Aromatherapie für Dummies

Elske Miles, Judith Muhr

• Verlag: Wiley-VCH
• Jahr: 2019
• ISBN:
  9783527826001
• Auflage: 1
• Thema: Medicine
• Thema: Alternative & Complementary Medicine

Düfte sind unmittelbar mit Emotionen verbunden. Sie lassen uns in Erinnerungen schwelgen, sie inspirieren, entspannen, motivieren und lassen Ihre Seele zur Ruhe kommen. Nicht umsonst erfreut sich die Aromatherapie wachsender Beliebtheit. Wenn auch Sie sich mit Düften eine Auszeit vom Alltagsstress gönnen wollen, ist dieses Buch genau das richtige für Sie. Tauchen Sie ein in die Welt der ätherischen Öle, finden Sie heraus, welcher Duft am besten zu Ihnen passt, erfahren Sie alles über die Wirkung und richtige Anwendung der Öle und begeben Sie sich auf eine Reise, die nicht nur Ihren Geruchssinn anregen wird.

Teil I

Grundlagen der Aromatherapie

IN DIESEM TEIL …

Hier geht es zunächst um die wesentlichen Grundlagen für die Auswahl und Verwendung ätherischer Öle: Rohstoff, Qualität, Verarbeitungshinweise. Wenn Sie bereits wissen, wie ätherische Öle hergestellt werden und wie sie sich von anderen natürlichen Aromaprodukten unterscheiden, können Sie schnell weiterblättern. Es ist jedoch ratsam, sich der Qualitätskriterien bewusst zu sein, die erforderlich sind, um die sichere Verwendung von ätherischen Ölen zu gewährleisten.

In Kapitel 2 erläutere ich grundlegende Begriffe der Aroma-Biochemie zur Identifizierung ätherischer Öle, für die besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind.

In Kapitel 3 geht es um Qualitätskriterien, die Sie beachten sollten.

Kapitel 4 enthält grundlegende Tipps zur Verwendung ätherischer Öle. Dabei werden alle Verabreichungsmöglichkeiten und die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen beschrieben. Dies ist einfach unvermeidlich.

Kapitel 1

Die Rohstoffe der Aromatherapie

IN DIESEM KAPITEL

1. Was sind Aromapflanzen eigentlich?
2. Wie und warum erzeugen sie ihre Duftstoffe?
3. Verfahren zum Extrahieren von Aromakomponenten der Pflanzen: ätherische Öle, Hydrolate, natürliche Essenzen, Blütenessenzen und so weiter

Der Grundstoff für alle Formen der Aromatherapie stammt von einer bestimmten Gruppe im Pflanzenreich: den sogenannten »Aromapflanzen«. In diesem Kapitel machen Sie sich mit ihnen vertraut und lernen, wie und warum sie ihre Duftstoffe herstellen. Anschließend erfahren Sie mehr über die Verfahren zur Extraktion, Konservierung oder Umwandlung der in Aromapflanzen enthaltenen Wirkstoffe.

Aromapflanzen

Was ist das eigentlich?

Was ist eine »Aromapflanze«? Man kann zwar sagen, dass die meisten Pflanzen einen »pflanzlichen« Duft haben, aber das macht sie noch nicht zu Aromapflanzen. Die sehr spezifische Gruppe der Aromapflanzen macht nur etwa 10 Prozent der achthunderttausend Pflanzenarten auf unserem Planeten aus.

Alle Aromapflanzen haben einen jeweils charakteristischen Duft, der durch das hohe Vorhandensein aromatischer Komponenten in der Pflanze erzeugt wird. Diese aromatischen Bestandteile sind natürliche Essenzen.

Die Aromapflanze enthält Essenzen, aber keine ätherischen Öle. Ätherische Öle werden erst durch die Destillation von natürlichen Essenzen gewonnen.

Eine Pflanze gehört zur spezifischen Gruppe der Aromapflanzen, wenn sie in einem oder mehreren Teilen ihrer Struktur (Blätter, Wurzeln, Früchte, Blüten und so weiter) eine beträchtliche Menge an Essenzen enthält. Obwohl Gemüse wie Salat, Blumenkohl oder grüne Bohnen und auch Obst wie Äpfel, Birnen oder Erdbeeren einen subtilen und charakteristischen Duft besitzen, haben sie nichts mit Aromapflanzen gemein, die zu einer der großen aromatischen botanischen Familien gehören, wie zum Beispiel der Lippenblütler. Es reicht schon aus, an den Blättern von Lavendel, Thymian oder Minze entlangzustreichen, damit sie einen starken Duft an die Umgebung abgeben. Dieses Vergnügen hat man beispielsweise bei einer Sommerwanderung im Hinterland von Nizza.

Die großen Familien der Aromapflanzen

Nachfolgend sind einige die artenreichsten botanischen Familien aufgelistet, jeweils mit Beispielen für Pflanzen, die zu diesen Familien gehören.

• Lippenblütler (Lamiaceae): Lavendel (Speiklavendel, Lavandin, Echter Lavendel), Melisse, Thymian, Oregano, Rosmarin, Bohnenkraut, Basilikum, Minze, Majoran, Ysop, Salbei
• Myrtengewächse (Myrtaceae): Eukalyptus, Myrtenheide, Nelken, Myrte
• Lorbeergewächse (Lauraceae): Lorbeeren, Zimtbäume, Kampferbäume
• Korbblütler (Asteraceae) oder Compositae: Immortellen, Kamille, Alante, Beifuß
• Doldenblütler (Apiaceae) oder Doldengewächse (Umbelliferae): Anis, Fenchel, Karotten, Engelwurz, Sellerie, Koriander
• Zypressengewächse (Cupressaceae): Zypressen, Wacholder
• Süßgräser (Poaceae) oder Gräser: Zitronengras, Vetiver, Palmarosa
• Kieferngewächse (Pinaceae): Kiefern, Tannen, Fichten, Zedern
• Rautengewächse (Rutaceae): Wenn es eine aromatische Familie gibt, die eine besonders großzügige Menge an Essenzen für eine einfache Extraktion zur Verfügung stellt, dann sind es die Rutaceae mit ihren Unterfamilien der Zitrusgewächse. Alle Zitrusfrüchte tragen Essenzen in großen Mengen in ihren Blättern, Blüten und in der Fruchthülle.
• Storchschnabelgewächse (Geraniaceae): Pelargonien
• Balsambaumgewächse (Burseraceae): Weihrauch, Myrrhe
• Heidekrautgewächse (Ericaceae): Wintergrün, Porst

Ein relativ kleiner Prozentsatz aller Pflanzenarten enthält große Mengen aromatischer Essenzen. Alle diese Pflanzen gehören zur Palette therapeutischer Anwendungen, die die Menschheit besitzt.

In allen Regionen der Welt, in denen aromatische Pflanzen anzutreffen sind, haben sie einen besonderen Platz gefunden. Viele Duftpflanzen wurden von den Menschen einfach bei den Kulthandlungen verbrannt, die ihr Leben kennzeichnen: Übergangsriten, Fruchtbarkeitsriten, Schutzriten, Bestattungsriten und so weiter.

Die Kunst der Ausräucherung (»Fumigation«), bei der aromatische Pflanzen verbrannt werden, ist der Ursprung des Wortes »Parfüm«. Seine etymologische Wurzel liegt im lateinischen Wort für »mithilfe von Rauch«. Der metaphysische Zweck, nämlich die Kommunikation zwischen den Schutzgeistern des Lebens (den Göttern der Natur und/oder des Universums) und dem Menschen »wiederherzustellen«, ist offensichtlich. Die tiefe Bedeutung dieser Praxis des aromatischen Opferns ist das dem Menschen angeborene Streben nach spiritueller Erleuchtung. Aber auch die materielle Dimension dieses menschlichen Anliegens darf nicht übersehen werden. Der Zweck der aromatischen Opfergaben war sicherlich, durch die Beseitigung von »bösen Geistern« Schutz für die Menschen zu erhalten, aber diese Ausräucherungen hatten auch eine ganz weltliche Wirkung – sie haben die Umgebungsluft gereinigt.

Wie erzeugen Aromapflanzen ihre Düfte?

Die Antwort auf diese Frage liegt im Prozess der Photosynthese, durch den grüne Pflanzen Nahrung und Sauerstoff für unseren gesamten Planeten produzieren! Aromapflanzen sind Pflanzenarten, die auf natürliche Weise aromatische Essenzen aus Zuckern herstellen, die durch den Prozess der Photosynthese entstehen. Diese natürlichen Essenzen sind also sekundäre Verbindungen bei der Synthese von Kohlenhydraten, elementaren und grundlegenden Strukturen der Nahrungsmittel.

Photosynthese

Das Wort »Photosynthese« setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: Photo im Sinne von »Licht« und Synthese im Sinne von »herstellen«. Dieser Prozess beschreibt somit die wertvolle Fähigkeit grüner Pflanzen, Kohlenstoffstrukturen zu erzeugen, das heißt zu synthetisieren, indem sie die Lichtenergie der Sonne auffangen. Dank der Pflanzen können Säugetiere leben. Säuge...

Inhaltsverzeichnis

• Cover
• Über die Autorin
• Inhaltsverzeichnis
• Vorwort
• Einführung
• Teil I: Grundlagen der Aromatherapie
• Teil II: Ätherische Öle für den Alltag
• Teil III: Aromadiffuser
• Teil IV: Der Top-Ten-Teil
• Anhang: Monografie
• Stichwortverzeichnis
• End User License Agreement