Pädagogik, Polemik, Paränese
Die deutsche Rezeption des Basilius Magnus im Humanismus und in der Reformationszeit
- 675 Seiten
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Pädagogik, Polemik, Paränese
Die deutsche Rezeption des Basilius Magnus im Humanismus und in der Reformationszeit
Über dieses Buch
Diese Studie leistet Pionierarbeit in der Erforschung der Patristikrezeption im deutschen Humanismus. Auf der Grundlage sämtlicher im 15. und 16. Jahrhundert im deutschen Sprachraum erschienener Drucke wird die Wirkungsgeschichte des Kirchenvaters Basilius Magnus (329-379) systematisch aufgearbeitet und historisch kontextualisiert. Die druckhistorischen, literaturwissenschaftlichen und überlieferungsgeschichtlichen Analysen ermöglichen, die verschiedenen Facetten der Rezeption der griechischen Patristik in der Zeit des Umbruchs zwischen Spätmittelalter und Neuzeit zu erfassen. Motivationen und Verfahrensweisen von Druckern und Verlegern, Herausgebern und Übersetzern sowie von Lesern und Besitzern werden sowohl für die griechisch-lateinischen Editionen als auch für die volkssprachlichen Übertragungen anhand der Druckdaten, Paratexte und Benutzerspuren identifiziert. Unterschiedliche Rezeptionsstränge lassen sich nach sozialen Funktionsorten und Trägern, von Kloster und Kirche über Schule und Universität hin zu Bibliothek und Studierzimmer, diversifizieren. Diese Fallstudie liefert mit der detailliert dokumentierten Drucküberlieferung nicht nur ein unverzichtbares Instrumentarium für die einschlägige Forschung, sondern korrigiert und differenziert zugleich grundlegend das geltende Bild der humanistischen Antikerezeption.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Forschungsstand der Rezeption der griechischen Patristik
- 2. Übersetzen als kultureller Transfer
- 3. Konzeption der Untersuchung
- Die lateinische und griechische Wirkungsgeschichte des Basilius Magnus
- 1. Die Rezeption im Verlegerumfeld – Auswertung der Druckgeschichte
- 1.1 Editorische Entscheidungen
- 1.1.1 Druckgeschichte als Indikator der Rezeption
- 1.1.2 Latein und Griechisch: Sprachkenntnisse als Voraussetzung
- 1.1.3 Bevorzugte Texte: >Bestseller< der Frühen Neuzeit
- 1.2 Materielle Präsentation
- 1.2.1 Umfang und Format: Vorlesungsheft und Gesamtausgabe
- 1.2.2 Typographische Gestaltung: Dominanz des Wortes
- 1.2.3 Beidrucke: Kirchenväter, Klassiker, Werkausgaben
- 1.3 Historische Akteure
- 1.3.1 Verlegerische Profile der Drucker: Standortfaktor Universität
- 1.3.2 Biographische Profile der Übersetzer: Pädagogen und Dozenten
- 1.3.3 Konfessionelle Profile: Protestantische Dominanz
- 2. Die Rezeption der Übersetzer und Editoren - Analyse der Widmungsbriefe
- 2.1 Widmungsbrief und Widmungspraxis
- 2.1.1 Widmungsbriefe als Quellengattung
- 2.1.2 Traditionelle Topoi bei freier Gestaltung
- 2.1.3 Programmatische Wahl der Adressaten
- 2.2 Editorische und übersetzerische Praxis
- 2.2.1 Der Umgang mit den Vorlagen: Reproduktion und Textkritik
- 2.2.2 Übersetzungsreflexionen: Worte abzählen oder Sinn abwägen
- 2.2.3 Der Herausgeber als Autor: Selbstbewußtsein statt Bescheidenheit
- 2.3 Rückgriff auf die Antike
- 2.3.1 Begeisterung für das Altertum
- 2.3.2 Bedeutung der griechischen Sprache
- 2.3.3 Heidnische versus christliche Antike
- 2.4 Bilder des Basilius
- 2.4.1 Die Beliebtheit des Basilius
- 2.4.2 Humanistische und pädagogische Bilder
- 2.4.3 Theologische und kirchenpolitische Bilder
- 2.5 Motive für die Basilius-Rezeption
- 2.5.1 Pädagogische Intentionen
- 2.5.2 Polemische und apologetische Argumentationen
- 2.5.3 Philologische und wissenschaftliche Interessen
- 3. Die Rezeption der Leser und Besitzer – Erkenntnisse der Überlieferungsgeschichte
- 3.1 Überlieferungsgeschichte als Indikator der Rezeption
- 3.2 Provenienzen: Privatpersonen und Institutionen
- 3.3 Textsammlungen: Kirchenväter, Klassiker, Kasualgedichte
- 3.4 Lesespuren: Schulgebrauch und Privatlektüre
- Die deutsche Wirkungsgeschichte des Basilius Magnus
- 1. Die Rezeption im Verlegerumfeld – Auswertung der Druckgeschichte
- 1.1 Editorische Entscheidungen: Begrenzte Textauswahl
- 1.2 Materielle Präsentation: Religiöse Signale
- 1.3 Historische Akteure: Theologische Profile
- 2. Die Rezeption der Übersetzer und Editoren – Analyse der Widmungsbriefe
- 2.1 Gestaltung der Vorreden: Widmungsbrief und Predigt
- 2.2 Übersetzerische Praxis: Das Verschwinden des Übersetzers
- 2.3 Rückgriff auf die Antike: Christliches Altertum .
- 2.4 Bilder des Basilius: Sittenprediger und Glaubenszeuge
- 2.5 Motive für die Basilius-Rezeption: Paränese und Polemik
- 3. Die Rezeption der Leser und Besitzer – Erkenntnisse der Überlieferungsgeschichte
- 3.1 Provenienzen: Privatpersonen und Institutionen
- 3.2 Textsammlungen: Kirchenväter und Reformatoren
- 3.3 Gebrauchsspuren: Konfessionelle Lektüre
- Fazit
- Dokumentation der Drucküberlieferung
- A) Griechische und lateinische Textausgaben
- B) Volkssprachliche Textausgaben
- Abkürzungsverzeichnis der Bibliotheken
- Literaturverzeichnis
- A) Quellen
- B) Kataloge
- C) Forschungsliteratur
- Register