Der Blick ins All
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Der Blick ins All

Reflexionen des Kosmos der Zeichen bei Brockes, Jean Paul, Goethe und Stifter

  1. 230 Seiten
  2. German
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Der Blick ins All

Reflexionen des Kosmos der Zeichen bei Brockes, Jean Paul, Goethe und Stifter

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Schon immer war der Blick ins All mehr als Himmelsbetrachtung. Es galt, den Kosmos - das Weltganze als gesetzmäßige und bedeutungsvolle Konfiguration - wie auch den Status seines Betrachters aus der Bestimmung von Zeichen zu konstituieren. So ist die Geschichte der Himmelsbetrachtung zugleich eine Geschichte der Hermeneutik kosmischer Zeichen. Wo literarische Allbetrachter zum Himmel blicken, geht es deshalb um mehr als um semantische Bestimmungen des Kosmos. Welt- und Selbstdeutungen des Betrachters sind hier mit der grundsätzlichen Frage nach der Lesbarkeit von Zeichen verknüpft. Darum ist der kosmische Augenblick der Moment, in dem die Texte ihre eigenen Bedingungen reflektieren. Brockes' »Irdisches Vergnügen in Gott« erprobt am unermeßlichen Himmel die mimetischen Leistungen einer an klassischer Abbildtheorie geschulten Beschreibungskunst. Dabei wird das All zum Darstellungsproblem. In Jean Pauls »Titan« dehnen die kosmischen Augenblicke gerade im Bemühen, die Urbildsphäre zu erreichen, das Reich der Zeichen weiter aus. In Goethes »Wanderjahren« genügt sich der Kosmos der Zeichen selbst als unaufhörliche Rede, die »immer weitergehen kann«. Stifters »Condor« schließlich versucht eine neue Gegenständlichkeit, doch ist das All vor allem die Variable, welche die Betrachter mit literarischen Kosmosbildern füllen. Die Kosmosschau der Literatur ist in der Zeit des kosmologischen Umbruchs vom geschlossenen zum nachkopernikanischen Himmel also vor allem Betrachtung des Kosmos der Zeichen; ein Blick, den der Text auf sich selber wirft.

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Information

Jahr
2013
ISBN
9783110915136

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. I. Die Ordnung des Himmels. Die Astronomiegeschichte und die Zeichen
  3. 1. Die Zeichen des Himmels, der Himmel als Zeichen
  4. 2. Die vernünftigen Kreise und ihre Repräsentation (Aristoteles, Ptolemäus, Kopernikus)
  5. 3. Die unbestimmbare und die unermeßliche Sphäre (Cusanus, Bruno)
  6. 4. Die Selbstübereinstimmung des Himmels
  7. 5. Die imaginäre Sphäre
  8. II. Schriftgrund und Abgrund. Das All in Barthold Heinrich Brockes’. Irdisches Vergnügen in Gott
  9. 1. Expeditionen der Einbildungskraft. Ambivalenzen der Aufklärung des Himmels
  10. 2. Schauplatz und Buch Brockes’ Inventur des Kosmos
  11. 3. Die (Un-)Lesbarkeit des Himmels
  12. 4. Am Abgrund: »Das Firmament« zwischen Rhetorisierung des Unsagbaren und ästhetischer Neukonstitution
  13. 5. Irdisches Mißvergnügen. Der blinde Betrachter und die Evidenz der Leere
  14. 6. Auf dem Schriftgrund: Rose und Stern
  15. 7. Die Schrift der Anwesenheit
  16. 8. Transzendierung und immanente Entgrenzung des Himmels
  17. III. Die Himmelsleiter. Kosmische Augenblicke in Jean Pauls Titan
  18. 1. Nebelflecken und Weberschiffchen. Das All der Astronomie und das All im Text
  19. 2. Der Schleier der zweiten Welt. Der Blick ins All und das höhere Sehen
  20. 3. Auf der Schwelle. Semiotische Grenzgänge zwischen erster und zweiter Welt
  21. 4. Verkehrtbrücke. Die Konvergenz der Welten
  22. 5. Das commercium der Zeichen. Giannozzos »Elfte Fahrt«
  23. 6. Die Utopie der authentischen Darstellung
  24. 7. Blicke aus dem All. Beglaubigung und Selbstbeglaubigung der Zeichen
  25. IV. Die sprachliche Ordnung des Himmels. Die Sternwartenszene in Goethes. Wilhelm Meisters Wanderjahre
  26. 1. Ein Besuch Goethes auf der Sternwarte. Zwischen Astronomie und ungeheurem Weltganzen
  27. 2. Erzählte Ordnung. Das zehnte Kapitel des ersten Buchs der Wanderjahre
  28. 3. Diesseits des Ungeheuren. Kosmosschau und semiotische Reflexion
  29. 4. Der zitierte Himmel und der Kosmos der Sprache
  30. 5. Übereinstimmung. Mythische Ordnung und Ordnung des Archivs
  31. 6. Der geschlossene und der offene Kosmos
  32. 7. Ungeheure Herrlichkeit. Makarie und das Ganze
  33. V. Im Zeichenkosmos. Vervielfältigungen des Himmels in Adalbert Stifters Der Condor
  34. 1. Das sprechende Schweigen. Stifters Beschreibung der Sonnenfinsternis von 1842
  35. 2. Das »Nachtstück«: Der bedrohte und der bedrohliche Himmel
  36. 3. Das »Tagstück«: Die Himmelsreise als Blick zurück
  37. 4. Die Pergamente des Himmels. Die Wirklichkeit der Überschreibung
  38. 5. Laterna magica. Im Gehäuse des Zeichenkosmos
  39. Schlußbemerkung
  40. Literaturverzeichnis