Keramikveneers als Wissenschaft und Kunst
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Keramikveneers als Wissenschaft und Kunst

  1. 532 Seiten
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Keramikveneers als Wissenschaft und Kunst

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Über dieses Buch

"Keramikveneers als Wissenschaft und Kunst" ist das bislang umfassendste Lehrbuch über den Bereich der adhäsiven Keramikrestaurationen, der in der ästhetischen Zahnheilkunde zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Autoren beleuchten darin die Aufgaben des Zahnarztes, der nach den Bedürfnissen des Patienten einen Behandlungsplan ausarbeiten muss und dabei nicht nur ästhetische Aspekte wie die Zahnfarbe und die Anatomie des Lächelns zu berücksichtigen hat, sondern auch die okklusalen, parodontalen und funktionalen Anforderungen an den Zahnersatz.Der Leser kann sich in diesem Buch einen Überblick über Keramikveneers, das Schließen von Diastemata, tetracyclinbedingte Verfärbungen sowie kieferorthopädische Behandlungen verschaffen. Der Patientenaufklärung ist ebenfalls ein eigenes Kapitel gewidmet. Die modernen Techniken der minimalinvasiven Zahnpräparation werden ebenso behandelt wie die Möglichkeiten zum Optimieren des prothetischen Platzangebots. Außerdem umfasst das Buch einen Vergleich der unterschiedlichen Abformmaterialien für Keramikveneers und gibt Orientierungshilfen für alternative Keramikmaterialien und die einzelnen Arbeitsschritte bei ihrer Anwendung. Das Buch ist aufgrund seiner Informationsfülle eine unschätzbare Quelle des Wissens, von dem das gesamte zahnärztliche und zahntechnische Personal profitieren kann.

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Information

Jahr
2019
ISBN
9783868670707
Auflage
1

1 Ästhetische Zahnmedizin

Galip Gürel

Definition

„Alle menschlichen Sehnsüchte betreffen die Schönheit.“1
„Aesthesia“ bedeutete im alten Griechenland so viel wie „Empfindung“ oder „Empfindsamkeit“. In den modernen europäischen Sprachen wie Deutsch bezeichnet „Ästhetik“ die Wahrnehmung von Schönheit.2 Der Begriff „Kosmetik“ wiederum kommt ebenfalls aus dem Griechischen – „Kosmos“ bedeutete dort so viel wie „Schmuck, Zierrat“. Nach Auffassung mancher Zahnärzte sind „Ästhetik“ und „Kosmetik“ nicht unbedingt gleich bedeutend. Die ästhetische Zahnmedizin fördert die natürliche Schönheit des Mundes und des Gesichts nicht mit oberflächlichen Mitteln, sondern durch echte strukturelle Veränderungen.3
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Die genaue Wortwahl kann Verwirrung stiften. Unter „kosmetischen“ Maßnahmen würde sich der Patient spontan vorstellen, dass sie nur das äußere Erscheinungsbild betreffen. Meine Überzeugung ist jedoch, dass „ästhetische“ oder „kosmetische“ Dentalbehandlungen, unabhängig von der Wortwahl, dem gleichen Zweck dienen müssen. Durch den technischen Fortschritt können wir unseren Patienten heute auch mit konservativen Mitteln zu einem markanteren und gesünderen Lächeln verhelfen. Eine profunde Kenntnis aller Aspekte der ästhetischen/kosmetischen Zahnmedizin sowie der Zusammenhänge zwischen Gesundheit, Funktion und Schönheit hilft dem Zahnarzt dabei, seine Patienten optimal zu behandeln.4 Das Grundkonzept der ästhetischen Zahnmedizin besteht darin, dass wir den Zähnen des Patienten ein möglichst überzeugendes natürliches Aussehen verleihen wollen und dabei keinerlei Abstriche bei den funktionalen Aspekten in Kauf nehmen.5 Dank der gewaltigen Fortschritte in der Materialentwicklung und Zahntechnik lassen sich mit den meisten Verfahren, bei denen früher der kosmetische Aspekt im Vordergrund stand, mittlerweile auch recht dauerhafte Ergebnisse erzielen.
Die „Verpackung“ spielt heute in allen Lebensbereichen eine wichtige Rolle. Ein gutes Aussehen ist nicht nur in der Freizeit und bei der Partnersuche wichtig. Es ist erwiesen, dass attraktive Menschen auf dem Arbeitsmarkt tendenziell im Vorteil sind.6 Wenn wir heute sehr viel Wert auf unser Äußeres legen, tun wir dies nicht nur, um unsere Eitelkeit zu befriedigen oder unser Selbstbewusstsein zu heben, sondern um die Erwartungen zu erfüllen, die von außen an uns herangetragen werden. Ein negativer Eindruck vom eigenen Körper ist nachweislich die Hauptursache für Selbstablehnung. Folgerichtig trägt das Gesicht als auffälligster Bereich des Körpers wesentlich zum ästhetischen Selbstverständnis unserer Patienten bei (Abb. 1-1).7 Der Mund wiederum ist aufgrund seiner Größe und Mobilität der markanteste Gesichtszug. Wie sehr er das Gesicht dominiert, ist von der Ausprägung der anderen Gesichtspartien sowie vom Typus des Patienten abhängig.8
Die Zähne und das Lächeln entscheiden wesentlich darüber, ob wir ein Gesicht als attraktiv empfinden. Die Dominanz der Zähne lässt sich erhöhen, indem man die sichtbaren Zahnflächen physisch oder optisch vergrößert. Zu diesem Zweck können die Kronen verlängert, aufgehellt bzw. nach vorne versetzt oder aber der sichtbare Anteil der Gingiva kann vergrößert werden. Mit diesen Mitteln kann der Zahnarzt das Lächeln des Patienten verschönern und ihm ein jugendliches Aussehen verleihen.

Dentofaziales Erscheinungsbild

Das dentofaziale Erscheinungsbild spielt für das psychosoziale Wohlbefinden9 zweifellos eine wichtige Rolle.10 Ästhetische Zahnbehandlungen konzentrieren sich seit jeher auf das Erscheinungsbild des Lächelns. Dem Zahnarzt muss über die eigenen ästhetischen Vorstellungen hinaus daran gelegen sein, dem Patienten zu einem besseren Selbstwertgefühl zu verhelfen.11 Der positive Einfluss restaurativer Behandlungen auf das Lächeln, Aussehen, Selbstwertgefühl und seelisches Wohlbefinden ist nicht zu unterschätzen. Dass ein schönes Lächeln unser Gesicht aufwertet sowie unser Befinden und ästhetisches Selbstverständnis hebt, liegt auf der Hand. Gut aussehende, intakte Zähne sind der Schlüssel zu einem attraktiven Lächeln.12
Je stärker diese Zusammenhänge ins Bewusstsein rücken, umso größeren Wert legen die Menschen auf ihr Aussehen (Abb. 1-2). Wir Zahnärzte sind gefordert, auf die Bedürfnisse unserer Patienten einzugehen und uns unseren ästhetischen Aufgaben zu stellen. Die Gesellschaft kennt den Einfluss des Lächelns auf die faziale Ästhetik und assoziiert ein schönes Lächeln mit einem schönen Leben. Pilkington meinte schon 1936, dass die ästhetische Zahnmedizin als Wissenschaft die Natur imitiert und mithin die Kunst des Unauffälligen ist.13
Ein schönes Lächeln scheint einen bestimmten Lebensstil widerzuspiegeln. Dentalbehandlungen, für die an sich keine zwingende Notwendigkeit bestehen würde, dienen sehr häufig der fazialen Schönheit. Der Stellenwert des Lächelns ist auch deshalb so hoch, weil das faziale Erscheinungsbild besonders stark vom unteren Gesichtsdrittel geprägt ist (Abb. 1-3). Optimale Verhältnisse zwischen dem Zahnersatz und dem fazialen Weichgewebe bilden bei restaurativen Behandlungen die wichtigste Voraussetzung für natürliche Schönheit. Der Wert, den unsere Patienten ihrem äußeren Erscheinungsbild zumessen, wird durch den Einfluss der Medien weiter verstärkt. Entsprechend hoch sind die Ansprüche an Dentalbehandlungen. Wir Zahnärzte und Kieferorthopäden haben die Aufgabe und die Chance, diese ästhetischen Ansprüche durch eine Verbesserung der fazialen Proportionen zu erfüllen und unseren Patienten so zu einem attraktiven Lächeln zu verhelfen.14
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Abb. 1-1 Gleichmäßig sichtbare und natürlich angeordnete Zähne verschönern jedes Lächeln.
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Abb. 1-2a und b Dieses unattraktive Lächeln wurde vor acht Jahren behandelt. Heute würde das Resultat dank neuer Materialien noch natürlicher ausfallen. Manche Patienten sind durch ihre Zähne ästhetisch wie auch gesundheitlich beeinträchtigt. Wir können heute Behandlungen durchführen, die früher als unmöglich angesehen wurden, die Gesundheit und Aussehen des Patienten verbessern und sein Selbstbewusstsein stärken.
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Abb. 1-3a bis c Die Attraktivität des Lächelns steht und fällt mit den Frontzähnen (a); allerdings lässt sich mit relativ neuen Methoden wie Bleichen (Opalescence 20 %, Ultradent) auch ein attraktives Lächeln noch verbessern (b). Man beachte den Unterschied zwischen der oberen und unteren Zahnreihe und die Aufhellung des Gesichts durch das Lächeln (c).
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Abb. 1-4a bis d Schlecht angeordnete Zähne können auch bei guter Gesundheit ästhetische Defizite aufweisen (a, b). Für das neue Lächeln wurden die Unregelmäßigkeiten im Weich- und Hartgewebe korrigiert, die dunklen bukkalen Korridore durch leicht überkonturierte Keramikveneers an den Prämolaren beseitigt, die Strukturen symmetrisch gestaltet und ausbalanciert sowie die Form des Zahnbogens verbessert (c).

Ästhetischer Behandlungsbedarf

Immer mehr Patienten suchen heute den Zahnarzt auf, weil sie mit dem Aussehen ihrer Frontzähne unzufrieden sind (Abb.1-4).15 Während früher die Behandlung von Karies im Mittelpunkt der zahnärztlichen Arbeit stand, werden heute in zunehmendem Maß auch gesunde Zähne behandelt.16 Die Arbeitsweise der Zahnärzte ändert sich rapide. Die immer schnelleren Fortschritte in der Materialentwicklung haben dazu geführt, dass wir heute über restaurative Methoden verfügen, die bessere ästhetische Ergebnisse als in der Vergangenheit ermöglichen und gemessen an damaligen Begriffen unvergleichlich schonend und wirksam sind (Abb. 1-5).17-20 Der positive Beitrag, den wir Zahnärzte zum psychosozialen und emotionalen Wohlbefinden unserer Patienten leisten können, erfüllt uns mit großer Freude.

Das neue „Gesicht“ der Zahnmedizin

Unser heutiger Begriff von Zahnmedizin hat mit den Realitäten vor 30 Jahren nicht mehr viel gemeinsam, da mittlerweile eine völlig neue Ära angebrochen ist. Während Extraktionen in der „klassischen“ Ära einen Schwerpunkt der zahnärztlichen Arbeit bildeten, liegt der Schwerpunkt heute auf schonenden restaurativen Maßnahmen. Diese Entwicklung ist so dynamisch, dass die neuen Methoden ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Verfasser
  5. Vorwort
  6. Danksagung
  7. Vorwort des Autors
  8. Inhalt
  9. 1: Ästhetische Zahnmedizin: Galip Gürel
  10. 2: Anatomie des Lächelns: Galip Gürel
  11. 3: Adhäsion: Jean-François Roulet, Uwe Blunck, Ralf Janda
  12. 4: Keramikveneers und Funktion: Claude R. Rufenacht
  13. 5: Farbe: Stephen J. Chu
  14. 6: Parodont und Behandlungsplanung: Korkud Demirel, Galip Gürel
  15. 7: Atlas: Galip Gürel
  16. 8: Misserfolge: Galip Gürel
  17. 9: Keramikveneers für Diastemata: Galip Gürel
  18. 10: Keramikveneers bei Tetracyclinverfärbungen: Galip Gürel
  19. 11: KFO-Zusatzbehandlungen in Parodontologie und Dentalkosmetik: Frank Celenza, Jr.
  20. 12: Parodontaltherapien und Keramikveneers: Galip Gürel, Korkud Demirel
  21. 13: Sonderfälle: Galip Gürel
  22. 14: Patientenaufklärung und dentalkosmetisches Management: Cathy Jameson