Textvernetzung in den Wissenschaften
Zitat und Verweis als Ergebnis rezeptiven, reproduktiven und produktiven Handelns
- 409 Seiten
- German
- PDF
- Über iOS und Android verfügbar
Textvernetzung in den Wissenschaften
Zitat und Verweis als Ergebnis rezeptiven, reproduktiven und produktiven Handelns
Über dieses Buch
Die Arbeit befaßt sich mit Formen und Verfahren der Textvernetzung am Beispiel wissenschaftlicher Fachliteratur. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Wissenschaftler beim Verfassen von Fachtexten auf die vorhandene Literatur zurückgreifen und wie sie diese zitierend bzw. verweisend für Darstellungszwecke nutzen. Textbezüge zwischen Fachtexten erweisen sich aus dieser Sicht als Ergebnis komplexer Handlungen, die sich als Interaktion rezeptiver, reproduktiver und produktiver Prozesse beschreiben lassen. Auf diese Prozesse wirken sich verschiedene situative und individuenspezifische Faktoren aus, die in einem Inklusionsmodell aufeinander bezogen und diskutiert werden. Relevante situative Parameter ergeben sich u.a. mit der Einbindung von Textrezeptions- und Textproduktionsprozessen in konkrete soziale, kulturelle und historische Kontexte. Individuelle Größen betreffen Ziele, Motivationen und den Status des Wissenschaftlers. Prozedurale Aspekte der Textvernetzung werden in einer übergreifenden Modellierung textproduktiven Handelns systematisch auf Formen der sprachlichen Markierung von Textbezügen bezogen. Die Darstellung stützt sich auf empirische Daten und ist interdisziplinär orientiert. Textlinguistische und pragmatische Ansätze werden durch Ansätze aus der Kognitionspsychologie, aus der Schreibforschung und aus der Wissenschaftssoziologie ergänzt.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung und Überblick
- TEIL I: Gegenstand und Anliegen der Arbeit
- 1 Beziehungen zwischen Texten und Konzepte ihrer Beschreibung
- 1.1 Beziehungen zwischen Texten
- 1.2 Ansätze zur Beschreibung von Textbeziehungen
- 1.3 Zusammenfassung
- 2 Der Untersuchungsgegenstand
- 2.1 Zitation und Verweisung als spezifischer Typ von Textbeziehungen
- 2.2 Der zugrundegelegte Textbegriff
- 2.3 Textmuster- und domänenspezifische Konkretisierung des Untersuchungsgegenstandes
- 2.4 Zur Relevanz des Gegenstandes in Praxis und Theorie
- 3 Zur Vorgehensweise
- 3.1 Ein Modell schriftlicher Kommunikation als integrierende Beschreibungsbasis
- 3.2 Die verwendeten Methoden
- 3.3 Zusammenfassung
- TEIL II: Textbezüge als Bestandteil von Fachtexten und als Interpretationsangebot an den Leser
- 4 Textbezüge auf Fachtexte als Ergebnis sprachlicher Handlungen
- 4.1 Zitieren und Zitate
- 4.2 Textbezüge als Ergebnis des Verweisens (auf Texte)
- 4.3 Zitieren und Verweisen (auf Texte) als Indem-, Gleichzeitig- und Zusatzhandlungen
- 4.4 Formale Aspekte des Quellennachweises
- 4.5 Zusammenfassung
- 5 Das funktionale Potential von Bezugnahmen auf andere Texte
- 5.1 Die Reflexion von Textbezügen durch Ansätze in der Fachliteratur
- 5.2 Zur funktionalen Vielfalt von Textbezügen
- 5.3 Constraints für die Übernahme von Funktionen
- 5.4 Zusammenfassung
- TEIL III: Vom Umgang mit den Texten anderer beim Textproduzieren
- 6 Modelle des Textproduzierens und Möglichkeiten ihrer Anwendung auf den Gegenstand
- 6.1 Zum Stand der Forschung
- 6.2 Das Textproduktionsmodell von Hayes und Flower (1980) – ein Rahmenmodell
- 6.3 Textproduktion als Sprachproduktion
- 6.4 Epistemisch-heuristisches Schreiben und Schreibstrategien
- 6.5 Wissensverarbeitung beim Textproduzieren: “Knowledge telling” vs. “Knowledge transforming”
- 6.6 Texte lesen und erschließen
- 6.7 Texte erinnern und reproduzieren
- 6.8 Das Modell des Abstractschreibens von Endres-Niggemeyer (1992)
- 6.9 Zusammenfassung
- 7 Der Griff zur Fachliteratur als Merkmal wissenschaftlicher Textproduktion
- 7.1 Das Verfassen wissenschaftlicher Texte als spezifischer Textproduktionstyp
- 7.2 Motive und Formen des Rückgriffs auf Fachliteratur. Eine systematisierende Übersicht
- 7.3 Zusammenfassung
- 8 Faktoren, die den Umgang mit Texten beeinflussen
- 8.1 Innere und äußere Rahmenbedingungen – ein allgemeines Modell
- 8.2 Der situativ-pragmatische Kontext im weiteren Sinne
- 8.3 Faktoren der unmittelbaren Produktionssituation
- 8.4 An den Textproduzenten gebundene Größen
- 8.5 Fazit: Textproduktives Handeln mit Texten als “juggling with constraints”
- 9 Integration des Rückgriffs auf andere Texte in ein Modell des Textproduzierens
- TEIL IV: Fazit und weiterführende Forschungsfragen
- Literatur
- Anhang: Fragebogen
- Namensregister
- Sachregister