"Madagaskar für die Juden"
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"Madagaskar für die Juden"

Antisemitische Idee und politische Praxis 1885–1945

  1. 346 Seiten
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"Madagaskar für die Juden"

Antisemitische Idee und politische Praxis 1885–1945

Angaben zum Buch
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Die traditionelle Judenfeindschaft wandelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem rassistisch geprägten Antisemitismus. Seine Propagandisten fühlten sich zur "Lösung der Judenfrage" berufen. 1885 wurde die Idee geboren, Madagaskar zur Heimstätte aller Juden der Welt zu machen. So grotesk diese Vorstellung einer "territorialen Endlösung" anmutet, sie fand Anhänger in vielen europäischen Ländern. Eine "Internationale des Antisemitismus" propagierte Ideen dieser Art bis in die Jahre des "Dritten Reiches". In dieser Zeit erhielt der Madagaskar-Gedanke eine neue Variante: Polen hoffte, im deutschen Windschatten zur Großmacht aufzusteigen und auch seine "Judenfrage" lösen zu können; die polnische Regierung bemühte sich, Madagaskar als Auswanderungsgebiet für ihre jüdische Bevölkerung und als polnische Kolonie von Frankreich zu erhalten. Nach dem Sieg über Frankreich plante Hitlers Regime, die Insel in ein jüdisches Groß-Ghetto unter SS-Aufsicht zu verwandeln. Es charakterisiert die unterschwelligen Intentionen und die Realitätsferne des deutschen Madagaskar-Plans, wenn dieser nicht mehr blieb als ein kurzlebiges Projekt auf dem Weg in den Holocaust. Der Autor schildert umfassend die Geschichte dieser antisemitischen Wahnidee und geht den konkreten Plänen zu einer Judenunterbringung auf Madagaskar in ihrer internationalen Verflechtung nach. Neben deutschen Quellen werden dabei erstmals die umfangreichen Bestände britischer, französischer und polnischer Archive wie auch die internationale Publizistik berücksichtigt.

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Information

Jahr
2009
ISBN
9783486594416

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. I. Einleitung
  3. 1. Die Perspektive
  4. 2. Entwicklung und Positionen der Forschung
  5. Zeitgenössische Stellungnahmen
  6. Untersuchungen und Stellungnahmen nach dem Zweiten Weltkrieg
  7. II. „Absonderung“ und „Exterritorialisierung“ bei den „Klassikern“ des Antisemitismus
  8. 1. Zum Antisemitismus-Begriff
  9. 2. „Exterritorialisierung“ als Lösung der Judenfrage
  10. „Abschaffung“ der Juden nach Madagaskar: der Schirmherr des völkischen Antisemitismus, Paul de Lagarde
  11. „Absonderung“ und „Ausscheidung“ als antisemitisches Programm
  12. III. „Voll-Zionismus“: Madagaskar und die „Internationale des Antisemitismus“
  13. 1. Henry Hamilton Beamish oder: Die Idee der „compulsory Segregation“
  14. 2. Internationale antisemitische Kongresse
  15. 3. „Egon van Winghene“ und die „Pan-Arier“ oder: Die Idee des „Voll-Zionismus“
  16. 4. Georg de Pottere
  17. 5. Ulrich Fleischhauer und der „Welt-Dienst“
  18. 6. Die antisemitischen Kongresse im Bann des „Dritten Reiches“
  19. 7. Die „pan-arische“ Bewegung
  20. 8. „Welt-Dienst“ und NS-Staat
  21. 9. Madagaskar und „Der Stürmer“
  22. 10. Arnold Leese und die „Imperial Fascist League“
  23. 11. Henry Hamilton Beamishs Spuren im „Dritten Reich“
  24. 12. Jean Boissel
  25. 13. Paul Wurm und die „Antijüdische Weltliga“
  26. 14. Alfred Rosenberg
  27. 15. Exkurs: Faszinosum Madagaskar - „Private“ Initiativen zur Lösung der Judenfrage
  28. IV. Madagaskar und die Judenfrage in Polen
  29. 1. Der Traum von der polnischen Großmacht - Außenminister Józef Beck
  30. 2. Polnische Kolonialaspirationen
  31. 3. Unstetigkeit und ab wägende Skepsis - die Haltung Frankreichs
  32. 4. Verklausulierte Wünsche und offene Werbung - die Artikulation der polnischen Kolonialinteressen
  33. 5. Das Moutet-Interview und seine Wirkung
  34. 6. Eine Untersuchungskommission für Madagaskar
  35. 7. Reaktionen
  36. 8. Die Rolle jüdischer Hilfsorganisationen und die jüdische Haltung zu Madagaskar
  37. 9. Ambivalente Ergebnisse der Untersuchungskommission
  38. 10. Nach Delbos’ Polenbesuch: Diskussionen, Gerüchte, Hoffnungen
  39. 11. Konkrete Pläne
  40. 12. Neue Reaktionen auf Madagaskar
  41. 13. Exkurs: Madagaskar und die Judenfrage in Rumänien
  42. 14. Fortsetzung der polnisch-französischen Madagaskar-Diskussion
  43. 15. Lebhafte Erörterungen ohne faktische Grundlage
  44. 16. Journalisten als „Kolonisationsexperten“ - Maria Zakrzewska und Arkady Fiedler
  45. 17. Diskussionen am Vorabend des Zweiten Weltkrieges
  46. V. Der Madagaskar-Gedanke und die Judenpolitik des „Dritten Reiches “. Zum Spannungsverhältnis von „zerstreuender“ Auswanderung., Territorialfrage und „Endlösungs“-Perspektive
  47. 1. Entwicklungslinien zur „Lösung der Judenfrage“
  48. 2. Adolf Eichmann
  49. 3. Das Auswärtige Amt und seine Stellung zur Judenfrage
  50. 4. Die Behandlung der Judenfrage im SD-Hauptamt ab Frühjahr 1937
  51. 5. Das Auswärtige Amt und die Palästina-Frage
  52. 6. Der SD und die Palästina-Frage
  53. 7. Unterschwellige Virulenz des Madagaskar-Gedankens
  54. 8. Ambivalente Ziele des SD: Auswanderung und Kompetenzgewinn
  55. 9. Auswanderung als „Endlösung“? Eichmanns „Zentralstelle für jüdische Auswanderung“
  56. 10. Diskussionen zur Judenpolitik im Auswärtigen Amt im Jahr 1938
  57. 11. Die Konferenz von Evian und das „Intergovernmental Committee on Refugees“
  58. 12. Aktions- und Diskussionsschub durch die „Reichskristallnacht“
  59. 13. Der Pirow-Besuch: Zum Zusammenhang von Kolonialproblem und Judenfrage
  60. 14. Die Schacht-Rublee-Verhandlungen
  61. 15. Die Haltung des Auswärtigen Amtes
  62. 16. Der Blick auf den Krieg - die Jahreswende 1938/39
  63. 17. Theoretische und tatsächliche „Lösungswege“
  64. VI. Eine europäische Dimension der „Endlösung“ - Die nationalsozialistische Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg und der Madagaskar-Plan
  65. 1. Pläne in Warschau - Alfred Nossig
  66. 2. Ein Friedensplan Ribbentrops?
  67. 3. Perspektivenwechsel durch den Krieg im Westen
  68. 4. Das Auswärtige Amt bringt Madagaskar in die Diskussion
  69. 5. Rademachers „Plan zur Lösung der Judenfrage“
  70. 6. Heydrich schaltet sich ein
  71. 7. Jüdische Reaktionen in Deutschland
  72. 8. Hoffen auf den Madagaskar-Plan - Generalgouverneur Hans Frank
  73. 9. Madagaskar in den Augen der Marine
  74. 10. . Rademachers Informationsbeschaffung
  75. 11. Der Madagaskar-Plan des Reichssicherheitshauptamtes
  76. 12. Ein Madagaskar-Gutachten für Göring
  77. 13. Exkurs: Die Entstehung des Madagaskar-Plans und die Aussagen Rademachers, Bracks und Eichmanns
  78. 14. „Zwischenbilanz“ als Zäsur - Rademachers Zusammenfassung für Luther
  79. 15. Madagaskar in den deutsch-französischen Verhandlungen
  80. 16. Ideologische Unterstützung aus Italien
  81. 17. „Madagaskar für die Juden“: Spekulation auf eine ungewisse Zukunft
  82. VII. Schlußbetrachtung. „ Madagaskar für die Juden “ - Vom Mythos einer „ territorialen ,End‘-Lösung der Judenfrage
  83. Illustrationen
  84. Quellen und Literatur
  85. Unveröffentlichte Quellen
  86. Veröffentlichte Quellen
  87. Forschungsliteratur
  88. Abkürzungen
  89. Personenregister