Die Entdeckung Shakespeares auf der deutschen Bühne des 18. Jahrhunderts
Adaption und Wirkung der Vermittlung auf dem Theater
- 342 Seiten
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Die Entdeckung Shakespeares auf der deutschen Bühne des 18. Jahrhunderts
Adaption und Wirkung der Vermittlung auf dem Theater
Über dieses Buch
Die Anfänge der Liebe des deutschen Theaters und des deutschen Theaterpublikums zu Shakespeare sind das Thema dieses Buches. Dabei schildert es eine Liebe "auf den zweiten Blick", denn als die deutschen Bühnen Shakespeare in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts für sich entdeckten, spielten sie die Dramen zunächst in bearbeiteter Form, da die Zuschauer erst behutsam an die - den dramatischen Konventionen der Zeit in vielerlei Hinsicht zuwiderlaufenden - Stücke herangeführt werden mussten.
Das Buch liefert eine umfassende kritische Aufarbeitung der vorromantischen Shakespeare-Bearbeitungen, die sich besonders bislang unveröffentlichter Texte annimmt, die Gründe für ihren veränderten Charakter hinterfragt, ihre inszenatorische Umsetzung rekonstruiert und ihre Bedeutung für die Entwicklung des deutschen Theaters und der Schauspielkunst sowie für das deutsche Shakespeare-Bild der folgenden Jahre untersucht. Da es dabei insbesondere den Zugang der Schauspieler und Zuschauer an Shakespeares Dramen behandelt, deckt es das - zu großen Teilen vergessene - eindrucksvolle Shakespeare-Engagement etlicher Protagonisten des kulturellen Lebens der Zeit auf. Durch die Einbindung der Quellen in vielfältige zeit-, theater- und literaturhistorische Kontexte liefert es die anschauliche Darstellung eines bedeutsamen Stücks deutscher Theater-, Kultur- und Geschmacksgeschichte.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die literarische Shakespeare-Debatte
- 1.1 Der Widerstand gegen Gottscheds Theaterreform und das Aufkommen der Anglophilie in Deutschland
- 1.2 Das Schauspiel als »schöner Raritätenkasten«? Die Kulmination der Shakespeare-Debatte in der Auseinandersetzung mit dem Sturm und Drang
- 2. Shakespeare »wie er geredet haben würde: [...] wenn er zu andern Zeiten und unter andern Umständen wäre geboren worden«: Die Praxis der freien Shakespeare-Bearbeitung
- 2.1 »Der deutsche Verfasser hat also ein ganz neues Stück daraus zu machen versucht«: Christian Felix Weißes Romeo und Julie (1767)
- 3. Die Konsequenzen der Entdeckung Shakespeares für die
- Schauspielkunst: Hamlet und der Hamburger Spielstil
- 3.1 »Shakespeare kam erst, sein Garrick später« – Friedrich L. Schröders Spielplangestaltung und das Vorbild der englischen Schauspielkunst
- 3.2 »Haben Sie meine Zusammen Pfuscherey Hamlets schon gesehen?« Schröders Hamlet-Adaption (1776)
- 3.3 »Hamlet macht bei uns erstaunendes Glück«: Die Aufführungen von Schröders Hamlet-Bearbeitung in Hamburg und Berlin
- 4. »Dem Plan fehlt wenig um regelmäßig zu seyn«:
- Othello oder: Das Experiment der originalnahen Shakespeare-Darstellung
- 4.1 Othello, ein bürgerliches Trauerspiel? Die Othello-Bearbeitungen Christian H. Schmids (1769) und Johann H. Steffens (1770)
- 4.2 »Zu furchtbar, zu grausenhaft«: Die Hamburger Othello-Aufführungen nach der Bearbeitung Friedrich L. Schröders (1776)
- 4.3 »Man sieht dieses Alles, [...] und bemitleidet ihn durch den ganzen Lauf des Stücks«: Die Othello-Aufführungen am Wiener k. k. Hof- und Nationaltheater (1785)
- 5. Vom »unmenschlichsten, blutdürstigsten Kerl« zum »menschlichen Charakter«: Macbeth-Variationen
- 5.1 Macbeth als »Mord- und Spektakelstück« in Wien (1772)
- 5.2 Das Schauspiel als »nützliche[s] Blendwerk«: Franz J. Fischers Macbeth-Bearbehung (1777)
- 5.3 Erste Versuche einer originalnahen Bühnendarstellung des Macbeth: Johann K. G. Wernichs (1778) und Heinrich L. Wagners (1779) Macbeth-Adantionen
- 5.4 Die Vermenschlichung Macbeths: Friedrich L. Schröders Macbeth-Bearbeitung (1779)
- 5.5 »Immer ist da noch die Bürgersche Bearbeitung die beste«: Gottfried A. Bürgers Macbeth-Adaption auf dem Berliner Theater (1787)
- 6. »Der Jude stand da, den Shakspear sah«: Die Darstellung des Kaufmanns von Venedig im 18. Jahrhundert
- 6.1 Shakespeares Komödien im Bühnenrepertoire des 18. Jahrhunderts
- 6.2 Eine Shakespeare-Komödie »geringeren Werths, als so viele andere nicht sind«: Franz J. Fischers Kaufmann von Venedig-Bearbeitung (1777)
- 6.3 »Wollen sehn, ob das wohl gefallen wird«: Friedrich L. Schröders und Friedrich W. Gotters Bearbeitung des Kaufmanns von Venedig (1777)
- 6.4 Ein Stück, »gemacht, um den Charakter des Juden in’s Licht zu setzen«: Die Mannheimer Darstellung des Kaufmanns von Venedig (1783)
- 7. »Shakespeare wiedererkennen, sehen und fühlen!« Zusammenfassende Schlußbemerkung
- Verzeichnis der Abkürzungen
- Literaturverzeichnis