Aristotelische Naturphilosophie und christliche Kabbalah im Werk des Paulus Ritius
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Aristotelische Naturphilosophie und christliche Kabbalah im Werk des Paulus Ritius

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Aristotelische Naturphilosophie und christliche Kabbalah im Werk des Paulus Ritius

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Als Sohn jüdischer Eltern, der als junger Mann zum Christentum übertrat, wurde Paulus Ritius/Paolo Ricci († 1541), der Leibarzt der habsburgischen Kaiser und Freund des Erasmus von Rotterdam und Johannes Reuchlins, zu einem der wichtigsten Vermittler der italienischen Renaissancephilosophie in Deutschland. Seine Übersetzungen aus dem Hebräischen, seine Arbeiten zur Beweistheorie und seine christianisierende Aufarbeitung der Kabbalah vereinigte Ricci zu einer eigenwilligen Philosophie, die der der christlichen Dogmatik eine rationale Rechtfertigung an die Seite zu stellen versuchte und den Forderungen des zeitgenössischen Averroismus, wie er an der Universität zu Padua vertreten wurde, gerecht werden sollte. Riccis Werke, zu deren wichtigsten Autoritäten neben Averroes vor allem Giovanni Pico della Mirandola und Moses Maimonides wurden, brachten ihn in Konflikt mit den deutschen Universitäten und gipfelten in einer öffentlichen Kontroverse um die Weltseele, die Ricci mit dem Theologen Johannes Eck austrug. Zum letzten Vorhaben seines Lebens wurde die Aussöhnung von Katholiken und Protestanten, deren Scheitern Ricci endgültig zu einem akademischen Außenseiter werden ließ.

Riccis bewegtes Leben und seine ungewöhnliche Karriere machen ihn zu einer der faszinierendsten Gestalten des 16. Jahrhunderts. Die Arbeit würdigt seine Schriften und seine Bedeutung für die Geistesgeschichte der Frühen Neuzeit umfassend.

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Information

Jahr
2012
ISBN
9783110934816

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung: Zu Leben und Werk des Paulus Ritius
  2. ERSTER TEIL
  3. Erkenntnistheorie und christliche Kabbalah: Das Paradigma des Pico della Mirandola
  4. I. Der Kommentar zu Benivieni: Das metaphysische Modell Picos
  5. 1. Das kosmologische Schema: Die mens angelica
  6. 2. Fall und Wiederherstellung des Menschen im angelischen Geist
  7. 3. Die symbolische Sprache und ihre Überlieferung
  8. 4. Die Erlösung in Gestalt der Kabbalah
  9. II. Die ›Oratio de dignitate hominis‹: Die Erlösung im ersten Intellekt
  10. 1. Die Rückkehr zu Gott im Cheruben
  11. 2. Die Theologie als Hypostase
  12. 3. Die Wiederherstellung der Theologie als Wiederherstellung des Geistes
  13. III. Die ›Conclusiones‹: Das Projekt der Erlösung
  14. 1. Picos Methode
  15. 2. Die Hierarchie der Intellekte
  16. 2.1. Die Stufen des Wissens aus der Perspektive der Philosophie
  17. 2.2. Die Hierarchie der Intellekte in Gestalt der Kabbalah
  18. 3. Die Erlösung im ersten Intellekt
  19. 3.1. Die Entgrenzung des Menschen aus der Perspektive der Philosophie: Beweis und Theologie
  20. 3.2. Die Erlösung in Gestalt der Kabbalah
  21. 3.3. Jesus Christus als erlösender Intellekt
  22. 4. Die systematische Positionierung der Kabbalah
  23. IV. Die scholastische Überformung des Systems: Die ›Apologia‹
  24. 1. Die Rechtfertigung der Kabbalah: Die Ebenen der Wahrheit
  25. 2. Das erlösende Bild
  26. 3. Das falsche Bild
  27. V. Eine Philosophie der Heilsgeschichte: Der ›Heptaplus‹
  28. 1. Exegese der Erlösung
  29. 2. Die kosmologischen Prämissen: Die Rückwendung des Kreatürlichen und die Rolle des Intellektes
  30. 3. Christus als Wiederherstellung des menschlichen Bildes
  31. 4. Das Heilsgeschehen
  32. 4.1. Die Gnade
  33. 4.2. Die Heilsgeschichte
  34. VI. Pico als Modell Riccis
  35. ZWEITER TEIL
  36. Ein Beweis der Erlösung: Apodeixis, Glaube und Erkenntnis im Werk Paolo Riccis
  37. I. Eine Parabel der Konversion
  38. II. Beweis und Methode: Riccis wissenschaftstheoretische Arbeiten
  39. 1. Der zeitgenössische Hintergrund: demonstratio, doctrina und regressus
  40. 1.1. Die Formen der Apodeixis
  41. 1.2. Galen als Gegenstand der Kommentierung
  42. 1.3. Das Konzept des regressus
  43. 2. Zwischen Galen und Averroes: ›De novem doctrinarum ordinibus‹
  44. 2.1. Die Frage nach den drei Ordnungen
  45. 2.2. Ordo und Vereinigung mit dem tätigen Intellekt: Das ›Compendium philosophiae Peripateticorum‹
  46. 2.3. Wissenschaft und Aktualität: ›De scientiarum subiectis‹
  47. 2.4. Doctrina und fides: Die ›Rede über die dreifache Ordnung‹
  48. III. Theologie zwischen Wahrheit und Glauben: Der problemgeschichtliche Kontext der Schriften Riccis, Quellenmaterial und ein System als Antwort
  49. 1. Vernunft, Glaube und ewiges Leben: Jüdische und christliche Ansätze
  50. 1.1. Die Hierarchie der Erkenntnis im arabischen Aristotelismus
  51. 1.2. Apodeixis und glaubende Wirklichkeit: Das Vorbild Maimonides
  52. 1.3. Der zeitgenössische jüdische Hintergrund: Torah und Apodeixis in der jüdischen Renaissance
  53. 1.4. Das Zeugnis der Weisheit: Die Kabbalah als Argument und Motiv
  54. 1.5. Das christliche Fundament: Thomas von Aquin
  55. 1.6. Die Freiheit der Vernunft und die Unbeweisbarkeit der Religion: Pietro Pomponazzi als Herausforderung
  56. 2. Die Selbstevidenz des intelligiblen Gesetzes: Paolo Ricci
  57. IV. Die Auslegung des Gesetzes
  58. 1. Exegese zwischen Beweis und Offenbarung
  59. 1.1. Allegorese als demonstrative Reduktion: Averroes
  60. 1.2. Das erzieherische Bild als Teil der Heilsgeschichte: Maimonides und seine thomistische Adaptation
  61. 1.3. Epistrophe und imago: Die Theologie des erlösenden Bildes im Werk Avicennas
  62. 1.4. Das illuminierende Gesetz: Al-Ghazzalis symbolische Theologie
  63. 1.5. Kabbalah als letzte Hermeneutik
  64. 2. Kabbalistische Allegorese als Werkzeug der Heilsgeschichte: Paolo Ricci
  65. DRITTER TEIL
  66. Die Arbeit am Zeugnis: Riccis Schriften zur Apologetik
  67. I. Die jüdische Integrität des Christentums: Das ›Sal foederis‹
  68. 1. Die Harmonie der Axiome
  69. 2. Demonstrative Theologie: Das Symbolum als Vollendung der Vernunft
  70. 3. Exegese als Beweis
  71. II. Die Torah zwischen Urbild und Abbild: ›De sexcentum et tredecim edictis‹
  72. 1. Der Wert der Gebote
  73. 2. Die falsche imago: Ricci im Bilderstreit
  74. III. Arbeit am Zeugnis: ›De talmudica doctrina‹
  75. VIERTER TEIL
  76. Das Innere der Tradition: Riccis Aufarbeitung der Kabbalah
  77. I. Angelische Philosophie: Die ›Isagoge in eruditionem Cabalistarum‹
  78. 1. Die Einbindung in die angelische Welt: Der homo coelestis
  79. 1.1. Quellen und Quellenadaptationen: Philosophische Kabbalah
  80. 1.2. Die Metamorphose des angelischen Geistes
  81. 2. Die Vereinigung mit der Welt der Intelligenzen in Gestalt der Kabbalah
  82. 2.1. Die Polarität der Geschlechter
  83. 2.2. Die Wiederherstellung des ersten Menschen
  84. 3. Der Engelmensch als Quelle spiritueller Engelmagie
  85. 4. Das Heilsgeschehen in Gestalt der Kabbalah
  86. 4.1. Einheit und Vielheit der Sefirot: Einheit und Vielheit der Trinität
  87. 4.2. Sefirot und Heilsgeschichte
  88. 4.3. Kabbalah und demonstrative Theologie
  89. 5. Gikatilla christianus: Die ›Portae lucis‹
  90. II. Kabbalah in der Kontroverse: Ricci als Verteidiger Reuchlins
  91. FÜNFTER TEIL
  92. Der Weg der Ratio: Riccis philosophische Schriften
  93. I. Theologia naturalis: Der ›Dialogus in symbolum Apostolorum‹
  94. 1. Epistemologie und Erlösung: Ein offener Aristotelismus
  95. 1.1. Ein neuplatonischer Aristoteles und sein Kommentator
  96. 1.2. Ein offener Averroismus
  97. 2. Der Beweis des Christentums
  98. 2.1. Allmacht und Schöpfung
  99. 2.2. Trinität und Erlösung in der imago
  100. 2.3. Die Zeugung des vollkommenen Mikrokosmos
  101. 2.4. Die Heilsgeschichte
  102. II. Ein Schriftbeweis: ›De arcana Dei Providentia commentariolum in Psalmum beatus vir‹
  103. III. Die Philosophie in der Kontroverse: Der Streit um die ›anima coelestis
  104. 1. Das ›Compendium de anima‹
  105. 1.1. Der Beweis der Tradition
  106. 1.2. Die philosophische Rechtfertigung
  107. 2. Johannes Ecks ›Amica Responsio‹
  108. 3. Riccis ›Apologetica narratio‹
  109. 4. Johannes Ecks ›Defensio contra invectiones Ritianas‹
  110. SECHSTER TEIL
  111. Das Projekt der Concordia: Ricci im Streit der Konfessionen
  112. I. Eine Brücke zwischen Katholiken und Protestanten?
  113. II. Zwischen den Fronten: Die ›Statera prudentum‹
  114. 1. Das Gesetz als Fundament der Erlösung und des Dialogs
  115. 2. Fides, opera und iustificatio
  116. 2.1. Gerechtigkeit im Glauben oder Gerechtigkeit in den Werken?
  117. 2.2. Reinheit im Gesetz und Gerechtigkeit im Glauben
  118. 3. Sacramenta und sacrificia
  119. 3.1. Zeichen der Verheißung oder Zeichen der Gnade?
  120. 3.2. Zeichen des intelligiblen Gesetzes
  121. 4. Averroes und Maimonides: Der Fortschritt des Gesetzes
  122. 5. Scriptura und ecclesia
  123. 5.1. Sola scriptura oder sola ecclesia?
  124. 5.2. Ein Vorschlag Riccis
  125. III. Concordia und Häresie: Die ›Statera‹ vor Gericht
  126. 1. Die Zensur Johannes Ecks
  127. 1.1. Eine Rechtfertigung im Alten Bund?
  128. 1.2. Ein progressives Gesetz ohne Evangelium?
  129. 2. Kontroverstheologie und höfische Intrigen: Riccis Streit mit Johannes Fabri
  130. 3. Das letzte Wort: Die neue ›Statera‹
  131. Zusammenfassung
  132. Conclusio
  133. Quellen- und Literaturverzeichnis
  134. I. Handschriften
  135. II. Ausgaben der Werke Riccis
  136. III. Gedruckte Quellen
  137. IV. Literatur
  138. Register