Konfigurationen der Vergangenheit
Deutsche Geschichtsdramen im Zeitalter der Restauration
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Konfigurationen der Vergangenheit
Deutsche Geschichtsdramen im Zeitalter der Restauration
Über dieses Buch
In dem beliebtesten literarischen Genre der deutschsprachigen Literatur im 'Jahrhundert der Geschichte', dem Geschichtsdrama, spiegelt sich die Anziehungskraft einer 'Geschichtskultur' wider, in der das Wissen und die Repräsentationsleistungen von historiographischer Forschung, Geschichtsschreibung, historischen Museen, Archäologie, Kunst und Literatur zusammenfließen. Sie bildet damit den Ausgangs- und Zielpunkt für eine Reihe von Lektüren, die Dramen aus dem frühen 19. Jahrhundert gewidmet sind, Dramen vieler inzwischen unbekannter und einiger noch bekannter Autorinnen und Autoren - zu den bekannteren zählen Christian Dietrich Grabbe, Heinrich von Kleist und Karl Immermann -, die ihr Thema 'in der Geschichte' und deren einzelnen Geschichten finden. Zentriert um die beiden Stränge der Konstruktion einer deutschen Nation nach den napoleonischen Kriegen und der sich in Geschichte(n) verstrickenden Emanzipation moderner Subjektivität, liefern diese Texte Materialien für eine Archäologie des Ensembles symbolischer Techniken der Selbstmodellierung und der Selbstinterpretation des kulturellen Systems zwischen Aufklärung und Historismus, in denen sich die schillernde Vieldeutigkeit, die Attraktivität und die belastende Hypothek einer programmatischen Wendung in die Vergangenheit abzeichnen.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte als kulturpolitisches Programm: Karl Immermanns zeitkritische Modelle
- Vorspiele in Halle und Ronceval
- Der Dämon des Verstandes und der Aufklärung: ›Alexis‹
- Nachspiel in Tirol: »... daß Alles, was mir auch begegnen mag, fast mich bedünket wie Vergangenheit«
- Vergessen und Erinnern I: Spuren einer Geschichtskultur zwischen Aufklärung und Historismus
- Die ferne und die nahe Schlacht. Konfigurationen nationaler Identität
- Dramaturgie eines Untergangs: Die Katastrophe des Alten Reichs und die Anfänge nationaler Besinnung
- Träume vom Frieden und vom Tod. Theodor Körners ›Zriny‹ und die Mythisierung des Autors
- Der erste Befreier oder der letzte Held: Hermann und die Schlacht
- Aus der Polterkammer in den Tempel des Vaterlandes: Gedächtnisräume und Geschichtserfahrung
- Der Dompteur im Zirkus der Geschichte. Ein Epilog
- Vergessen und Erinnern II: Stichworte zu einer Poetologie des Geschichtsdramas
- Traditionsbrüche: Genre, Politik, Individualität
- »Fortwährende Schlacht mit abwechselndem Glück«
- Genre und Politik: Der Pakt mit dem Teufel
- »S’il est un temps pour la folie, il en est un pour la raison«: ›Napoleon oder die hundert Tage‹
- Die beste aller Konstitutionen: Die Schaubühne als staatsbürokratische Anstalt
- Die letzte Schlacht
- Unterhaltungen mit Toten oder »A pack of tricks we play on the dead«?
- Literatur