No Intervention. Die Pax Britannica und Preußen 1865/66–1869/70
Eine Untersuchung zur englischen Weltpolitik im 19. Jahrhundert
- 459 Seiten
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No Intervention. Die Pax Britannica und Preußen 1865/66–1869/70
Eine Untersuchung zur englischen Weltpolitik im 19. Jahrhundert
Über dieses Buch
In der angelsächsischen Welt herrschte lange Zeit das Urteil vor, Großbritannien habe es in den entscheidenden sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts versäumt, durch beherztes Eingreifen die Bismarcksche Reichsgründung zu verhindern, die der Welt im 20. Jahrhundert zwei Kriege beschert habe.
Der Autor untersucht im vorliegenden Werk diese populäre Einschätzung umfassend und kritisch. Die die Darstellung leitenden Fragen lauten: Wie beurteilte das zeitgenössische Großbritannien den Vorgang der deutschen Reichsgründung? Wie beurteilte die englische Weltmacht die Existenz des jungen deutschen Nationalstaates in den ersten Jahren seit der Reichsgründung? War die in diesem Zusammenhang viel geschmähte Nichteinmischungspolitik der Briten ein Ergebnis von Schwäche und Dekadenz oder von politischem Kalkül und wohlberechneter Interessenpolitik?
Die Monographie stellt Grundbegriffe, Grundzüge und Grundmuster englischer Weltpolitik im 19. Jahrhundert dar, fragt nach den Spezifika der "British Interests" im 19. Jahrhundert und vergleicht die unterschiedlichen politischen Kulturen Preußens und Großbritanniens in politischer und militärischer, in wirtschaftlicher und zivilisatorischer Hinsicht: Unter welchen Bedingungen vermochten der preußische Kontinentalstaat, der revisionistische Ziele verfolgte, und die englische Weltmacht, die am Status quo interessiert war, zu koexistieren, und wo war die Grenze ihrer Koexistenzfähigkeit?
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Zwischen Intervention und Nichtintervention: Großbritannien und die deutsche Frage
- Erstes Kapitel: Grundlagen und Grundprobleme britischer Außenpolitik im 19. Jahrhundert
- 1. „Pax Britannica“ als Ziel: Zur Methode des friedlichen Wandels
- 2. „British Interests“ als Staatsräson: Vom Aktionismus zur Nichteinmischung
- 3. Krieg oder Frieden: Zum Entscheidungsvorgang in der britischen Außenpolitik
- Zweites Kapitel: Vom Krimkrieg zum „Deutschen Krieg“ (1856-1866): Großbritanniens Außenpolitik am Ende der „Ara Palmerston“
- Drittes Kapitel: Großbritannien und der „Deutsche Krieg“ (1866): Der Vorteil der Neutralität
- 1. Der österreichisch-preußische Gegensatz im Zusammenhang der britischen Weltpolitik
- 2. Britische Vermittlungsversuche
- 3. Das Ende des Waffenganges und der Erfolg Großbritanniens
- Viertes Kapitel: Großbritannien und die Luxemburger Krise (1867): Die Garantie wider Willen
- 1. Luxemburg - Ein Problem britischer Außenpolitik?
- 2. Lord Stanleys Alternative: Britisches Engagement oder europäischer Krieg
- 3. Großbritanniens Bürde als Schiedsrichter der europäischen Staatenwelt
- Fünftes Kapitel. Großbritannien und der belgisch-französische Eisenbahnkonflikt (1869): Die Notwendigkeit der diplomatischen Lösung
- 1. Die Gefährdung Belgiens - Eine Herausforderung Großbritanniens
- 2. Preußen - Der britische Festlandsdegen?
- 3. Ohnmacht und Erfolg britischer Außenpolitik
- Sechstes Kapitel: Lord Clarendon und die europäische Abrüstung (1870): Die Grenze im britisch-preußischen Verhältnis
- Schlußbetrachtung: Großbritannien, das revisionistische Preußen und der unvollendete Nationalstaat Deutschland - Ergebnisse und Ausblick
- Quellen und Literatur
- Danksagung
- Personenregister