Direkte Restaurationen im Seitenzahnbereich
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Direkte Restaurationen im Seitenzahnbereich

  1. 408 Seiten
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Direkte Restaurationen im Seitenzahnbereich

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

In den letzten Jahren gab es im Bereich der Adhäsive und Restaurationsmaterialien zahlreiche Neuentwicklungen, die eine zunehmend ästhetische und substanzschonende Zahnbehandlung ermöglichen. Die Autoren Salvatore Scolavino und Gaetano Paolone beschreiben in ihrem Buch moderne Verfahren für direkte Komposit-Restaurationen im Seitenzahnbereich, illustriert durch eine Vielzahl hervorragender Abbildungen.Das Buch beginnt mit einer Einführung zur Wahrnehmung von Formen und dem Themenbereich Zahnanatomie und Morphologie. Die folgenden Kapitel führen den Leser durch die verschiedenen klinischen Phasen von der Diagnose und der Behandlung kariöser Initialläsionen über die Isolierung des Arbeitsfeldes, Kavitätenpräparation, Schichtungstechniken, Individualisierung und anatomische Rekonstruktion bis hin zur Politur und Nachbearbeitung der Restaurationen. Darüber hinaus vermitteln die Autoren anhand zahlreicher Fallbeispiele ihre klinischen Empfehlungen, die auf jahrelanger Erfahrung beruhen und sofort in der Praxis umsetzbar sind.

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Information

Jahr
2020
ISBN
9783868675146
Auflage
1
Thema
Medizin

Kapitel 1

Form und visuelle Wahrnehmung

Für eine anatomische Rekonstruktion der okklusalen Morphologie bedarf es, neben der Kenntnis der Anatomie, auch der Fähigkeit, das, was man replizieren möchte, „richtig zu betrachten“. Obwohl es als eine nahezu perfekt funktionierende Maschinerie angesehen werden kann, neigt unser Gehirn dazu, sich die Arbeit zu erleichtern, indem es versucht, bei maximaler Leistung ein Minimum an eigener Energie aufzuwenden. In diesem einführenden Kapitel werden wir versuchen zu verstehen, welche Grenzen der Mensch bei der Betrachtung von Formen hat und wie diese durch eine visuelle Zerlegung überwunden werden können.

Betrachtung und Wahrnehmung

Das Konzept der Form, welches das Aussehen eines Objekts betrifft, ist untrennbar mit dem Konzept der Funktion verbunden. Die Form der Dinge, mit denen wir interagieren, leitet sich von der Funktion ab, für die sie entwickelt wurden. Die Hand, als taktile sensorische Verlängerung des Gehirns, ist in der Lage, die Greiffunktion auszuführen, weil der Daumen den anderen Fingern gegenüberliegt. Wäre der Daumen in einer Reihe mit den anderen vier Fingern angeordnet, so wären viele der feinen und präzisen Bewegungen, die mit der Hand und insbesondere mit den Fingern ausgeführt werden können, nicht mehr möglich. Die Erkundung der Form beginnt mit der perzeptiven Analyse der Dinge, die wir betrachten. Die visuelle Wahrnehmung ist das Ergebnis der Integration und Verarbeitung eines Bildes mit einer Reihe von Hirnprozessen, die durch die kognitiven Inhalte des Betrachters beeinflusst werden (Stadium der kognitiven Verarbeitung). Das kognitive Erlebnis wird durch frühere Erfahrungen beeinflusst, die Ähnlichkeiten zwischen den Dingen, die wir gerade betrachten, und den uns bereits bekannten Dingen finden. Erst die anschließende Integration der verschiedenen Informationen ermöglicht konkret die vollständige Wahrnehmung des Objekts (Form) und die daraus resultierende emotionale Erfahrung. Die Wahrnehmung von Objekten wird durch zwei Arten von Reizen ermöglicht: distale und proximale Reize.1
Der distale Reiz ermöglicht die Wahrnehmung der physischen Präsenz des Objekts.
Der proximale Reiz führt den Betrachter zu den Informationen, die erforderlich sind, um etwas über die Eigenschaften des distalen Reizes aussagen zu können. Anders ausgedrückt erkenne ich „den Apfel“ (distaler Reiz), weil er „rundlich geformt ist, zwei Vertiefungen hat, rot ist usw.“ (proximaler Reiz). Abhängig vom proximalen Reiz (Eigenschaften des betrachteten Objekts) können wir die Präsenz eines Objekts (distaler Reiz) durch einen Prozess wahrnehmen, der es uns ermöglicht, durch Kopieren der im proximalen Reiz enthaltenen Informationen die perzeptive Darstellung des Objekts, d. h. den distalen Reiz, zu erzeugen.
Abb. 1, 2 Zweiter Molar im linken Oberkiefer aus zwei Betrachtungsperspektiven.
Abb. 3, 4 Visuell erfasste Umfänge, blau markiert.
Abb. 5, 6 Unterschiedliche Zahnumrisse. Der visuell erfasste Umfang variiert je nach Betrachtungsperspektive.
Abb. 8 Das Verhältnis von Licht und Schatten bei einem oberen Molaren in Okklusalansicht.
Interessant ist die Sichtweise der in Deutschland von Max Wertheimer (1921), Wolfgang Köhler und Kurt Koffka (1935) begründeten philosophischen Strömung der „Gestalttheorie“. Eine der Kernaussagen dieser Philosophie lautet: „Das Ganze ist mehr, als die Summe seiner Teile“.2 In der Tat wird die Gesamtform durch die sogenannten perzeptiven Fähigkeiten konditioniert:
Wahrnehmung von Konturen;
Wahrnehmung von Räumen und Relationen;
Wahrnehmung von Licht und Schatten.

Wahrnehmung von Konturen

Wahrnehmung von Konturen bedeutet, den Umfang eines Objekts (Umriss oder visueller Perimeter) zu definieren. Diese Definition hängt im Wesentlichen von der Perspektive ab: Jede Betrachtungsperspektive entspricht einem visuellen Umfang.
In den Abbildungen 1 und 2 betrachten wir denselben Zahn aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Wenn wir die Umrisse (blau) der beiden Zähne (Abb. 3, 4) markieren, können wir die Unterschiedlichkeit der beiden visuellen Umfänge feststellen (Abb. 5, 6). Mit anderen Worten: Wenn wir einen Zahn betrachten, müssen wir ihn aus allen möglichen Perspektiven ansehen, um seine realen unterschiedlichen morphologischen Ausprägungen zu erkennen. Jede Betrachtungsperspektive wird dem Gehirn Informationen liefern, die ins Gedächtnis aufgenommen, dort aufbereitet, verarbeitet, und schließlich zur wahrgenommenen Gesamtform zusammengesetzt werden.
Bei einer Klasse-II-Restauration wird im ersten Schritt die Kavität in eine Klasse I umgewandelt, um den Umriss neu zu definieren und die Rekonstruktion der Okklusalfläche zu vereinfachen. Die optische Wahrnehmung eines wiederhergestellten Umrisses definiert die peripheren Grenzen und liefert die erforderlichen morphologischen Informationen, um die okklusale Restauration zu vereinfachen.

Wahrnehmung von Räumen und Relationen

Die Wahrnehmung von Räumen und Relationen definiert das Verhältnis des Objekts zum umgebenden Raum und zu den anderen im Betrachtungsfeld vorhandenen Elementen sowie das Verhältnis der einzelnen Bestandteile des Objekts zueinander: Alles muss in einem proportionalen Verhältnis stehen (Abb. 7).

Wahrnehmung von Licht und Schatten

Die Wahrnehmung von Licht und Schatten spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahrnehmung der dreidimensionalen Form des Objekts und der Visualisierung von Oberflächendetails (Abb. 8).
Wenn bei der Darstellung des Molaren von Abbildung 1 das Licht vollständig eliminiert wird, ist lediglich der Umriss zu erkennen (Abb. 9), allerdings ist das nur aufgrund des klaren Kontrastes des Bildes zum weißen Hintergrund möglich...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Halftitle Page
  3. Title Page
  4. Copyright Page
  5. Dedication Page
  6. Geleitworte
  7. Vorwort
  8. Autoren
  9. Koautoren
  10. Danksagungen
  11. Inhalt
  12. Kapitel 1 Form und Visuelle Wahrnehmung
  13. Kapitel 2 Anatomie FÜr Fachkundiges Modellieren
  14. Kapitel 3 Diagnose und Behandlung KariÖser InitiallÄsionen
  15. Kapitel 4 Isolierung
  16. Kapitel 5 Kavitätenpräparationen
  17. Kapitel 6 Wiederherstellung der Approximalwand
  18. Kapitel 7 Okklusale Modellierung
  19. Kapitel 8 Detaillierung
  20. Kapitel 9 Nachbearbeitung, Politur und Okklusions- Kontrolle
  21. Kapitel 10 Klinisches Vorgehen