Barockheroismus
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Barockheroismus

Konzeptionen 'politischer' Größe in Literatur und Traktatistik des 17. Jahrhunderts

  1. 479 Seiten
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Barockheroismus

Konzeptionen 'politischer' Größe in Literatur und Traktatistik des 17. Jahrhunderts

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Heroische Entwürfe sind in der Barockzeit in allen Abteilungen der "Künste und Wissenschaften" reich vertreten. Worin ihr Wesen besteht, scheint unmittelbar einsichtig zu sein. Wenigstens in politischen Zusammenhängen, die hier im Mittelpunkt stehen, wird aber bei näherem Hinsehen vieles unklar. Vor allem naheliegende moralische Definitionsversuche erweisen sich als unzulänglich, sobald das Heroische in den Dienst der "Politik" genommen wird. Zwar ordnet sich dem Helden eine funktionale Bestimmung zu: Als Statthalter des Ursprünglichen und Allgemeinen erfüllt er eine wichtige Legitimationsaufgabe. Doch in der Zeit der Interessenpolitik und des Zerfalls abendländischer Universalität in auseinanderstrebende Partialgebilde verliert gerade die Behauptung interessenübergreifender Integrität an Überzeugungskraft. "Politische" Mittel müssen deshalb die moralische Überlegenheit glaubwürdig machen. So wird das Heroische Teil einer auf Konkurrenz und Überbietung angelegten politischen Psychologie. So sehr es sich der Stabilisierung einer unüberschaubar gewordenen politischen Szenerie verschreibt, so sehr partizipiert es doch selbst an Modernisierungs- und Dynamisierungsprozessen. Daß das 17. Jahrhundert einen Gipfelpunkt, zugleich aber auch eine Selbstauflösung heroischer Symbolik in der Politik erlebt, möchte das Buch an Ethiken, Politiken, Hofmannslehren, heroischen Romanen und genealogischer Literatur zeigen.

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Information

Jahr
2015
ISBN
9783110936278

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. Größenbilder in der Aufklärung
  3. Heroische Größe im Zeichen der Politik
  4. 1 Bestimmungen der heroischen Größe
  5. 1.1 De virtute heroica
  6. 1.1.1 Die Virtus heroica als Gegenstand der aristotelischen Schulethik
  7. 1.1.2 Die Virtus heroica im Gefüge der Tugendlehre
  8. 1.1.3 Virtus infusa, afflatus divinus: Das heroische Inspirationsmythologem
  9. 1.1.4 Die Virtus heroica als systematischer Zusammenhang?
  10. 1.2 Heroische Exempla
  11. 1.2.1 Exempla virtutis: Georg Lauterbecks »Erinnerung«
  12. 1.2.2 Geschichte als politische Lehrmeisterin: Johann Heinrich Boeclers Historia schola principum
  13. 2 Andreas Heinrich Bucholtz: Herkules und Valiska
  14. 2.1 Amadis-Kritik und Heldentypologie: François de La Noues Discours politiques et militaires
  15. 2.2 Ein »Beispiel und Vorbild zur Christlichen Nachfolge«
  16. 2.2.1 Herkules und Valiska als Exempelsammlung
  17. 2.2.2 Christliche Erbauung als Ordnungstechnologie
  18. 2.2.3 Tugendorganisation und Institutionalisierung des Helden
  19. 2.3 Zur Symbolik der Schlachtenbilder
  20. 2.3.1 Strategischer Blick und Ordnungsinteresse
  21. 2.3.2 Disposition und Geometrie in der Militärtheorie
  22. 2.3.3 Militäraktionen in Herkules und Valiska
  23. 2.3.4 Heroische Höflichkeit
  24. 3 Die politische Konstruktion heroischer Größe
  25. 3.1 Rhetorische und stilistische Größenprogrammatik in Guillaume Budés Livre de l’Institution du Prince
  26. 3.2 Heroische Reputation bei Botero und Saavedra Fajardo
  27. 3.2.1 Autorität und Reputation
  28. 3.2.2 Politisch-heroische Tugendprogrammatik
  29. 3.2.3 Ernst und Anmut
  30. 3.2.4 Politische Dissimulationen
  31. 3.3 Habsburgische Fürstenverehrung: Lamormain und Spattenbach
  32. 4 Stamm und Taten
  33. 4.1 Erfundene Stammbäume
  34. 4.1.1 Heroische Genealogien - ein Entwurf
  35. 4.1.2 Der genealogische Herkules-Mythos in Freinsheims Teutschem Tugentspiegel
  36. 4.2 Poetische Heldengalerien
  37. 4.2.1 Sigmund von Birken: Ostländischer Lorbeerhäyn
  38. 4.2.2 Legitimation und Geschichtsorganisation in Hallmanns Schlesischen Adlers Flügeln
  39. 4.3 Das Ende eines Stamms: Lohensteins Lob-Schrifft
  40. 5 Anton Ulrich: Die durchleuchtige Syrerinn Aramena
  41. 5.1 Höfische Komplexität als Erzählproblem
  42. 5.1.1 Ein genealogischer Roman
  43. 5.1.2 Perspektive und Interesse
  44. 5.1.3 Politisches Erzählen
  45. 5.2 Affekttheorie und Tugendlehre
  46. 5.2.1 Apologie der Liebe
  47. 5.2.2 Tugendpraxis und Politik
  48. 5.2.3 Die Rolle des Helden: Beständige Liebe und Melancholie
  49. 5.3 Vom »Höchsten Schickungs-Spiel«
  50. 5.3.1 Politik als Spiel und Fest
  51. 5.3.2 Schäferroman und Staatsroman: Zum fünften Teil der Aramena
  52. 6 Zur heroischen Topik in der Umgangstheorie
  53. 6.1 Nicolas Faret: Der Hofmann als Held
  54. 6.1.1 Der Honneste komme im Kontext der Hofmannslehren
  55. 6.1.2 Der Honneste komme als heroisches Idealkonzept
  56. 6.2 Das Glücke bey Hofe
  57. 6.2.1 Der Glücksbegriff in Hofmannslehren der zweiten Jahrhunderthälfte
  58. 6.2.2 Zum Wandel des Decorum
  59. 6.3 Die Problematisierung des Heroischen in der Frühaufklärung
  60. 6.3.1 Zum unheroischen Decorum bei Thomasius
  61. 6.3.2 Johann Franz Buddes Kritik an der heroischen Tugend
  62. Literaturverzeichnis
  63. Quellen
  64. Forschungsliteratur
  65. Abbildungen
  66. Personenregister