Kants "Ethisches Gemeinwesen"
Die Religionsschrift zwischen Vernunftkritik und praktischer Philosophie
- 278 Seiten
- German
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Kants "Ethisches Gemeinwesen"
Die Religionsschrift zwischen Vernunftkritik und praktischer Philosophie
Über dieses Buch
Kant entwickelt in der Schrift über Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft den Begriff eines "ethischen gemeinen Wesens", das allein auf der moralischen Willensbestimmung seiner Glieder, nicht jedoch auf der bürgerlich-rechtlichen Gewalt von Zwangsgesetzen aufgebaut ist. Dieser Begriff mit seinen Bedingungen und Folgen entsteht im Medium einer philosophischen Theologie- und Religionskritik. Moralische Zurechnung etwa wird anhand der Prinzipien 'Gut' und 'Böse' diskutiert, das ethische Gemeinwesen als 'Reich Gottes auf Erden'. Nicht zuletzt in der Kritik am 'Afterdienst und Pfaffentum' der empirischen Kirche zeigt sich aber, daß Kant mit der 'Vernunftreligion' durchaus säkulare moralische und politische Gehalte verbindet. Diesem von der Rezeption bislang vernachlässigten Aspekt gilt das besondere Interesse des vorliegenden Bandes, der die Religionsschrift in ihrem ideengeschichtlichen und sozialen Kontext diskutiert. Die Beiträge behandeln theoriegeschichtliche Grundlagen ebenso wie geschichtsphilosophische Konsequenzen der Schrift, ihren Zusammenhang mit dem Gesamtwerk Kants, die Bedeutung ihrer zentralen Begriffe und schließlich Folgerungen für aktuelle politische Fragen und Modelle.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Übersicht über die Beiträge
- Traditionslinien von Religion, Moral und Politik
- Zwei Konzeptionen hinsichtlich der politischen Rolle der Religion: Kant und Hobbes
- Gewißheit und Wahrheit des gesellschaftlichen Glücks: Zur Phänomenologie des politischen Geistes
- Kants Religionsschrift. Überlegungen zu Vernunft und Religion auf dem kurzen Weg mißglückter Säkularisierung
- Die Ausnahme. Politische Theologie der Gemeinschaft bei Immanuel Kant und Carl Schmitt
- Religion im Zusammenhang der praktischen Philosophie Kants
- Zum Status des religiösen Symbols bei Kant
- Sinnstiftung durch Verlebendigung. Die Bedeutung der sichtbaren Welt in Kants moralischer Religion
- Religion als Ideal einer wirkmächtigen Moral bei Kant
- Zum Verhältnis von Moral und Religion
- Politische Grundbegriffe und Probleme in Kants moralischer Religionskritik
- Wider die Rotte des bösen Prinzips. Was vom Menschen vorauszusetzen ist
- Zum Begriff der Öffentlichkeit bei Kant
- „[W]elche Welt er wohl, durch die praktische Vernunft geleitet, erschaffen würde“: Die moralische Begründung der Weltrevolution?
- Die Konstitution der Freiheit
- Kants Anarchismus und die Pathologie republikanischer Freiheit
- Politische Folgerungen und geschichtsphilosophische Aspekte
- Zwischen Religionskritik und aufgeklärter Gesellschaft. Zur Konstruktion bürgerlicher Gegenwart
- Die Religion als Übergang zur Weltpolitik
- Das ‚ethische gemeine Wesen‘ und die Idee der Weltrepublik. Der Beitrag der Religionsschrift Kants zur politischen Philosophie internationaler Beziehungen
- Vom Priestertrug zur Organisationsfrage. Zur Funktion des historischen Modells in Kants Religionsschrift
- Politische Modelle
- La città del sole. Reich Gottes auf Erden oder „ein bloßes Fetischmachen“?
- Einige Vorbehalte gegenüber weltbürgerlicher Geschichte
- Die Auflösung der Symbiose von Religion und Metaphysik bei Kant
- Verzeichnis der Abkürzungen
- Verzeichnis der Namen
- Verzeichnis der Autoren und Herausgeber