Sinn und Begriff
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Sinn und Begriff

  1. 344 Seiten
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Sinn und Begriff

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Was ist die Rolle unseres Begriffsvermögens in der Konstitution und Artikulation von Sinn? Das Buch geht dieser Frage nach, indem es Hegel und Heidegger ins Gespräch bringt. Um diese Debatte zu ermöglichen, formuliert das Buch eine Theorie der Negativität, die Hegel und Heidegger teilen. Dieser zufolge sind Begriffe zugleich erschließend und verbergend — das heißt, dass Begriffe Seiendes verständlich machen, indem sie von der Herkunft jener Verständlichkeit abstrahieren. Während Hegel jedoch der Ansicht ist, dass Sinn nur durch Begriffe erschlossen wird, behauptet Heidegger, dass Begriffe in einem geschichtlichen Paradigma gefangen sind und somit die Herkunft von Sinn nicht einholen können. Das Buch setzt sich mit dieser Annahme auseinander, indem es zwischen unserem Begriffsvermögen und einem Begriffsapparat unterscheidet. Unter Bezugnahme auf Hegel erläutert das Buch, dass, obwohl ein tradierter Begriffsapparat durch die Vergessenheit seiner Bedingungen charakterisiert ist, seine Annahmen durch begriffliche Artikulation enthüllt und überwunden werden können. Unser Begriffsvermögen, selbst wenn von einem begrenzten Apparat bedingt, ermöglicht es uns, die Begriffe, die wir erben, zu hinterfragen. Das Buch argumentiert, dass die Sinnzusammenhänge, die unsere Welt konstituieren, nur durch die begriffliche Artikulation menschlicher Erfahrung aktualisiert und bereichert werden können.

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Information

Jahr
2019
ISBN
9783110659221

Personen- und Sachregister

  • Absolutes Wissen
  • Abstraktion
  • ἀλήθεια
  • Angst
  • Anschauung
  • Antinomie
  • Apophantisches Als
  • Apperzeption
  • Aristoteles
  • Aufhebung
  • Befindlichkeit
  • Begriffliches Vermögen
  • Begriffsinhalt
  • Das Gute
  • Dialektik
  • διαφέρον
  • Ding
  • Ding-an-sich
  • Eigentlichkeit
  • Einbildungskraft
  • Endlichkeit
  • Erde
  • Ereignis
  • Erfahrungswelt
  • Erkenntnis
    • Erkenntnistheorie
  • Erscheinung
  • Ethos
  • Formalismus
  • Freiheit
  • Gegebenheit
  • Gegenständlichkeit
  • Geist
  • Geschichtlichkeit
  • Geviert
  • Geworfenheit
  • Heraklit
  • Hermeneutisches Als
  • Holismus
  • Husserl
  • ἰδέα
  • Idealismus
  • Ideen
  • Intellektuelle Anschauung
  • Kant
  • Kartesianismus
  • Konstruktivismus
  • Kontingenz
  • Kunst
  • Latenz
    • λήθη
  • Lebenswelt
  • Lichtung
  • λόγος
  • Mechanismus
  • Metaphysik
  • Möglichkeit
  • Natur
  • Negation
  • Neukantianismus
  • Nichtreferentialität
  • Nichts
    • Nichtung
  • Objektivität
  • Ontologie
  • Ontologische Differenz
  • Ontotheologie
  • Paralogismus
  • Phänomen
  • Platon
  • Praxis
  • Rationalismus
  • Raum und Zeit
  • Realismus
  • Regulative Idee
  • Seiendheit
  • Seinsgeschichte
  • Sigetik
  • Sinnlichkeit
  • Skeptizismus
  • Spinoza
  • Sprache
  • Subjektivismus
  • Synthesis
  • Technik
  • Teleologie
  • Theoretische Einstellung
  • Tod
  • Unbegreifbarkeit
  • Unmittelbarkeit
  • Urteil
    • Urteilsvermögen
  • Vergessenheit
  • Vernunft
    • Vernunftbegriff
  • Versammlung
  • Verstand
    • Verstandeskategorien
  • Vorhandenheit
  • Vorstellung
  • Wahrheit
  • Wahrnehmung
  • Wissenschaft
  • Zeitlichkeit
  • Zeug
  • Zuhandenheit
  • Zweckmäßigkeit

Fußnoten

1
Die Termini „Sinn“ und „Bedeutung“ werden hier synonym gebraucht. Seit Frege ist die terminologische Unterscheidung zwischen „Sinn“ und „Bedeutung“ üblich geworden. Dadurch wird die Differenz zwischen dem Begriffsinhalt, der die Art des Gegebenseins eines Gegenstandes bestimmt, und dem Gegenstand, worauf wir uns beziehen, wenn wir einen Begriff gebrauchen, zum Ausdruck gebracht. Frege verwendet den Terminus „Bedeutung“ nicht nur für die Referenz bzw. die Extension eines Begriffs, sondern auch für den Wahrheitswert eines Satzes. Die Fragestellung, womit sich diese Untersuchung befasst, ist aber auf den Begriffsinhalt eingeschränkt. Im Sinne des intensionalen Gehalts von Sprachausdrücken wird in dieser Arbeit auch der Terminus „semantisch“ gebraucht. Für Frege selbst ist die Frage nach der Konstitution von Sinn nicht entscheidend. Darüber schreibt er: „Der Sinn eines Eigennamens wird von jedem erfaßt, der die Sprache oder das Ganze von Bezeichnungen hinreichend kennt, der er angehört; damit ist die Bedeutung aber, falls sie vorhanden ist, doch immer nur einseitig beleuchtet“ (Frege 1892, 27).
2
Das Konzept der Negativität soll bei Hegel die Verfassung unserer unmittelbaren Begrifflichkeit und die Wesensart der begrifflichen Darstellung in Zusammenhang bringen. Um diese Relation hier in aller Kürze vorwegzunehmen: Unmittelbare Begriffe sind für Hegel auf Negationen angewiesen, d. h. auf Bestimmungen, die sie auf den ersten Blick ausschließen. Die Artikulation von unmittelbaren Begriffen bringt den übergreifenden Zusammenhang von sich zunächst ausschließenden Bestimmungen ans Licht und zeigt, dass negative Bestimmungen eigentlich konstitutiv sind. So werden im Prozess der Artikulation vermeintliche Negationen selbst negiert, indem die logische Verbindung von scheinbar selbständigen Begriffen offenbart wird. Zu dieser Deutung des hegelschen Begriffs der Negation vgl. Pippin 2014.
3
Zum Verständnis des Negativen als Nichtseinsollendes vgl. Theunissen 1991. Zur Deutung der Negativität als Unverfügbarkeit vgl. Adorno 2003a, Rentsch 2000. Zur Verbindung der Negativität mit der Erfahrung von Leid und Unrecht vgl. Angehrn 2015.
4
Heraklits Sprüche haben aber hier nur die Funktion einer Analogie. Der Verweis auf Heraklit will an dieser Stelle nicht entscheiden, ob und inwiefern Heraklit Hegels und Heideggers Verständnis der Negativität geprägt hat.
5
Hölderlin 1994, 92: „Das große Wort, das εν διαφερον εαυτῳ, (das Eine in sich selbst unterschiedene), des Heraklit, das konnte nur ein Grieche finden, denn es ist das Wesen der Schönheit, und ehe es gefunden war, gabs keine Philosophie“.
6
Diels-Kranz 1956, 162: „οὐ ξυνιᾶσιν ὅκως διαφερόμενον ἑωυτῷι ὁμολεγέει · παλίντροπος ἁρμονίη ὅκωσπερ τόξου καὶ λύρης“.
7
Nach Heideggers Übertragung bedeutet der Spruch: „Das Aufgehen dem Sichverbergen schenkt’s die Gunst“ (GA 55, 110). Vgl. GA 55, 138: „Das Sichverbergen verbürgt, indem es verbirgt“.
8
Jean-Francois Courtine (1990) hat den Terminus der Alethiologie für Heideggers Auffassung der Wahrheit bzw. für seine Deutung der ἀλήθεια eingeführt.
9
Im dritten Schritt der Einleitung („Die Frage nach der Konstitution von Sinn“) wird erläutert, inwiefern der Stellenwert der kantischen Ideen für die Entwicklung von Hegels und Heideggers Philosophie entscheidend ist. Dies hängt mit der Ablehnung eines bestimmten Bildes der Welt als Gegenständlichkeit und der Begrifflichkeit als primär gegenstandsorientiert zusammen. Pirmin Stekeler-Weithofer hat sowohl die Kritik Hegels (Stekeler-Weithofer 1996) als auch Heideggers (Stekeler-Weithofer 2004) an einem vorwiegend physikalischen, gegenstandsfixierten und formallogischen Bild der Erkenntnis und der Welt dargelegt.
10
Die so definierte Negativitätstheorie besagt nicht, dass Begriffsbildungen auf Nichtbegriffliches bezogen sind oder dass das Konstitutivum eines Begriffs das Andere des Begriffs ist, wie etwa Hans Blumenberg (2007) argumentiert hat. Laut Blumenberg ist eine Begriffsbildung wesentlich auf Unbegrifflichkeit angewiesen – auf das Abwesende, Entfernte, Vergangene oder Zukünftige: „Der Begriff erlaubt also, Lücken im Erfahrungskontext festzustellen, weil er auf das Abwesende bezogen ist – aber nicht nur, um es anwesend zu machen, sondern auch, um es abwesend sein zu lassen“ (Blumenberg 2007, 76). Mit der Formel der Unbegrifflichkeit wird aber eine ontologische Dichotomie zwischen dem Begrifflichen und seinem Anderen vorausgesetzt.
11
Thomas Sheehan hat neuerdings den Ansatz vertreten, dass Heideggers Philosophie grundsätzlich die Konstitution und die Herkunft von Bedeutsamkeit zum Gegenstand hat: „I try to make sense of Heidegger by showing that his work, both early and late, was not about ‚being‘ as Western philosophy has understood that term for over twenty-five hundred years, but rather about sense itself: meaningfullness and its source“ (Sheehan 2015, xi).
12
Carl Friedrich Gethmann interpretiert diese These Heideggers als „Unverfügbarkeit des Entwurfsgeschehens von Welt“ (Gethmann 1993, 40). Laut Gethmann geht Heideggers Denken von der Frage nach der Konstitutionsweise des apriorischen Horizontes aus, in dem sich unser Verstehen vollzieht – der Horizont, der im modernen Idealismus als transzendentale Subjektivität erfasst worden ist und den Heidegger entsubjektiviert und als Weltgeschehen versteht. Subjekt und Objekt sind für Heidegger nicht zwei ontologische Bereiche, sondern gehören in das Weltgeschehen gemeinsam hinein, das so zugleich constituens und constitutum ist (Gethmann 1993, 64). Heidegger vertritt eine sprachlich-pragmatische Vollzugstheorie der Bedeutung, wonach aber das Geschehen von Sprache selbst unergründlich ist, so Gethmanns Heidegger-Deutung.
13
Dafür argumentiert das zweite Kapitel dieser Arbeit: „Phänomenalität und Verbergung: Sein und Zeit“.
14
In Vom Wesen der Wahrheit (1930) heißt es dahingehend: „Die Entbergung des Seienden als eines solchen ist in sich zugleich die Verbergung des Seienden im Ganzen“ (GA 9, 200).
15
Exemplifizieren lässt sich d...

Inhaltsverzeichnis

  1. Title Page
  2. Copyright
  3. Contents
  4. Vorwort
  5. Einleitung
  6. I Begriff, Negativität und Endlichkeit: Heidegger liest Hegel
  7. II Phänomenalität und Verbergung: Sein und Zeit
  8. III Wahrheit und Verbergung
  9. IV Gründung und Verbergung: Beiträge zur Philosophie
  10. V Übergang: Hegel liest Heidegger
  11. VI Die Bedeutung der Vernunftbegriffe
  12. VII Die Negativität als Konstitution von Sinn
  13. Literaturverzeichnis
  14. Personen- und Sachregister