X-Texte zu Kultur und Gesellschaft
eBook - ePub

X-Texte zu Kultur und Gesellschaft

Über Freundschaft in Zeiten von Facebook

  1. German
  2. ePUB (handyfreundlich)
  3. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

X-Texte zu Kultur und Gesellschaft

Über Freundschaft in Zeiten von Facebook

Angaben zum Buch
Buchvorschau
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Nie war Freundschaft populärer als heute. Sie gilt als entscheidende Zutat für ein gutes und glückliches Leben. Viele haben auch viele Freunde - jedoch will sich das versprochene Glück nicht so recht einstellen. Woran liegt das?Björn Vedder verknüpft in seiner Zeitdiagnose der Freundschaft philosophische Überlegungen mit der Analyse von popkulturellem Material sowie literarischen Klassikern. Er zeigt, was Freundschaft heute bedeutet, wie sie (auch zu uns selbst) gelingen kann und warum Facebook-Freunde echte Freunde sind.Dabei nimmt er die pessimistischen Kulturkritiken der Gegenwart ernst, teilt deren Defätismus aber nicht, sondern zeigt Wege aus den Pathologien der modernen Freundschaft auf.

Häufig gestellte Fragen

Gehe einfach zum Kontobereich in den Einstellungen und klicke auf „Abo kündigen“ – ganz einfach. Nachdem du gekündigt hast, bleibt deine Mitgliedschaft für den verbleibenden Abozeitraum, den du bereits bezahlt hast, aktiv. Mehr Informationen hier.
Derzeit stehen all unsere auf Mobilgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Mit beiden Aboplänen erhältst du vollen Zugang zur Bibliothek und allen Funktionen von Perlego. Die einzigen Unterschiede bestehen im Preis und dem Abozeitraum: Mit dem Jahresabo sparst du auf 12 Monate gerechnet im Vergleich zum Monatsabo rund 30 %.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja, du hast Zugang zu X-Texte zu Kultur und Gesellschaft von Björn Vedder im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Philosophie & Sozialphilosophie. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Jahr
2017
ISBN
9783732838684
1. Wir alle wollen geliebt werden
oder Warum Facebook-Freunde echte Freunde sind
Facebook-Freunde sind nicht nur echte Freunde, sie sind sogar viel bessere Freunde als die, die wir üblicherweise dafür halten. Wenn wir das einsehen, und daraus die richtigen Schlüsse ziehen, dann bemerken wir nicht nur, dass wir das sprichwörtlich Schönste, was es gibt auf der Welt, nämlich den guten Freund, schon hundertfach besitzen (so wie etwa 1,5 Milliarden andere Menschen auch), sondern wir können in Freundschaften auch endlich das Glück finden, das wir in ihnen suchen.
Bisher gelingt uns das allerdings noch nicht. Wie zeitgenössische Umfragen, Krankenakten und soziologische Untersuchungen berichten, sind die Menschen heute zutiefst unglücklich und ausgebrannt. Sie sind gezeichnet von der Müdigkeit, sie selbst sein zu müssen, verstrickt in narzisstische Selbstbespiegelung und ökonomische Selbstausbeutung. Von ihrer Freiheit überfordert, suchen sie Zuflucht in Sanatorien und Retreats, bei Handarbeitskursen und Psychopharmaka. Das »Unbehagen an der Moderne« hat sich zu einer ernsthaften Depression verhärtet, der es nicht an Beschreibungen und Erklärungen, vielleicht aber an Heilmitteln fehlt.6
Dabei könnte die Freundschaft so ein Heilmittel sein und viele suchen es schon in ihr. Unter dem Druck des kapitalistischen Konkurrenzkampfes rücken die persönlichen Nahbeziehungen wie Freundschaft oder Liebe verstärkt in den Fokus und werden mit der maßlosen Aufgabe belastet, die Erwartungen an Glück einzulösen, die der moderne Individualismus und Liberalismus geschürt, aber nicht befriedigt haben. Die größere Last lag dabei lange auf der Liebe, in der sich die Suche des Menschen nach Anerkennung »essentialisiert« hat, wie die Soziologin Eva Illouz schreibt.7 Das heißt, die Liebe ist zum zentralen Markt geworden, auf dem Menschen ihre gegenseitige Anerkennung aushandeln und sich ihres Selbstwertgefühls versichern. Da sich das Liebesglück jedoch nicht kontrollieren lässt, sondern Liebe oft auch weh tut, geht mit der Verdichtung der Anerkennung durch die Liebe eine massive Verunsicherung einher, die sich auch nicht dadurch einfangen lässt, dass wir mit Illouz einsehen Warum Liebe weht tut, d.h., welche sozialen und kulturellen Bedingungen es dafür gibt, dass Menschen in der Liebe nicht das Glück finden, das sie in ihr suchen.
Gegenüber dieser Verunsicherung erscheint das Glück der Freundschaft als das wesentlich beständigere und einfachere und das erklärt, wieso die Freundschaft der Liebe den Spitzenplatz unter den Glücksgütern in einigen Umfragen streitig machen konnte.
Auch dieser Vorzug der Freundschaft vor der Liebe hat freilich Tradition. Der französische Dichter Michel de Montaigne schreibt 1580 in seinem Essay Über die Freundschaft: »Die Zuneigung zu den Frauen kann man mit der Freundschaft nicht gleichsetzen«, denn »das Liebesfeuer ist […] ergreifender, brennender und peinigender; aber zugleich ist es mutwillig und unbeständig, flatternd und sich wandelnd, eine Art Fieberglut, die auf- und abschwillt […]. In der Freundschaft dagegen herrscht eine allgemeine Wärme, die den Menschen ganz erfüllt und die immer gleich wohlig bleibt.«8 Diese traditionelle Gegenüberstellung der treuen Freundschaft und der flatterhaften Liebe kehrt wieder in dem alten Schlager der Drei von der Tankstelle, den Robert Gilbert 1930 zur Musik von Werner Heymann gedichtet hat: »Liebe vergeht, Liebe verweht, / Freundschaft alleine besteht!« Hier wird er jedoch zeitkritisch auf die Moderne bezogen, wenn es heißt: »Man vergisst, / wen man geküsst, / weil auch die Treue längst unmodern ist.« Gegenüber der modernen Liebe scheint damit das alte Ideal der treuen Freundschaft nochmals ein besonderes Gewicht zu bekommen. So singt der erste berühmte Refrain:
»Ein Freund, ein guter Freund,
das ist das Beste, was es gibt auf der Welt.
Ein Freund bleibt immer Freund,
und wenn die ganze Welt zusammenfällt.
Drum sei auch nicht betrübt,
wenn dein Schatz dich nicht mehr liebt.
Ein Freund, ein guter Freund,
das ist der größte Schatz, den’s gibt.«
Der viel weniger bekannte, zweite Refrain bricht diese berühmte Apotheose der Freundschaft jedoch auf, auch musikalisch. Er lautet:
»Ein Freund, ein wirklicher Freund,
das ist doch das Größte und Beste, Schönste, was es gibt auf der Welt.
Ein Freund bleibt immer dir Freund,
und wenn auch die ganze, die große, die schreckliche, alberne Welt
vor den Augen zusammen dir fällt.
Drum sei auch nicht betrübt,
wenn dein Schatz dich auch nicht mehr liebt.
Ein Freund, ein wirklicher Freund,
das ist der größte Schatz, den’s gibt.«
Diese Rede vom Freund als Größtem, Bestem und Schönstem und der Welt als groß, schrecklich und albern stört nicht nur die plane Harmonie von Musik und Text, wie sie der Anfang des Liedes noch hat, wo die Einfachheit der Botschaft mit dem Marschcharakter des Foxtrotts, seiner logischen Tonfolge und seinen geschlossenen Harmonien zusammenstimmt, sondern bringt auch eine Verunsicherung im Blick auf ebendiese treuherzige Freundschaft zum Ausdruck. Denn wenn die Welt groß, auch unüberschaubar, schrecklich und albern ist, dann ist der Freund als das Größte, Beste und Schönste, was es auf dieser Welt gibt, noch unberechenbarer, schrecklicher und alberner als alles andere, auch wenn er in seiner Schrecklichkeit der Beste und in seiner Albernheit der Schönste ist.
Diese Trübung des Glücks der Freundschaft ließe sich bis in den Film, für den das Lied geschrieben wurde, zurückverfolgen, denn dass die Freundschaft das Allerschönste auf der Welt und der Liebe überlegen ist, nimmt auch er alles andere als selbstverständlich. Aufgenommen wurde die Fassung mit dem irritierenden zweiten Refrain jedoch nur von den Comedian Harmonists. Die für den Film von Willy Fritsch, Oskar Karlweis und Heinz Rühmann gesungene Version belässt es beim Planidentischen, um alle Zweifel zu unterdrücken. Das lässt sie freilich nicht verschwinden und spricht auch nicht für ein größeres Vertrauen in die Freundschaft. Im Gegenteil.9
Trotz dieser Verunsicherung avanciert die Freundschaft heute zum wichtigsten Mittel, den entscheidenden Zweck des Lebens zu befördern: die eigene Glückseligkeit. Gerade weil sie jedoch schrecklich und gut, albern und schön zugleich erscheint und als Konzept unserer Beziehungen nicht klar und deutlich gefasst werden kann, sondern höchst fraglich geworden ist und sich mit anderen Konzepten diffus überlagert, wird diese Glückseligkeit in der Freundschaft kaum je gefunden.
Das liegt nicht daran, dass es für die Freundschaft keine Aufmerksamkeit gäbe und über sie zu wenig nachgedacht, gesprochen oder geschrieben würde, denn sowohl in der Populärkultur als auch in Büchern und Artikeln konnte die Freundschaft der lange Zeit dominanten Liebe den Rang ablaufen, sondern daran, dass sich zwischen der Reflexion und der Praxis ein Abstand eingeschlichen hat, der beide nicht mehr zueinander finden lässt.10 Dieser Abstand macht es Freunden heute jedoch unmöglich, ihre eigene Praxis in den bestehenden kulturellen Mustern von Freundschaften zu spiegeln und so zu reflektieren, was Freundschaft heute eigentlich ist bzw. bedeuten kann.
Nichts ist in der Untersuchung der Freundschaft jedoch wichtiger. Auch alle praktischen Fragen im Hinblick darauf, wie Freundschaften gelingen können, lassen sich nur ausgehend davon beantworten, wer und was überhaupt ein Freund ist. Darauf gebe ich im Folgenden eine Antwort und zeige, wie eine entsprechende Praxis heute aussehen könnte.

WER ODER WAS IST EIN FREUND?

Wie wichtig die Beantwortung der Frage, wer oder was ein Freund ist, für jede Freundschaftspraxis ist, bemerken schon Sokrates und seine Freunde in Platons Dialog Lysis, mit dem die philosophische Behandlung der Freundschaft in der westlichen Tradition beginnt. In ihm erzählt Sokrates, wie er mit Lysis und Menoxenos darüber diskutiert hat, was Freundschaft ist, sie sich aber immer wieder in Aporien verstrickt haben und am Ende die Klärung der Frage aufgeben mussten. »Diesmal, o Lysis und Menexenos«, sagt Sokrates, »haben wir uns lächerlich gemacht, ich der alte Mann und ihr. Denn wir, die wir nun gehen, werden sagen, wir bilden uns ein Freunde zu sein, denn ich zähle auch mich mit zu euch, was aber ein Freund sei, hätten wir noch nicht vermocht herauszufinden.«11 Dieses Unwissen versetzt alle Beteiligten in eine unangenehme Lage, weil sie die Frage danach, was ein Freund ist, nicht als bloß akademisches Problem abtun können, sondern sie ihre Beziehung fundamental verunsichert. Jeder von ihnen meint, Freunde zu haben, nämlich die beiden anderen, aber keiner weiß, was ein Freund ist. Sie rühmen sich offensichtlich dafür, etwas zu sein, wovon sie gar nicht wissen, was es ist, und diese Unwissenheit muss sie gegen ihre Freundschaft selber misstrauisch machen.
Denn wie kann derjenige, der nicht weiß, was ein Freund ist, sagen, er sei mein Freund? Wäre so einem, der nicht weiß, wovon er redet, nicht grundsätzlich zu misstrauen? Und was kann der eine vom anderen als Freund erwarten, wenn sie sich nicht darüber geeinigt haben, was ein Freund ist? Wenn jedoch andersherum deutlich wird, was Freundschaften sind, liegen die praktischen Konsequenzen daraus auf der Hand.
Anders als Platon, der dachte, dass sich diese Frage allein durch kontemplatives Nachdenken ergründen ließe, kann sich eine zeitgenössische Philosophie der Freundschaft nicht mit einer bloßen Untersuchung des Begriffs Freundschaft (und seiner Geschichte) zufrieden geben, sondern muss sich der Praxis zuwenden und sich anschauen, wie Freundschaften tatsächlich geschlossen werden.
Dafür bieten die Freundschaften auf Facebook einen guten Ansatzpunkt, denn mit ihnen ist nicht nur ein neues, bisher unerklärtes Phänomen zu den vielen verschiedenen Formen der Freundschaft hinzugetreten, sondern Freundschaften auf Facebook sind auch für die Freundschaften heute exemplarisch. Sie machen deutlich, dass Freundschaften auf dem Gefühl gegenseitiger Anerkennung beruhen, worauf sich diese Anerkennung bezieht und was dem in Freundschaften (auch außerhalb von Facebook) gesuchten Glück entgegenstehen kann, warum wir also in unseren Freundschaften die Befriedigung so schwer finden, die wir dort zu finden hoffen.
Facebook-Freundschaften in diesem Sinne ernst zu nehmen, setzt freilich voraus, Freundschaften nicht danach zu beurteilen, was sie sein können oder sein sollten – also kein Ideal oder Wunschbild der Freundschaft zu zeichnen, wie das zeitgenössische Analysen immer noch tun, indem sie alte Topoi der Freundschaft als moralisch ausgezeichneter Beziehung tradieren – sondern danach zu fragen, was sie sind, auch wenn das dem üblichen Prozedere der praktischen Philosophie (wozu auch die Philosophie der Freundschaft gehört) widerspricht. Es geht also nicht darum zu beschreiben, unter welchen Umständen Menschen einen anderen als ihren Freund ansehen sollten – und unter welchen Umständen nicht –, sondern darum herauszufinden, was es ist, das ihre freundschaftliche Zuneigung zum anderen begründet und diese Zuneigung selber genauer zu beschreiben.
Der Benutzer von Facebook entwirft ein Profil seiner selbst, das er mit Fotos von sich, seinen Aktivitäten und dem, was er konsumiert, mit Zitaten und Links zu Dingen, die ihn interessieren, erfreuen oder empören, und mit kurzen Mitteilungen seiner Gedanken oder Gefühle ständig aktuell halten kann. Dabei kann er entscheiden, ob diese Posts von allen Benutzern gesehen werden können oder nur von bestimmten, etwa seinen »Freunden«. Das sind solche Benutzer, mit denen er sich durch den Austausch von elektronischen Freundschaftsanfragen darauf geeinigt hat, befreundet zu sein. Diese Freunde können seine Posts teilen, weiterleiten, kommentieren oder mit einem Mausklick (einem »Like«) auch kommentarlos affirmieren. Umgekehrt kann er dasselbe mit ihren Posts tun. Beiden geht es dabei um eine möglichst große Bestätigung dessen, was sie über ihre Posts von sich preisgeben. Das zeigt sich schon in der Anlage der Benutzeroberfläche von Facebook, die zwar negative Kommentare nicht ausschließen kann, aber Ablehnung als Geste, etwa durch einen Dislike-Button, nicht vorsieht. Sobald der Post eines Benutzer kommentiert oder affirmiert wird, benachrichtigt ihn das Programm darüber. Die Startseite hält ihn über die Aktivitäten seiner Freunde auf dem Laufenden und sie über seine. Je mehr Aufmerksamkeit ein Post bekommt (durch Likes oder Kommentare oder Teilungen), desto weiter oben steht er auf der Seite und desto größere Chancen hat er, noch stärker affirmiert zu werden. Wer hat, dem wird gegeben.
Diese Logik des Aufmerksamkeitsmarktes verlangt vom Benutzer, seine Posts im Voraus daraufhin zu entwerfen, möglichst beliebt zu sein. Im Gegenzug kann ihm eine starke Affirmation seiner Posts das Gefühl geben, ein liebenswürdiges Profil zu besitzen. Zugleich kann damit jedoch auch die Anforderung wachsen, sich der eigenen Liebenswürdigkeit durch eine ständige Kontrolle der affirmativen Gesten seiner Freunde zu versichern. Ein Druck, der mitunter zu pathologischem Nutzungsverhalten (Facebook-Sucht) führen kann und Programme populär gemacht hat, die das soziale Netzwerk zeitweise sperren.
Mit weit mehr als einer Milliarde Benutzern ist Facebook das populärste soziale Medium im Internet. Diese Beliebtheit liegt vor allem daran, dass es auf einem Prinzip beruht, das heute zum Fundament unserer persönlichen Beziehungen gehört, nämlich der Notwendigkeit, sich der Anerkennung des anderen zu versichern. Die Fokussierung dieses Prinzips ist es auch, die Facebook-Freundschaften für Freundschaften heute exemplarisch macht, denn Freundschaften sind, wie Liebesbeziehungen, Beziehungen, in denen sich Menschen gegenseitig ihrer Liebenswürdigkeit versichern und in denen die Zuneigung des einen dem anderen sagt, dass er um seiner selbst willen liebenswert ist. Allerdings steht dieses, was der Mensch selbst ist, nicht fest, sondern ist flexibel. Es ist das Produkt eines Entwurfs, den sich der Mensch von sich selbst macht (auf Facebook durch sein Profil) und mit dem er zwei letztlich widerstreitende Interessen befriedigen will – eines, das auf ihn als das Besondere geht, sowie eines, das auf ihn als etwas All...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover Page
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Danksagung
  6. Vorbemerkung
  7. 1. Wir alle wollen geliebt warden oder Warum Facebook-Freunde echte Freunde sind
  8. 2. Die Spinne im Netz oder Freundschaft als narzisstische Beziehung
  9. 3. Bruce Springsteens No Surrender oder Freundschaft als Kameradschaft
  10. 4. Freundschaft in der Not oder Was sich die Deutschen wünschen
  11. 5. I Have a Friend in Jesus oder Warum interesselose Freundschaften unmöglich sind
  12. 6. Mark Twains Huckleberry Finn oder Freundschaft als Gefühl betrachtet
  13. 7. Wechselseitige Anerkennung oder Wie Freundschaften aus Narzissten zumindest halbwegs anständige Menschen machen
  14. 8. Intime Abkürzungen oder Was es heißt, sich gut zu verstehen
  15. 9. Poetische Konjunktive oder Wie Freunde einander sehen
  16. 10. Höflichkeit oder Was es heißt, sich selbst ein Freund zu sein
  17. 11. »Übereinstimmung mit sich selbst« oder Wie Freunde einander sehen
  18. 12. Über Freundschaft und Liebe oder Heitere Vertrautheit und emphatische Fremdheit
  19. Anmerkungen