Erziehung zum deutschen Lebensstil
Ursprung und Entwicklung des jungkonservativen "Ring"-Kreises 1918–1933
- 308 Seiten
- German
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Erziehung zum deutschen Lebensstil
Ursprung und Entwicklung des jungkonservativen "Ring"-Kreises 1918–1933
Über dieses Buch
Der nach 1918 in Deutschland formierte Nationalismus der Konservativen Revolution hat wesentlich zur Aushöhlung und schließlichen Beseitigung der Weimarer Republik beigetragen. Die Motive dieser vielgestaltigen rechtsoppositionellen Bewegung speisten sich, so zeigt diese Studie, nicht primär aus der Frontstellung zur Republik. Bereits das späte Kaiserreich war von Protest- und Reformbewegungen durchzogen, in denen politisches Aufbegehren junger Intellektueller in einem ästhetischen Horizont formuliert wurde. Die sinkende Geltung des Bürgertums und die Fragwürdigkeit der "Bildung" in Zeiten der Industrialisierung verdichteten sich dabei zu einer Problematik der bürgerlichen Lebensform. Diese Vorgaben nahm der "Ring"-Kreis, die jungkonservative Bewegung mit der größten politischen und gesellschaftlichen Resonanz, auf. Wie sich aus der Kaiserzeit stammende Motive, Diskurselemente und Gesellungsformen im politischen Netzwerk des "Rings" umsetzten, wie ausgewählter Nachwuchs einer besonderen Eliteschulung unterzogen wurde und wie der "Ring" sich unter den etablierten Eliten Deutschlands verankerte, wird in diesem Buch dargestellt. Es schließt mit einem Ausblick auf das Fortleben von Elementen der "Ring"-Ideologie im Widerstand gegen das Dritte Reich - das als Umsturz der Republik auch das Scheitern des "Rings" war.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- KAPITEL 1 Der Ursprung im Kaiserreich
- 1. Der junge Moeller van den Bruck
- 2. Die ästhetische Opposition
- a) Das Ästhetische als Medium des sozialen Protestes
- b) Der Stefan George-Kreis
- c) „Dürer-Bund“ und „Deutscher Werkbund“
- KAPITEL 2 Der Erste Weltkrieg
- 1. Das Bild des Krieges
- a) Der Auftakt
- b) Der Verlauf des Krieges
- 2. Die Reaktion auf die Niederlage
- KAPITEL 3 Der frühe „Ring“-Kreis
- 1. Die Entstehung des „Ring“-Kreises
- 1. Die Grundgedanken des „Ring“-Kreises
- 2. Heinz Brauweilers ständische Sammlungsbewegung
- KAPITEL 4 Kernbereiche der „Ring“-Programmatik
- 1. Eine deutsche Nationalerziehung als politisches Hauptanliegen des „Ring“-Kreises
- 2. Die Ausbildung des Ständekonzepts im frühen „Ring“-Kreis
- 3. Das Geschichtsbild des „Ring“-Kreises und das Programm einer kulturtragenden „Oberschicht“
- 4. Das „Grenz- und Auslanddeutschtum“ als Vorbild der nationalen Avantgarde im „Ring“-Kreis
- KAPITEL 5 Organisatorische Grundlagen des „Ring“-Kreises
- 1. Der „Juni-Klub“
- 2. Das „Politische Kolleg“
- a) Entstehung, pädagogisches Konzept und organisatorischer Aufbau
- b) Die Lehrtätigkeit 1921-1925
- c) Die „Deutsche Burse“ in Marburg
- d) Der „Deutsche Schutzbund für das Grenz- und Auslanddeutschtum“
- KAPITEL 6 Die organisatorische Entwicklung des „Ring“-Kreises nach Moellers Tod
- 1. Die „Mittelstelle für Jugendgrenzlandarbeit“ und die Stiftung „Volk und Reich“
- 2. Das Institut für Grenz- und Auslandsstudien 1926-1933
- 3. Das Politische Kolleg 1926-1933
- 4. Die Nachfolgeorganisationen des „Juni-Klubs“
- a) Der „Deutsche Herrenklub“
- b) Der „Jungkonservative Klub“
- c) Der „Volksdeutsche Klub“
- KAPITEL 7 Der „Ring“-Kreis in der deutschen Staatskrise 1930-1933
- 1. Divergenzen und Gleichklang in der Ära Brüning: Die Initiative der „Volkskonservativen“ und die Reserve des „Herrenklubs“
- 2. Die Hoffnungen auf das Kabinett von Papen und das Scheitern der autoritären Politik
- 3. Der „Ring“-Kreis während des Beginns der NS-Herrschaft
- AUSBLICK: Das Fortwirken im Dritten Reich und danach
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Namenregister