Weisheit in der Weltgeschichte
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Weisheit in der Weltgeschichte

Philosophiegeschichte zwischen Barock und Aufklärung

  1. 440 Seiten
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Weisheit in der Weltgeschichte

Philosophiegeschichte zwischen Barock und Aufklärung

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Die Studie untersucht die Entstehung der modernen Philosophiegeschichte, wie sie sich im Übergang vom Barock zur Aufklärung als philosophische Disziplin innerhalb des gelehrten Diskurses der historia literaria konstituierte. Die Auffassung, daß Philosophie ein Produkt menschlicher Verstandestätigkeit sei und mit dem Denken der Griechen beginne, erweist sich dabei als Resultat eines Traditionsbruchs, mit dem die entstehende Aufklärung sich vom christlichen Aristotelismus der Schulphilosophie sowie von den platonisch-hermetischen Spekulationen der Schwärmer und Pansophen absetzte. In der Umbruchphase zwischen Barock und Aufklärung entsteht so der moderne philosophiegeschichtliche Kanon, der sich fundamental von der zuvor gültigen historischen Logik der Wissenschaftsgeschichte unterscheidet. Die Geschichte der Philosophie wird nun nicht länger als Sammelbecken unterschiedlich perfekter Ausformulierungen einer archetypischen Weisheit verstanden, sondern im Kontext der 'Entdeckung der geschichtlichen Welt' (E. Cassirer) als ein kontingenter temporaler Prozeß menschlicher Wissenschaftsentwicklung begriffen.

Wie es zu dieser Entdeckung der Philosophiegeschichte kam und worin ihre wissenschaftsgeschichtlichen Implikationen bestehen, ist Gegenstand der Darstellung, die gegenüber der bisherigen Forschung verstärkt die Interdependenzen zwischen theologischem, philosophischem, rechts- und literärgeschichtlichem Diskurs berücksichtigt.

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Information

Jahr
2015
ISBN
9783110934427

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. I. ›Hellenisierung des Christentums‹ versus Christianisierung der Antike‹ - Zur Geschichte und Bedeutung des Hellenisierungs- theorems
  3. 1.1. Die patristische Selbstdeutung der christlichen Theologie als ‘wahrer Philosophie’
  4. 1.2. ‘vera philosophia’ als ‘philosophia perennis’ - innemeuzeitliche Destruktionselemente
  5. 1.3. Bemerkungen zu theologischen und philosophischen Folgen der Destruktion
  6. II. Heidnisches im Christentum. Jacob Thomasius’ Philosophiegeschichte als Ketzergeschichte
  7. 1. Das philosophiehistorische Konzept: Dichotomie von Antike und Christentum als Movens antiapologetischer Philosophiegeschichte
  8. 1.1. Philologische Destruktion des consensus patrum und der prisca sapientia
  9. 1.2. Philosophiegeschichtliche Ausweitung der philologischen Kritik
  10. 1.3. Der Dualismus zwischen Antike und Christentum als Bedingung der Hellenisierungsthese: Das Labyrinth des antiken Materialismus
  11. 1.4. Thomasius, Häresiebegriff
  12. 1.5. Antiapologetische versus eklektische Philosophiegeschichte
  13. 2. Die Kritik am christlichen Aristotelismus
  14. 2.1. Die neue Aristoteles-Philologie und die Interpretation der antiken Metaphysik als natürlicher Theologie
  15. 2.2. Der aristotelische Analogiebegriff in der Interpretation des Thomasius und die Einheit der Metaphysik
  16. 2.3. Kritik am scholastischen conceptus entis
  17. 2.4. Niedergang und Aufteilung der Metaphysik
  18. 2.5. Die Degeneration der Metaphysik zum Begriffslexikon
  19. 2.6. Kritik an den Metaphysikkonzeptionen Timplers und Mirandulanos
  20. 3. Die Kritik am christlichen Platonismus
  21. 3.1. Die Wiederbelebung platonischen Denkens
  22. 3.2. Kritik an der christlichen Rezeption der platonischen Psychologie
  23. 3.3. Pantheismus als Konsequenz der theologia mystica
  24. 3.4. Die tres-viae Lehre als pelagianistische Methodik der theologia mystica
  25. 3.5. Kritik an der άπάθεια als Habitus der theologia mystica
  26. 3.6. Kritik an curiositas und γνώσις
  27. 4. Theologia mystica als protestantischer Praktizismus bei Thomasius
  28. 4.1. Bewertung der Reformation als Restitution ‘wahren Christentums’
  29. 4.2. ‘wahres Christentum’ als theologia mystica zwischen Orthodoxie und Ketzerei
  30. 4.3. Theologia mystica als Aufgabe des praktischen Protestantismus
  31. 4.4. Status der Dogmatik
  32. III. Ehregott Daniel Colbergs Schwärmerkritik im ‘Platonischhermetischen Christenthum’ (1690/91)
  33. 1. Colbergs Aktualisierung des Platonismusvorwurfs im Dienste der Schwärmerkritik
  34. 1.1. Absicht und Aufbau des Platonisch-hermetischen Christentums
  35. 1.2. Protestantische Schwärmerkritik
  36. 1.3. Colbergs Ketzerbegriff
  37. 2. Geschichte des platonisch-hermetischen Christentums (cap.1)
  38. 2.1. Darstellung der paganen antiken Philosophie
  39. 2.2. Colbergs platonische Patristik: Clemens & Origenes
  40. 2.3. Spätantike Häretik und Theologia mystica im Mittelalter
  41. 2.4. Hermetik
  42. 3. Das System des Platonismus
  43. 3.1. Die Irrtümer des Platonismus (cap. 2)
  44. 3.2. Innerlichkeit als Platonismus
  45. 4. Kabbala und Magie als Formen des platonisch-hermetischen Christentums (cap. 3)
  46. 4.1. Colbergs Kabbala-Darstellung
  47. 4.1.1. Christliche Kabbala und Merkaba-Mystik
  48. 4.1.2. Der Platonismus der Kabbala: Adam Kadmon als Weltgeist
  49. 4.2. Magie als Wissen um die signatura rerum
  50. 4.3. Allegorese als Instrument des Platonismus
  51. IV. Pietismus als Platonismus - Friedrich Christian Büchers ‘Plato mysticus in Pietista redivivus’
  52. 1. Die systematische Kritik des Pietismus
  53. 1.1. Wiedergeburt als Anliegen und platonisches Potential des Pietismus
  54. 1.2. Büchers systematische Begründung der Pietismus-Kritik
  55. 1.3. Büchers Pietismus-Definition
  56. 2. Büchers Platonismus-Definition
  57. 2.1. Die Genealogie des Platonismus. Pietisten als platonische Magier
  58. 2.2. Das systematische Zentrum des Platonismus
  59. 2.3. Übernahme des Platonismus durch die Schwärmer
  60. 3. Parallelität von Pietismus und Platonismus
  61. V. Philosophiegeschichte im Rahmen der Kirchengeschichte - Die Frage nach dem Ursprung der Philosophie vor ihrer frühaufklärerischen Emanzipation
  62. 1. Modifikation der translatio sapientiae. E. D. Colbergs De sapientia veterum Hebraeorum
  63. 1.1. Antike Philosophie als Korruption der Offenbarung
  64. 1.2. Genealogie der paganen Wissenschaft
  65. 1.3. Monopol der biblischen Offenbarung
  66. 2. Pagane Offenbarungen als fromme theologia mystica: Köpkes Antwort auf Bücher
  67. 2.1. Apologie der Antike. Köpkes Fassung der prisca sapientia
  68. 2.2. Der Gehalt der griechischen Philosophie
  69. 3. Das Revival der apologetischen translatio sapientiae in der Kirchengeschichtsschreibung Zierolds
  70. 3.1. Universalität der christlichen Offenbarungstradition
  71. 3.2. Mysterium crucis als Maßstab der Philosophiegeschichte
  72. 3.3. Rehabilitation des Zoroaster und des Hermes Trismegistos
  73. 3.4. Platon als Weisheitszeuge
  74. VI. Gottfried Arnolds Revision der Kirchengeschichte
  75. 1. Arnolds Sophienmystik und die Begründung des Praxisprimats
  76. 1.1. Innere Erleuchtung als Maßstab der Kirchengeschichte
  77. 1.2. Drei Dimensionen der Sophia
  78. 1.3. Verinnerlichung der Offenbarung
  79. 1.4. Sophiologische Begründung der praxis pietatis
  80. 2. Leitbegriffe revisionärer Kirchengeschichte
  81. 2.1. Praxis pietatis als Maßstab der Historiographie
  82. 2.2. Unparteilichkeit der Theosophie
  83. 2.3. Überkonfessionalität der Kirchengeschichtsschreibung
  84. 2.4. Umbewertung des Ketzerbegriffs und Revision der Kirchengeschichte
  85. 2.5. Einteilung der Kirchengeschichte
  86. 2.6. Eschatologische Funktion der Kirchengeschichte
  87. 3. Die Verteidigung der mystischen Theologie gegen die historische Kritik
  88. 3.1. Historische Rehabilitation der Mystik
  89. 3.2. Rehabilitation des Dionysios Areopagita
  90. VII. Die Revision der Philosophiegeschichte in der Frühaufklärung - Die Indienstnahme der Philosophiegeschichte bei Christian Thomasius
  91. 1. Aufklärung und Traditionskritik
  92. 1.1. Neutralisierung des Ketzerbegriffs
  93. 1.2. Aufgeklärte Traditionsrevision
  94. 1.3. Eklektik und Kritik
  95. 2. Logik und Geschichte: Die Selbstaufhebung der Thomasianischen Eklektik
  96. 2.1. Eklektische Logikreform
  97. 2.2. Geschichte der Philosophie als Geschichte der Sekten
  98. 2.3. Division von Philosophie und Theologie
  99. 2.4. Eklektik und historia literaria
  100. 3. Glauben und Geschichte
  101. 3.1. Philosophiegeschichte als Geschichte der Torheit
  102. 3.2. Christian Thomasius als Herausgeber der Werke seines Vaters
  103. 4. Naturrecht und Geschichte
  104. 4.1. Theologiefreies Naturrecht
  105. 4.2. Geschichte des Naturrechts
  106. VIII. Die neue Kontur der Philosophiegeschichte: Heumanns ›Acta philosophorum‹
  107. 1. Die Neubestimmung der Philosophiegeschichte im Rahmen der historia literaria
  108. 1.1. Philosophische Eklektik und philologische Kritik
  109. 1.2. Dogmatik und Historie. Die theologischen Implikationen der historischen Kritik
  110. 2. Die Revision der Philosophiegeschichte in Heumanns ›Acta philosophorum‹
  111. 2.1. Methodische Grundlegung
  112. 2.2. Verhältnis von Philosophie und Theologie
  113. 2.3. Philosophiedefinition
  114. 2.4. Die Neuvermessung des Anfangs der Philosophiegeschichte
  115. 2.5. Die Griechen als Heroen der Freiheit
  116. 2.6. Pragmatische Entzauberung der Philosophiegeschichte
  117. 2.7. Neue Einteilung der Philosophiegeschichte
  118. Schluß
  119. Bibliographie
  120. Namenregister
  121. Sachregister