- 372 Seiten
- German
- PDF
- Über iOS und Android verfügbar
Max Brod in Prag: Identität und Vermittlung
Über dieses Buch
Diese Studie analysiert den Werdegang Max Brods (1884?1968) während der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts im kulturellen und politischen Prager Kontext und vor dem Hintergrund der für diesen Kontext charakteristischen Identitätsprobleme. Brod versucht zunächst, das Identitätsproblem durch eine vielfältige Produktion, in der sich der Wunsch ausdrückt, einer literarischen Bewegung anzugehören und sich seiner Identität als Schriftsteller zu versichern, sowie durch eine "indifferentistische" Lebensphilosophie zu lösen. Als sich dieser Versuch als erfolglos erweist, entwickelt er eine persönliche Auffassung vom Judentum und von der sozialen Funktion der Juden als Vermittler. Dies bildet fortan die Grundlage seiner Identität und führt ihn dazu, eines der führenden Mitglieder des tschechoslowakischen Zionismus zu werden und eine aktive Rolle im politischen Leben der ersten Tschechoslowakischen Republik Masaryks auszufüllen, um die Anerkennung der jüdischen Nationalität zu erzwingen. Brods Identität als "jüdischer Dichter deutscher Zunge" mündet außerdem in eine kulturelle Vermittlertätigkeit zugunsten der Mitglieder des Prager Kreises (vor allem Werfels, Kafkas, Baums und Kischs) und tschechischer Künstler, vor allem Leoš Janá ? eks. Allerdings wird sie durch das Aufkommen des Nationalsozialismus grundlegend in Frage gestellt.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Frontmatter
- Inhalt
- Einleitung. Prag, die »polemische Stadt«
- 1. Eine vielfältige und problematische Identität
- 2. Brods Auffassung vom Judentum
- 3. Brod und der Zionismus
- 4. Brods politische Rolle in der ersten Tschechoslowakischen Republik
- 5. »Distanzliebe«: Lösung oder Aporie?
- 6. Brod als Grenzgänger: Die Modalitäten der kulturellen Vermittlung
- 7. Kulturelle Vermittlung als politische Tätigkeit
- Schlussbemerkungen
- Backmatter