Judentum im Wiener Feuilleton (1848--1903)
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Judentum im Wiener Feuilleton (1848--1903)

Exemplarische Untersuchungen zum literarästhetischen und politischen Diskurs der Moderne

  1. 334 Seiten
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Judentum im Wiener Feuilleton (1848--1903)

Exemplarische Untersuchungen zum literarästhetischen und politischen Diskurs der Moderne

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Sowohl die Rede über die Gruppe der Juden als auch die Rede über die Textsorte Feuilleton sind spezifische Diskurse der Moderne. Deren Interdependenz manifestiert sich in der Gemeinsamkeit der Qualitäten, die ein modernekritischer antisemitischer Diskurs den Phänomenen zuschreibt. Die Behauptung von der 'Verjudung' der Moderne, die Behauptung von der 'Modernität' des Feuilletons, das den Diskurs der 'Jüdischkeit' reproduziere und den 'Verfall der Werte' ebenso verkörpere wie den 'Niedergang der Kunst', zeugen darüber hinaus von der Funktionalisierbarkeit der besprochenen Phänomene für den Herrschaftsdiskurs. Neben der differenzierten Aufarbeitung der diskursiven Implikationen der Komplexe 'Judentum', 'Moderne' und 'Feuilleton' vor dem Hintergrund der aktuellen Studien aus Modernetheorie, Alteritätstheorie und Ästhetikgeschichte unternimmt es die Untersuchung vor allem, das Zusammenwirken von politischen und literarästhetischen Diskursen der Moderne am konkreten Text nachzuweisen. An den Feuilletons von Moritz Gottlieb Saphir, Ferdinand Kürnberger, Sigmund Schlesinger, Friedrich Schlögl, Karl Landsteiner, Betty Paoli, Daniel Spitzer, Ludwig Speidel und Theodor Herzl interessieren in diesem Sinne auch jene Literarisierungsstrategien, die zur Bestätigung bürgerlich-liberaler Identitätskonzepte eingesetzt werden. Die Analyse von Denkfiguren, die dem nationalistischen, misogynen und rassistischen Diskurs zugrunde liegen, erscheint dabei als einzige Möglichkeit, die untersuchten Bilder nicht selbst in der Untersuchung fortzuschreiben. In Nutzung des ideologiekritischen Potentials poststrukturalistischer Diskursanalyse wird auch in erster Linie die Frage nach der Ideologiehaltigkeit und Veränderbarkeit der Diskurse gestellt, werden die semantischen Mittel eines Textes jeweils auf ihre politische Funktion überprüft.

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Information

Jahr
2013
ISBN
9783110956078
Auflage
1

Inhaltsverzeichnis

  1. Verzeichnis der Siglen
  2. Einleitung
  3. Teil I: Feuilleton als diskursives Phänomen
  4. 1. »Unsterblichkeit eines Tages< oder ›teilfiktionaler Intertext‹? Zur Frage: Was ist ein Feuilleton?
  5. 1.1. Zwischen historizistischer Erudition und geistesgeschichtlicher Mystifikation: Feuilletondefinitionen der älteren Zeitungswissenschaft
  6. 1.2. Genre mineur oder Programm der literarischen Moderne? Feuilletondefinitionen der Literaturwissenschaft
  7. 1.3. Hat das Feuilleton die Literatur verschlungen? – Das Feuilleton als Erwerbsquelle
  8. 2. Wider die »Sünde des Feuilletons«. Kulturpessimistische Kritik an der Moderne
  9. 2.1. Geist als Ornament. Heine und die Folgen
  10. 2.2. Das feuilletonistische Zeitalter
  11. 3. Die eingebildete Textsorte. Das Feuilleton – französisch, jüdisch, großstädtisch, modern
  12. 3.1. Von der ›französischen‹ Herkunft des ›verjudeten‹ Feuilletons
  13. 3.2. Das ›jüdische‹ Feuilleton
  14. 3.3. Ahasver als flâneur. Zur Ästhetik des Spazierganges
  15. Teil II: Judentum und Moderne - Fragen der Alterität
  16. 1. Alterität und Ambivalenz. Das Andere im Modernisierungsprozeß
  17. 1.1. G.F.W. Hegel oder Die Illusion der Identität
  18. 2. Die Alterisierung des Alienen. Der Fremde als Prototyp der Ambivalenz
  19. 2.1. Universalisierung der Fremdheit - Fremde sind wir uns selbst
  20. 3. Assimilation und Antisemitismus oder Das Identitätsbegehren der Moderne
  21. 3.1. Rassismus oder Die wissenschaftliche Fixierung des Bildes
  22. 3.2. ›Verjudete Moderne‹ – Antisemitismus als Modemekritik
  23. Teil III: Ein Forum bürgerlicher Selbstdarstellung. Tendenzen des Wiener Feuilletons in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
  24. 1. Aufbruch aus einer ›identischen‹ Vergangenheit
  25. 1.1. Zum Beispiel: Moritz Gottlieb Saphir oder Von einem, der auszog, ein ›deutscher‹ Schriftsteller zu werden
  26. 2. Die 1848er oder Reminiszenzen an eine revolutionäre Vergangenheit
  27. 2.1. Ferdinand Kürnberger oder Das Feuilleton als Mittel der politischen Kritik
  28. 2.2. Anno Taaffe und Hohenwart. Sigmund Schlesingers tagespolitische Plaudereien
  29. 2.3. Wiener Blut und Wiener Luft. Friedrich Schlögls ›Physiologien‹ des Kleinbürgertums
  30. 2.4. Das Babel des Ostens. Karl Landsteiners Kritik an den sozio-ökonomischen Modernisierungsprozessen
  31. 2.5. Die schwarzgelbe Hyäne. Betty Paolis kunstkritische Feuilletons
  32. 3. Gefährdeter Liberalismus
  33. 3.1. Daniel Spitzer, ein Wiener Spaziergänger oder Der Lokalfeuilletonist als Protagonist und Kritiker des Liberalismus
  34. 3.2. Dem aus dem Schwung eines Augenbogens ein ganzes Dasein sich erschloß... Ludwig Speidels physiognomisch-biographische Feuilletons
  35. 4. Zerfall und Rekonstruktion
  36. 4.1. Zum Beispiel: Theodor Herzl oder Von einem, der auszog, ein ›deutscher‹ Schriftsteller zu werden
  37. Teil IV: Conclusio: Zur Darstellung von Juden in ausgewählten Wiener Feuilletons
  38. Anhang
  39. 1. Pressegeschichtliches
  40. 2. Verzeichnis der im Text erwähnten Wiener Zeitungen und Zeitschriften
  41. 2.1. Pressegründungen des Vormärz
  42. 2.2. Pressegründungen im Umfeld der Revolution von 1848
  43. 2.3. Pressegründungen der liberalen Ära
  44. 2.4. Pressegründungen der einsetzenden Massendemokratie
  45. Literaturverzeichnis
  46. Personenregister