Zahnärztliche Hypnose
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Zahnärztliche Hypnose

Erfolgreiche Hypnose und Kommunikation in der Zahnarztpraxis

  1. 472 Seiten
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Zahnärztliche Hypnose

Erfolgreiche Hypnose und Kommunikation in der Zahnarztpraxis

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Über dieses Buch

Hypnose in der Zahnarztpraxis - vor Jahren noch als Außenseitermethode belächelt - ist heute wissenschaftlich anerkannt. Sie wurde als ursprüngliche, natürliche Unterstützung der Heilkunst in der gesamten Medizin wiederentdeckt. Das umfassende Nachschlagewerk "Zahnärztliche Hypnose" präsentiert dieses ungewöhnliche Fachgebiet auf dem neuesten Stand. Es vermittelt in kleinen Lernschritten die Anwendung der Hypnose als spezielle Kommunikationsform, die den zahnärztlichen Alltag erleichtern kann: durch Angstabbau, bessere Mitarbeit des Patienten, leichtere Kinderbehandlung und die Beherrschung von Problemsituationen wie Würgereiz, Ohnmachtneigung oder phobische Reaktionen. Aber auch die Reduzierung von akuten und chronischen Schmerzen und wie man durch Selbsthypnose Stress und Burn-out-Syndrom im Beruf entgehen kann, werden thematisiert. Anhand vieler Fallbeispiele und praktischer Übungen erfährt der praktizierende Zahnarzt wie einfach und elegant schwierige Situationen in der praktischen Arbeit mithilfe hypnotischer Kommunikation souverän und professionell gemeistert werden können.

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Information

Jahr
2019
ISBN
9783868670769
Auflage
1
chap01
Kurzer Überblick
über die Entwicklung der Hypnose
Die Entwicklung der klinischen Hypnose hätte sicher einen anderen Verlauf genommen, wären nicht Mitte des 19. Jahrhunderts, gerade als einige Ärzte beeindruckende Operationserfolge mit Hypnose vorzuweisen hatten, die chemischen Anästhetika erfunden worden. So wurden die Behandlungserfolge des Augenarztes James Braid (1795–1860), der als erster die Bezeichnung „Hypnose“ (griech.: Schlaf) für die von seinen Vorgängern herbeigeführten Trancezustände prägte, viele Jahre ignoriert. Nicht besser ist es dem Chirurgen James Esdaile (1808–1859) ergangen, der in Indien zahlreiche Patienten unter Hypnoseeinwirkung operiert hat. Neben rund tausend kleineren Operationen hat er etwa 300 große chirurgische Eingriffe durchgeführt, darunter 19 Amputationen. Zu Esdailes Popularität in Indien trug jedoch nicht allein seine schmerzarme Operationsmethode bei, sondern auch die Tatsache, dass die Sterblichkeitsrate unter den hypnotisierten Patienten sank, bei Hodenoperationen beispielsweise von 50 auf 5%. Als Esdaile 1852 seine Arbeit in Schottland weiterführen wollte, wurde sie von seinen Kollegen abgelehnt.
Abgesehen von der schnellen Verbreitung der chemischen Narkosemittel verhinderte lange Zeit das Odium der Quacksalberei und der Scharlatanerie, das den hypnotischen Behandlungsformen anhaftete, ihre Anerkennung durch die Schulmedizin. Deutlich hat das Franz Anton Mesmer (1734–1815) zu spüren bekommen, der im Laufe seines langen Lebens mit der von ihm entwickelten magnetischen Heilmethode Aufsehen erregende Erfolge erzielte. Mesmer, der sich nach einem Medizinstudium gründlich mit Geologie, Physik, Chemie, Philosophie und Musik beschäftigt hatte, war vom Vorhandensein einer magnetischen Lebensenergie überzeugt. Mesmer nahm an, dass das Verteilungsverhältnis dieser Energie über Krankheit oder Gesundheit bestimmte. Ist beispielsweise diese Energie bei einem Menschen ungleichmäßig verteilt, so ist er krank; ist sie gleichmäßig verteilt, so ist er gesund.
Auf dem Höhepunkt seiner Popularität behandelte Mesmer seine Patientinnen und Patienten nicht mehr einzeln, sondern in Gruppen und verstärkte damit möglicherweise die hypnotische Wirkung seiner Behandlung. Hinzu kam der musiktherapeutische Effekt der Glasharmonika, mit deren Spiel Mesmer die Gruppensitzungen begleitete. Die Magnete, die Mesmer anfangs noch zur Therapie benutzte, ließ er später weg und behandelte nur mit magnetischen Strichen, den so genannten Mesmer’schen-Passes. Diese Striche wurden von oben nach unten ausgeführt, wobei die linke Hand des Magnetiseurs über die rechte Körperseite des Patienten strich und dem entsprechend die rechte Hand über die linke Seite.
Eine ähnliche Heilmethode hatte schon rund 250 Jahre zuvor der Arzt Paracelsus (1493–1541) angewandt. Auch er glaubte an die Existenz magnetischer Körperkräfte, aktivierte diese jedoch nicht mit Strichen, sondern durch Handauflegen.
Mesmers große therapeutische Erfolge führten in Wissenschaftskreisen zu Missgunst und Neid. Schließlich setzte der König von Frankreich eine wissenschaftliche Kommission ein, um die Wirkung des Magnetismus zu überprüfen. Benjamin Franklin, ein amerikanischer Gesandter, der gerade in Paris weilte, wurde in die Kommission berufen. Die zentrale Frage, der die Kommission nachging, war, ob es so etwas wie ein magnetisches Fluidum gebe oder ob alles nur auf Vorstellung beruhe. Die Kommission fand heraus, dass Frauen, wenn sie nur den Mesmeristen sahen, genau beschreiben konnten, wie sie das magnetische Fluidum spürten. Als man dann die Versuchsreihe änderte und man den Frauen sagte, dass hinter einem Vorhang im Nachbarzimmer entweder ein Mesmerist stand oder nicht, so waren die Ergebnisse nicht eindeutig. Immer dann, wenn die Frauen dachten, dass dort ein Mesmerist stand, der sie mesmerisiert, kam es zu positiven Ergebnissen, unabhängig davon, ob tatsächlich dort ein Mesmerist stand oder nicht. So kam die Kommission zu dem zwingenden Schluss, dass es wohl die Vorstellungskraft der Versuchsperson sei, die solch starke Wirkungen erreichte und nicht das Fluidum (Brody 2002). Dass Mesmers Therapieerfolge nicht – wie er selbst glaubte – von speziellen magnetischen Kräften herrührten, sondern im Wesentlichen auf Suggestionen beruhten, zeigte sich auch anhand der Arbeitsweise eines seiner Schüler, des Marquis de Puységur (1751–1825). Nachdem er seine Patienten – hauptsächlich Bauern aus der Umgebung seines Landgutes – nach der Mesmer’schen Methode in hypnotische Trance versetzt hatte, suggerierte er ihnen das Behandlungsziel, beispielsweise Schmerzfreiheit – und hatte Erfolg. Den Menschen, die daraufhin scharenweise zu dem Marquis strömten, um Linderung oder Heilung ihrer Gebrechen zu erlangen, war es gleichgültig, dass er kein ausgebildeter Arzt war: Hauptsache er konnte helfen. Von den rund 5000 Patienten des Marquis sollen nur wenige vergeblich den Weg ins Château de Puységur gemacht haben.
Der Abbé de Faria (1755–1819), ein Zeitgenosse des Marquis, bezeichnete die Suggestion ausdrücklich als einen Bestandteil der Hypnose und sicherte sich so in der Hypnosegeschichte seinen Ruf als Begründer der modernen Suggestionstheorie. Die wichtigste Voraussetzung für das Zustandekommen eines hypnotischen Zustandes lag seiner Ansicht nach jedoch in der Konzentration der hypnotisierten Person. Dementsprechend schwächte er die Rolle des Hypnotiseurs und rückte die aktive Mitarbeit der Hypnotisanden in den Vordergrund. Dies waren erste Ansätze zur Autosuggestion, wie sie gegen Ende des vorigen Jahrhunderts von dem Apotheker Emil Coué systematisch in der Therapie eingesetzt wurden.
Während im 19. Jahrhundert britische Ärzte die Hypnose hauptsächlich zur Narkotisierung bei chirurgischen Eingriffen einsetzten – neben den Ärzten Esdaile und Braid arbeitete auch John Elliotson (1791–1868) auf diesem Gebiet – wendeten Ärzte in Frankreich die Hypnose vor allem zur Behandlung psychischer Leiden an. Dabei kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem Pariser Neurologen Jean Martin Charcot (1825–1893) und den beiden Ärzten Liébeault und Bernheim, die die so genannte Schule von Nancy repräsentierten. Im Gegensatz zu Charcot, der die Hypnose als pathologischen, experimentell herbeigeführten Zustand bezeichnete, begriffen Auguste Liébeault und Hippolyte Bernheim die Hypnose als Funktion des normalen Verhaltens. Unterstützung bekamen die beiden Wissenschaftler, deren Konzept zu Suggestionstheorie im Großen und Ganzen noch heute gültig ist, aus Russland: Iwan Pawlow (1849–1936) war durch seine Experimente ebenfalls zu dem Schluss gelangt, dass Hypnose und Suggestion normale Lebensvorgänge seien.
So war zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Weg frei für eine wissenschaftlich begründete Hypnose, ein Weg, den die Menschheit sich von Anbeginn gebahnt hat. Denn Hypnose lässt sich als Beschwörungs- und Heilungsritual zu allen Zeiten und in den verschiedensten Kulturen nachweisen. Magisch-suggestive Praktiken dienten vor 500.000 Jahren den Menschen zur Bewältigung der Urangst. Die Medizinmänner beherrschten die therapeutisch wirksame Kunst der Suggestion, mit deren Hilfe sie bestimmte physische und psychische Reaktionen hervorrufen konnten. Babylonische Arztpriester und ägyptische Zukunftsdeuter bedienten sich um 5000 v. Chr. nahezu identischer hypnotischer Techniken, die einen zum Heilen von Krankheiten, die anderen zur Austreibung von Dämonen. Asiatische Versenkungsmethoden durch Autosuggestion, wie beispielsweise Yoga, werden seit etwa dreieinhalb Jahrtausenden ausgeübt.
Das älteste Kulturvolk, die Sumerer, kannte bereits den so genannten Heilschlaf, ebenso wie später die Griechen und Römer. In den Tempelstätten des Asklepios (röm.: Äsculapius) legten sich die Heilungssuchenden nach verschiedenen rituellen Vorbereitungen zum Heilschlaf nieder. Über verborgene Schalltrichter boten die Tempelpriester Suggestionen an, die von den Patienten als Anweisungen des Gottes interpretiert wurden. Der griechisch-römische Arzt Galen (129–199 n. Chr.) variierte die Heilschlaf-Methode, indem er seinen Patienten die Trauminhalte in einer Art Präschlafsuggestion vorschrieb.
Die Priester des Asklepioskultes wurden im frühen Mittelalter abgelöst von Mönchen, welche die Erfolge der Hypnotherapie der jungen Christenheit ebenfalls mit übernatürlichen Phänomenen – Wunderheilung – erklärten. Und die Teufelsaustreibungen der Klosterbrüder ähnelten häufig den exorzistisch-suggestiven Methoden der Ägypter.
Mit Paracelsus von Hohenheim, der seine ärztliche Kunst u. a. auf magnetische Kräfte zurückführte, schließt sich die Lücke zwischen Mittelalter und Neuzeit.
Das Interesse, das sowohl Fachleute als auch Laien der Hypnose gegenwärtig entgegenbringen, lässt auf eine neue Hoch-Zeit dieser Therapiemethode schließen. Seit der Einführung des autogenen Trainings durch Johannes Heinrich Schultz (1884–1970) setzt sich der positive Trend in der Hypnosepraxis und- forschung fort. Mit Milton H. Erickson (1901–1980) erreichte sie einen vorläufigen Höhepunkt. Auf Ericksons Initiative wurde die Amerikanische Gesellschaft für Klinische Hypnose gegründet. Zudem war der amerikanische „Hypnose-Papst“, der an die 30.000 Patientinnen und Patienten hypnotisiert hat, zehn Jahre lang Herausgeber des „American Journal of Clinical Hypnosis“.
Hypnose in der Zahnarztpraxis
Unser gemeinsames Ziel ist es, gute Zahnheilkunde zu praktizieren. Und wir müssen uns auf diesem Weg mit vielfältigen Schwierigkeiten auseinandersetzen. Einer unserer Hauptstressfaktoren dabei ist das Arbeiten mit Patienten, die sich offen oder auch unbewusst gegen die Zahnbehandlung wehren. Wir sind den ganzen Tag über mit dem (non-)verbalen Vorwurf des Ertragens und der Angst unserer Patienten konfrontiert.
Hier bewährt sich die Hypnose als Methode zur Anleitung des Patienten zur Entspannung. Der Patient lernt, die Zahnarztbehandlung entspannt zu erleben, und er nimmt diese Situation als weniger beschwerlich, angstauslösend und schmerzbereitend wahr.
Die Behandlung eines völlig entspannten, mit geschlossenen Augen daliegenden Patienten ermöglicht die volle Konzentration auf die zahnärztliche Tätigkeit. Durch die angenehme Erfahrung einer entspannten Behandlung verstärken sich das Vertrauen und die Mitarbeit ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Buchcover
  2. Titelblatt
  3. Impressum
  4. Geleitwort
  5. Vorworte der Autoren
  6. Inhaltsverzeichnis
  7. Kapitel 1:  Grundlagen der Hypnose
  8. Kapitel 2:  Trance und Hypnose
  9. Kapitel 3:  Behandlungsablauf
  10. Kapitel 4:  Induktion und Vertiefung
  11. Kapitel 5:  Therapie in Hypnose
  12. Kapitel 6:  Das Neurolinguistische Programmieren (NLP)
  13. Kapitel 7:  Spezielle Anwendungsbereiche der Hypnose
  14. Anhang