den ersten neun Kriegsjahren und noch weiter zurĂŒck s. ferner 2.362–368n., 3.67–75n., 3.121–244n., außerdem die Einleitungen zu den Kommentaren des 3. und 6. Gesangs).
3.4. Die nun folgenden Kampfszenen sind, typologisch gesehen, Teil eines die Kampfschilderungen der ganzen Ilias prĂ€genden Schemas, einer Typisierten EreignissequenzP (ausfĂŒhrliche systematische Darstellung und ErlĂ€uterung: LATACZ 1977); deren AusprĂ€gung im vorliegenden EndstĂŒck des 4. Gesangs (422 bis Ende) ist als Paradebeispiel vorgefĂŒhrt und erlĂ€utert bei LATACZ a.O. 82–90. Die gesamte Sequenz in ihrer Idealform ist als Graphik unten in der Einleitung zu den Versen 422–544 dargestellt, zusammen mit einem Überblick ĂŒber die Forschungslage zur Kampfdarstellung in der Ilias.
Einen Überblick ĂŒber die Handlung des 4. Gesangs ermöglichen u.a. auch folgende Kommentar-EintrĂ€ge (s. auch die tabellarische Übersicht S. 8f.): 1–72n., 85–104n., 105–147n., 148–187n., 188–219n., 220–421n., 422–544n. Abschn. II. B.2.–3., 457–544n.
Einzelnes:
zu den hom. Kampfschilderungen: 422–544n., 457–544n.
zu KampfparĂ€nesen: 232–250n., 509–514n.
zu einzelnen FigurenP: Agamemnon 155–182n., 169–182n., 176–182n., 220–421n., 223– 225n., 232–250n., 327–363n., 338–348n., 358–363n.; Apollon 101–102n., 507n.; Diomedes: 364–421n., 401–402n., 412–418n.; Machaon 193n., 213–219n.; Menelaos 98n., 183–187n.; Odysseus: 349–355n., 354n.; Pandaros 85–219n., 85–104n., 88–89n.
zu Theben und zur Thebais: 370–400n., 404–410n., 406n.
zum Motiv ‘vorzeitiger Abbruch des ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. INHALT
  5. Vorwort
  6. Hinweise zur Benutzung (mit AbkĂŒrzungsverzeichnis)
  7. 24 Regeln zur homerischen Sprache (R)
  8. Tabellarischer Überblick ĂŒber die Handlung des 4. Gesangs
  9. Kommentar
  10. Bibliographische AbkĂŒrzungen