Die Semantik der Adjektivstellung
Eine kognitive Studie zur Konstruktion >Adjektiv + Substantiv< im Spanischen, Französischen und Italienischen
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Die Semantik der Adjektivstellung
Eine kognitive Studie zur Konstruktion >Adjektiv + Substantiv< im Spanischen, Französischen und Italienischen
Über dieses Buch
Nach einem kritischen Überblick über die lange Forschungsgeschichte zur Adjektivstellung in der Romania unternimmt das Werk eine generelle Analyse der Wortart "Adjektiv", um aus typologischer und romanistischer Perspektive deren syntaktische, semantische und funktionale Eigenschaften herauszuarbeiten und den abstrakten Prototyp eines romanischen Adjektivs zu etablieren. Es folgt eine Subklassifizierung der romanischen Adjektive nach Maßgabe ihrer Nähe bzw. Ferne zu diesem Prototyp. Die eigentliche Adjektivstellungstheorie verwendet einen modernen kognitionslinguistischen Ansatz (Construction Grammar), der die Voran- (AdjN) und die Nachstellung (NAdj) als sequenzierungsenkodierte sprachliche Zeichen auffaßt. Es wird argumentiert, daß nur AdjN mit einer spezifischen Interpretationsanweisung konnotiert ist, während NAdj lediglich den unmarkierten, multifunktionalen Gegenpol innerhalb des Stellungssystems repräsentiert. Nur AdjN kann daher im technischen Sinne als "Konstruktion" beschrieben werden. Die Kernbedeutung der Konstruktion AdjN liegt auf textpragmatischer Ebene und schränkt die Interpretationsmöglichkeiten für das betreffende Adjektiv dahingehend ein, daß sein Beitrag zur Gesamtbedeutung der NP ausdrücklich nicht darin bestehen soll, dessen Referenz einzuschränken. Es wird gezeigt, wie sich die immer wieder beschriebenen, vielfältigen stilistischen Effekte von AdjN durch metonymische Verkettung und pragmatische Implikatur aus dieser Kernbedeutung motiviert ableiten lassen. Ein abschließender Vergleich der verschiedenen romanischen Sprachen thematisiert vor allem den Sonderstatus des Französischen bei der stilistischen Nutzung der Stellungsopposition.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1 Einleitung
- 1.1 Tendenzen in der bisherigen Forschung zur Adjektivstellung
- 1.2 Strukturalismus, Generativismus und kognitive Linguistik
- 1.3 Konsequenzen für eine Theorie der romanischen Adjektivstellung
- 1.4 Ein (beinahe) gesamtromanisches Phänomen
- 2 Die Kategorie ‘Adjektiv’
- 2.1 Adjektiv als universale und als einzelsprachliche Kategorie
- 2.2 Die Wortklasse Adjektiv in der westlichen Grammatiktradition
- 2.3 Funktionale Charakteristik der Kategorien Adjektiv und Substantiv
- 3 Das attributive Adjektiv in der Romania
- 3.1 Prototypische Eigenschaften romanischer Adjektive
- 3.2 Keine Agrammatizität durch Adjektivstellung
- 3.3 Einschränkungen der Stellungsfreiheit
- 3.4 Die drei Typen adjektivischer Modifikation: absolut, relational und synthetisch
- 3.5 Ist einer der Stellungstypen markiert?
- 4 Adjektivklassen in den romanischen Sprachen
- 4.1 Kernadjektive und ihre Unterklassen
- 4.2 Randadjektive, nicht-prototypische Adjektive
- 4.3 Adjektivklassen und Stellungsvariation
- 5 Theorie der romanischen Adjektivstellung
- 5.1 Die Nachstellung des Adjektivs N-Adj ist unmarkiert und multifunktional
- 5.2 Construction grammar: Adj-N und N-Adj als Konstruktionen?
- 5.3 Die Semantik der [Adj-N]-Konstruktion
- 5.4 Das vorangestellte Adjektiv legt eine synthetische Interpretation nahe
- 5.5 Die Voranstellung impliziert eine eindimensionale Interpretation des Adjektivs
- 5.6 Das vorangestellte Adjektiv ist nie rhematisch
- 5.7 Metonymische Übertragung der Grundbedeutung von Adj-N
- 6 Vergleich zwischen den romanischen Sprachen
- 7 Resümee
- 8 Bibliographie
- 9 Verwendete Quellen
- 10 Index