- 328 Seiten
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Über dieses Buch
Das Anliegen der vorliegenden Untersuchung ist es, auf der Grundlage der bisherigen Forschung sowie gestützt auf zwei umfangreiche Textkorpora der Gegenwartssprache ein kontrastiv taugliches Modell der Kategorie "Modalität" zu erarbeiten und es auf die Modalverben des Deutschen und des Italienischen anzuwenden - und zwar speziell auf die Sätze mit müssen/sollen bzw. dovere, die bekanntlich aufgrund ihrer hohen Polysemie besondere Probleme im sekundären Spracherwerb aufwerfen. Modalität wird als Ausdruck propositionaler (Sprecher-)Einstellungen definiert, wobei sich die drei grundlegenden propositionalen Einstellungen des Sagens, des Glaubens und des Wollens ermitteln lassen, die den drei Modalitätsbereichen der Behauptung, der Evaluation und der Volition zugrunde liegen. Jede einzelne sprachliche Äußerung fällt demnach in einen dieser drei Bereiche. Das wichtigste Element einer jeden propositionalen Einstellung ist deren modale Instanz, also das, was für die Art der modalen Prädikation des im abhängigen Infinitivteil ausgedrückten Sachverhalts verantwortlich ist. Je nach der Qualität der jeweiligen modalen Instanz lassen sich innerhalb jedes dieser drei Modalitätsbereiche unterschiedliche Modalitätstypen unterscheiden: der (subjektiv/objektiv-)epistemische, der (subjektiv/objektiv-)bewertende, der dispositionelle, der pragmatische, der deontische, der dynamische, der logisch-analytische, der berichtende, der antizipierende, der deliberierende und der eventive Modalitätstyp. Die jeweilige funktional-semantische Leistung der einzelnen Modalverben - wie auch die jedes weiteren Modalitätsausdrucks - resultiert schließlich aus der Realisierung einer jeweils spezifischen Klasse von Modalitätstypen.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1. Gegenstand und Ziel
- 1.2. Begründung von Gegenstand und Ziel
- 2. Zur Definition von Modalität
- 2.1. Die Kategorie der Modalität
- 2.2. Die Schwierigkeit einer Modalitätsdefinition
- 2.3. Die Modalverben als Klasse der modalen Ausdrucksmittel
- 2.4. Modalitätskonzepte
- 2.5. Modalität als Ausdruck propositionaler Einstellungen
- 3. Das Modalverb müssen
- 3.1. Die propositionalen Einstellungen des Sagens
- 3.2. Die propositionalen Einstellungen des Glaubens
- 3.3. Die propositionalen Einstellungen des Wollens
- 4. Das Modalverb sollen
- 4.1. Die propositionalen Einstellungen des Sagens
- 4.2. Die propositionalen Einstellungen des Glaubens
- 4.3. Die propositionalen Einstellungen des Wollens
- 5. Das Modalverb dovere
- 5.1. Die propositionalen Einstellungen des Sagens
- 5.2. Die propositionalen Einstellungen des Glaubens
- 5.3. Die propositionalen Einstellungen des Wollens
- 6. Zum Vergleich
- 6.1. Die propositionalen Einstellungen des Sagens
- 6.2. Die propositionalen Einstellungen des Glaubens
- 6.3. Die propositionalen Einstellungen des Wollens
- 7. Rückblick und Ausblick
- 7.1. Die besondere Art der Bedeutung der Modalverben
- 7.2. Entwicklungstendenzen der Modalverben
- 7.3. Das Schicksal des Konjunktivs
- 8. Das Korpus
- 8.1. Das Korpusmaterial
- 8.2. Die Belegquellen
- 8.3. Die Häufigkeit von müssen, sollen und dovere
- Literatur
- Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen