Mittelständische Unternehmer im Nationalsozialismus
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Mittelständische Unternehmer im Nationalsozialismus

Wirtschaftliche Entwicklungen und soziale Verhaltensweisen in der Schuh- und Lederindustrie Badens und Württembergs

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Mittelständische Unternehmer im Nationalsozialismus

Wirtschaftliche Entwicklungen und soziale Verhaltensweisen in der Schuh- und Lederindustrie Badens und Württembergs

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Wie verhielten sich mittelständische Unternehmer im Dritten Reich? Profitierten sie, wie oft gesagt wird, vom Nationalsozialismus und unterstützten ihn tatkräftig? Am Beispiel der baden- und württembergischen Schuh- und Lederindustrie geht die Autorin diesen Fragen nach.

Da die Betriebe stark von Im- und Exporten abhängig waren, hatten die Eingriffe der NS-Planungsbehörden oft existenzbedrohende Folgen. Beide Branchen, in denen Juden überdurchschnittlich repräsentiert waren, waren in extrem hohem Maße der sogenannten Arisierung ausgesetzt. Etliche Unternehmer beider Branchen verweigerten die Umsetzung antijüdischer Maßnahmen, selbst wenn dies der betrieblichen Entwicklung schadete. Erpreßte "Verkäufe" lehnten die meisten ab, zeigten sich also resistent gegen diese Folge nationalsozialistischer Weltanschauung und suchten den Entrechteten zu helfen.

Einer der Unternehmer fand schließlich in Litauen, konfrontiert mit der Mord-Politik der Nationalsozialisten, zum entscheidenen Widerstand, der vielen Juden das Leben rettete. Da er früh Mitglied der NSDAP geworden war, hatte er nach 1945 ein schwieriges Entnazifizierungsverfahren zu überstehen. Auch dieses Nachkriegsgeschehen betrachtet die Autorin.

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Information

Jahr
2014
ISBN
9783486830149
Auflage
1

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. Einleitung
  3. I. Die Entwicklung der deutschen Schuh- und Lederindustrie
  4. 1. Die deutsche Schuh- und Lederindustrie bis 1933
  5. 1.1. Vom Handwerk zum Industriebetrieb: Die Lederindustrie im Zeichen der Industrialisierung
  6. 1.2. Die Bedeutung des Welthandels für die Lederindustrie
  7. 1.3. Von Krise zu Krise: Die Entwicklung der Schuhindustrie
  8. 1.4. Die Bedeutung des Schuhaußenhandels
  9. 2. Die Zentren der deutschen Schuh- und Lederindustrie
  10. 3. Firmengeschichten
  11. 3.1. Der Weg durch die Krise: Die Firma Louis Schweizer, Backnang und Murrhardt
  12. 3.2. Keine Spur von Krise: Die Firmen Carl Kaess und Backnanger Lederwerke GmbH, Backnang
  13. 3.3. Vom Aufschwung der Lederfirma Carl Freudenberg in Weinheim/Bergstraße zur großen Krise in der Oberlederproduktion
  14. 3.4. Die Krise überwinden: Die Roßledergerberei Sigmund Hirsch in Weinheim/ Bergstraße
  15. 3.5. »...daß ein Schwabe immer mehr hält, als er verspricht!« Salamander: Die Geschichte eines Weltunternehmens
  16. II. Eingriffe der nationalsozialistischen Planungsbehörden in die Wirtschaft
  17. 1. Die Grundzüge der NS-Wirtschaftspolitik
  18. 1.1. Vom Neuen Plan zum Vierjahresplan
  19. 1.2. Die Kriegswirtschaft
  20. 1.3. Die Neuorganisation der Wirtschaft
  21. 2. Staatliche Lenkung in der Schuh- und Lederindustrie
  22. 2.1. Den Mangel verteilen: Rohstofflenkung
  23. 2.2. Preisgestaltung im Bereich der Lederwirtschaft
  24. 2.3. Staatlich gefördertes »Preisdumping« zur Förderung des Exports: Das Zusatz- ausfuhrverfahren
  25. 2.4. »Deutsche Werkstoffe«: Die Ersatzstoffproduktion
  26. 2.5. Lenkung der Produktion
  27. 2.6. Firmenschließungen
  28. 2.7. Lenkung der Arbeitskräfte
  29. III. Auswirkungen - Die Schuh- und Lederindustrie während des Nationalsozialismus
  30. 1. Aufschwung und Defizit
  31. 2. Schuh- und Lederfirmen im »Organisationsdschungel« der NS-Planungsbehörden
  32. 3. Die Entwicklung der einzelnen Firmen während des Nationalsozialismus
  33. 3.1. Lederfirmen im Zeichen der Autarkie
  34. 3.1.1. Wachstum und Rückgang: Die Firma Louis Schweizer, Backnang und Murrhardt
  35. 3.1.2. Expansion und Stagnation: Die Kaess’sehen Gerbereien
  36. 3.1.3. Aufschwung durch Rüstungsaufträge: Die Firma Christ. Breuninger, Schorndorf
  37. 3.1.4. Die Katastrophe auf dem Oberledermarkt setzt sich fort: Die »Lederfabrik« Carl Freudenberg
  38. 3.2. Die Entwicklung der Schuhfirmen Südwestdeutschlands
  39. 3.3. Zusammenfassung und Vergleich
  40. 4. Firmenschließungen im Bereich der württembergischen und badischen Lederindustrie
  41. 5. Ersatzstoffverwendung in der süddeutschen Schuh- und Lederindustrie
  42. 5.1. Schuhfabrikanten gegen Ersatzstoffe
  43. 5.2. Die Verwendung von Leder- und Gerbersatzstoffen in den Backnanger Lederfabriken
  44. 5.3. Von der Leder- zur Kunststoffherstellung
  45. 6. Konflikte mit Planungsstellen
  46. 6.1. Schuh- und Lederfirmen vor dem Reichswirtschaftsgericht
  47. 6.2. Einflußnahme von Parteistellen auf die Justiz: Die Firma Breuninger vor dem Reichswirtschaftsgericht
  48. 6.3. Konflikte der Firma Schweizer mit Behörden
  49. 6.4. Ein »nationalsozialistischer Musterbetrieb« vor dem Reichswirtschaftsgericht
  50. 6.5. Fachliche Mängel bei den Planungsstellen: Die Firma Salamander vor dem Reichswirtschaftsgericht
  51. 7. Zwangsarbeiter in der Schuh- und Lederindustrie
  52. IV. Die Zerstörung der wirtschaftlichen Existenz der jüdischen Bevölkerung
  53. 1. Erste Boykottmaßnahmen im März/April 1933 bis Frühjahr 1935
  54. 1.1. Boykottmaßnahmen im März/April 1933
  55. 1.2. »Schleichende Judenverfolgung« von Sommer 1933 bis Frühjahr 1935
  56. 1.3. Die Situation der Juden in Württemberg und Baden
  57. 1.4. Die Auswirkungen der Boykotte auf die Juden in der Schuh- und Lederindustrie
  58. 2. Die Nürnberger Rassegesetze im Jahr 1935: Keine »Schonzeit« für jüdische Unternehmer
  59. 3. Der Boykott deutscher Waren im Ausland: Auswirkungen auf die deutsche Schuh- und Lederindustrie
  60. 4. »Schleichende Judenverfolgung« in der Schuh- und Lederindustrie?
  61. 5. Die Ausschaltung der Juden aus Wirtschaft und Gesellschaft von Herbst 1937 bis November 1938
  62. 6. Verschärfte Verdrängung im Bereich der Schuh- und Lederindustrie
  63. 7. Der Pogrom vom 9./10. November 1938 und die Folgen
  64. 7.1. Das Schicksal der jüdischen Schuh- und Lederunternehmer
  65. 7.2. Die Auswanderung jüdischer Schuh- und Lederunternehmer aus Deutschland
  66. V. »Arisierungen«
  67. 1. Die »Entjudung« der deutschen Wirtschaft
  68. 2. »Arisierungen« im Bereich der Schuh- und Lederindustrie in Württemberg und Baden
  69. 2.1. »Richard Freudenberg gab bekannt, daß sich die Firma die zweitgrößte Schuhfabrik Deutschlands angeeignet hat...«
  70. 2.2. Von der Gerberei zum Konzern: Die Erfolgsgeschichte der Firmengruppe Carl Kaess
  71. 2.2.1. Erwerb von Schuhfabriken und von Beteiligungen an Schuhfabriken
  72. 2.2.2. Überschreitung von Branchengrenzen: Kaess’ Beteiligungen an Brauereien
  73. 2.2.3. Überschreitung der Landesgrenzen: Kaess’ Erwerbungen in Mähren
  74. 2.2.4. Zusammenfassung der »Arisierungen« durch Carl Kaess
  75. 2.3. »Arisierung« von jüdischen Lederfirmen
  76. 2.3.1. Eine neue Form der »Arisierung«: Übernahme durch eine Firmengruppe
  77. 2.3.2. »Unrecht Gut gedeihet nicht!«: Die »Arisierung« der Firma Hirsch durch Carl Freudenberg
  78. 3. Zusammenfassung
  79. VI. Dissens und Widerstand
  80. 1. Das Vorgehen gegen einen politisch unliebsamen Betriebsführer: Richard Freudenberg
  81. 2. Sippenhaftung: Die Familie Räuchle in den Mühlen der NS-Verfolgungsbehörden
  82. 3. Die Entwicklung zum Widerstand: Richard Schweizer
  83. 3.1. Ein unangepaßter Unternehmer in Backnang
  84. 3.2. »Der SD hat ein Verfahren gegen Sie eingeleitet.«
  85. 3.2.1. Die Vorgeschichte: Zwangsarbeit in den besetzten Gebieten am Beispiel Litauens
  86. 3.2.2. Widerstand gegen die Verschleppung von Zwangsarbeitern
  87. 3.2.3. Die Rettung von Juden in Litauen
  88. VII. Unternehmer vor der Spruchkammer
  89. 1. Mitläufer (Räuchle und Breuninger)
  90. 2. Entlastete (Freudenberg und Schweizer)
  91. 3. Der »Fall Kaess«
  92. 3.1. Entnazifizierung
  93. 3.2. Der »Entnazifizierungsskandal« in Württemberg-Baden
  94. 4. Zusammenfassung
  95. Schluß
  96. Anhang
  97. Abkürzungen
  98. Begriffserklärungen
  99. Verzeichnis der Tabellen und Schaubilder
  100. Quellen- und Literaturverzeichnis
  101. Personenregister
  102. Ortsregister
  103. Firmenregister