Leopold Jessner - Intendant der Republik
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Leopold Jessner - Intendant der Republik

Der Weg eines deutsch-jüdischen Regisseurs aus Ostpreußen

  1. 454 Seiten
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Leopold Jessner - Intendant der Republik

Der Weg eines deutsch-jüdischen Regisseurs aus Ostpreußen

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Leopold Jessner (1878-1945) leitete ab 1919, als das Theater in Deutschland erstmals in den Dienst der Demokratie trat, in Berlin das größte Schauspielhaus der Republik. Als bekennender Jude und Sozialist räucherte er den wilhelminischen Kunstgeist aus und gab der demokratischen Epoche ein vollkommen neuartiges künstlerisches Gesicht. Für diese Tat hassten ihn Konservative mehr als manchen Staatsmann. Bereits in Jessners Hamburger und Königsberger Zeit entwickelte er seinen raumgliedernden und sachlich-knappen Regiestil, der am Staatstheater in Berlin eine Revolution auslöste. Er entriss den Stücken die als wesentlich erkannte Idee und beleuchtete die Figuren aus der aktuellen politischen Perspektive. Jessner griff, noch vor Piscator oder Brecht, unmittelbar in den Tageskampf der Republik ein. Die Geburt des Interpretationstheaters beeinflusst das deutsche Theater bis heute. Über Jessners Schüler Fritz Kortner führte der Weg zu den Aussage-Regisseuren unserer Zeit (Zadek, Neuenfels, Grüber). Jessner verkörperte außerdem den Typus des Außenseiters, der in den zwanziger Jahren abrupt ins Zentrum des revolutionären Geschehens rückte. Auf dem Rücken des Intendanten wurde die Spaltung der politischen Kräfte Weimars ausgetragen. Sein Rücktritt 1930 war ein Muster für die Ausgrenzung der Juden aus dem deutschen Kulturbereich. Jessner hat Grundlagen für das Theater des 20. Jahrhunderts geschaffen. Mit ihm nimmt die Geschichte des modernen Regietheaters ihren Anfang.

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Information

Jahr
2011
ISBN
9783110915303

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. 1. Die Lehrjahre des ostpreußischen Künstlers am Theater
  3. 1.1. Die Heimatstadt Königsberg
  4. 1.2. Der Anfang als Schauspieler
  5. 1.3. Der Lehrer Carl Heine - Neuer Ibsen-Stil und die Entdeckung Wedekinds
  6. 1.4. Zusammenarbeit mit Gustav Lindemann
  7. 1.5. Die letzten zwei Jahre vor dem Durchbruch
  8. 2. Die ersten Stationen zum modernen Regietheater
  9. 2.1. Hoffnungsträger Jessner am Thalia-Theater
  10. 2.2. Hamburg wird Wedekind-Stadt
  11. 2.3. Die Befreiung aus provinzieller Enge
  12. 2.4. Der lange Abschied vom Thalia-Theater
  13. 2.5. Jessner in der Kulturpolitik Hamburgs
  14. 3. In Kriegszeiten Intendant in der Heimat
  15. 3.1. Königsberger Kulturleben am Ende des kaiserlichen Deutschlands
  16. 3.2. Das erste Jahr als eigenständiger Leiter
  17. 3.3. Schlaglichter in der zweiten Jessner-Saison
  18. 3.4. Jessner und Königsberg im Umfeld der Revolution
  19. 4. Grundlagen für das Theater der neuen Republik
  20. 4.1. Auf dem Weg zum Theater der Zeit
  21. 4.2. Das Ende des Expressionismus
  22. 5. Der Anfang als Staatstheaterintendant in Berlin
  23. 5.1. Die Umwandlung zum Staatlichen Schauspielhaus
  24. 5.2. Die Verpflichtung Fritz Kortners
  25. 5.3. Der Schrei nach Freiheit in Wilhelm Tell: Sensation und Legende
  26. 6. Triumphe mit Kortner
  27. 6.1. Zum ersten Mal Wedekind im Staatstheater
  28. 6.2. Richard III.: Die Ballade vom Machtrausch
  29. 7. Die Ablösung Reinhardts durch Jessner
  30. 7.1. Reinhardt verläßt Berlin
  31. 7.2. Die Entdeckung Barlachs für das Theater
  32. 7.3. Eine neue Sprache für Schillers Fiesco
  33. 8. Othello: Ein Höhe- und Wendepunkt
  34. 9. Jessner ohne Kortner
  35. 9.1. Weimar zwischen Krise und Stabilität
  36. 9.2. Kortners Ausstieg aus den Gzr/ctf-Proben
  37. 9.3. Die Berufung Jürgen Fehlings an das Staatstheater
  38. 9.4. Don Carlos-. Freiheitsidee und Unterwerfung
  39. 9.5. Napoleon und die Grabbe-Euphorie
  40. 10. Das Gegenwartstheater der Republik
  41. 10.1. Geteiltes Echo auf Macbeth und noch einmal Wilhelm Tell
  42. 10.2. Faust ohne deutsche Biederkeit
  43. 10.3. Eröffnung des Schillertheaters und Gründung der Staatlichen Schauspielschule
  44. 10.4. Uraufführungen und erste Proteste im Landtag
  45. 10.5. Wallenstein: Humanität statt Kriegsverwilderung
  46. 10.6. Arnolt Bronnen: Der Mann des Tages in der neuen Zeit
  47. 11. Jessners Kampf um Kontinuität und Erneuerung
  48. 11.1. Noch einmal Grabbe und der Abgang von Krauss
  49. 11.2. Hans Jose Rehfisch: Ein neuer Wedekind?
  50. 11.3. Eine neue Zeit nach der Wahl Paul von Hindenburgs
  51. 11.4. Der Kampf gegen reaktionäre Kunstauffassung: Herodes und Mariamne und die Verpflichtung Piscators
  52. 11.5. Hamlet. Ein Republikaner gegen Gewaltmonarchie und Militarismus
  53. 12. Verschärfung der Krise - Neue Siege und schleichender Machtverfall
  54. 12.1. Hauptmann-Inszenierungen im Kontext antisemitischer Herabsetzungen
  55. 12.2. Jessners 50. Geburtstag: Abgesänge an einen einst Erfolgreichen?
  56. 12.3. Widerstände aus zwei Lagern trotz CWz/^-Begeisterung
  57. 12.4. Gefahren durch Besucherorganisationen und Feinde im eigenen Haus
  58. 13. Jessners Abschied
  59. 13.1. Die Demission
  60. 13.2. Jessner als >freier< Regisseur vor der Katastrophe
  61. 13.3. Das Ende im Exil
  62. 14. Epilog
  63. 15. Verzeichnis der Inszenierungen von Leopold Jessner
  64. 15.1. Inszenierungen am Thalia-Theater in Hamburg (1904-1915)
  65. 15.2. Inszenierungen an den Hamburger Volksschauspielen
  66. 15.3. Inszenierungen am Neuen Schauspielhaus in Königsberg (1915–1919)
  67. 15.4. Inszenierungen am Staatlichen Schauspielhaus in Berlin (1919–1933)
  68. 15.5. Gastinszenierungen von Leopold Jessner in der Weimarer Republik
  69. 15.6. Inszenierungen von Leopold Jessner in der Emigration
  70. 16. Literaturverzeichnis
  71. 16.1. Archive
  72. 16.2. Publikationen von Leopold Jessner
  73. 16.3. Sekundärliteratur
  74. 17. Personenregister