Dem Leibe abgelesen
Georg Forster im Kontext der physischen Anthropologie des 18. Jahrhunderts
- 281 Seiten
- German
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Dem Leibe abgelesen
Georg Forster im Kontext der physischen Anthropologie des 18. Jahrhunderts
Über dieses Buch
Georg Forster (1754-1794) ist als Weltreisender und Revolutionär, als Aufklärer, Ethnologe und Essayist gewürdigt, aber kaum als Anthropologe ernst genommen worden. In der Tat hat er die »neue Anthropologie«, die er plante, nie geschrieben. Umso kenntnisreicher und engagierter hat er in seiner berühmten »Reise um die Welt« sowie in den Aufsätzen »Noch etwas über die Menschenraßen« und »Leitfaden zu einer künftigen Geschichte der Menschheit« zu den zentralen Streitfragen der physischen Anthropologie Stellung bezogen.
Hier setzt die vorliegende Untersuchung an. Sie macht in einer quellenbezogenen Rekonstruktion erstmalig den wissenschaftsgeschichtlichen Anspielungs- und Diskussionshorizont dieser Texte sichtbar. Ob es um die Frage nach dem Differenzkriterium von Affe und Mensch, um die Klassifizierbarkeit des Menschengeschlechts in verschiedene Rassen, um das Problem der Monogenese oder Polygenese oder um die Idee einer dem Leibe abgelesenen Geschichte der Menschheit geht: immer bewegt sich Forster im Spannungsfeld der einschlägigen Debatten und Kontroversen zwischen Buffon und Linné, Voltaire und Demanet, Kant und Herder, E.A.W. Zimmermann und Home, Blumenbach und Soemmerring. Den Anthropologen Forster in diesem diskursiven Feld zu profilieren, ist das Ziel dieser Untersuchung.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Wissenschaftssystematische Differenzierung des Begriffs Anthropologie
- 1.2. Die Anthropologie des 18. Jahrhunderts im Spiegel der Forschung
- 1.3. Forschungsstand zur Anthropologie Georg Forsters
- 1.4. Zielsetzung und Methode
- 2. Von der Klimatheorie zur Stammeshypothese: Erklärungsversuche menschlicher Varietäten in der Reise um die Welt (1778/80)
- 2.1. Erkenntnisinteresse: „Die Natur des Menschen so viel möglich in mehrere s Licht zu setzen“
- 2.2. Das theoretische Reisegepäck: Buffon und die Klimatheorie
- 2.3. Die empirische Wahrnehmung: Drei anthropologische Skizzen
- 3. Menschenrassen - ein Beweis für die Mono- oder Polygenese? Die Auseinandersetzung mit Kant in dem Aufsatz Noch etwas über die Menschenraßen (1786)
- 3.1. Grundpositionen der zeitgenössischen Diskussion
- 3.2. Die Kant-Forster-Kontroverse im Spiegel der Forschung
- 3.3. Kants Deduktion des Rassebegriffs: Monogenese als logische und sittliche Notwendigkeit
- 3.4. Forsters skeptische Replik: Polygenese als naturgeschichtliche und moralische Möglichkeit
- 3.5. Zusammenfassung
- 4. Entwurf einer Physiologie des Menschheitskörpers im Leitfaden zu einer künftigen Geschichte der Menschheit ( 1789)
- 4.1. Der Leitfaden: ein Forschungsdesiderat
- 4.2. Die „Geschichte der Menschheit“: Eine genuin aufklärerische anthropologische Geschichtsphilosophie
- 4.3. Forsters „physiologischer Leitfaden“ der Menschheitsgeschichte
- 5. Zusammenfassung
- 6. Literaturverzeichnis
- 7. Anhänge
- Personenregister