Das Straßburger Eulenspiegelbuch
Studien zu entstehungsgeschichtlichen Voraussetzungen der ältesten Drucküberlieferung
- 434 Seiten
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Das Straßburger Eulenspiegelbuch
Studien zu entstehungsgeschichtlichen Voraussetzungen der ältesten Drucküberlieferung
Über dieses Buch
Ein Rätsel der Weltliteratur schien gelöst, als 1973 Peter Honegger den Autor des anonym überlieferten "Eulenspiegel" mit dem Braunschweiger Zollschreiber Hermann Bote identifizierte. Daß diese begeistert gefeierte und in den Literaturgeschichten festgeschriebene Werkzuweisung ganz elementare Fragen der Entstehungsgeschichte offen läßt, wurde bislang weitgehend verdrängt. Als entscheidendes Problem erscheint hier die Diskrepanz zwischen dem niederdeutschen Autor Bote und dem oberdeutschen Text, dessen Überlieferungsgeschichte Anfang des 16. Jahrhunderts mit drei Frühdrucken aus der Straßburger Offizin des erfolgreichen Druckers Johannes Grüninger beginnt. Von diesem - gerade in der neueren "Eulenspiegel"-Forschung - konsequent ignorierten Druckort aus betrachtet erscheint die Entstehungsgeschichte des "Eulenspiegel" in einem völlig anderen Licht. In der Verbindung von buchkundlichen (z.B. typographisches Konzept, Werkstattsituation) und literaturwissenschaftlichen (z.B. Werkstruktur, Rekrutierungsmöglichkeiten potentieller Quellen) Untersuchungskomplexen kommt die Arbeit zu einem eindeutigen Befund: Sein weltliterarisches Profil erhielt der "Eulenspiegel" nicht in der Braunschweiger Zollschreiberbude Hermann Botes, sondern vor dem Setzkasten der Grüningerschen Druckerei in Straßburg.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- I. Forschungsgeschichtliche Polarisation
- 1. Geborn zu Brunßwick
- 2. Getruckt in Straßburg
- II. Typographisches Konzept und Werkstattsituation
- 1. Typographie und volkssprachliche Literatur um 1500
- 2. Das Eulenspiegelbuch in seiner ältesten Erscheinungsform
- 3. Das Straßburger Druck- und Verlagshaus Grüninger
- 4. Elsässische Druckersprache und ihr spezifisches Profil im Straßburger Eulenspiegelbuch
- III. Textkonstituierung und literarische Tradition
- 1. Populäre Erzählkonventionen und ihre Aktivierung in der Straßburger Redaktion
- 2. Übergeordnete Strukturmuster
- 3. Einzelepisoden und kleinere Textsegmente
- 4. Montagetechnik
- IV. Ikonographische Grundmuster der Illustration
- 1. Allgemeine Betrachtungsweisen
- 2. Bildgenese und Textkonstituierung
- 3. Visualisierte Leitmotivik
- V. Eulenspiegel-Autorschaft in personaler Konstellation
- 1. Paradigmenwechsel
- 2. Das Straßburger Eulenspiegelbuch und die wirklichen Väter seines Erfolgs
- VI. Anhang
- 1. Dokumentation
- 2. Abbildungsverzeichnis
- 3. Abkürzungs- und Literaturverzeichnis
- 4. Register