Romania Gallica Cisalpina
Etymologisch-geolinguistische Studien zu den oberitalienisch-rätoromanischen Keltizismen
- 350 Seiten
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Romania Gallica Cisalpina
Etymologisch-geolinguistische Studien zu den oberitalienisch-rätoromanischen Keltizismen
Über dieses Buch
Während der keltische Wortschatz in der Gallia Transalpina bereits mehrfach in sprachhistorischen Arbeiten beleuchtet wurde, ist den keltischen Appellativa in der Cisalpina nicht die gleiche Aufmerksamkeit gewidmet worden. Die vorliegende Arbeit sammelt nach einer kurzen Erörterung der vermuteten Substrate in (cis)alpinen Regionen zunächst alle in der Fachliteratur verzeichneten westromanischen Wörter, die mutmaßlich keltischen Ursprungs sind, und unterzieht diese einer kritischen etymologischen Diskussion unter Berücksichtigung eines Katalogs aus fünf Kriterien; dabei wird die Wichtigkeit der semantischen Perspektive hervorgehoben. Es wird zwischen genuin keltischen und diakeltischen sowie in loco tradierten und gewanderten Reliktwörtern unterschieden. Aus der Studie wird mit den Mitteln der Dialektometrie ersichtlich, daß es innerhalb der Cisalpina zum einen ein deutliches West-Ost-Gefälle der Verbreitung keltischer Reliktwörter gibt (das sich mit den archäologischen, historischen und toponomastischen Ergebnissen deckt), zum anderen ein weniger deutliches Nord-Süd-Gefälle. Dabei erstaunt, daß das Etikett "agallicità acelticità" lexikalisch eher auf das Emilianische und das Romagnolische zutrifft als auf die Idiome des Veneto und Graubündens. Für die Klassifikation romanischer Mundarten auf der Basis der Substrate müssen die rätoromanischen Idiome sicher zusammen mit den oberitalienischen Dialekten als eine Einheit betrachtet werden.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- I. Einleitung
- 1. Allgemeines zur vorliegenden Studie
- 2. Historisch-ethnologischer Überblick
- 2.1. Keltisierungen
- 2.2. Römische Eroberungen und Romanisierung in der Padania – und in der Transalpina
- 2.3. Rätien und Noricum
- 2.4. Die Veneter
- 2.5. Germanisierungen
- 3. Das Gallische/Keltische und andere Sprachen als romanisches Substrat
- 3.1. Die gallische(n) Sprache(n) in Europa
- 3.2. Substratsprachen und Substratwirkung in der Cisalpina – und in der Transalpina
- II. Etymologieteil
- 1. Kritische Würdigung von Quellen und Methodik der Substratetymologien
- 2. Aufbau der Artikel
- 3. Etymologisches Vocabularium
- III. Interpretationsteil
- 1. Verteilung der gallischen Substratwörter
- 1.1. Liste der gallischen Etyma in der Cis- und in der Transalpina insgesamt
- 1.2. Liste der gallischen Etyma in der Cisalpina
- 1.3. Liste der gallischen Etyma, die ausschließlich in der Cisalpina vorkommen
- 1.4. Die tabellarischen und kartographischen Auszählungen der cisalpinen Keltizismen und deren Aussagekraft
- 2. Die cisalpinen (und transalpinen) Gebiete im Lichte des keltischen Reliktwortschatzes
- 2.1. Erste Eindrücke: Cisalpina vs. Transalpina
- 2.2. Der Po als Scheidelinie oder Isoglosse?
- 2.3. Die beiden cisalpinen (und alpinen) Großregionen: Piemontesisch und Lombardisch
- 2.4. Die südlichen und östlichen «Randgebiete»: Ligurisch, Emilianisch-Romagnolisch und Venezisch
- 2.5. Die nördlichen Randgebiete: die sog. «rätoromanischen» Mundarten
- 2.6. Die cisalpinen Keltizismen und die Germanisierungen
- 3. Kommentar zur Klassifikation/Typologie der cisalpinen Mundarten
- IV. Schlußbemerkungen
- V. Bibliographie
- 1. Abkürzungen
- 2. Weitere wissenschaftliche Hilfsmittel
- VI. Anhang
- 1. Lateinische Quellen
- 2. Etymologischer Index romanischer Formen
- 3. Onomasiologischer Index
- 4. Linguistische Karten