Vernakuläre Wissenschaft
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Vernakuläre Wissenschaft

Christian Wolffs Bedeutung für die Herausbildung und Durchsetzung des Deutschen als Wissenschaftssprache

  1. 288 Seiten
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Vernakuläre Wissenschaft

Christian Wolffs Bedeutung für die Herausbildung und Durchsetzung des Deutschen als Wissenschaftssprache

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Der Übergang vom Lateinischen zum Deutschen in den Wissenschaften ist bislang noch wenig erforscht. Durch Christian Wolff (1679-1754) wird das Deutsche zu einer leistungsfähigen und methodisch gegründeten, dem Gelehrtenlatein in jeder Hinsicht ebenbürtigen Wissenschaftssprache. Die Arbeit macht Wolffs Denkstil und seine Sprache umfassend zum Thema. Es wird nachgewiesen, daß die Durchsetzung einer deutschen Wissenschaftssprache durch Wolff einhergeht mit einer Neubestimmung des Wissenschaftsbegriffs, ja daß sie sie zur Voraussetzung hat. Ein moderner Wissenschaftsbegriff verbindet sich bei ihm mit einer vollständig darauf zugeschnittenen Sprache. Die konsequente Verbindung einer 'rein deutschen' Terminologie mit dem mathematisch-deduktiven Denkstil unter dem 'Primat der Methode' bringt eine klare, durchsichtige, auf präzisen und knappen Begriffsdefinitionen ruhende Sprache hervor, die eine rasche Adaption des zugrundeliegenden Denkstils ermöglicht. Damit kann sich erstmals in Deutschland eine vernakuläre Wissenschaft etablieren.

Nach einem einleitenden Überblick über Entwicklung und Stand der Wolff-Forschung wird zunächst - unter Berücksichtigung der Diskussion in der Fachsprachenlinguistik - eine Antwort auf die Frage "Was ist Wissenschaftssprache?" zu geben versucht. Die sprach- und wissenschaftshistorischen Rahmenbedingungen für den Denkstil- und Sprachenwechsel werden detailliert dargestellt, in der Analyse seiner Wissenschaftssprache werden sowohl die Leistungen und die Vorbildwirkung wie die Grenzen von Sprache und Denkform aufgezeigt. Der Universalitätsanspruch seiner Methode und die von Wolff eingeleitete frühe Verwissenschaftlichung der Lebenswelt werden an Textbeispielen nachgezeichnet. Diese Arbeit macht Christian Wolff als Schlüsselfigur in der Geschichte der deutschen Wissenschaftssprache erkennbar.

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Information

Jahr
2012
ISBN
9783110941036
Auflage
1

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. Einleitung
  3. I. Entwicklung und Stand der Wolff-Forschung
  4. 1. Das neuerwachte Interesse an Christian Wolff
  5. 2. Höchster Ruhm zu Lebzeiten und Beginn der wissenschaftlichen Auseinandersetzung
  6. 3. Die Abwertung Wolffs Ende des 18. und im 19. Jahrhundert; vereinzelte Würdigungen im 19. Jahrhundert
  7. 4. Übergang zur gegenwärtigen Wolff-Forschung
  8. 5. Wolff in der Historiographie der Naturwissenschaften
  9. 6. Sprachwissenschaftliche Arbeiten
  10. II. Was ist ‘Wissenschaftssprache’? Das Problem der Gegenstandsbestimmung und des methodischen Zugangs in der linguistischen Fachsprachenforschung
  11. 1. Versuch einer Definition
  12. 2. Differenzierungen
  13. 3. Geschichte und thematische Schwerpunkte der Fachsprachenforschung
  14. 4. Der methodische Ansatz der vorliegenden Arbeit
  15. III. Die günstige Ausgangslage für die Wissenschaftssprache Wolffs
  16. 1. Allgemeinsprache (Hochsprache)
  17. 2 Fach- und Wissenschaftssprache
  18. 3. Die Entwicklung in England und Frankreich
  19. IV Die historischen wissenschaftstheoretischen und institutionellen Rahmenbedingungen für Wolffs deutsche Wissenschaftssprache
  20. 1. Die Neuorientierung der Wissenschaften am ‘mathesis’ – Gedanken als epochaler Denkstilwandel
  21. 2. Universität im Umbruch
  22. 3. Verschiebungen in Lehrkanon und Fakultätenhierarchie
  23. 4. Wolffs Anteil an der Universitätsreform
  24. 5. Die Notwendigkeit einer neuen Sprache
  25. V Der neue Wissenschaftsbegriff Wolffs: Wissenschaft als System
  26. 1. Bedeutungswandel des Wortes ‘Wissenschaft’ (lexikalische Bedeutung)
  27. 2. Inhaltliche Neubestimmung des Begriffs: Wissenschaft als Philosophie – Wissenschaft als System
  28. 3. Die Klassifikation der Wissenschaften durch Wolff und der universale Geltungsanspruch der Wissenschaftssprache – Philosophie als System von Begründungen
  29. VI. Wolffs Sprachauffassung
  30. VII. Wolffs Grundsätze der Wissenschaftssprache und ihre praktische Umsetzung
  31. 1. Lexik
  32. 2 Syntax
  33. 3. Der Syllogismus als Denkform und Stilfigur
  34. 4. Werkebene. Vermittlung und Kodifizierung von Wissen – Die Doppelfunktion der Deutschen Werke Wolffs als Lehrbücher und als Lexikon
  35. VIII. Die Leistungsfähigkeit von Sprache und Denkform
  36. 1. Die Übertragung von Denkform und Stil in den Bereich der „Volksaufklärung“. Wolffs ‘Getreideschrift’ als Beispiel für die beginnende Verwissenschaftlichung der Alltagswelt
  37. 2. Vorbildfunktion und Wirkung seiner Wissenschaftssprache: Johann Friedrich Neumann (Landwirtschaft), Adam Kulmus (Anatomie) und Tobias Mayer (Mathematik, Geographie)
  38. Zusammenfassung
  39. Literaturverzeichnis