Ästhetik im Umbruch
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Ästhetik im Umbruch

Zur Funktion der >Rede über Kunst< um 1900 am Beispiel der Debatte um Schmutz und Schund

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Ästhetik im Umbruch

Zur Funktion der >Rede über Kunst< um 1900 am Beispiel der Debatte um Schmutz und Schund

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Was passiert mit einer Universalsemantik wie der Ästhetik um 1900, als die deutsche Gesellschaft den Umbruch von einer stratifiktorischen hin zu einer funktionalen Differenzierungsform vollzieht? »Ästhetik im Umbruch« fragt nach den zentralen Begriffen von Ästhetiken der Jahrhundertwende und ihrer Funktion in der Selbstbeschreibung der Gesellschaft. Gesellschaft besteht - systemtheoretisch formuliert - aus nichts als dem Prozeß der sie konstituierenden Kommunikation; und die Ästhetik eignet sich für eine stratifikatorisch orientierte, das Subjekt und sein Milieu ins Zentrum rückende Selbstbeschreibung einer funktional ausdifferenzierten Gesellschaft in hohem Maße. Beispiele aus Monismus, Neukantianismus und Lebensphilosophie, aus katholischen sowie historisch-materialialistischen Kontexten zeigen, daß die Denkfigur von Form und Inhalt in der Ästhetik mit der Dialektik von Individuum und Gesellschaft in der Ethik korreliert: Das Schöne läßt sich so als ethisch relevant erklären. Die Studie bleibt hier jedoch nicht stehen. Was diese Beispielästhetiken auf hohem Niveau herleiten, findet sich in den Debatten um Schmutz und Schund im wilhelminischen Kaiserreich wieder. Vertreter der Kirchen, der Sozialdemokratie und andere Gruppierungen nutzen den Universalanspruch ästhetisch-moralischer Kommunikation zur Homogenisierung, Abgrenzung und Priorisierung ihrer Milieukonstrukte. Eine ganz andere Funktion der Ästhetik (und Ethik) verfolgen hingegen die Kolportagebuchhändler: sie setzen Moral und Kunst in ihren Beiträgen gezielt als Medien der Hierarchiebildung im Wirtschaftssystem ein und tragen so mit ihrer Auffassung der Gesellschaft als Massenkommunikation der funktionalen Ausdifferenzierung Rechnung.

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Information

Jahr
2011
ISBN
9783110943825

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. 1. Einleitung
  3. 2. Zur Konzeption von ›Gesellschaft‹ um 1900
  4. 2.1 Forschungsansätze und Kritik
  5. 2.2 Die Funktion von ›Milieus‹ in der Selbstbeschreibung der Gesellschaft
  6. 3. Ästhetikentwürfe um 1900
  7. 3.1 Funktionen einer Semantik des Schönen und Guten
  8. 3.2 Gebremste Dialektik: Die Natur als Letztwert monistischer Ästhetik
  9. 3.3 Alle Macht dem Subjekt? Die objektiven Werte neukantianischer Ästhetik
  10. 3.4 Dynamik der Form versus Statik des Mediums: Georg Simmels Lebensphilosophie
  11. 3.5 Universal per definitionem: ›katholische‹ Ästhetik
  12. 3.6 Fluchtpunkt objektive Wahrheit: die historisch-materialistische Ästhetik als Mediendidaktik
  13. 3.7 Normative Ästhetik und beobachterabhängige Semiotik: eine Zwischenbetrachtung
  14. 4. Die Funktion der Ästhetik in der Debatte um Schmutz und Schund
  15. 4.1 Die christlich-konservative Sittlichkeitsbewegung
  16. 4.2 Die ›Hamburger Bewegung‹ und Heinrich Wolgast
  17. 4.3 Sozialdemokratische Positionen
  18. 4.4 Die Mobilisierung der Intellektuellen
  19. 4.5 Gruppierungen im Buchhandel
  20. 5. Schluß
  21. 6. Literaturverzeichnis
  22. Register